Ich glaub nicht dass es jetzt um das gegangen ist!
Nicht direkt, aber indirekt spielt ein selbst- oder fremdauferlegter Druck bei solchen Fragen häufig eine Rolle. Und der gipfelt bisweilen darin, dass ich - manche - Mütter tatsächlich als sehr unschön fokkussiert auf "Leistung" des Kindes erlebe, wo das Kind - Verzeihung, wieder kein lieblicher Ausdruck - quasi zu Mutters Egostütze wird. Auch hier - das gilt nicht an Jen84 selbst gerichtet, sondern war und ist schlichtweg Teil meiner Überlegung, dass die Frage nach dem Was wann können, die Orientierung an anderen, zwar einerseits wahrscheinlich jeden mal kurz umtreibt, in Wahrheit aber…ziemlich wurscht ist.
Entwicklungspsychologisch macht es schon Sinn, Entwicklung ungefähr in Phasen einzuteilen, aber im Alltag bringt es nix, darauf zu warten, dass die mit Stichtag soundso eintreten.
Jen84 sagt, sie mache sich Sorgen, das finde ich schade - weil sie da zu vergleichen beginnt - und da ist er dann plötzlich, eben dieser Druck. Muss können, dann und dann…sonst…ja sonst was? Ist man eine schlechte Mutter? Hat man ein zurückgebliebenes Kind? Nö, ist man nicht, hat man nicht.
Neue Entwicklungen durchlaufen kleine Kinder jeden Tag, hinter den Kulissen quasi, bevor sie dann irgendwann den sichtbaren Schritt tun. Was da tagtäglich in Kleinkinderhirnen an Leistung vollbracht wird, ist beachtlich genug.
Wenn alle am Dienstag aufrecht zu sitzen beginnen, nur meins erst am Donnerstag…ja mei…wie gesagt, wir san hier bei keinem Wettbewerb, sondern bei individueller Entwicklung. Sich da als Mutter wahnsinnig zu stressen, macht…Stress, sonst eher nix. Und vielleicht kann der ErstDonnerstagsSitzer dafür irgendwas, das die BereitsDienstagsSitzer nicht können und...
Ich werde an keinem Geburtsvorbereitungskurs teilnehmen. Allein die Vorstellung, mit zig anderen dicken Frauen im Kreis zu atmen macht mich ganz unrund. Oder die Phantasie von so glückselig bauchstreichelnden Turtelpärchen, die dem Bauch Kosenamen geben und mir irgendwas über veganes fairtrade Schwangerschaftsyoga erzählen. Dafür bin ich viel zu unromantisch und unhip, ganz und gar nicht meine Welt.
Für meinen Partner ist es nicht die erste Geburt, der weiß, was auf ihn zukommt, und ich, ich hab voraussichtlich eine Wahlhebamme, das find ich für mich weitaus sinnvoller.
Dein Kind ist dafür vielleicht noch zu jung, aber meins hat nach anfangs vehementer Verweigerung Tropfen akzeptiert, wenn wir erst herum geblödelt, uns selbst und ein paar Stofftiere “behandelt“ haben - Inkl. Kind darf dem Stofftier auch Augentropfen geben. Allerdings mussten wir später streng die Stofftierreihenfolge und deren Behandlungsintervalle einhalten, da war sie dann sehr pingelig.
(Die Einzige, die nach der Hausgeburt traumatisiert war, war meine Mutter - weil meine damals 2jährige Schwester ununterbrochen Bibi Blocksberg Kassetten gehört hat.)
Euren Sohn bei der Geburt von jemandem zuhause betreuen zu lassen, ist wahrscheinlich wesentlich unproblematischer, als Du Dir grad vorstellst. Also für ihn. Immerhin die Umgebung ist nämlich vertraut.
Mitnehmen geht vielleicht in manchen Krankenhäusern schon irgendwie - nur ansich ist das Personal nicht zur Kinderbetreuung da und hat wirklich anderes tu tun. Im Notfall würde vermutlich das Jugendamt informiert und ein Mitarbeiter von dort müsst sich kümmern.
Weniger stressig - auch fürs Kind - ist sicherlich, noch eine Lösung für daheim zu finden. Sonst passiert womöglich: fremder Ort plus Betreuung durch fremde Person, also eigentlich schwieriger für ein Kind, dass das nicht gewöhnt ist.
Wie weit hat die Familie es ins Krankenhaus? Könnt ihr ihn mitnehmen, sie informieren und dann wird er abgeholt und zu Euch heim gebracht?
Das war jetzt nicht Deine Frage - aber meine lautet: bekommt Dein Kind nur so stark verarbeite Lebensmittel? (Ohne die super Eso-Bio-Ernährungskeule schwingen zu wollen, es fällt mir bloß auf - und ja, ich halte diese ganzen Kindermilchen für Marketingschmäh und höherkalorische “Astronautennahrung“ nur in seltenen Fällen und bei einigen Krankheitsbildern für wirklich sinnvoll)