@Mohnblume88 Ich habe meinen Mann ganz offen gefragt, ob er denn in Karenz gehen würde, später weiter in Teilzeit? Er ist schon mehr als "Freizeit-Papa", denn er hat unseren Sohn an zwei, ich an drei Nachmittagen seit ich wieder arbeite (bin im Oktober nach zwei Jahren wieder mit 70% eingestiegen). Aber noch mehr? Nein, das könnte er nicht.
Ich gehe sehr gerne arbeiten. Ich bin jetzt zufriedener, als ich es in Vollzeit-Karenz war und möchte ab Herbst auch auf 80% erhöhen. Obwohl mir das vorher nicht bewusst war. Ich habe meinen alten Job quasi neu für mich entdeckt. Und auf der anderen Seite verbringe ich viel mehr Quality-Time mit meinem Sohn. Außerdem habe ich Crossfit lieben gelernt. Auf all das müsste ich wieder lange, lange verzichten. Er meint "was sind denn schon zwei Jahre verglichen mit dem Rest des Lebens?", aber im Endeffekt sind es halt nicht nur die ersten zwei Jahre. Ja, es sind gewiss die anstrengendsten. Aber trotzdem sind da dann plötzlich zwei Kinder, die Bedürfnisse haben. Und das jahrelang.
@marmot2507 Definitiv würde ich nie jemandem zu liebe ein Kind in die Welt setzen. Und er versteht meine Argumente, er gibt mir in fast allen Punkten eh recht. Denn ein Kind ist – nein MUSS – eine Herzenssache sein. Und das ist eben unser Knackpunkt. Er hat das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmt oder ich gar unglücklich wäre. Aber genau das Gegenteil ist der Fall. Weil ich so glücklich bin, genauso wie es eben aktuell ist, möchte ich kein weiteres Kind. @Nasty Natürlich fände ich es schön für meinen Sohn, wenn er in den Genuss einer innigen Beziehung zu einem Geschwister kommen würde. Aber a) haben wir das eh nicht im Sack (und hoffe, dass er mal so viel Glück in der Liebe hat wie wir) und b) wollte ich ein Kind um des Kindes Willens, nicht als "Bonus" für mein Erstgeborenes. Und eigentlich auch aus keinem anderen Grund.
Ich hatte eine schöne Schwangerschaft, für mich hat sie nie Verzicht bedeutet. Wenn ich heute daran denke, also dass ich das jetzt – vor allem mit Kleinkind an der Hand – noch einmal "durchmachen" müsste, kommt mir das Grauen. Ich habe sogar schon 2-3 Mal geträumt, dass ich schwanger bin. Und bin voller Erleichterung aufgewacht (hattet ihr auch als Teenagerin solche Alpträume? Genauso habe ich mich dabei gefühlt, ohne Witz; "was haben wir nur getan???"). Wir haben z.B. auch rein gar nichts von unserem Sohn aufbehalten für ein eventuelles Geschwister, so sicher bin ich mir bzw. waren wir uns bis vor einigen Monaten. Und wenn ich Freundinnen mit kleinen Babys sehe denke ich mir jedes Mal "So herzig, aber Gott sei Dank ist das nicht meines" und bin dann stolz auf meinen "großen" Bub. Einzig wehmütig bin ich tatsächlich, dass ich nie wieder eine Geburt erleben würde. Die habe ich für immer als das besonderste und schönste Ereignis meines Lebens in meinem Herzen gespeichert.
Ich habe noch einmal intensiv mit meinem Mann gesprochen, weil er tatsächlich sehr unglücklich wirkt die letzten Tage. Er sei sich selbst gar nicht zu 100% sicher, dass er ein weiteres Kind möchte. Aber ihn beängstigt, dass die Türe bei mir so verschlossen ist. Dass er sich mit dem Gedanken eher früher als später anfreunden muss, dass wir so viele große und auch kleine Meilensteine, die unser Sohn gemacht hat, kein weiteres Mal erleben werden. Er ist der festen Überzeugung, dass er ein zweites Kind mehr genießen könnte, mit weniger Sorgen, weil wir da quasi schon routiniert sind und einmal alles durch haben.
Ich habe ihm auch gesagt, dass wir das ja noch nicht entscheiden müssen. Dass auch ich meine Meinung vielleicht in ein paar Jahren ändere, so wie er augenscheinlich (wir hatten früher oft von zwei Kindern gesprochen mit einem Altersabstand von 3 Jahren. Da wäre quasi jetzt genau der Zeitpunkt. Aber festgelegt haben wir uns nie. Wie auch, wenn man kinderlos nicht erahnen kann, was das wirklich bedeutet). Er möchte da aber auch nicht im Ungewissen leben, vor allem weil er schon 38 Jahre alt ist.
@kea Ich habe jetzt gar nicht geschrieben, dass das aus irgendeiner bestimmten Haltung oder Nicht-Haltung von dir kommt? Ich wollte damit sagen, dass es dir (und anderen) vielleicht so ergeht, aber nicht auf alle zutrifft. Du hast nämlich ziemlich verallgemeinert in deinem ersten Post, wie ich finde.
Entweder man fühlt so oder eben nicht. Das hat nichts mit Schönreden, sondern der inneren Haltung - und ja, zum Teil bestimmt auch mit der Historie - zu tun.
Ich kenne viele Frauen, die nicht wissen, was während eines Zyklus im eigenen Körper genau passiert. Und noch viel mehr sind es, denen die zyklische Lebensweise so rein gar nichts sagt (… wobei… mit den Jahreszeiten kennen sich dann doch alle aus. Also, dass man z.B. im Winter nicht zum Baden in den See nebenan springt). Von uns Frauen (den Anspruch stellen auch viele an sich selbst, vermutlich mehrheitlich aus erstgenannten Gründen) wird verlangt, 365 Tage im Jahr gleich zu funktionieren. Sei es bspw. mental in der Arbeit oder körperlich beim Sport. Das kann bei einem Mann klappen (1-Tages-Zyklus), nicht aber bei einer Frau (mit 4 Zyklusphasen über mehrere Wochen hinweg). Und das kann durchaus auch auf das Selbstbewusstsein schlagen, mindestens aber ist es dafür verantwortlich, dass so viele Frauen unnötigerweise an PMS jeglicher Art leiden.
@kea Dann empfindest DU das vielleicht so? Ich mag meine Menstruation. Sie lässt mich wissen, dass ich in einem gesunden Körper wohne. Sie lässt mich weiblich fühlen. Sie lässt mich allen anderen Menstruierenden näher fühlen. Und sie lässt mich aber auch zu mir selbst kommen, bewusster als sonst.
@Selina1234 Weißt du, Sprache ist sehr mächtig. „Fremdbetreuung“ klingt für viele erst einmal wertneutral, aber es ist alles andere als das. Da mag man sich einmal ein Geschichtsbuch zur Hand nehmen.
Außerdem verallgemeinerst du extrem. Nicht alle Großeltern lieben oder sind in sonstiger Hinsicht gute Betreuungspersonen (hiervon können ganz viele im Forum ein Lied singen) - genausowenig ist es für viele Pädagogen „nur ein Job“.
Ich kann zum Beispiel aus meiner Kindheit selbst berichten: Mein Vater war alleinerziehend seit ich 3 Jahre alt war (äußerst ungewöhnlich damals, aber oft auch heute noch). Er war selbstständig berufstätig und so waren mein kleiner Bruder und ich ganztags in der familienergänzenden Betreuung. Ich hatte zu meiner Tagesmutter eine viel engere Bindung als zu jeder anderen Person in meinem Familienkreis (abgesehen von meinem Papa, meiner primären Bezugsperson).
Übrigens: Unsere Tagesmutter meinte letztens, mein Sohn hätte bei ihr geschlafen. Ich fragte, ob sie denn mit dem Kinderwagen spazieren war. Aber nein, er wirkte müde, sie hätte sich mit ihm kurz zurückgezogen, ihn in den Arm genommen und ein Lied gesummt. Dann sei er eingeschlafen. Ich hätte das nicht für möglich gehalten. ☺️ Und es hat mich in meiner Wahl bestätigt und freue mich für meinen Sohn um eine weitere liebevolle Bezugsperson in seinem Leben.
@soso Nein, ich war immer bei ihm. Als sie den Zugang gelegt haben meinte die Ärztin, manche Eltern halten das schwer aus und ich könne den Raum auch verlassen - mir hat sich nur bei dem Gedanken daran schon alles zusammengezogen, völlig unverständlich. 😬
@paul_ina Die erste Trennung beim ersten Mal war in der zweiten Woche, diesmal ebenfalls. Er wendet sich zum Glück immer an sie, auch jetzt beim 2. Versuch (obwohl ich in Sichtweite am Küchentisch sitze). Also er zeigt und reicht ihr Sachen, lässt sich von ihr beim Trinken helfen, sich ausziehen etc.
Heute konnte er es kaum erwarten, bis sie ihn endlich aus dem Wollwalk geschält hat - er freute sich aufs Spielen. Ein paar Minuten später habe ich mich verabschiedet. Er schaut mich schon mit großen Kulleraugen an, wenn ich auf ihn zugehe. Dann Weinen. 3 Minuten später ist er aber wieder ruhig und spielt fröhlich. Beim Abholen nach 10 Minuten hat er auch nicht noch einmal aufgeweint, sondern sich nur kurz an mich geschmiegt, aber anders als bisher. Nicht schluchzend traurig, sondern sehr gelassen. Ein Fortschritt!!!
Leider sind jetzt Herbstferien, gaaaaanz toll. Nicht. In 2 Wochen geht es weiter. Ich habe mich schon darauf eingestellt, dass wir erst im Dezember mit der tatsächlichen Betreuung starten und das ist okay.
@soso Ich dachte lange auch so in die Richtung wie du es in deinen ersten zwei Absätzen schreibst (das war vor dem Kinderwunsch bzw. dem Mutterwerden, quasi die Antwort auf bzw. Gedanken zu „wie viele Kinder hättest du gerne einmal?“ - meine Antwort lautete übrigens immer: Zwei!).
Mittlerweile habe ich dazu jedoch eine andere Meinung (z.B. hat mein Sohn hoffentlich einmal eine/n Partner/in, welche/r ihn in schwierigen Zeiten auffängt und auch dass sich Geschwister so gut verstehen bzw. diese positive Verbundenheit empfinden ist nicht immer so).
Unser zehn Monate alter Sohn wird relativ wahrscheinlich ein Einzelkind bleiben. Mein Mann hat etwas gebraucht, um das einzusehen, aber mittlerweile sagt auch er, wir sind komplett. Seit wir diese Entscheidung getroffen haben (100% ists natürlich noch nicht - wer weiß, obs nicht auch so wie bei euch ist in ein paar Jahren und wir doch ins Überlegen kommen), ist für mich der Druck raus. Es fühlt sich einfach nur richtig an für mich.
Und das ist doch das Wichtigste. Egal ob eins, zwei oder mehr. Wenn euch von Herzen nach einem weitern Kind ist, dann wird es das wohl sein. ☺️ Finde übrigens 5 Jahre einen tollen Altersabstand.
@Rosasmom Ich wiederum muss sagen, ich hätte mir mehr positive Geburtsberichte / Erfahrungen gewünscht. Nahezu überall liest und hört man, wie schmerzhaft, schlimm etc. eine Geburt ist, ja was nicht alles schief gegangen ist.
Man darf, ja soll auch den Frauen Glauben schenken, die von ihrer persönlichen Traumgeburt erzählen.
———————————
Ich dachte immer, Babys schlafen so viel. Also ja, das tat mein Sohn auch - aber dass ich mich die ersten paar Monate keinen Zentimeter weg von ihm bewegen durfte, ohne dass er zwei Minuten später wieder aufwachte, das war neu für mich. In meiner Vorstellung schlief das Neugeborene in seinem Babynestchen auf der Couch, während ich etwas Freiraum für mich hätte. 😅
War aber so auch ganz okay, ich las viel & schaute mit Bluetooth-Kopfhörern Netflix. 🤭
Ich habe mich Anfang Sommer in der 25. und 28. SSW impfen lassen.
Hatte noch am selben Tag Oberarmschmerzen und war hundemüde mit Gelenksschmerzen, wie man sie z.B. von einem grippalen Infekt kennt. Am nächsten Tag war alles wieder okay. ☺️
Baby-Bub ist nun ein Monat alt und wächst und gedeiht prächtig.