@Sarah83 das freut mich sehr!
Mach dich nicht verrückt wegen gestern Abend. Solche Tage gibt es einfach. Gute Eltern sind nicht die, die niemals Fehler machen. Gute Eltern sind die, die reparieren. Du machst das bestimmt ganz toll.
Alles Liebe!
Hallo,
So erstmal: du bist nicht allein. Trotzanfälle sind hart. Für alle Beteiligten. Allerdings für Kinder in der Autonomie-Phase völlig normal. Dennoch super anstrengend.
Was uns hilft:
- genügend Möglichkeiten zur eigenen Entscheidung geben, nämlich da wo es für dich egal ist. Z.B. was das Kind frühstücken will oder ob es die roten oder die blauen Socken anzieht. Das gibt Kindern das Gefühl, dass ihre Meinung zählt und sie selbst wichtig sind.
- ich Versuche um 17 Uhr zu Hause zu sein. Die Kooperationsbereitschaft nimmt nach 16 Uhr drastisch ab weil die Tage einfach lang sind.
- fixe Routinen im Laufe des Tages geben den Kindern Sicherheit und Orientierung. Gerade in der früh , nach dem Aufstehen und am Abend vor dem Schlafen gehen bietet es sich an immer die gleichen Schritte in der selben Reihenfolge vorzunehmen und so einen sicheren Übergang zu bilden.
- ausreichend Zeit zum spielen mit dem Kind einplanen. Mindestens 30min pro Tag ununterbrochenen Spiel (wo du dich wirklich NUR auf ihn konzentrierst und sonst nichts anderes nebenbei machst) sind empfehlenswert. Da darf er entscheiden was gespielt wird. Das kann natürlich auch am Spielplatz sein oder Abends Bücher lesen, etc. wichtig ist, dass er einfach deine ungeteilte Aufmerksamkeit hat.
- Kompromisse mit dem Kind finden, wo es geht. Dadurch können Trotzanfälle oft abgewendet werden.
- Verständnis für scheinbar lächerliche Sachen aufbringen. Für so kleine Kinder kann es eben wirklich eine Katastrophe sein wenn der blaue Becher gerade im Geschirrspüler ist. Dann heißt es, Gefühle benennen, Alternativen bieten, empathisch bleiben.
Wenn es doch zu einem Wutanfall kommt:
Reden bringt nichts (hast du ja selber schon gemerkt) weil das Gesagte im Kopf nicht ankommt. Besser ist, einfach auf Augenhöhe begeben (z.B. ca. 1 Meter von ihm entfernt auf den Boden setzen) und einfach warten. Eventuell ein oder zwei Sätze zurecht legen die man immer wieder wiederholt, bis sie eben im Gehirn ankommen. Je einfacher, desto besser. Zum Beispiel: "Es sehe dich. Ich bin hier." Das signalisiert, dass du da bist und er mit seinem Kummer nicht alleine ist. Warten, warten, warten. Darauf achten, dass er sich und andere nicht verletzt. Ruhig bleiben (eigene Emotionen im Zaum halten, wenn es nicht geht, besser kurz den Raum verlassen als selbst auch noch zu schreien oder schlimmeres).
Wenn er anfängt sich zu beruhigen, Körperkontakt anbieten.
Wenn er sich auf den Kontakt einlässt, erst beruhigen lassen und ihm sagen das du ihn lieb hast (damit er weiß, dass er nichts tun kann damit du ihn weniger liebst) und - wenn er sich wirklich beruhigt hat - kann man über das, was ihn so aus der Bahn gebracht hat reden. Hierbei besonders die Emotionen, die hochgekommen sind, erwähnen. "Du wolltest so gerne mit Papa im Auto bleiben. Das hat dich richtig, richtig wütend gemacht, stimmt's? Ich verstehe dich. Ich werde auch manchmal wütend wenn... Was mir dann hilft ist..."
Anschließend gehst du zur Tagesordnung über.
Puh, lang geworden...
Ich hoffe, die Tipps helfen erstmal ein bisschen.
Versuche dir immer vor Augen zu führen, dass dein Kind dich NICHT testen oder manipulieren will. Es Kann gerade nicht anders. Sein Gehirn ist nicht ausgereift genug um seinen Unmut anders auszudrücken. Deshalb braucht es uns Erwachsene, die ihnen liebevoll zeigen wie das geht.
Ich kann dir noch das Buch "das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn" empfehlen. Da sind ganz viele tolle Tipps drinnen wie man gut durch die Autonomie-Phase kommt ohne verrückt zu werden.
@Babsilein Sicherheit in allen Ehren aber ich kann die TE voll verstehen. Nach einem langen, anstrengenden Tag mit zwei kleinen Kindern bin ich oft einfach nicht mehr geduldig genug stundenlang Einschlafbegleitung zu machen. Deshalb teilen mein Mann und ich uns das. Mama hat auch irgendwann Feierabend verdient und es ist ja nicht so, als würde man das Kind weinend sich selbst überlassen. Es ist ja eine liebevolle Bezugsperson da. Ich finde, es ist durchaus legitim nach 2,5 Jahren auch Mal eigene Bedürfnisse anzumelden und diesen nachzukommen. Auch, wenn das bedeutet das Kind in der Situation vorübergehend "unglücklich" zu machen. Eltern sind nicht dazu da, um Kindern permanent glücklich zu machen sondern um die Kinder mit all ihren Gefühlen zu begleiten damit sie lernen mit diesen adäquat umzugehen und sie auszuhalten.
@Jacky92 also wenn ein Mensch verstirbt und es zum Notar geht um die Erbschaft zu klären wird ALLES Gegenüber gestellt. Alles was er besitzt, alles was er vielleicht irgendwo angespart hat, etc. Glaub mir, die finden sogar das Geld, dass du unter der Matratze gebunkert hast 🙈
Und dann wird eine Aufstellung dieser Finanzen (können aber auch Grundstücke, etc sein) gemacht. Ende kommt dann unterm Strich eben ein Plus oder Schulden raus. Und dann kannst du als Erbin entscheiden ob du die Erbschaft annimmst oder ablehnt. Aber Achtung: du kannst dir nicht die Rosinen rauspicken. Stimmst du der Erbschaft zu, dann erst du nicht nur die (nehmen wir Mal an) Wohnung sondern eben auch die Schulden UND es könnte weitere Erben geben von denen du nichts weißt. Weitere Kinder, vielleicht eine Ehefrau?! 18 Jahre sind eine lange Zeit. Dan könnte man noch das ein oder andere Kind in die Welt setzen.
Also insofern ist der Gedankengang von ihm wahrscheinlich, wenn er dir nur das "positive" )also ein kleines Vermögen das er angespart hat) geben will, sonst aber nur Schulden hat dann kann er das tatsächlich nur auf diesem Weg machen. Ist es erstmal in der Erbschaft, heißt es alles oder nichts.
Ich hoffe, ich konnte dir damit ein bisschen helfen!
@Stefanie_84 ich denke,es gehtviel darum was man erwartet. Klar,eine Geburt ist kein Spaziergang und es ist eine wahre Naturgewalt ABER ich bin fest der Überzeugung, je besser man sich (mental und körperlich) darauf vorbereitet desto leichter wird es. Klarer Weise kann man eine Geburt nicht planen aber man kann sich mit dem Vorgängen und seinem eigenen mindset auseinandersetzen. Ich möchte dir hier nicht unterstellen, dass du das nicht tust aber mit fällt schon immer öfter auf, dass Frauen sich unheimlich intensiv und lange damit beschäftigen welchen Kinderwagen sie kaufen aber kaum einen Gedanken an die Geburt verschwenden weil "das geht schon irgendwie".
Der TE kann ich an dieser Stelle nur raten, keine Horrorgeschichten rund um die Geburt zu lesen sondern gezielt nur positive Berichte. Angst ist bei der Geburt kein guter Begleiter!
Ich muss hier Mal was schreiben, was mir dir ganze Zeit unter den Nägeln brennt aber im "anderen" Thread darf ich ja nicht weil ich geimpft bin:
Man schreibt davon, dass die Welt ja so schlecht ist und es gibt keine Solidarität und überhaupt ist die Zukunft ja so dunkel...
Jeder und jede von uns hat doch die Möglichkeit, die Welt selbst zu einem besseren Ort zu machen. Ich bin sicher nicht päpstlicher als der Papst und wir haben alle unsere Fehler aber ich Versuche ein guter Mensch zu sein (in meinen Augen halt). "Be the change you want to see in the world" fällt mir dazu ein und auch, dass ich gerne möchte das meine Kinder gute Menschen werden um diese Welt besser zu machen.
Die Solidarität wird sicher nicht steigen indem man die Arme verschränkt und "wenn die so zu mir sind, bin ich auch so" vor sich her murmelt während man trotzig mit dem Fuß aufstampft. Wir haben sicher alle schonmal negative Erfahrungen mit Mitmenschen gemacht aber bestimmt auch ebenso gute. Ist halt meine eigene Entscheidung wem ich mich hier anpassen möchte.
Das hat jetzt nicht unbedingt was mit der Impfung zu tun, schlägt aber in die Kerbe "wenn alle sich impfen lassen würden, wäre die Pandemie bald vorbei".
@kastanie91 wow,das klingt ja perfekt ☺️
Ich hätte sie wahrscheinlich auch dort gelassen, wäre aber auch dort geblieben mit ihr. Im Hintergrund halt. Ich würde morgen einfach beobachten wie sie sich tut. Wenn sie danach Zeit hatte zur Ruhe zu kommen (was sie durch den Mittagsschlaf ja hat), wird es schon passen!
Ich drück dir Daumen, dass es so weitergeht bei euch. Klingt nach einem ganz tollen ersten Tag und du kannst echt stolz sein auf deine klein, große Maus.
@fraudachs das ist jetzt ein neuer Kindergarten, oder? Also sie war schon in Fremdbetreuung aber in einer anderen Einrichtung, wenn ich es richtig verstanden habe?!
Wenn ich dir einen Tipp geben darf: Erwarte nicht zu viel von ihr. Du bist gerade schon 3 Schritte voraus. Sie sagt dir JETZT SCHON, dass sie Angst hat! Das würde ich sehr ernst nehmen. Vielleicht kannst du heute oder morgen den KiGa und dessen Betreuer, etc. immer Mal wieder im Spiel mit einfließen lassen und mit ihr darüber reden, wovor sie Angst hat. Sie muss dort ja auch erstmal eine Bindung zu einer der Erwachsenen aufbauen. Das geht halt auch nicht über Nacht. Mir ist schon klar, dass nicht jeder sich so viel Zeit für die Eingewöhnung nehmen kann aber 3 Tage sind schon sehr wenig. Auch für Kinder die davor schon in Fremdbetreuung waren.
Wenn sie dort zum schnuppern war und vielleicht das Gebäude schon kennt kann man auch das im Spiel einfließen lassen. Also, was kann man dort alles tolles machen, wo gibt es das Mittagessen,... Damit sie einfach das Gefühl hat da nicht so unvorbereitet reingeworfen zu werden.
Was genau bedeutet denn "schlecht schlafen"? Geht es um den Tagschlaf oder Nachtschlaf oder beides?
Ich persönlich finde ja,Neugeborene schlafen immer "schlecht". Sie wachen halt nunmal oft auf und schlafen nicht lang am Stück in dem Alter. Das ist aber völlig normal und wird nur mit der Zeit besser.
Erzähl doch bitte etwas genauer wo die Probleme liegen. Unter "schlecht schlafen" kann ich mir bei einem Kind mit 2 Monaten nämlich nix vorstellen.
Deine Große braucht jetzt Aufmerksamkeit und Verständnis. Jede Sekunde die du ihr schenken kannst, zählt. Sie ist extrem verunsichert und muss jetzt wissen, dass du sie immernoch genauso lieh hast wie zuvor bzw. wie das Baby!
Folgende Tipps kann ich die geben:
1. Nicht schimpfen! Bringt nix und führt nur dazu, dass sie sich schlecht fühlt. Sie will dem Baby ja nicht absichtlich weh tun, sie will nur deine Aufmerksamkeit und die erzielt sie scheinbar am einfachsten wenn sie grob z Baby ist.
2. Wenn das Baby nicht weint wenn sie grob war, würd euch die Aufmerksamkeit sofort auf sie Große legen und versuchen ihr zu erklären was sie Grade fühlt. "Oh, ich sehe du bist gerade wirklich zornig auf das Baby. Du möchtest lieber mit mir spielen aber H. möchte gefüttert werden. Ja, das verstehe ich. Das ist schwer. Wie wäre es, wenn du mir hilfst, dann bin ich viel schneller fertig und kann mit dir spielen". Klar, wenn das Baby weint weil es gerade massakriert wurde dann muss erst das Baby getröstet werden.
3. Kleine Kinder können das Wort "nicht" noch nicht verarbeiten. Ihr Gehirn überhört dieses Wort einfach. Sätze daher besser so umbauen, dass das Wort einfach vermieden wird. Z.B. "bitte sanfter zum Baby sein. Schau, ich zeige dir wie" und dann entweder bei ihrer Hand zeigen wie fest sie drücken darf oder an der Hand des Babys. Ich hab dann auch oft gesagt "schau, so mag das Baby das. Siehst du, jetzt lächelt sie...".
4. Du könntest ihr zeigen wir sie ihre Zuneigung dem Baby gegenüber ausdrücken kann. Wir hatten jetzt das Thema, dass die große einfach sehr körperlich wurde aber eigentlich kuscheln wollte. Wir haben dann immer gesagt, den Erwachsenen kann man eine "Löwen-Umarmung" geben. Also kräftig und stürmisch, überschwänglich,... Aber dem Baby geben wir eine "Mäuse-Umarmung": ganz klein, leicht und zart. Das hat erstaunlich gut geklappt und jetzt macht es ihr Spaß den Papa und mich wie einen Löwen zu umarmen.
5. Geduld, Geduld, Geduld!!! Es wird 2-4 Monate dauern bis ihr euren neuen Weg gefunden habt und deine Große ist ja auch immernoch sehr klein! Gebt euch Zeit um in dieser neuen Situation anzukommen!