Ich denke, das weder nur das eine noch nur das andere "richtig" ist.
Wenn jemand einen Erziehungsratgeber als das non plus ultra ansieht und versucht nur danach zu agieren ist das nicht nur völlig unauthentisch (und somit für unsere Kinder nicht ernst zu nehmen), sondern auch einfach nicht möglich weil wir alle eigene Erfahrungen, Trigger, Werte usw. in uns tragen die es uns - selbst wenn wir wollen - unmöglich machen sich NUR so zu verhalten wie es im Buch steht.
Auf der anderen Seite finde auch ich es sehr bereichernd verschiedene Bücher mit teils unterschiedlichen Ansätzen lesen zu können. Dadurch lerne ich mehrere Wege kennen und kann mich dann für den entscheiden der sich für mich richtig anfühlt und zu meiner Familie passt.
Ich finde, wir Eltern sollten hier nicht in Selbstherrlichkeit verfallen wenn wir an Erziehung denken. Auch finde ich es tatsächlich fragwürdig, sich gar nicht damit auseinanderzusetzen (also weder mit Büchern, noch mit Podcasts noch durch den Austausch mit Personen hier im Forum). Ich konnte mir tatsächlich aus jedem Erziehungsratgeber den ich je gelesen habe (ich hab nachgerechnet - es müssten um die 30 sein) etwas mitnehmen. Manche hab ich auch nach 20 Seiten zur Seite gelegt und mir gedacht "was für ein Schrott". Dann passt es nicht zu mir und das ist ok.
Ich glaube aber, dass Erziehung ein Prozess ist an dem wir mindestens genauso wachsen wievunsere Kinder und ich finde nichts verkehrt daran, sich damit auseinandersetzen wie man diesen Prozess innerhalb seiner Familie gestalten will. Und auch ich habe bemerkt, dass ich Situationen (auch die, die ich hier im Forum geschildert habe) mit dem Wissen das ich heute habe, anders angehen würde. Ich finde das sehr positiv weil das heißt, dass ich mich weiterentwickle.
Und: auch wenn ich der Meinung bin, dass jedes Kind bo erzogen werden kann (ja, davon bin ich fest überzeugt) weiß ich auch, dass das nicht der Weg jeder Familie ist und es kein allgemein gültiges Rezept für jeden gibt.
Wenn ich jemand zum ersten Mal treffe gebe ich die Hand. Wenn ich ins Büro rein gehe, geh ich nicht jedes Mal Reihum und schüttle 9 Hände. Natürlich Grüße ich. Aber halt rein verbal. Nachdem sich die Kinder und die Pädagoginnen jeden Tag sehen würd ich daher nicht davon ausgehen, dass sie sich jeden Tag die Hand schütteln (müssen).
Auch von meinen Kollegen ist noch nie wer auf diese Idee gekommen.
Zu dem Maskentehma wollt ich noch sagen: wenn ich verkühlt bin (auch, wenn ich sicher kein Covid hab) trag ich in geschlossenen Räumen Maske (außerhalb der eigenen 4 Wände). Aus Rücksicht auf meine Mitmenschen, damit ich sie nicht mit meinen Viren anstecke. Ich finde, dass ist mitunter eins der besten Dinge die uns von der Pandemie bleiben werden: das es normal geworden ist, Menschen mit Mund-Nasen-Schutz runlaufen zu sehen ohne daß man angeschaut wird wie ein Alien. Würde es sehr schade finden, wenn Menschen davon wieder Abkommen denn ich hab eigentlich keine Lust, im Zug neben jemand zu sitzen der ganz offensichtlich verschnupft ist und es nicht für nötig befindet sich eine Maske aufzusetzen und zu wissen: wenn ich mich jetzt neben diese Person setz, hab ich morgen auch schnupfen. Ehrlich gesagt find ich diese Einstellung ein wenig egoistisch. Es ist doch mittlerweile wirklich nix mehr dabei, sich eine Maske aufzusetzen wenn man einen Infekt hat und trotzdem rausgehen muss.
Ich glaube, ich spreche für alle wenn ich sage, dass die Diskussion hier jetzt mehr als ausufert und mit dem eigentlichen Thema nix mehr zu tun hat.
Meinungen und Erfahrungen gibt es ja jetzt ausreichend, um eine eigene Entscheidung treffen zu können.
Vielleicht können wir das so stehen lassen?!
Ich hab dazu Mal folgendes wo gelesen (so als Denkanstoß):
"Hab meiner 90-jährigen Oma letzte Woche Ohrlöcher machen lassen. Alle meine Freunde haben es bei ihren Omas auch machen lassen und da hatte keine Probleme mit Infektionen. Mein Mann hat sie festgehalten und ich hab sie mit einem Video abgelenkt. sie hat kurz geweint aber ich hab sie ja getröstet. Man sagt auch, dass es in dem Alter am besten sei denn da sind sie schon bissl senil und bekommen nix mit. Wenn sie selbst entscheiden könnte, würde mir die alte Dame sicher dankbar sein. Ich find's halt süß und so gefällt sie mir gleich viel besser. Was ist schon dabei...?"
Aber ist ja nicht das selbe weil Äpfel und Birnen. Oder doch?
Und wenn dir deine bedürfnisse sooo wichtig sind und du sie an erster stelle stellst hättest du kein kind bekommen dürfen.
Diesen Satz finde ich problematisch. Wirklich! Denn genau diese Einstellung ist es, die (speziell) Mütter dazu bringt sich permanent zurück zu nehmen und die Kinder immer und ständig an erste Stelle zu stellen. Und wenn wir das nicht tun, haben wir genau wegen solchen Sätzen das schlechte Gewissen als ständiger Begleiter! Und ich finde, dass beides möglich sein muss und das man auch noch ein eigener Mensch mit Bedürfnissen und Wünschen ist, auch wenn man Mama ist. Meine Bedürfnisse sind ja nicht weg, nur weil ein Kind habe. Klar, die Bedürfnisse des Kindes kommen - wenn ich mit dem Kind allein bin - an erster Stelle. Aber das Kind wird ja wohl auch noch einen Papa haben, der sich ab und zu drum kümmert und dann bin ICH als Mama dran, mich um mich zu kümmern. Ich bin nicht weniger wichtig!
Nur weil es mich nervt oder ich es mir manchmal anders wünsche, heißt das nicht, dass ich keine Kinder bekommen hätte sollen. Ja, ich hab es mir so ausgesucht und ja, trotzdem darf ich mir manchmal denken "Himmel nochmal, ich hab jetzt gerade keine Lust da drauf". Mama sein ist hart, Mama sein ist eine Lebensaufgabe und nein, wir müssen nicht jede Sekunde davon genießen und immer toll finden.
@kea natürlich und eine Entscheidung muss her. Das ist ja wieder typisch Österreichisch wischi-waschi. Sie trauen sich halt nicht eine generelle Impftpflicht zu verhängen deshalb machen sie nicht Fleisch, nicht Fisch sondern irgendwas dazwischen.
An die Allgemeinheit:
Anstatt, dass die Leute im Gesundheitsbereich endlich Mal ordentlich bezahlt werden machen wir halt lieber eine Impftpflicht für alle im Gesundheitswesen. Damit noch mehr Leute auf die Barrikaden gehen und kündigen. Klar, mehr Gehalt würde das Problem jetzt nicht sofort lösen aber vielleicht würden sich einige von denen, die in letzten Jahr gekündigt haben dazu entscheiden den Job doch wieder aufzunehmen wenn zumindest Mal die Kohle stimmen würde.
Dann dieser Lockdowns für ungeimpfte.... Die durften ja jetzt mit 2G eh schon nix mehr machen außer hackeln und spazieren gehen... Was soll das dann jetzt? Die Polizei sagt: können wir nicht kontrollieren ob sich die Leute dran halten. Interessiert auch keinen aber Hauptsache es wird halt was gemacht.
In einem, muss ich einigen meiner Vorrednerinnen Recht geben: wenn sich ALLE 2-3x die Woche testen lassen würden, hätten wir zumindest die Welle bald im Griff und das Gesundheitssystem hoffentlich in einigen Wochen entlastet.
Und ja, auch als geimpfte gilt halt wieder: Kontakte minimieren und daheim bleiben denn wenn man bei den Zahlen davon ausgeht, alles machen zu können wie davor dann ist die Ansteckung nicht weit.
Entweder das oder Lockdowns im großen Stil. Da wär mir die Testerei noch lieber und zwar immer dann, wenn ich irgendwo hin will.
In ein Kaffeehaus? PCR-Test bitte! Zum Baby-Schwimmen? PCR-Test bitte! Ins Kino? PCR-Test bitte. Auch als geimpfte. Mich persönlich würde das nicht stören. Ist ja mein Vergnügen also kann ich ja selber entscheiden ob ich das "über mich ergehen lassen" will oder nicht 🤷.
Denn ich glaub ganz ehrlich auch, dass es sehr viele Leute gibt die glauben durch die Impfung nix bekommen zu können und deshalb nicht mehr testen gehen und dann das Virus unbemerkt verbreiten.
Meiner Ansicht nach ist das sogar der Hauptgrund der aktuellen Zahlen.
Nicht falsch verstehen: ich bin absolut pro Impfung aber viele Leute glauben halt, dass die Impfung ein Freifahrtsschein ist und sie ein magisches Schutzschild haben und nix befürchten brauchen und da bin ich einfach für angeordnete Tests quer durch die Bank.
Ich lehne mich jetzt Mal aus dem Fenster und behaupte @Kirschbaum " du bist als weiße, hetero Frau in Österreich aufgewachsen. Möglicherweise ohne Migrationshintergrund?!
Wenn dem so ist, kannst du nicht beurteilen ob das Thema übertrieben ist. Wenn du Rassismus selbst (auch positiv racism) nie ausgesetzt warst oder bist, kannst du nicht nachvollziehen wie sich PoC fühlen. Die zwei Personen die du persönlich kennst, denen es noch nie so ergangen ist (really?) sind wohl auch nicht repräsentativ für eine komplette ethnische Gruppe.
Und wie man sieht braucht es diese Debatte und diesen Konsens einfach weil wir noch lange nicht da sind, wo wir hin wollen.
Rassismus und Diskriminierung existieren ob du willst oder nicht. Ich habe, aus diesem sehr interessanten Thread (danke dafür übrigens!) für mich und meine Kinder mitgenommen, dass ich auf dem Gebiet noch mehr machen kann und meinen Kindern beibringen will, dass wir alle Menschen mit der gleichen Würde, aber eben nicht alle gleich sind. Das aber trotzdem jeder und jede Respekt verdient. Jetzt habe ich auch einen Zugang, wie ich darüber reden kann und dies bei uns einfließen lassen möchte. Da wir leider keinen so diversen Freundeskreis haben, kann und will ich das nun gezielt mit Büchern, Filmen etc. Positiv besetzen. Ich denke nicht, dass das übertrieben ist sondern sehr angebracht. Vor allem in einer Zeit, wo europaweit wieder eher rechts gewählt wird.
Ja, wir stehen wirklich so gut da. Die Ingektionsrate sinkt täglich um etwa 10% und wenn man sich die Verdoppelungsrate anschaut gibt es schon seit längerem keinen Grund zur Beunruhigung mehr. Wenn die Wirtschaft nicht bald wieder hochgefahren wird werden noch gravierendere Folgen als ohnehin schon entstehen.
Gewisse Maßnahmen bei zu behalten- auch langfristig - ist absolut sinnvoll um die Kurve nach wie vor Flach zu halten.
Unsere Regierung hat das bisher gut gemeistert. Ich bin sicher, dass sie uns keinem unnötigen Risiko aussetzen würden.