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  • Alter bei der 1. SS

    Lucky85 schrieb: »
    Sehr spannendes Thema.
    Eigentlich wollte ich ja nie Kinder aber das lag einfach am falschen Partner, mit dem ich bis 28 zusammen war.
    Meinen wirklichen Traummann hab ich mit 30 kennengelernt und da kam relativ schnell der Kinderwunsch. Mit 33 haben wir dann geheiratet und mit 34 wurde ich dann schwanger. Manchmal kann man sich das Alter nicht aussuchen und ja, es wäre mir schon lieber gewesen jünger zu sein bei meinem ersten Kind. Aber wir sind finanziell gut abgesichert, bauen bald ein Haus und können unserer Tochter viel bieten.
    Ein zweites Kind ist auch in Planung, da werde ich wohl so 36/37 sein.
    Passt aber für uns 😊

    Du bist ohnehin nur auf dem Papier Mitte 30. Ich kanns nicht oft genug sagen. 😁❤️
    Lucky85
  • Alter bei der 1. SS

    Ich dachte immer ich werd so mit 26 anfangen ans Kinder kriegen zu denken. Statistisch gesehen lernt man den Partner "fürs Leben" oder eher den Partner der das Leben verändert mit Mitte Zwanzig kennen.

    Tjo, Wunschkind 1 kam als ich 21 Jahre alt war und Wunschkind Nummer 2 als ich 27 Jahre alt war. Mein Mann und ich feiern dieses Jahr 10jähriges. 😅😎
    honeybee1989
  • Hausgeburt - Erfahrungsberichte

    Ich hoffe so sehr bei meinem nächsten Kind eine Hausgeburt zu haben.. Gerade nach den ganzen Erfahungsberichten! Die Geburt im Krankenhaus war für mich leider keine schöne Erfahrung

    Ich kann das nur all zu gut nachempfinden. Wenn die SS komplikationslos verläuft, steht dem Wunsch ja nichts im Weg. Für mich war die Hausgeburt echt Heilung nach der Klinikgeburt. Ich fühl mich da wie ne Pionierin, und erzähl so gerne davon. Ich wünschte mir so sehr, jede Frau könnte eine außerklinische Geburtserfahrung in Geborgenheit machen. 🙏
    Kaffeelöffeldelphia680
  • TdW - Begleitet durch die Doula


    saai schrieb: »
    Ich weiß schon was eine Doula ist. Ich hab nur von MIR berichtet und gesagt dass es bei MIR nicht nötig war. Eine private Hebamme wäre für mich aber zB unverzichtbar. Jeder macht es anders.

    Letzten Endes find ich es einfach wichtig überhaupt begleitet zu werden. Meine naive Einstellung beim Großen, im Spital wäre ich bestens betreut und brauch daher niemanden zusätzlich hat mich definitiv eines besseren belehrt.

    Du hattest aber sicherlich auch viel Glück mit deiner Hebamme. Nicht jede würde so rundum alles abdecken. 😊 Viele Hebammen sehen in Doulas auch leider Konkurrenz warum auch immer. Meine hat immer gern Doulas bei der Geburt dabei, denn sie nehmen auch viel Arbeit ab. 🤗
    doulala
  • TdW - Begleitet durch die Doula


    Genau wie @ConnyRu erklärt, eine Hebamme ist medizinisch da und eine Doula quasi einfach so als Begleitperson.

    Geplant und gewünscht war ja bei mir die Hausgeburt aber ich wollte ursprünglich eine Doula gerade für den Fall der Fälle wenn es doch ins KH geht. Bei meiner ersten Geburt habe ich noch heute das Gefühl, dass ich zu viel über mich ergehen lassen musste. Mein Mann war bis auf die Abnabelung fast nur dekorativ dabei und "weils so ist". Ich bin eine so eine Frau, die den Mann zwischenzeitlich heim geschickt hat weil ich das Gefühl hatte es tut sich sonst einfach nichts und ich hab wirklich von Wehe zu Wehe Panik gehabt. Einfach weil ich das Gefühl hatte man wolle alles rauszögern und nicht antreiben und ich soll bitte ja schön liegen bleiben und Ruhe geben. Genau hier hätte sich die Doula eingeschalten und mit mir geredet, als Sprachrohr fungiert und mir Mut zugesprochen. Einfach Balsam für die Seele dies gebraucht hätte.

    Zugegeben auch ich hab mich gaaanz am Anfang gefragt wozu Doula wenn daheim, weil eine Person mehr. Naja es hat ohnehin Klick gemacht mit meiner Doula (@doulala) und im Endeffekt bin ich einfach nur dankbar für diese Erfahrung. Unser Großkind ist mit seinen 6 Jahren schon recht pflegeleicht und hat fast die gesamte Geburt verschlafen. Dennoch, in der heißen Phase hat sie sich kurz um ihn gekümmert, erklärt was passiert, während mein Mann bei mir war. Sie wechselten sich dann auch ab.
    Bevor es soweit war fand ich es einfach grandios jemanden hier zu haben der Ahnung hat von der Materie und etwas frischen Wind reinbringt, mit dem wir tratschen konnten und die letzten Vorbereitungen treffen konnten. Die Hebamme kam erst 1Std vor der eigentlichen Geburt unserer Tochter. Die Doula war schon vorher da, hat mich massiert mit mir gescherzt, meinen Mann mit involviert usw.

    Ich sag immer eine Doula is so die gute Fee. Da wo man sie braucht aber nicht aufdringlich spürbar. Also keine Last sondern eine Entlastung. 🤗

    Aber jede Frau wie sie gerne möchte. Nur sollte die Überlegung im Kopf rumgeistern, geht ihr nach, trefft euch mit einer Doula und lasst euren Bauch entscheiden ob die Chemie einfach stimmt. ✌🏻💕
    doulala
  • Neu hier, stell dich vor! #5 🙋

    doulala schrieb: »
    hallo :)
    ich komme aus bad sauerbrunn und bin mutter zweier erwachsener söhne und sogar schon oma eines fast 9 monate alten enkelkindes.

    bin dipl. soz. pädgogin und doula und gerne werde ich fragen so ausführlich wie möglich beantworten.

    ich freue mich auf regen austausch!


    Juhu es freut mich total, dass du her gefunden hast. 🤗

    Mädels, das ist meine Doula, die uns in der SS, bei der Geburt und im Wochenbett begleitet hat! 💕
    delphia680doulalaCorniReyhaniaCookie1985
  • TdW - Bonding nach der Geburt

    Ich denk mir da auch eben im Umkehrschluss, dass es zwar superschön ist aber eben nachholbar ist. Denn das beste Bonding bringt nix wenn die Eltern das Kind nicht auch nachher mit Liebe und vor allem Zuneigung erziehen. Umgekehrt geht das aber sehr wohl, eine tiefe Verbundenheit aufzubauen obwohl vielleicht die ersten Stunden, Tage, ja gar Wochen vielleicht kein Körperkontakt möglich war. 🖤
    Nasty
  • TdW - Bonding nach der Geburt

    Hach, da werd ich gleich ganz sentimental...

    Geburt 1 im Krankenhaus vor 6 Jahren:

    Auch wenn die Klinikgeburt für mich nicht in die Kategorie schöne Geburt fällt die ersten 3 Lebensstunden unseres Sohnes waren für den Rahmen echt schön. Nachdem unser Sohnemann da war, wurde die Nabelschnur recht schnell durchtrennt und er wurde mir auf die Brust gelegt. Das war unglaublich. Er wurde nämlich nicht sofort vermessen und gebadet, wir haben einfach mal gekuschelt und uns beschnuppert im Kreißsaal. Ich gebar in der Zwischenzeit noch die Plazenta und wurde genäht, alles mit unserem Sohn an mich gekuschelt. Erst als es in Richtung Station ging wurde er vorm Anziehen dann vermessen, jedoch nicht gebadet. Mein Mann war die ganze Zeit bei uns, hatte den Knirps aber erst dann angezogen am Arm. Zuhause haben wir dann oft mit nacktem Oberkörper gekuschelt und unser Bub hat auch gern mal so auf uns geschlafen. Werd diese Zeit nie vergessen! 💕

    Geburt 2 Hausgeburt vor 3 Wochen:

    Klar, dass nun alles anders und ruhiger ablief. Das Bonding war diesmal auch anders, vor allem intensiver. Ich gebar unsere Tochter im Pool und holte sie selbst zu mir rauf. Wir verbrachten noch eine Weile im Pool, Haut an Haut gekuschelt mit warmen Handtüchern eingewickelt, bis die Plazenta von alleine kam. In der Zeit war auch schon unser Sohn bei uns und hat die ersten Annäherungsversuche zu seiner Schwester gestartet. Nach etwa 30-40 Min schätze ich wechselten wir mit der Plazenta in einer Schüssel auf die Couch. Ich kuschelte weiterhin Haut an Haut mit ihr, wir starteten den ersten Stillversuch und dann wurde der größte Wunsch unseres Sohnes erfüllt: Er durfte seine Schwester abnabeln. Darauf ist er sehr stolz. Ich wurde dann nachversorgt und danach ging es für uns alle 4 in unser großes Bett und wir kuschelten erstmal zu 4. Bevor wir einschliefen.
    Unsere Maus wurde nur in ein Handtuch gepuckt.
    Davor war ich noch kurz duschen, wo mein Mann dann das Bonding übernahm. 💕

    Generell erinnere ich mich so gern an die ersten Lebensstunden zurück. Das Gefühl plötzlich sein Glück buchstäblich in den Händen zu halten ist unbeschreiblich. ❤️

    Beide Mäuse wurden und werden von mir getragen. Ich liebe das Gefühl sie ganz nah bei mir zu haben und sie abzubusseln, an den Haaren zu riechen und sie einfach zu spüren. Vor allem beim Tragen denk ich mir oft, sie hören dann noch Mamas Herzschlag, also etwas ganz Vertrautes. So schön. 😍
    Unser Sohn ist bis heute ein Kuschler. Ich finds unendlich schön mit meinen Kindern so verbunden zu sein.
    basiahafmeyja
  • TdW - Begleitet durch die Doula


    @eanianom In Eisenstadt darf man, im Normalfall also wenn nicht grad Corona wütet, 2 Begleitpersonen mitnehmen. Somit wäre Doula+Mann kein Thema gewesen.
    Das was du aufgezählt hast waren auch alles meine Beweggründe mich für eine Doula zu entscheiden, sollte es widererwarten in die Klinik gehen. 😊


    Inzwischen habe ich entbunden und kann euch sagen, es war absolut perfekt mit Doula, Hebamme und Mann daheim zu entbinden. Während der Geburt, die Doula war schon vor der Hebamme da, durfte ich Massagen genießen und Aromatherapie. Als unser Sohn wach wurde kümmerte sie sich auch um ihn. Während der finalen Phase bekam ich das Kreuz massiert während ich meinem Mann die Hand halten konnte. Und bei der Nachversorgung kümmerte sie sich wieder um unseren Großen. Alles in allem war sie wie eine gute Fee. Ständig an unserer Seite, aber nicht aufdringlich und hat dort geholfen wos nötig war. Es war wirklich toll. Und ich kanns echt jeder Frau empfehlen. 😊
    doulalaKathy90
  • Hausgeburt - Erfahrungsberichte

    Ich habe es nun endlich geschafft und einen Geburtsbericht geschrieben.
    Er ist sehr lang und ausführlich geworden, viel Spaß beim Lesen! :)

    „Last Minute Hausgeburt“ oder „Wie aus unserem Aprilbaby ein Maikäfer wurde“


    Die Tage vor der Geburt:

    Die lange Übertragung schlug stark auf meine Psyche. Für mich war der Gedanke noch einmal im Spital entbinden zu müssen eine Horrovorstellung. Mein Mann H. hatte sich die Tage davor schon frei genommen, um mich nicht alleine zu lassen mit unserem 6 jährigem Sohn.

    In den Tagen vor der Geburt war ich ein nervliches Wrack, bekam oft Heulattacken und fühlte mich unserem Baby weiter entfernt als je zuvor. Ich versuchte den Spagat zwischen Vorfreude und Verzweiflung möglichst eng zu halten und mich zu entspannen. Hin und wieder gelang mir das auch sehr gut und phasenweise gelang es mir ganz und gar nicht.

    Gefühlt dachte ich, ich werde nie unser Mädchen in den Armen halten, obwohl ich ihr mit jedem Tag und mit jeder Stunde unweigerlich näher war als zuvor.

    Freitag 1. Mai 2020, ET+11:

    Nach einem Fehlalarm in der Nacht zum 30. April wo ich über Stunden im 4-Minuten Takt vor mich hin wehte, beschloss ich nach Rücksprache mit unserer Hebamme D. den Wehencocktail einzunehmen.

    Eigentlich wollte ich es vermeiden Rizinusöl zu mir zu nehmen, da ich Angst hatte, es könnte böse enden mit meiner Übelkeit. Schließlich regt Rizinusöl die Darmtätigkeit an und soll damit auch die Gebärmutter zu Wehen animieren.

    Wie dem auch sei, bevor ich am 04. Mai zur Einleitung müsse, wollte ich nichts unversucht lassen. Immerhin habe ich mich erfolgreich gegen die Einleitung an ET+10 im Krankenhaus gewehrt, um uns einfach noch etwas Zeit zu geben.

    9 lange Monate habe ich mich auf die geplante Hausgeburt unserer Tochter gefreut, habe alles vorbereitet und mir ausgemalt wie entspannt sie bei uns ankommen darf. Wie schön es sein wird, sie in unseren vier Wänden willkommen zu heißen und endlich in unsere Arme zu schließen.

    Nun war es soweit, H. bereitete mir den berühmt berüchtigten Wehencocktail zu. Nach dem Rezept meiner Hebamme ergab das einen halben Liter Marillensaft mit Wasser gemischt, 30ml Rizinusöl und ein Schuss Sekt rundeten das Ganze ab.

    Mit meinen Eltern, die nach 8 langen Wochen der „Quarantäne“ endlich wieder einmal bei uns zu Besuch waren, spielten wir Karten während ich den Wehencocktail um etwa 15:30 Uhr zu mir nahm.

    Wir scherzten darüber, ob er wirklich Wirkung zeigen wird oder nicht. Ich war nach wie vor skeptisch und hatte etwas Bedenken wegen der eigentlichen Wirkung von Rizinusöl.

    Meine Mama versuchte mich zu beruhigen und meinte immer wieder optimistisch, dass es sicher demnächst losgehen wird und wir unser Mädchen bald im Arm halten werden. Schließlich habe das Rizinusöl schon vor über 20 Jahren bei unserer Nachbarin so gut gewirkt, dass sie es letztendlich vom 3. Stock des Wohnhauses gerade einmal bis zu unserer Haustüre im Erdgeschoss geschafft hat und in unserer Wohnung ihren zweiten Sohn auf die Welt brachte.

    Es muss so gegen 17:00 Uhr gewesen sein, als wir meine Eltern verabschiedeten. Wir aßen noch eine Kleinigkeit und machten uns dann auch schon bettfertig. In den letzten Wochen hat sich mit unserem Sohn ein neues Ritual eingebürgert. Jeden Abend haben wir uns einen alten Disneyfilm noch aus der Kindheit meines Mannes uns mir angesehen. So kam auch ich immer etwas zur Ruhe, wie auch an jenem Abend. Während des Filmes schlief ich ein.

    Die Handyuhr zeigte 19:25 Uhr an als ich mit leichten Wehen, die sich zunächst wie Regelschmerzen anfühlten, wach wurde und den Drang verspürte aufs WC gehen zu müssen. Gut, dachte ich mir, immerhin zeigt das Rizinusöl irgendeine Wirkung und immerhin war mir nicht übel. Am WC bemerkte ich dann, dass sich etwas vom Pfropf mit frischem Blut gelöst hatte. Ich konnte es nicht glauben, endlich tat sich etwas in Richtung Geburt. Wehen hatte ich ja schon über eine Woche zum Teil sehr regelmäßig über Stunden.

    Umgehend erzählte ich H. davon und wir brachten unseren Großen noch gemütlich ins Bett und kuschelten noch ausgiebig miteinander.
    Danach war bei mir allerdings nicht mehr an Schlaf zu denken, ich redete mit meinem Mann und wir beschlossen heute im Wohnzimmer fernzusehen. Die Wehen wurden schnell regelmäßig und kamen in kurzen Abständen. Ich überließ meinem Mann das Tracken mittels App und hatte zunächst auch gar kein Interesse daran, zu wissen in welchen Abständen die Wehen kamen. Immerhin kannte ich dieses „Rumgehwehe“ ja schon zu Genüge. Ich lief etwas in unserem Wohnzimmer auf uns ab und begann so langsam ein paar Wellen im Stehen an einer unserer Kommoden zu veratmen. Zwischendurch wechselte ich auf den Pezziball, dort waren die Wehen aber weniger intensiv, weswegen ich beschloss weiterhin meine Runden durchs Wohnzimmer zu drehen.

    Noch immer traute ich dem Ganzen nicht so ganz, schließlich wollte ich keinen weiteren Fehlalarm und wieder meine Doula und meine Hebamme quasi umsonst zu uns rufen.

    Die Wellen steigerten sich nun jedoch langsam in ihrer Intensität und mir kamen die Abstände auch recht kurz und regelmäßig vor. Ich fragte bei meinem Mann nach, der mir mitteilte, dass ich seit knapp 3 Stunden schon im 2-3 Minuten Takt wehte. Ich konnte es selbst fast nicht fassen, als er mir das sagte. Immerhin war alles so entspannt für mich und ich zog meine Runden durchs Wohnzimmer, immer wieder pausierend an der Kommode um eine Welle zu veratmen. Dennoch war ich unsicher und fragte H. ob wir A., der Doula, schon Bescheid geben sollen. Pfeif drauf, dachte ich, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Fehlalarms nach dem Rizinuscocktail an ET +11 (fast +12) und dem Einsetzen der Wehen?

    Ich weiß noch, dass es sich bei meinem erstgeborenem Sohn, einfach ganz anders anfühlte. Schmerzhafter und vor jeder Wehe hatte ich Panik, schließlich sollte ich sie liegend im Krankenhausbett über mich ergehen lassen und nicht aufstehen, wegen dem CTG.

    Um 23:17 rief H. also unsere Doula A. an, welche schon erfreut in den Startlöchern stand. Es dauerte etwa 20 Minuten bis sie bei uns eintraf. Ich veratmete weiterhin meine Wellen.

    Nun dachte ich wäre es an der Zeit das Geburtspool einzulassen, um mich etwas zu entspannen. Also begann H. damit das Pool zu befüllen. A. und ich plauderten ein wenig zwischen den Wellen.

    Bevor ich ins Pool stieg ging ich noch einmal aufs WC, die Wellen kamen weiterhin regelmäßig in kurzen Abständen und steigerten sich ein wenig, jedoch noch gut zu veratmen.

    (Im Nachhinein wurde mir an dieser Stelle erzählt, dass A. etwas aufgebracht zu H. meinte wir müssen die Hebamme rufen. Mein Mann, die Gelassenheit in Person allerdings, meinte daraufhin wohl nur, ich hätte ihm diese Anweisung ja noch nicht gegeben. Darüber musste ich schmunzeln, so typisch mein Mann. )

    Als ich vom WC kam und A. mit mir über mein Wohlbefinden sowie über meine Wellen plauderte, beschlossen wir doch die Hebamme so langsam zu informieren.

    Um 00:17 Uhr griff H. also zum Telefon und rief D. an, diese machte sich auch sogleich auf den Weg.

    In der Zwischenzeit stieg ich in das warme Geburtspool, eine Wohltat. Die Wehen wurden auch sogleich nochmal intensiver. Es war ein wunderschönes Gefühl, jede Welle in Empfang zu nehmen zu diesem Zeitpunkt, wenngleich diese auch schon schmerzhaft waren. Ich lag im Geburtspool, spürte mein Mädchen etwas strampeln in mir und war tiefenentspannt zwischen den Wellen und sogar noch zu Scherzen aufgelegt.

    Während den Wellen versuchte meine Doula den Schmerz etwas zu lindern indem sie mir auf der Hand Akkupressurpunkte drückte. Auch H. zeigte sie wo er drücken müsse um Linderung zu verschaffen. Widererwarten half es tatsächlich etwas gegen den Schmerz.

    Ein paar Wellen später wechselte ich die Position und lag nun nichtmehr im Pool sondern kniete und hing mit dem Oberkörper über den Poolrand. Es war die perfekte Haltung, um unserem Baby zu helfen tiefer in den Geburtskanal zu rutschen, zudem empfand ich so die Wellen am erträglichsten.

    Jede Welle die auf mich zurollte wurde nun intensiver, ich sehnte die Ankunft meiner Hebamme schon herbei. H. saß neben mir und drückte wieder einmal während einer Wehe den Akkupressurpunkt auf meiner Hand. A. tupfte mit einem kühlen Waschlappen zwischenzeitlich über mein Gesicht. Ich fühlte mich unglaublich sicher und geborgen. Indessen hatte ich auch schon begonnen die Wellen nicht nur zu veratmen sondern tönte auch dabei.

    Endlich war es soweit, nach einer knappen Stunde des Wartens und Wehen traf meine Hebamme um kurz nach 01:00 Uhr ein. Gerade als sie bei der Tür hereinkam musste ich eine weitere Welle laut veratmen. Sie kam zu mir, setzte sich auf den Boden und redete ganz ruhig und leise mit mir. Es tat so gut ihre Stimme zu hören, zu wissen sie ist nun da und nun kann es „so richtig“ losgehen. So als hätte ich nur auf sie gewartet kam die nächste Welle mit einer Wucht daher, mit der ich selbst nicht gerechnet hatte.
    Und diese Intensität sollte auch so bleiben und sich nochmals steigern, keine Spur eines Fehlalarmes.

    D. meinte zu mir ob wir wohl bald unser Mädchen im Arm halten werden, ich antwortete in einer Wehenpause: „Falls nicht kündige ich, dann kündige ich diese Schwangerschaft und aus!“. Sie lachte und meinte daraufhin nur, falls nicht dann müsse sie kündigen, da sie ihren Job verfehlt hätte.

    Die nächsten Wellen kamen und ich vertönte sie, laut und kraftvoll. Auf meinen schlafenden Sohn konnte ich zu diesem Zeitpunkt keine Rücksicht mehr nehmen.

    Zwischen zwei Wehen wollte ich wissen wie weit wir sind, und irgendwie wollte ich es auch nicht wissen, D. fragte dann ob sie den Muttermund abtasten soll. Ich zögerte kurz, wollte aber Klarheit und stimmte zu.
    Ernüchternd nahm ich ihre Antowort „ca. 7cm“ zur Kenntnis, ich dachte ich müsste noch stundenlang vor mich hin wehen.

    Ein paar weitere sehr intensive Wellen rollten über mich als D. versuchte mich zu animieren aus dem Pool zu steigen. Wie sich im Nachhinein herausstellte wollte sie damit bewirken, dass unser Baby noch tiefer ins Becken rutscht. Mit dem großen Schritt über den Poolrand hätte ich somit das Becken geöffnet um mehr Platz zu verschaffen.

    Ich hatte zu diesem Zeitpunkt aber das gleiche Gefühl, nämlich unserem Mädchen etwas zu helfen, und wechselte die kniende Position während einer weiteren Welle und stellte mein linkes Bein auf. Von diesem „Trick“ habe ich noch am Tag zuvor gehört, als ich mir einen Hausgeburtsbericht im Internet ansah.

    Da merkte ich wie unser Baby tatsächlich tiefer in den Geburtskanal rutschte und plötzlich machte sich auch dieses ganz eigene Druckgefühl welches ich noch von der ersten Geburt kannte bemerkbar.

    Ich beschloss noch ein paar weitere Wehen in dieser Position zu vertönen. Mittlerweile war auch ich etwas lauter geworden und mit jeder Welle die kam wurde es noch etwas lauter.

    Über dem Poolrand hängend und fast schon am Ende meiner Kräfte, stöhnte ich in einer Wehenpause, dass ich diese Intensität nicht mehr lange aushielte. Mein Mann hielt mir die Hand und D. ermutigte mich, dass es nicht mehr lange dauern wird. Sie fragte ob ich nicht selbst mal nach dem Köpfchen fühlen wollte. Etwas was ich mir zuvor nie hätte vorstellen können. Aber in diesem Moment, meiner Tochter schon so nahe, wollte ich diese einmalige Chance nutzen und fühlte nach dem Köpfchen. Tatsächlich konnte ich es sofort spüren!

    Zu diesem Zeitpunkt befanden wir uns bereits kurz vor den Presswehen. Die nächste Welle kam und der Druck wurde stärker. Ich tönte laut, unser Sohn wurde wach und A. ging nach oben um nach ihm zu sehen.

    Sie kam wieder herunter als die Wehe vorbei war und sollte mir von unserem Großen ausrichten, dass er mich liebt. Das tat so gut, zu hören, ich wusste er ist mir jetzt gedanklich ganz nahe.

    Er beschloss in seinem Zimmer zu bleiben bis die Geburt vorbei war. Er wollte weiterschlafen und hat sich eine Toniefigur auf seine Lautsprecherbox gestellt.
    A. und H. wechselten sich ab, mein Mann ging nun auch kurz zu unserem Sohn und erklärte ihm was gerade passiert. Er kam gerade rechtzeitig wieder zurück als die erste Presswehe einsetzte.

    Im 4-Füßler bäumte ich mich im Pool auf und schob während der Wehe kräftig mit. Ich spürte wie sich das Köpfchen seinen Weg bahnte. Die Pause nutzte ich um Kraft zu tanken, das gelang mir erstaunlich gut, ich war in den Wehenpausen immer tiefenentspannt und wie in Trance.

    Eine weitere Presswehe rollte auf mich zu und wieder schob ich mir aller Kraft mit, die Hand meines Mannes festhaltend. A. massierte mir während den Presswehen das Kreuz, was für eine Wohltat in diesem Moment!

    Mit der dritten Presswehe gebar ich das Köpfchen unserer Tochter. Gedanklich habe ich mich zwar auf eine Vierte eingestellt, wollte es jedoch mit der dritten einfach hinter mich bringen und steckte all meine verbliebenen Kräfte in diese Welle.

    Ich konnte es nicht fassen, unsere Tochter war fast da. Wir alle warteten nun auf eine weitere Welle. Während diesen zwei Wellen blieb für mich die Zeit stehen. Ich empfand diese Wehenpause als überdurchschnittlich lange, ließ die letzten Tage Revue passieren und konnte nicht fassen, tatsächlich unsere Tochter nach 12 ewig langen Tagen des Übertragens doch noch bei uns zu Hause in die Arme schließen zu dürfen. Ohne Klinik, ohne Einleitung, im trauten Heim voller Geborgenheit.

    Kaum hatte ich diese Gedanken zu Ende gedacht, kam die nächste und letzte Presswehe in der ich den kleinen Körper unseres Babys ins Wasser gebar. Ich fing meine Tochter auf und durfte sie selbst zu mir holen. Ich drückte sie an mich, an meine Brust, sie fühlte und hörte zum ersten Mal meinen Herzschlag von der anderen Seite des Bauches und fing sofort an zu quäken. D. brachte uns warme Handtücher mit denen wir sie zudeckten. Ich spürte die Nabelschnur noch pulsieren.

    Es war Samstag der 02. Mai 2020 um 02:28 Uhr als unsere Tochter mit Glückshaube Zuhause im Wasser geboren wurde.

    Ich war so unfassbar glücklich und stolz zugleich, dass wir es geschafft hatten. Ein Endorphinschub durchfuhr mich.

    Mein Mann ging hoch um unserem Sohn Bescheid zu geben und die beiden kamen nur wenige Augenblicke später hinunter. Unser Großer strahlte über alle vier Backen als er mich und seine kleine Schwester das erste Mal sah.
    „Darf ich sie streicheln und küssen?“ fragte er, als er neben mir stand und selbst nicht glauben konnte, dass all das Warten nun ein Ende hatte. Er streichelte und küsste sie, hatte keine Scheu vor diesem Wunder der Natur.

    Mein Mann nahm ihn dann auf den Schoß, er lenkte ihn etwas ab und die beiden plauderten ein wenig, während ich die Plazenta noch im Pool gebar. D. brachte eine Schüssel und wir legten die Plazenta hinein.

    Mit unserer Tochter fest im Arm, stieg ich sodann aus dem Pool, meine Doula half mir in den Bademantel. Die Couch wurde zwischenzeitlich mit Nässeschutzunterlagen und einer Decke ausgelegt und ich legte mich gemütlich hin. Unser Mädchen wurde mit neuen, trockenen Handtüchern zugedeckt.

    Die Nabelschnur war zwischenzeitlich auspulsiert und nun durfte unser Sohn seine Schwester abnabeln. Dies war sein größter Wunsch, welchen er uns oft während der Schwangerschaft mitteilte. Versprechen konnten wir es ihm nicht, aber nun war alles perfekt und sein Wunsch ging in Erfüllung, er war so stolz.

    Unser Mädchen wurde dann noch gewogen und vermessen. Wir alle gaben einen Tipp ab. Sie sah so zart aus, also dachte ich sie wird so um den Dreh in etwa das gleiche wie ihr Bruder vor 6 Jahren wiegen. Auch die Hebamme und H. schätzten so um die 3200g. Die kleine Hummel überraschte uns alle, als die Waage 3760g anzeigte und D. ca. 52cm von Kopf bis zum Fuß vermessen hatte.

    Danach kuschelten wir noch etwas ehe A. mit unserem Großen wieder rauf ins Zimmer ging und etwas spielte, damit D. mich nachversorgen konnte.
    Ein klitzekleiner Stich musste genäht werden und schon war ich wieder in Schuss.

    Ich beschloss noch duschen zu gehen, uns es war herrlich. Nicht ganz zwei Stunden nach der Geburt stand ich in meiner eigenen Dusche und durfte mich danach in mein eigenes, gemütliches Bett legen. Unsere Tochter wurde mir ins Bett gebracht und auch unser Sohn und mein Mann legten sich zu uns. Wir kuschelten eine Weile zu 4. im Bett ehe wir dann alle einschliefen, um wieder Kraft zu tanken nach dieser schnellen, intensiven Traumgeburt die mich mit all dem was zuvor war komplett versöhnt hat.
    NeueMami32Mohnblume88KaffeelöffelCookie1985lolleLilie82_Anna_CoCoMaMaitchifyNaddlund 12 andere.

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