Mohnblume88 schrieb: »Was mich ärgert, dass ich das alles mit der Überforderung vorher noch nie von wem gehört habe.
Ich arbeite in einem Betrieb mit ca. 50 Leuten, davon 47 Frauen, davon ca. 35 Mütter. Ich arbeite dort seit ich 21 Jahre bin und konnte mir viele Jahre anhören, wie toll das Mama-Dasein ist.
Ich war mir sehr sicher, keine Kinder zu wollen und da fühlten sich so gut wie alle herausgefordert mich vom Gegenteil überzeugen zu wollen. Ich hörte nur die schönsten Geschichten. Schwanger wurde ich trotzdem nicht absichtlich, aber als es so weit war, dachte ich zumindest, dass es sicher ganz cool wird mit Kind 😎 sagen ja so viele!
Mein ursprünglicher Grund keine Kinder zu wollen, war die Vorstellung von Basteln, Lesen, Zoobesuche usw. also ich wollte diese langweiligen Aktivitäten nicht haben. Und ich sah vor meinem geistigen Auge immer die verrotzten, mit Schokolade verschmierten Kleinkinder. Arrogant war ich definitiv 🫢😅
Jetzt wo ich selber eines habe und seit 1 Jahr wieder arbeite, krieg ich ganz andere Geschichten zu hören. Ich werde in allem bestätigt, wenn ich zum Jammern anfange, dass ich überfordert bin, dass es mich langweilt, dass ich das fremdbestimmte Leben nicht mag.
Meine Kolleginnen sehen es tatsächlich so, dass man junge Frauen ohne Kinder nicht die ganze Wahrheit erzählen darf!! Sonst kriegen sie keine Kinder!
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Sie finden es ganz schrecklich, wenn ich unseren aktuell 5 schwangeren Kolleginnen erzähle, wie es mir geht. Das darf ich einfach nicht. Tja, ich denke, ich hätte es gerne vorher gewusst, die meisten lassen sich ja deswegen eh nicht vom Kinderkriegen abbringen.
Wenn ich übrigens erzähle (und damit geh ich offen um), dass ich in Therapie bin, weil es so schwer für mich ist und ich WIRKLICH kein Kind hätt kriegen sollen, dann werdens ganz ganz leise.
Ich sehe das e im großen und ganzen wie @Klumpenstein - aber was das thema hier im thread betrifft: "regretting motherhood" trifft nicht nur Mütter die ausgelaugt sind, die keine oder zu wenig Unterstützung haben, die wegen den Kindern die Karriere auf dne Nagel hängen mussten,...
Das trifft denke ich auch ganz normale liebevolle Mamas, die sich halt mitunter denken: hach, ich will mein leben von früher zurück, wars überhaupt richtig kinder in diese welt zu setzen, wenn ich nochmal die möglichkeit hätte würd ich mich für ein Leben ohne kinder entscheiden,... - oder sowas in der art.
Das heißt nicht, dass diese Frauen ihre Kinder nicht lieben würden. Aber wir wissen ja alle, dass sich das Leben komplett verändert, wenn so ein kleiner mensch in unser Leben tritt. Man hört immer nur die rosige Seite, dass mir Kindern alles viel besser und schöner ist. Hier im Thread sollte Platz für die andere Seite sein.
@kea da du gefragt hast, wer aktiv auf Leute der "anderen Schicht" zugeht. Das kann ich dir so gar nicht beantworten. Die Zeiten, wo ich von mir aus neue Leute kennengelernt habe, sind irgendwie rar geworden. Mittlerweile bin ich froh über die paar Freunde und Bekannten die wir haben - sogar für die ist nicht immer genug Zeit übrigt ...
Über unsere Kinder lernen wir verschiedene Menschen kennen, die sicher nicht immer 1:1 zu uns passen (im pos wie im neg Sinne). Ich würde meine Kinder aber nicht davon abhalten, mit gewissen Kindern zu spielen - NOCH nicht. Da ich selber in meiner Klasse sehe, was da teilweise zugeht ... wenn ein 8 Jähriger den anderen Kindern droht, Squid Game sieht und zusätzlich noch verdreckt ist (ich rede hier von gröbstens ungewaschen), dann würde ich probieren, dass sich der Kontakt verringert. Aber ich glaube das ist verständlich und hat mit dem Babyforum auch von der Altersgruppe weniger zu tun.
Ihr zerstört gerade meine Vorstellung von meinem zukünftigen kleinen Bücherwurm. 😂 Bub ist 7,5 Monate alt und ich habe mich schon so gefreut auf das entspannte, eingekuschelte Vorlesen haha.
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