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  • Eizellspende - Austausch erwünscht

    Ich bin nicht betroffen, kenne mich aber mit der Thematik sehr gut aus. Habe während des Studiums mich damit beschäftigt und es war für mich erschreckend, wie wenig Menschen generell über die Genetik wissen, aber trotzdem glauben, dass sie eine Ahnung hätten und daraus eine starre Meinung über Themen wie Eizellspende ableiten. Soetwas wie MEINE oder DEINE Gene gibt es nicht. Das menschliche Genom (die Gesamtheit der Gene) ist bei allen Menschen über 99,9 % identisch. D.h. wenn man deine gesamten Gene hernimmt und sie mit den Genen irgendeines Menschen aus z.B. Afrika hernimmt, wird man feststellen, dass die Gene zu 99,9 % exakt gleich sind. Was macht jetzt den Unterschied aus?

    Ich versuche das Ganze möglichst einfach zu halten. Es geht darum, wie Gene reguliert werden, also aktiviert oder deaktiviert werden und dabei spielt die Epigentik eine große Rolle. Studien haben gezeigt, dass die Epigenetik auch im Mutterbauch passiert. Man muss sich das so vorstellen: Unsere Gene sind wie ein Klavier mit seinen Tasten. Durch die Epigentik kann man dem Klavier wunderschöne Musikstücke entlocken. Erst durch die Epigentik lebt das Klavier. Es wird sozusagen dadurch gesteuert. Während der Schwangerschaft bekommt der Embryo die erste Steuerung von der Mutter. Im Laufe des Lebens verändern sich unsere Gene weiterhin epigentisch. Daher ist der Lebensstil, den wir führen, so wichtig. Es gibt ja Klaviere auf denen nur im Laufe des Lebens nur "Alle meine Entlein" gespielt werden und andere Klaviere standen schon in riesigen Konzerthallen.

    So, dass war jetzt ein vereinfacher Exkurs in die Epigentik. In Österreich ist es so, dass die Mutter, die das Kind zur Welt bringt die lebliche Mutter ist. Es gibt hier die offenen Spende, d.h. man kann die Spenderin mitbringen oder es gibt auch eine kleine Datenbank mit Spenderinnen, die man anhand von Fotos und Lebenslauf aussuchen kann. Da die Nachfrage viel größer (auch aus dem Ausland) als das Angebot, sind die Wartezeiten entsprechend lang. Das Kind kann ab einem gewissen Alter (ich weiß nicht genau, ob ab 14 oder Volljährigkeit) die Klinik anschreiben, wenn es Kontakt zur Spenderin haben möchte. Die Klinik fragt bei der Spenderin nach und wenn diese einverstanden ist, werden die Daten herausgegeben.

    Studien dazu gibt es in den USA oder GB. Leider sind zur Eizellspende nur wenige Langzeitstudien, dafür aber genügend zur Samenspende. Was aber bei den Befragten einheitlich rausgekommen ist, ist, dass eine möglichst frühe Aufklärung der Spenderkinder besonders wichtig ist. Die Spende als großes Familiengeheimnis hat meistens dazu geführt, dass Kinder später, wenn sie es herausgefunden haben, sehr damit zu kämpfen hatten. Viele Kinder, die gut aufgeklärt wurden, hatten im Erwachsenenalter nicht einmal das Bedürfnis gehabt, die Spender kennenzulernen. Sie haben ihr Leben mit ihrer Mutter als sehr schön und bereichend beschrieben.

    Ein großes Mißverständnis ist es die Spenderin als genetische Mutter zu bezeichnen. Sie ist eine Spenderin, mehr nicht. Zum Zeitpunkt der Spende wollte sie keine Kinder, d.h. die Eizelle, die gespendet wurde, wäre biologischer Abfall, d.h. der Körper hätte sie mit der Regelblutung entsorgt. Die Regulation (Epigenetik) der Gene des Embryos findet ja im Mutterleib der Empfängerin statt. Sie ist es, die während der Schwangerschaft auf dem Klavier die ersten Musikstücke spielt. Würde man ein und das selbe befruchtete Ei in einer anderen Frau transferieren, würde ein anderes Baby entstehen. Es wurde ja im Mutterbauch anders genetisch "geprägt".

    Auch die Aussage, dass die Schwester genetisch dieselbe Erbsubstanz hat, ist falsch. Ihr seid ja keine eineiigen Zwillinge. Auch der Vergleich mit der Adoption stimmt nicht. Das sind ja zwei verschiedene Paar Schuhe. Abgesehen davon, ist es leider immer noch so, dass eher Negativbeispiele herangezogen werden. Ich kenne genug Adoptionen bei denen es hervorragend funktioniert hat. Wo sogar das Adoptivkind den Adoptiveltern optisch, in der Sprache und Verhalten so ähnlich war, dass jeder Außenstehende sich gewundert hat, dass es nicht das leibliche Kind ist.

    Was Adoption und Eizellspende vielleicht gemeinsam haben, sind Einstellung und Selbstbewußtsein der Eltern. Wenn man 100 %ig zu seinem Kind steht und es einem egal ist, was die anderen sagen und die Liebe zum Kind stärker ist als alle Vorurteile und dummen Äußerungen, da finde ich, sollte man diesen Weg gehen. Wenn man so wie @nina ko so viele Bedenken haben, würde ich sehr davon abraten (was sie aber zum Glück eh nicht möchte).
    Mutschekiepchen_Kathrin_ZeroKathy90diamondKeinNutzername
  • Auslandsadoption - teuer? warten?

    @sanxtay danke für Dein Interesse und für die Fragen! Ich fühle mich von Dir überhaupt nicht angegriffen :) Deine Fragen sind berechtigt und auch ich habe alle diese Fragen meiner Freundin gestellt. Ich würde das auch nicht so machen, wenn ich ein Kind über eine Leihmutter bekommen hätte. Sie hat mir das alles erklärt und ich konnte es danach auch nachvollziehen. Sie haben die Leihmutter ja vor dem Einsetzen der befruchteten Eizelle auf Wunsch kennengelernt. Als sie das erste Mal in den USA waren, hat die Leihmutter ihnen angeboten bei ihr zu übernachten. Aus einer Übernachtung wurden mehrere. Sie haben sich auf Anhieb sehr gut verstanden. Die Leihmutter ist verheiratet und hat 3 Kinder. Es ist dann eine sehr gute Freundschaft daraus entstanden. Meine Freundin und ihr Mann waren dann auch in der Schwangerschaft der Leihmutter für 3 Monate in den USA, sind für jede US-Untersuchung rübergeflogen und haben die Leihmutter begleitet.

    Vielleicht ist Dir der Begriff Epigenetik schon mal untergekommen? Das ist ein Bereich aus der Genetik, der in den letzten Jahren die klassische Vererbungstheorie auf den Kopf gestellt hat. Ich möchte nicht ins Detail gehen, aber es geht gaaanz grob gesagt darum, dass unsere Gene selbst von außen reguliert werden, d.h. so wie wir sind, ist nicht in Stein gemeißelt. Oder bildhalft gesprochen, unsere Gene (der genetische Code) sind eine Klaviertastatur, etwas Starres und Fixes, aber erst durch die Epigenetik kann daraus ein Musikstück, ein wunderschönes Lied entstehen. Forscher haben herausgefunden, dass diese Regulation schon im Mutterleib stattfindet. Natürlich sind das nur die ersten Strophen unseres Musikstückes, aber die Prozesse finden nun mal statt. Die Epigenetik ist ein ganz junger, aber extrem spannender Bereich der Genetik. Es ist noch viel an Forschung nötig um genauere Aussagen zu machen. Es sieht aber so aus, als würden wir durch unsere Art und Weise zu leben Einfluß auf unsere Gene nehmen können...

    Jetzt habe ich aber viel zu weit ausgeholt. Es geht darum, dass meine Freundin die Leihmutter nicht als Brutkasten sieht. Ein Brutkasten hat ja in der Regel nur die Aufgabe einen gewissen Temperaturbereich aufrechtzuhalten. Wie wir alle wissen, sind die Prozesse in der Schwangerschaft viel komplexer. Das Blut der Leihmutter fließt ja durch das Baby, ihre Hormone regulieren die Entwicklung, Ernährung usw. des Babys. Also, ist das Baby auch ihr Fleisch und Blut. Es ist genetisch gesehen nicht ihres, aber was heißt das schon? Wir Menschen unterscheiden uns in unseren Genen zu 0,001 % voneinander. Frauen, die sich für eine Eizellspende entschieden haben, sind deswegen auch nach dem Gesetz die leibliche Mutter des Kindes, weil sie das Kind auf die Welt gebracht haben (Achtung! Ich habe hier von der Leihmutterschaft zur Eizellspende gewechselt!).

    Wie bereits erwähnt, steckt die Epigentik noch in den Kinderschuhen. Aber meiner Freundin haben diese Informationen gereicht um die Leihmutter auch als Mutter ihrer Kinder zu sehen. Die Leihmutter selbst, sieht es auch so. Das war ein perfect match und sie haben beschlossen, ganz offen damit umzugehen. Die Zwillinge haben die amerikanische Staatsbürgerschaft und sie wollen, dass sie mit dem Bezug zum Land aufwachsen. Sie sehen sich nur 2 x im Jahr, telefonieren bzw. skypen aber regelmäßig miteinander.
    sanxtay
  • Baby (8 Monate) akzeptiert den Brei nicht mehr.

    Ich war beim Erste Hilfe Kurs vom Samariterbund und da wurde mir gesagt, dass Babies einen sehr guten Würgereflex haben und zwar husten, wenn sie sich verschlucken, aber es sieht dramatischer aus als es wirklich ist. Wenn was passieren sollte, dann das Baby im Fliegergriff halten und zwischen den Schulterblätter leicht schlagen. Bei Kleinkindern müsste man viel mehr aufpassen.
    aleksa
  • Austauschthread für impfende Eltern #2

    Wir hatten bis jetzt die erste Meningokokken C und vor einer Woche die erste Meningokokken C. C war okay, er war etwas schlecht drauf, aber so ist er nach fast jeder Impfumg. B war richtig heftig. Er hat viel geweint, fast 40 Grad Fieber bekommen. Mit Zäpfen (2x) wurde es besser, aber erist ca. 8x in der Nacht aufgewacht und konnte nur mit anlegen beruhigt werden.
    KKz

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