Fragen zu ET und Einleitung

Hallo ihr Lieben,

ich bin etwas verärgert über die Handhabung vom ET und den Maßnahmen zur Einleitung. Mein ET wurde zweimal geändert, er wurde jedes Mal um ein paar Tage nach vorn gesetzt. Insgesamt sind das 3 Termine: Der erste wurde nach meiner letzten Periode berechnet und ist der späteste Termin. Der nächste wurde in der 12. SSW laut US gleich um 5 Tage vorverlegt. Leider musste ich in der 23. SSW den FA wechseln und der hat die älteren Einträge im MKP (wie ich zu spät festgestellt habe) ignoriert. Den Termin hat er also von der 23. SSW ausgehend nochmal um 2 Tage vorverlegt. Das ist mittlerweile eine ganze Woche Unterschied zum allerersten Termin und mich wundert es nicht, dass mir die Ärzte sagen, dass in der ersten Schwangerschaft eine Übertragung ganz normal ist. Ich habe natürlich beiden FA damals erklärt, dass ich genau weiß, wann mein ES war, anhand Basaltemperatur und ZS (Verhütung und Kinderplanung mit nfp seit 8 Jahren, ich bin mir wirklich sehr sicher :smiley: ). Das hat leider beide nicht interessiert, sie müssen sich einfach an die offiziellen Regelungen halten und kennen sich mit nfp wohl auch nicht aus. Im Moment habe ich also zwei offizielle Termine, den einen im MKP (aus der 12.SSW) und den anderen auf einem ärztlichen Zeugnis für die Krankenkasse (aus der 23.SSW). Es ist doch unüblich, den Termin nach der ersten Anpassung noch ein zweites mal zu ändern, oder?

Jedenfalls, mir kommt es so vor, als könnten die FA mit der Bestimmung des ET irgendwie jonglieren, so eine Mischung aus Computer Berechnungen und Gefühl. Und dann werde ich damit konfrontiert ganz pünktlich an ET+0 zu regelmäßigen Kontrollen zu gehen, ab ET+7 wird eingeleitet, allerspätestens an ET+10.

Meiner Meinung nach ist nämlich der späteste Termin der logischste, er richtet sich nicht nur nach meiner letzten Periode, sondern auch nach meinem ES. Wenn sich das Baby bis diesem Termin Zeit lassen sollte, dann sollte das doch bis dahin keine Übertragung sein, erst danach, oder? Meine Meinung hat aber bei den Ärzten nicht viel Gewicht, wie kann ich mich trotzdem durchsetzen? Wir planen eine Hausgeburt, aber auch die Hebamme muss sich laut Krankenkasse nach dem offiziellen ET richten (3 Wochen vor und 2 Wochen nach ET muss die Geburt losgehen). Es kann doch nicht sein, dass ich meine erste Geburt gar nicht richtig planen kann, weil sie möglicherweise sowieso einfach nur durch diese festen Strukturen gepresst wird und dann durch Einleitung gar nicht natürlich ablaufen kann. Das Baby scheint eben etwas größer zu werden, das wäre in meiner Familie gar nicht mal so unüblich. Hat schon mal jemand solche Erfahrungen gemacht? Ich kann eigentlich nur hoffen, dass das Baby früher kommt...

Kommentare

  • Ich habe aus Gründen, wie du sie genannt hast, gleich meinen „ersten Zyklustag“ an meine NFP Kurve angepasst und gesagt, dass es sonst außer direkt vor dem von mir bestimmten ES keinen GV gab. So hat der Gyn nur „Konzeption gesichert“ in den MuKiPa geschrieben und mich nicht umdatiert.

    Mein Sohn war in der ersten Hälfte der Schwangerschaft auch immer ziemlich groß. Geboren wurde er dann Anfang der 39. Woche mit 3,5kg - also vollkommen durchschnittlich.

    Eine Umdatierung bei einer Abweichung von weniger als 7 Tagen ist in Österreich, glaube ich, nicht leitlinienkonform. Das schaue ich dir nachher am Computer genauer nach.

    Einer Einleitung musst du übrigens nicht zustimmen. Meine Hausgeburtshebamme begleitet aber auch nur bis 41+3 zuhause, danach im Spital.
  • Mir wurde auch gesagt, dass alles unter einer Woche nicht relevant sei. Wie weit bist du denn?
  • Und ganz genau genommen ist 14 Tage vorher und 14 Tage nach ET "am Termin". Das heißt eigentlich (!) ist alles bis 14 Tage nach ET noch völlig in Ordnung sofern es Mama und Baby gut geht.
    Es ist dein Körper und die darfst eine Einleitung getrost ablehnen!
  • puderrosa schrieb: »
    Mir wurde auch gesagt, dass alles unter einer Woche nicht relevant sei.
    Das deckt sich auch mit den Infos aus der aktuellen S3 Leitlinie. Siehe:
    Das (anamnestische) Gestationsalter soll mit der Messung der Scheitel- Steiß-Länge in der Frühschwangerschaft überprüft und ab einer Diskrepanz von 7 Tagen korrigiert werden. In der Schweiz wird gemäß entsprechender SGUM-Vorgaben der Termin ab einer Diskrepanz von 5 Tagen korrigiert.

    Quelle S. 28 im Dokument: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/015-088ladd_S2k_Geburtseinleitung_2021-04.pdf


    Kaffeelöffel schrieb: »
    Und ganz genau genommen ist 14 Tage vorher und 14 Tage nach ET "am Termin". Das heißt eigentlich (!) ist alles bis 14 Tage nach ET noch völlig in Ordnung sofern es Mama und Baby gut geht.
    Es ist dein Körper und die darfst eine Einleitung getrost ablehnen!
    Es ist sogar noch ein längerer Zeitraum. Und zwar von 37+0–41+6 gilt es als Geburt am Termin.

    Und natürlich darf man Einleitungen immer verweigern. Aber es ist so, dass sich Hausgeburtshebammen an bestimmte Vorgaben halten müssen und dazu manchmal auch noch eigene Regeln aufstellen. Meine begleitet, wie gesagt, nur bis 41+3 zuhause. Ab 41+3 sollte laut aktueller Leitlinie eine Einleitung empfohlen werden. Ab 42+0 sollte sie dringend empfohlen werden.

    Und ab 40+0 sollten engmaschigere Verlaufskontrollen erfolgen. Ist halt blöd, wenn man beim eingetragenen 40+0 eigentlich erst bei 39+2 oder so ist.
  • Danke für die Antworten! Ihr seid ja wirklich gut informiert! Grundsätzlich sehe ich es ja auch ein, dass eine Einleitung bei Übertragung Sinn macht. Ich kenne nämlich Fälle im Bekanntenkreis, wo es für die Einleitung wohl schon zu spät war und direkt ein Kaiserschnitt gemacht wurde. Das muss halt auch ned sein... erst recht nicht, wenn der ET nicht stimmt.

    @weißröckchen Genau, das mit dem ersten Zyklustag hab ich auch so gemacht, damit es eben gut zum ES passt. Wurde dann aber eben doch von der FA um 5 Tage korrigiert, obwohl sie auch meinte, dass das erst ab 7 Tagen relevant ist.

    Gerade wegen dieser Vorgaben für Hausgeburtshebammen ist es ja so blöd. Wenn schon der ET eigentlich unsicher ist, dann ist auch der Zeitraum "Geburt am Termin" unsicher, in meinem Fall schon bis zu einer Woche. Aber es ist gut zu wissen, dass ich die Einleitung immer ablehnen kann, sofern alles passt. Vielleicht nimmt mich bei den möglichen Kontrollen im Spital jemand ernst, wenn ich sage, dass ich sicher bin mein ET wäre erst der ganz späte.

    @puderrosa Ich bin in der 29. SSW, aber ganz genau kann ich es dir dank der 3 ETs nicht sagen :smiley: ich muss mich nämlich bald für eins der zwei Spitäler hier entscheiden, falls die Hausgeburt nicht stattfinden kann oder abgebrochen werden muss. Und die einen hier um die Ecke sind mit Einleitung und Kaiserschnitt recht streng, die anderen weniger, aber da müsst ich 30min fahren (wobei ich das wohl noch eher in Kauf nehmen würde).
  • @Kaila ich würde mich (gesetzt dem Fall die Hg funkgioniert) für das Nähere entscheiden. Für den Fall des Notfalls quasi.
  • @Kaila
    Und die einen hier um die Ecke sind mit Einleitung und Kaiserschnitt recht streng, die anderen weniger, aber da müsst ich 30min fahren (wobei ich das wohl noch eher in Kauf nehmen würde).
    Es ist vollkommen egal, wie streng irgendwer ist. Niemand darf das über deinen Kopf hinweg entscheiden. Ärzte und Hebammen haben die Pflicht dich zu informieren und können dir Möglichkeiten anbieten oder sogar dringend empfehlen. Aber du darfst immer alles ablehnen - selbst wenn du dadurch eine dumme Entscheidung triffst.

    Meine Hausgeburtshebamme rät von Geburtsplänen eher ab, weil das nur "Wunschzettel" sind und rät stattdessen dazu eine Patientenverfügung zu machen.

    Ich musste zum Glück nicht ins Spital. Aber ich habe eine Patientenverfügung, in der festgehalten ist unter welchen Umständen ich welchen Eingriffen zustimme - und unter welchen nicht. Ein Kaiserschnitt wäre für mich zum Beispiel nur bei nachgewiesener Lebensgefahr für mich oder das Baby in Frage gekommen. Die allermeisten Kaiserschnitte werden nämlich nicht wegen absoluten, sondern wegen relativen Indikationen durchgeführt.

    Die Wahrscheinlichkeit dass das Zuhause bleiben klappt, ist zwar bei Erstgebärenden geringer als bei Zweit- oder Mehrfachgebärenden. Aber: Die Wahrscheinlichkeit, dass zuhause alles klappt ist auch beim ersten Kind deutlich höher, als die Wahrscheinlichkeit, dass unter der Geburt verlegt werden muss.
  • Und wenn du dich einfach in beiden Spitälern anmeldest und dann je nach Situation entscheidest? Ich würde mich von dem Termin nicht stressen lassen und bei manchen Aussagen von Ärzten einfach auf Durchzug schalten. Die Babies kommen sowieso, wann sie wollen und dass es beim ersten üblich ist zu übertragen, habe ich auch noch nie gehört… meiner kam bei 37+3 😅
  • anianomanianom

    2,016

    bearbeitet 13. 09. 2022, 20:37
    Darf ich hier darauf hinweisen, dass „übertragen“ erst dann der Fall ist, wenn man an 42+0 ankommt? Davor ist es lediglich ein „über den errechneten Geburtstermin gehen“. ☺️ Sorry, bin da bisschen pingelig… Genauso wie viele „Not-Kaiserschnitt“ anstelle von „sekundär/ungeplant“ verwenden. Mag pedantisch klingen, aber ganz allgemein würde es vielen Frauen wohl einige Befürchtungen oder gar Ängste nehmen, spräche jeder vom selben.

    Jetzt aber zum eigentlichen Thema: Wenn du dir dank NFP ziemlich sicher bist, in welchen 2, 3, 4 Tagen die Befruchtung stattgefunden haben muss, dann würde ich das auch ganz klar so kommunizieren. Bei mir haben zum Glück der errechnete Termin lt. NFP und der am Ultraschall in der 7. Woche exakt übereingestimmt, später wurde das nie wieder hinterfragt, weils ja immer Mal Gewichts-/Größenschwankungen und vor allem genetische -bandbreiten geben kann. Gerade in einer so fortgeschrittenen Schwangerschaft wie bei dir (23 Woche!).

    Vielleicht kannst du unabhängig einer Untersuchung noch vor der Bekanntgabe des Termins an die ÖGK (zwecks Mutterschutzbeginn) mit deinem Arzt besprechen? Ich weiß, ich war lange Zeit selbst so, dass ich von den „Göttern in Weiß“ eingeschüchtert war bzw. nicht richtig für mich einstehen konnte (und hinterher habe ich mich geärgert!) - aber es geht hier ja nicht mehr nur um dich, sondern auch um dein Baby.

    Du darfst ALLEN Eingriffen, die an dir durchgeführt werden JEDERZEIT widersprechen - und du hast ein Recht auf Aufklärung. Ärzte können (und tun es meistens auch nach persönlich bestem Wissen und Gewissen, aber eben: nach persönlichem) dir lediglich Empfehlungen geben. Wie @weißröckchen schon schön schrieb: Ab 10 Tage nach ET ist eine Einleitung empfohlen, ab 14 Tagen dringend.

    Bei mir war es so, dass mein Bub relativ leicht geschätzt wurde gegen Ende der Schwangerschaft. Mein FA meinte aber nur, dass wir ja auch „Zarterl“ sind. Alle Doppler haben immer gepasst. Ich bin dann 3 Wochen vor dem Termin im Krankenhaus für ein CTG vorstellig geworden, einfach, damit die für eine etwaige Verlegung (von unserer geplanten Hausgeburt) meine Daten beisammen hätten. Dort war auch alles wunderbar, Bub sehr aktiv wie immer. Beim Ultraschall im Anschluss redet die Ärztin plötzlich was von Unterversorgung und Einleitung… hat einen Moment gedauert, bis ich verstanden habe, dass sie eine Einleitung noch am selben Tag empfiehlt. Mir hats den Boden unter den Füßen weggerissen, weil bisher alles einfach nur top war, ich ein gutes Gefühl und mich so auf die Hausgeburt gefreut hatte. Nachdem ich mich wieder gefangen hatte habe ich darauf bestanden, mir eine Zweitmeinung in einem anderen Krankenhaus einzuholen, die Ärztin möge mich bitte mit einem Schreiben überweisen. Ende vom Lied: Mein Sohn kam dann 3 Tage nach dem ET mit knapp 2,9 kg entspannt, komplikationslos und interventionsfrei zuhause zur Welt. 🧡
    weißröckchenricz
  • @weißröckchen Das mit der Patientenverfügung ist eine gute Idee! Danke für den Hinweis. Grundsätzlich konnte ich mir auch nicht vorstellen, dass man mich zu etwas "zwingen" könnte. Ich hab halt auch keine Lust mich "drängen" zu lassen, dann ist meist die Atmosphäre im Eimer, ich werde für den Rest der Zeit verurteilt, ich fühle mich unwohl usw. ist jedenfalls meine Angst. Das war auch der Grund für meinen FA-Wechsel. Schon die hat mich zu Selbstzahler-Behandlungen gedrängt, die ich nicht wollte. Und wie mich dann auch die Sprechstunden-Hilfen blöd angeredet haben, wollte ich da nicht mehr bleiben logischerweise.

    @puderrosa Das hab ich mir auch schon überlegt :D ! Mich einfach in beiden anmelden? Aber wahrscheinlich ist das nähere Spital wirklich klüger, dort kann ich wenigstens einen virtuellen Rundgang machen, was in beiden dank Corona in echt nicht geht.

    @anianom Das ist ja gerade mein Problem. Angenommen ich erreiche 42+0 (was ich nicht hoffe), dann wäre ich meiner Meinung nach erst bei 41+0. Das würde dann genau mit meiner Kurve übereinstimmen. Kommuniziert hab ich das mit beiden, hat aber beide nicht interessiert. Wenn ich drüber nachdenke, dann ist das aber trotzdem eine ziemlich lange Zeit und es wäre schon wirklich komisch, wenn dieses große und aktive Baby in mir so lange brauchen sollte :smiley:
    Bisher hab ich den allerneuesten Termin auch noch nicht an alle Behörden durchgegeben, damit wollte ich warten bis ich nochmal mit dem FA gesprochen habe. Oder es einfach über seinen Kopf hinweg nicht machen, dieser Termin steht ja nicht im MKP, sondern nur auf dem ärztlichen Zeugnis und bisher haben sich immer alle mit dem MKP zufrieden gegeben.
    Schön das es bei dir noch so ausgegangen ist! Es ist zwar leichter gesagt als getan, aber man darf sich von den Ängsten der Ärzte einfach nicht mitreißen lassen. Ich bin da auch so ein Kandidat.
  • ich hatte schon immer einen deutlich längeren Zyklus und habe damals auch mit NFT gearbeitet. mein ET anhand der letzten Periode wäre 3 Wochen vor dem eigentlichen ET gewesen. Darauf habe ich hingewiesen, aber auf die NFT Informationen wurde auch verzichtet. Es wurde dann vom US ausgegangen. Aber das nur EINMAL. Ich fände eine nachträgliche Änderung nur dann logisch, wenn der Arzt sich total vertan hat mit seiner Einschätzung und es außer dem Bild keine Anhaltspunkte. Mein Sohn ist dann ET+5 angekommen (wären wir vom Perioden-ET ausgegangen, dann wäre ich ja dort bereits eingeleitet gewesen).

    Ich würde hier mit dem Geburts Krankenhaus ins GEspräch gehen, ob sie dir hier helfen können, dass eine Einleitung nicht zu früh erfolgt, da du dir ja ganz sicher bist.
    Andernfalls einen Arzt suchen der mit NFT Erfahrung hat.
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