Ich kann euch folgenden Tipp geben: Konsequent sein,wo es euch wirklich wichtig ist und genau da dann Grenzen setzen. Bei allem anderen, versuchen Verständnis zu zeigen. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass ein beginnender Trotzanfall viel eher verfliegt wenn man Verständnis für die Situation zeigt und versucht, die Gefühle des Kindes zu benennen. Zum Beispiel: "oh, ich sehe du bist jetzt sehr traurig weil du den Apfel ganz essen wolltest. Du wolltest den ganzen Apfel und ich habe ihn durch geschnitten weil ich das nicht wusste. Das kann ich verstehen. Soll ich dich in den Arm nehmen?". Manchmal muss man den Satz öfter wiederholen (je kleiner das Kind ist desto öfter) bis es ankommt. Es geht hier also gar nicht darum, das Kind abzulenken damit es schnell wieder fröhlich ist sondern die Gefühle auszuhalten und das Kind diese einfach fühlen zu lassen denn genau das lernen sie in dieser wichtigen Entwicklungsphase gerade.
Klar, wenn die Situation schon eskaliert ist und das Kind schreiend am Boden liegt kann man nur Schadensbegrenzung machen. Da hilft reden nicht viel.
Ich weiß, es ist unfassbar anstrengend ABER je öfter man das mit dem Kind gemeinsam durchsteht,desto besser wird es. Meine Tochter ist jetzt 2,5 und ab und zu kann sie schon benennen was sie stört bzw. ob sie jetzt gerade wütend, traurig,etc. Ist.
Ich kann hierzu wieder "das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn" empfehlen. Zum Einstieg das Buch und dann ergänzend den Blog bzw. Den Podcast! Ich hab das Buch gelesen als meine Tochter ein Jahr alt war und es hat mir so die Augen geöffnet bzw. Konnte ich da so viel mitnehmen. Ich empfehle es immer gern weil es so einfach geschrieben und daher so gut umzusetzen ist.
@fraudachs also bei der Sache mit dem Apfel: für dich wirkt es vielleicht so, als würde sie dich "auslachen" aber das glaube ich nicht. Du hast die Situation, finde ich, eh super gelöst. Du hast beim zweiten Mal das Rad festgehalten und ihr gesagt, sie soll erst aufessen und kann dann weiter fahren. Ich hätte vielleicht geschaut, dass ich gleich beim ersten Mal das Rad festhalte aber ich glaube sie hat schon verstanden was du von ihr wolltest. Spielen war in dem Moment halt einfach spannender und deshalb war der Drang sich zu bewegen vielleicht wichtiger als mit dir zu kooperieren. Beim nächsten Mal könntest du es gleich vorher sagen. Also wenn sie am Rad ist und sie möchte einen Apfel, dass du gleich sagst "dann steig bitte ab und setz dich hin".
Bei der Situation mit Essen im Wohnzimmer gäbe es eine ganz einfach Lösung: Biete ihr kein Essen mehr im Wohnzimmer an. Bei uns wird jede Mahlzeit beim Tisch gegessen. Aus, fertig. Wir haben unsere festen Mahlzeiten (Frühstück, Mittag, Nachmittagssnack und Abendessen) und dazu setzen wir uns hin. Wenn wir unterwegs sind suchen wir uns auch da eine Bank und essen im sitzen. Ich würde ihr das einfach nicht mehr ins Wohnzimmer stellen sondern sie halt nur noch beim Esstisch essen lassen. Also den Kampf würde ich so umgehen.
Zum Windel-Thema mh... Ich denke ich würde sie lassen und in kauf nehmen, dass sie sich anmacht und ich halt ein paar Wochen mehr Wäsche habe. Ich glaube, diese Erfahrung (wenn ich daheim nicht mehr aufs Klo gehe dann mache ich mich unterwegs an und das ist unangenehm) muss sie selbst machen. Windeln würde ich ihr auch nicht aufzwingen, wenn sie die nicht will. Wechselgewand parat haben und versuchen, die Sache gelassen zu sehen. Ich vermute fast, dass du das einfach ein paar Wochen aushalten musst und dann wird es sich erledigt haben und sie geht von selber immer aufs Klo wenn sie muss. Ist aber nur meine Vermutung.
@FrauMu ich hab's nicht direkt nach Gordon gemacht aber ich hab anfangs durchaus auf die Uhr geschaut und anfangs z.B. von Mitternacht bis 4 Uhr früh nicht gestillt. Ich hab es aber viieeel länger laufen lassen als die 10Tage weil ich das abstillen so schonend und langsam wie möglich machen wollte. Ich bin der Meinung, dass es besser für meine Tochter war, dass ich das abstillen übernommen habe. Das Kind gibt damit ja viel mehr als nur eine Nahrungsquelle auf. Es heißt ja nicht umsonst "StillBEZIEHUNG". Wenn du als Mama das abstillen übernimmst anstatt ihn einfach ein paar Tage bei Papa schlafen zu lassen dann ist zwar für das Kind nicht alles perfekt aber DU (wahrscheinlich seine wichtigste Bezugsperson) bist da um zu trösten. Außerdem kenne ich tatsächlich einen Fall, wo das Kind das sehr gut unterscheiden konnte bei wem es schläft und die 3-tagige Trennung rein gar nix gebracht hat weil er, als er wieder bei Mama war, genauso weiter stillen wollte wie davor. Gebe ich nur zu Bedenken.
Du kannst meine persönliche Erfahrung zum sanften abstillen hier nachlesen: https://kaffee-loeffel.jimdofree.com/2019/07/07/abstillen-ja-bitte/
@Chaoskeks90 meine Schwiemu (Kiga-Pädagogin) meint, dass man das erst sieht wenn die Kids in der Schule sind. Davor kann es sich Phasenweise noch ändern bzw. gibt es Dinge, die sie mit links leichter können als mit rechts und umgekehrt.
@Rosemary das kann und würde ich so auch nicht unterschreiben. Kinder unter einem Jahr wachen sehr häufig noch auf, weil sie Nachts Nahrung (sei es Pre oder MuMi) benötigen. Keine Ahnung, wer diesen Blödsinn irgendwann mal verzapft hat aber ich frage mich auch immer, woher die Ärzte oder wer auch immer das gesagt hat wissen wollen, dass ein Kind mit 6 Monaten nachts keinen hunger mehr hat wenn es davor mit, sagen wir 5,5 Monate, sehr wohl noch hunger hatte. Mal ganz abgesehen davon, dass viele Babys ja erst mit ca. 6 Monaten überhaupt an Beikost gewöhnt werden. Wie sie da nachts ohne Nahrung aushalten sollen, wenn sie tagsüber gerade erst an Brei gewöhnt werden ist mir ein Rätsel. Die Info ist veraltet. @minx ich schließe mich aber den anderen an: ich denke nicht, dass es am hunger liegt sondern das das Aufwachen andere Gründe hat und würde an der Flaschennahrung nichts ändern. Meine Tochter hat ebenfalls nur Pre bekommen bis sie dann gar keine Flasche mehr bekommen hat. Das mit dieser 2er oder 3er Milch ist für mich persönlich immernoch einer der besten Marketing-Gags der Flaschenmilchhersteller. Meine Meinung.
@Cookie1985 und was glaubst du wie sehr sich die Arme Lena dafür selbst-kasteit hat? Vor allem kann das so kurz nach einer Geburt, wo der Körper ja extrem viel Energie wieder aufladen muss, auch nicht gesund sein. Da ist mir genießen und dafür die eine oder andere unperfekte Stelle viel lieber! Lass dir die Gummibärlis schmecken! Du bist gut so wie du bist!
Also vieles ist denke ich sicher Charakter-bedingt. Meine Tochter war schon immer ein sehr offenes und neugieriges Kind. Sie macht den Eindruck, dass sie kaum vor etwas Angst hat. Das haben wir ihr nicht anerzogen, sie ist einfach so.
Trotzdem denke ich schon, dass man das Selbstbewusstsein und auch das Selbstwertgefühl von Kindern mit Worten stärken kann. Dazu wurden oben eh schon ganz tolle Beispiele genannt. Ich würde mich persönlich als sehr selbstbewusst beschreiben und so gehe ich auch durch die Welt bzw. vertrete meinen Standpunkt. Ob dies zu meinem beruflichen Erfolg beigetragen hat kann ich nicht sagen aber es hilft bestimmt wenn man "nicht auf den Mund gefallen" ist.
Von meiner Mama hab ich immer gesagt bekommen, dass ich Sachen für mache und sie mich immer lieb hat. Wenn ich eine schwere Prüfung in der Schule vor mir hatte, hat sie mir vor Schulbeginn einen kleinen "pep Talk" gegeben und mich ermutigt keine Angst zu haben weil sie weiß, dass ich das schaffen werde. Und wenn ich es geschafft hab (auch wenn es zu.B. "nur" eine 3 war in einem Fach wo ich mir ganz schwer getan hab) hat sie mir gesagt wie stolz sie auf mich ist und das sie weiß, wie hart ich dafür gearbeitet hab. Sie hat meine Leistungen immer anerkannt und mich meinen Weg gehen lassen. Sie hatte volles Vertrauen in mich und mein können bzw. Den Weg den ich einschlafen wollte.
Das andere ist wie bei allen in der Erziehung, meiner Meinung nach: das Vorleben.
Wie begegne ich anderen Menschen. Gehen ich offen und mit einem Lächeln auf sie zu oder verkrampft sich in mir alles wenn ich mit einer mir fremden Person reden soll/muss. Wirke ich ängstlich in mir unbekannten Situationen (z.B. wenn wir im Urlaub sind und es passiert etwas unvorhergesehenes) oder bewahre ich ruhe und suche nach Lösungen? All diese Dingen werden von unseren Kindern wahrgenommen und je nachdem überträgt sich die Stimmung dann auch auf sie Kinder. Zeige ich Panik sind wir den Warteraum vom Zahnarzt betreten wird das Kind nicht unbedingt ein Gefühl von Sicherheit vermittelt bekommen (nur als Beispiel). Wie immer müssen wir Erwachsenen uns als fragen, wie wir von unseren Kindern wahrgenommen werden wollen.
Keine leichte Aufgabe als grundsätzlich eher ängstlicher Mensch, kann ich mir vorstellen. Da haben es von Grund auf selbstbewusste Menschen wie ich sicher etwas leichter.