Wochenbettdepression Erfahrungen

Hat jemand Erfahrung mit wochenbettdepression? Ich hab mein Kind vor 1 Woche per Kaiserschnitt entbunden. Schon in der Klinik hatte ich mit einem Gefühl der kompletten überforderung zu kämpfen und hatte Angst und Panikattacken. Vor allem auch der schlafmangel hat mir sehr zugesetzt. Ich dachte es wird besser, wenn wir erst daheim sind und am 1. Tag wars auch noch so. Seit gestern hat mich aber die Angst und Depression wieder voll im Griff. Das viele stillen macht mich fertig. Ich wusste natürlich, dass ein Baby eine komplette Veränderung darstellt, hätte aber nicht gedacht, wie sehr. Morgen werd ich mich um einen Termin bei einem Psychiater kümmern. Ich glaub, ohne medis komme ich da nicht mehr raus. Mein Freund ist mir eine super stütze, ich hab allerdings schon soooo Angst davor wenn er wieder arbeiten muss. Leider ist meine Mama vor einem Jahr verstorben und unsere Verwandten, also auch die von meinem Freund wohnen 1,5 Stunden von uns entfernt.
tweety85Maria_Sa

Kommentare

  • bearbeitet 4. 07. 2021, 19:08
    Also erst mal: du bist nicht allein!

    Wenn man Mutter wird rollen erst mal eine komplette Lawine an Gefühlen über einen. Mich hat zB diese permanente Sorge fertig gemacht. Im Spital dachte ich ‚oh Gott wie soll ich das schaffen‘ und wollte gar nicht heim… war freiwillig 4 Nächte drin obwohl 1-2 gereicht hätten. Auf der Heimfahrt hab ich geweint. Aber es hat sich dann alles gegeben. Nach und nach wird man zum Profi 😎

    Ich würde erst einmal versuchen mit der Hebamme zu sprechen. Sie erkennt Symptome einer Depression im Wochenbett am besten. Für Medikamente ist es denke ich zu früh - das Wochenbett dauert 8, bei KS sogar 12 Wochen. Ich weiß auch nicht ob du in der Stillzeit etwas nehmen kannst. Es hilft schon darüber zu sprechen. Überall wird einem suggeriert wie glücklich und schön diese ersten Wochen sind, dabei geht es sehr vielen Frauen so, nur spricht kaum jemand darüber.

    Versuch viel zu liegen, am besten nackig Haut an Haut mit deinem Baby - und sonst gar nix! Das ist total ungewohnt, aber du musst gerade nix außer stillen, kuscheln, schlafen und heilen bzw dich ausruhen.

    Bestell dir das Essen oder iss halt mal ein paar Wochen was fertiges, lass den Haushalt liegen (bzw wenn du ein monk bist wie ich hol dir eine Putzfrau) und schau dass du Ruhe hast.

    Ich verspreche dir eines: es wird besser!!!! Es wird immer einfacher und man wächst immer mehr in die Rolle. Du und dein Baby müsst euch erst kennen lernen. Das Stillen war such für mich ein Schock (hätte nie gedacht wie sehr es weh tut) aber auch das spielt sich ein. Auch den Schlafmangel kenn ich… die ersten 2 Wochen hab ich mich kaum getraut zu schlafen weil ich dachte meinem Baby könnte etwas passieren. Bin dann meist mit ihm auf der Brust eingenickt.

    Wegen dem KS fehlen dir vlt auch einige der Glückshormone die bei einer natürlichen Geburt ausgeschüttet werden. Aber die kommen noch.

    Gib dir bzw euch Zeit! Du befindest dich gerade in einer Ausnahmesituation- aber es bleibt nicht so, versprochen!
    tweety85An22MagicbustripmiramiMarlesoso
  • Ich möchte nicht dagegen reden wenn du für dich der Meinung bist, dass du einen Termin beim Psychater brauchst. Aber meine Meinung ist, warte noch ein wenig. Ich habe vor 13 Tagen per Kaiserschnitt entbunden und war bis zum 6. Tag im Krankenhaus. Dort war ich auch schon etwas weinerlich aber richtig schlimm wurde es erst zu hause. Ich hab grundlos geheult und fühlte mich nur überfordert und ausgelaugt. Seit 3 Tagen geht es mir jetzt plötzlich besser. Klar bin ich noch immer erschöpft aber die grosse Traurigkeit und das viele weinen ist wie weg geblassen. Alles Gute für dich.
  • PS: Meine Eltern wohnen 1000km entfernt und die meines Freundes 2h. Wir haben hier also auch niemanden und ja, das kann verdammt Angst machen. Aber das wird alles wieder ❤️
  • @Dani2511

    Zuerst mal Glückwunsch zu deinem kleinen Wunder❤ und tut mir leid, dass es dir nicht so gut geht. Das könnte auch der Baby Blues sein der bei ganz vielen kurz nach der Geburt Eintritt. Oft hilft da wie schon oben beschrieben viel Körperkontakt mit dem baby und schmusen. Und lass deinen Gefühlen ruhig freien Lauf. Ich musste auch ständig heulen, sicher 2 Wochen nach der Geburt noch und hatte ständig Todesängste und Alpträume. Die Hormone müssen sich ja auch erst noch einspielen. Im wochenbett wäre es ganz wichtig dass du nicht alleine bist. Dass mit deiner Mama kommt bestimmt jetzt auch noch hoch🙁ich finde deine Reaktion jetzt ganz normal auf so viele Gefühle die hochkommen gerade. Du bist echt nicht allein ❤
    mydreamcametrue
  • Ich kann dir auch nur sagen wie es bei mir war
    Bei meinem ersten Kind hab ich ab Tag 4 ständig geheult, nur solange wir Besuch hatten hab ich nicht geheult. nach 14 Tagen wurde es allmählich besser. Diese ständige Angst um mein Baby, und auch Gedanken wie dass ich mein altes Leben zurück möchte haben mich fertig gemacht. Aber wie gesagt, es wurde bald besser.

    Ich würde bei dir auch noch nicht unbedingt von einer Wochenbettdepression ausgehen; aber du selbst kennst dich und deinen Körper am besten.

    Beim zweiten Kind hatte ich übrigens nicht unmittelbar nach der Geburt den Baby Blues, sondern nach dem Abstillen
  • Ich hab halt im Internet nach den Symptomen gegoogelt und es könnte schon eine Depression sein. Auf jeden Fall geh ich trotzdem mal zur Therapeutin, denn diese wird wahrscheinlich schon mal einschätzen können, ob es nur der blues, oder doch depression ist. Ich will halt echt nicht zu lange warten mit Hilfe, denn desto früher so etwas behandelt wird, desto besser. Was ich auf jeden Fall schon mal rausgefunden hab, dass es mir beim Flasche geben, viel besser geht als beim stillen. Was für mich bedeutet, dass ich vermutlich bald ganz auf Flasche umsteige. Meine Nichten sind auch kerngesund Flaschenkinder.
    An22Leni220619Magicbustrip
  • bearbeitet 4. 07. 2021, 20:30
    @Dani2511 Stillen ist eine Beziehung und muss für Mutter und Kind passen. Wenn es für dich nicht passt dann ist es keine gute Beziehung und für dich wsl nicht das Richtige.
    Natürlich werden auch Flaschenkinder groß, stillen hat viele Vorteile und ist - wenn eingespielt - auch sehr praktisch, aber Zwang bringt wirklich gar nix.

    Was ich dir dazu nur sagen möchte ist, dass es normal ist dass man in dem ersten Wochen 24/7 stillt. Die Mägen der Zwerge sind mini und daher schnell wieder leer, Muttermilch ist schneller und leichter verdaulich als das Pulver. Also dass dein Kind quasi ständig an dir hängt ist normal. Stillen ist auch Nähe.

    Hast du eine Nachsorge Hebamme?
    weißröckchen
  • bearbeitet 4. 07. 2021, 20:34
    Was die Depression angeht: sowas entwickelt sich normalerweise und kommt nicht über Nacht. Wenn du das Gefühl hast ein Besuch bei der Therapeutin hilft dir, dann mach es. Du kennst dich am besten.

    Ich persönlich würde derzeit so wenig Aufregung und Wege wie möglich machen und mal 2 Wochen abwarten.

    Dein Körper, deine Psyche und deine Hormone sind momentan auf einer verrückten Achterbahnfahrt und ich bin sicher in 2 Wochen sieht die Welt schon ganz anders aus.

    Das einzige wo ich wirklich sofort handeln würde ist bei negativen Gedanken dem Baby gegenüber, im Sinne von daran denken ihm weh zu tun. Auch das gibts.
    Leni220619
  • @mydreamcametrue ja hab eine Hebamme. Sie meinte der kleine schluckt beim stillen erst nachdem er ein paar mal gesaugt hat und dadurch dauert es um einiges länger bis er satt wird. Und ich schaffs beim anlegen nicht eine bequeme Position zu finden. Weshalb es dann einfach nur mühsam ist, das ganze stillprozedere.
  • Dani2511 schrieb: »
    @mydreamcametrue ja hab eine Hebamme. Sie meinte der kleine schluckt beim stillen erst nachdem er ein paar mal gesaugt hat und dadurch dauert es um einiges länger bis er satt wird. Und ich schaffs beim anlegen nicht eine bequeme Position zu finden. Weshalb es dann einfach nur mühsam ist, das ganze stillprozedere.

    Hast du auch schon stillen im Liegen probiert? Du liegst auf der Seite, Stillkissen von hinten über deine Schulter zum Kopf drauf legen und Baby vor dir, quasi Bauch an Bauch?

    Ich fand das am angenehmsten und konnte so auch dösen. Die untere Brust ist die an der er saugt. Zum Seite wechseln rollst du dich mit Baby Bauch an Bauch über den Rücken rüber.

    Hoffe das war gut erklärt 😅
    tweety85
  • Was auch helfen könnte ist vor dem stillen warme Kompressen auflegen, dann läuft es schon und dein Zwerg muss sich nicht so plagen. Und viiiiiel trinken 😊 auch Stilltee.

    Hat die Hebamme das Zungenbändchen deines Babies kontrolliert?
  • @Dani2511 ich fühl mit dir. Ich hatte das gleiche bei meiner 1. Tochter. Und ich habe nichts gemacht, weil mir alle sagten, es ist normal, dass man weint, sich so ausgelaugt fühlt und nicht schlafen kann. Ja nein, irgendwann nach 10 Monaten hab ich das nicht mehr unbedingt als normal empfunden kam dann aber durch viele Gespräche und Aufarbeitung doch ohne Medikamente raus. Ich glaube zwar auch, wie schon @mydreamcametrue geschrieben hat, dass sich eine Depression mit ein bisschen mehr Zeit entwickelt, aber sich jetzt schon um Hilfe zu bemühen finde ich ne gute Idee. Falls du aber eine Hebamme hast, rede als erstes mit ihr, sie ist sowas von die beste Anlaufstelle im Wochenbett. Sie kann dir vll zunächst etwas sanfter und ganzheitlicher helfen als ein Therapeut. Mit jedenfalls mehr Verständnis, vll Homöopathie, vll gezielte Ernährung, jedenfalls aber Ratschläge die ein Therapeut nicht parat hat, weil er nicht speziell dafür - also das Wochenbett - ausgebildet ist. Und falls du doch irgendwie am Stillen hängst auch damit. Jedenfalls hat sie aber mehr Erfahrung mit deinen Gefühlen momentan als ein Therapeut.

    Ich weiß das weil ich mit meiner über all das schon vor der Geburt meiner 2. Tochter geredet habe, sie mich fast schon geschimpft hat, dass ich ihr das bei der 1. nicht gesagt habe, und umso mehr dann auf mich "aufgepasst" hat beim 2. Kind. Und so wie alle vor mir geschrieben haben, du bist keineswegs allein mit diesen Gefühlen. Gerade beim 1. Kind starten wie alle emotional völlig unvorbereitet in eine komplett neue Welt und eine neue Beziehung, die meisten Mütter sind in irgendeiner Form damit ziemlich gefordert und das ist absolut nichts Außergewöhnliches. Gib dir Zeit da hineinzufinden, soviel wie du brauchst, da kann dir keiner sagen, wieviel Zeit das ist. Aber mit einem haben alle Recht, es wird besser, bald und viel besser, darauf kannst du vertrauen. Hol dir aber Unterstützung, soviel wie du benötigst, nicht nur emotional.
    Maxi01Magicbustrip
  • Stillen ist auch ein Lernprozess- bis es rund läuft kann es schon ein paar Wochen dauern.
    Aber es spricht auch überhaupt nichts dagegen, dein Baby mit Flascherl zu ernähren! Wenn du dich so besser fühlst und es weniger Stress ist dann mach es so
  • @Dani2511

    Ich bin mir sicher du findest da einen Weg wieder raus (mit oder ohne Therapie).


    Ich wollte da eigentlich nicht darüber reden, aber ich hab selbst einiges an Therapie-Erfahrung hinter mir und bin deshalb ein gebranntes Kind was das angeht. Bei mir damals wussten sich meine Eltern auch nicht mehr anders mit mir zu helfen außer mich zum Therapeuten später in eine Klinik zu schicken und hat mich noch bis meine früheren 20er jahre (negativ) geprägt. Das war lange vor meinen Kindern und ging auch in Richtung Essstörung und Depression. Im Nachhinein hat mir einfach jemand zum reden gefehlt, ich fühlte mich einsam und unverstanden und eine riesige Leere in mir. Das herumexperementieren um die richtige Medikation zu finden war auch nicht gut und leider wird in Österreich sehr schnell etwas verschrieben.

    Natürlich kann dir eine Gesprächstherapie gut tun, wenn du das wirklich möchtest, dann finde ich es sehr stark dass du dir die Hilfe suchst. Aber eine wirkliche Depression baut sich wirklich längerfristig auf und ich wünsche dir dass es bei dir "NUR" der babyblues ist und du zumindestens ein oder 2 ganz liebe Menschen um dich hast die dich da wieder aus holen.

    Mir hat am meisten wieder da raus geholfen dass ich jetzt nach langer Zeit den richtigen Menschen an meiner Seite hab und ich habe akzeptiert dass das Leben aus Höhen und Tiefen besteht und es auch mal nicht so gute Phasen gibt, denen ich jetzt nicht mehr so viel Beachtung schenke. Über Probleme zu reden tut mir persönlich auch nicht gut sondern zieht mich immer noch mehr runter.

    Mach dir keinen Druck wegen dem stillen. Das ist wirklich körperlich anstrengend und wenn es deiner Psyche nicht gut geht, geht auch die milchmenge zurück. Schau jetzt auf dich und super dass du eine hebamme hast. Lass sie jeden Tag zu dir kommen. Alles Gute 🤗
    mydreamcametrueTalia56SnoopyLeni220619
  • @Dani2511.
    Ich fühle mit dir, auch wenn meine Kinder schon 4 und 6 Jahre alt sind.

    Ich hatte beim Großen eine Wochenbettdepression. Stillen klappte so la la, der Schlaf war schlecht, ich hatte Ängste. Mir wurde gesagt,man solle die Zeit genießen (dabei war es eine der Unglücklichsten meines Lebens). Als mein Partner wieder arbeiten ging, war ich verzweifelt.
    Hilfe holte ich mir damals keine.

    Ich habe mir bei Nr 2 geschworen, dass ich mir sofort therapeutische (und auch medikamentöse) Hilfe hole, wenn es mir wieder so geht. Zum Glück war das damals nicht notwendig. Ich finde den Schritt zum Therapeuten gut. Er kann dich sicher begleiten und beraten. Wenn es nur ein Babyblues ist, umso besser. Wenn nicht, bist du gut versorgt.

    Ich hatte damals nicht damit gerechnet wie schwer mir der Verlust der Selbstbestimmung fällt. Mittlerweile genieße ich es sehr Mama zu sein, aber bei mir hat es leider wirklich gedauert. Ich kam mir unter den glücklichen Mamas oft wie ein alien vor.

    Jetzt habe ich nur von mir geschrieben, entschuldige. Es ist toll, dass du dir Hilfe holst. Ich bin mir sicher, du findest wieder aus den negativen Gefühlen heraus und kannst dann das kleine Wunder (und das ist es wirklich) genießen.
    Snoopyitchifymenina
  • @Maxi01 danke für deine Erfahrungen. Genau deswegen frag ich ja auch, weil es mir hilft, wenn einem selbst Betroffene sagen, dass es wieder aus dem jammertal rausgeht. Genau das mit dem autonomieverlust ist gerade sehr schwierig für mich. Denke oft daran dass ich gerne wieder mein früheres Leben zurück hätte. Ich kann zum Glück heute schon zur Therapeutin. Mal schauen, was dabei rauskommt. Aber ich möchte mich eben nicht mit diesen Empfindungen herumquälen, wenn es Hilfe gibt.
    Maxi01tweety85Snoopy
  • Das finde ich sehr gut. Ich war damals gar nicht in der Lage mir Hilfe zu holen. Und das würd ich eben nie mehr so machen. Ich hatte beim ersten Kind auch eine furchtbare Stillzeit und habe mir geschworen das nächste Mal abzustillen, wenn es wieder so wird. Aber auch das Stillen war beim zweiten Kind dann gut.

    Ich habe damals übrigens geheult, als ich die Bewilligung der Familienbeihilfe bis 2033 bekommen habe. Ich hatte das Gefühl mein Leben wäre wirklich vorbei. Das klingt sicher furchtbar für Mütter, denen es nie so gegangen ist. Ich bin mittlerweile wirklich angekommen im Mamasein, aber damals wars einfach ein furchtbarer Start.

    @Dani2511.
    Es wird sicher besser werden, du wächst in deine neue Rolle hinein. Mit professioneller Hilfe sicher ein Stück schneller.
    tweety85SnoopymydreamcametruePapayaLeni220619
  • @Dani2511 Gratuliere ganz herzlich erst einmal zur Geburt.
    Ich finde es super, dass du dir Hilfe holst und vielleicht helfen dir auch die Erfahrungen anderer.
    Mir ist es ähnlich gegangen wie du beschreibst, allerdings hatte ich keine Panikattacken, dafür ganz schlimme Alpträume in der (viel zu wenigen) Zeit, die ich geschlafen habe.

    Bei mir hing das negative Gefühl neben dem üblichen Hormonchaos mit dem massiven Schlafmangel und den Stillproblemen/druck/stress zusammen. Mein Baby hat dauernd geweint, weil es nie satt geworden ist.
    Als ich mit dem Fläschchen begonnen habe war es wie eine Erlösung für mich (und mein Sohn war plötzlich satt und zufrieden). Neben den vielen "Jede-Frau-Kann-Stillen-Kommentaren" war es wahnsinnig tröstend, dass es auch Mütter im Freundeskreis gab, die sagten: Auch Fläschchen ist ok.

    Das zweite was mir geholfen hat war der Rat einer Hebamme, die sagte ich "dürfe" auch mal
    ein paar Stunden schlafen in der Nacht. Tatsächlich bekam ich dann wieder mehr Energie mein Baby zu stillen. Plötzlich funktionierte es viel besser und ich konnte neben dem Flascherl auch wieder stillen.

    Und zur Autonomie: du wirst sehen die kommt zurück. Mein Sohn ist jetzt 1 Jahr alt geworden und es ist kein Vergleich zur "ersten Zeit". 🥰




    mydreamcametrueLeni220619
  • @Maxi01 sry ich muss da sagen: hab mich noch nie soooo sehr wieder erkannt in einem erfahrungsbericht. Wow!!!!

    👽
    Maxi01
  • bearbeitet 5. 07. 2021, 18:46
    Dani2511 schrieb: »
    @Maxi01 danke für deine Erfahrungen. Genau deswegen frag ich ja auch, weil es mir hilft, wenn einem selbst Betroffene sagen, dass es wieder aus dem jammertal rausgeht. Genau das mit dem autonomieverlust ist gerade sehr schwierig für mich. Denke oft daran dass ich gerne wieder mein früheres Leben zurück hätte. Ich kann zum Glück heute schon zur Therapeutin. Mal schauen, was dabei rauskommt. Aber ich möchte mich eben nicht mit diesen Empfindungen herumquälen, wenn es Hilfe gibt.

    Wie ist denn dein Termin heute gelaufen? Fühlst du dich schon ein wenig besser?

    Wenn das Stillen dich wirklich sehr belastet dann lass es wirklich. Ich weiß da wird extrem viel Druck aufgebaut. Aber auch mit Flasche kann man bindungsorientiert füttern und Nähe spenden, und das schöne ist, die Väter können das dann auch und ihr könnt euch gegenseitig entlasten. Hat alles Vor- und Nachteile. Ob du stillst oder Flasche gibst sagt rein gar NIX über deine Fähigkeiten als Mutter aus!

    Das mit dem früheren Leben kenn ich auch. Ich hab oft gedacht ‚ist das jetzt wirklich mein Leben? Das soll es jetzt gewesen sein?‘ und hatte gleichzeitig ein schlechtes Gewissen weil ich ja dankbar sein sollte und mein Kind so sehr geliebt hab. Ich hab mich dann einer Freundin anvertraut, die wurde 3 Monate zuvor Mutter und hat mir dann Mut gemacht und mir gesagt, dass es ihr auch so ging. An diese Fremdbestimmung muss man sich wirklich erst gewöhnen.

    Auch die Albträume kenne ich. Ich hab jede Nacht geträumt, dass mein Mann mit unserem Baby am Arm auf der Stiege ausrutscht und beide auf den Steinboden fallen und sich das Genick brechen. Wirklich furchtbar, ich sehe es noch vor mir 😭

    Ich bin mir sicher in einigen Wochen liest du das hier und stimmst allen zu, dass es schon viel leichter ist! Ich finde mit Kind wird es immer schöner, man gewinnt immer mehr Selbstvertrauen, die Liebe wächst täglich und es ist wirklich die schönste Aufgabe der Welt. Es kommen so viel schöne Momente auf dich zu 🥰 das jetzt ist nur der steinige Anfang!
    An22Leni220619tweety85Papaya
  • Vor dem ersten Kind sagen einem so viele Leute wie groß die Umstellung ist, aber richtig glauben tut man es nicht. Ich war so überfordert! Der Körper ist noch schwach von der Schwangerschaft und der Geburt und dann hat man gleich diesen wahnsinnig verantwortungsvollen 24x7 Job von dem man eigentlich keine Ahnung hat. Das Stillen schwächt dann zusätzlich. Mein Mann musste auch nach 2 Wochen wieder arbeiten und ich hatte panische Angst davor! Ich alleine, die ganze Verantwortung.
    Vielleicht habt ihr die Option, dass dein Mann nochmal 1 oder 2 Wochen daheim bleiben kann? Nach einem Monat hat sich das Stillen auch in der Nacht meist gut eingestellt. Bei mir war es bei allen 3 Kindern so, dass ich das Stillen am Anfang eher als Belastung gesehen habe. Die Brust tat sooo weh, nur ich konnte die Nächte übernehmen, nur ich konnte das Baby beruhigen. Es dauert auch beim ersten Baby ziemlich lange bis man weiß wann, wo, wie usw. Aber nach dem Monat hab ich es immer als extreme Erleichterung empfunden! Kein Abkochen von Fläschchen oder Wasser, kein zu heiß oder kalt, kein Aufstehen in der Nacht, nix mitnehmen wenn man raus geht,... Vielleicht ist es schon eine Erleichterung wenn du zwischendurch mal Fläschchen gibst? Bzw. dein Mann. Dass du einfach weißt, du hältst durch bis 17 Uhr. Dann kommt dein Mann und übernimmt die Verantwortung mit dem Fläschchen.
    Ich hatte beim ersten Kind auch Panikattaken und habe alles wie in Trance erlebt. Hast du eine gute Freundin der du dich öffnen kannst?Auch wenn es erstmal blöd klingt, aber raus kommen, spazieren gehen, mit Freunden treffen, fixe Verabredungen helfen wirklich. Einfach um aus dem Trott zu kommen. Auch wenn man erst denkt, dass die einem ja eh nicht die Verantwortung abnehmen können, aber es hilft einfach psychisch.
    mydreamcametrueTalia56
  • Es stimmt, nicht allein zu sein, hilft extrem.
  • @mydreamcametrue der Termin ist so weit ganz gut verlaufen. Fühle mich bei der Therapeutin gut aufgehoben. Sie hat mir allerdings auch, wie ich schon dachte Tabletten empfohlen und die werde ich jetzt auch brav nehmen. Psychopharmaka zu nehmen ist keine Schande, auch wenn es Heute oft noch tabuisiert wird. Werd aber nebenbei auch eine Gesprächstherapie bei ihr machen. Die verschriebenen Tabletten sind auch Stillkompatibel. Aber das Stillen hab ich mit Gestern sein lassen und tu jetzt abpumpen. Das funktioniert relativ gut, da ich anscheinend eh viel Milch habe, der Kleine halt nur mit dem Trinken an der Brust nicht so klar kommt. Außerdem übernimmt jetzt auch mein Freund mal ein paar Nachtdienste, so dass ich mal schlafen kann und er kommt da mit dem Fläschchen auch ganz gut zurecht. Zwischendurch bei Bedarf gibt es dann halt mal Prenahrung, aber wie gesagt, meine Nichten sind auch Prekinder und beide mittlerweile glückliche Erwachsenen (23 und 18 Jahre alt) und haben ein sehr gutes Verhältnis zu ihrer Mutter.
    An22tweety85mydreamcametrue
  • @Doris83 voll. Natürlich stellt man sich auf eine große Umstellung ein, aber man ist halt echt nicht darauf vorbereitet, wie groß diese ist, zumindest war ich da einfach zu blauäugig. Hab einige gute Freundinnen, da hat aber auch ein Großteil gerade Kleinkinder und dementsprechend nicht immer die Zeit. Telefoniere aber viel mit meiner Schwester, die mittlerweile schon erwachsene Kinder hat. Ihr ging es ja auch ganz gleich bei ihrem ersten Kind. Urlaub glaub ich kann mein Freund jetzt nicht verlängern, aber er arbeitet zumindest ohnehin nur 30 Stunden und er meint, da er sehr viele Überstunden hat, kann er sicher dann öfter auch noch früher Nachhause kommen. Die Therapeutin hat mir auch die sogenannte Frühe Hilfe empfohlen. Das ist so eine Familienbetreuungssache von der Gesundheitskassa. Ich glaub, da schaut dann auch ab und an einfach jemand vorbei zur Unterstützung. Werd mit denen mal ein Erstgespräch führen.
    An22Maxi01mydreamcametrue
  • @Dani2511 deine letzten Postings klingen schon sehr viel positiver, toll! Super, dass du mit dem Abpumpen eine Möglichkeit gefunden hast, die Verantwortung ein Stück von dir zu schieben. Ich habe das auch versucht, aber es war dann für mich noch mehr Stress, weil ich, wenn ich gerade abgepumpt hatte, keine Milch mehr hatte. Dann wollte mein Kleiner trinken und es war nix da. Er war dann unruhig und hungrig und ich hatte nicht genug Milch um beides zu machen. Deswegen hab ichs dann gelassen.
    Ich denke, dass es super ist dass du dir gleich Hilfe gesucht hast! Das Psychopharmaka... Allein der Gedanke, dass man etwas hat, was hilft, wenn es gar nicht mehr geht! Super!
  • bearbeitet 6. 07. 2021, 20:10
    @Dani2511 ich freue mich für dich, dass es dir besser geht und du nun so viele Wege für dich zur Unterstützung hast.
    Hoffentlich kannst du die Zeit mit deinem Baby jetzt so richtig genießen ☺️

    Und wegen Psychopharmaka: natürlich ist das absolut keine Schande! Ich war nur unsicher ob das in der Stillzeit überhaupt möglich ist, da darf man ja fast nix einnehmen. Umso besser, dass es da auch etwas zur Unterstützung gibt.
  • Guten Morgen,

    ich habe mir nicht alle Antworten durchgelesen, kann also vielleicht sein, dass das, was ich dir hier sage, vielleicht schon erwähnt wurde.

    Und zwar hatte ich damals, vor ca. 9 Jahren, auch eine Depression nach meinem Kaiserschnitt. Da mich niemand ernst genommen hat, hat sich die Phase ganze 2 Jahre hingeschleppt. Ich will dir keine Angst machen sondern im Gegenteil, dir zeigen, wie wichtig und gut es ist, Hilfe früh zu suchen und auch anzunehmen. Dass du einen Termin beim Therapeuten gemacht hast ist wunderbar. Es gibt aber noch viele andere Möglichkeiten, (zusätzlich) aus diesem Tief heraus zu kommen.

    Das erste ist das Aufarbeiten des Geburtserlebnisses. Ich kann dir dazu nahe legen, von der Hebamme den Geburtsbericht und vom Krankenhaus sowohl das Geburtsjournal wie auch den Operationsbericht anzufordern. Dann nimmst du dir (d)eine Hebamme und bittest darum, diese Dokumente mit dir zusammen durchzugehen. Je nachdem wie gut du und die Hebamme damit umgeht, kann sie dich sonst (zusätzlich) an andere Kollegen weiter empfehlen, insbesondere an jene, die sich mit traumatischen Geburtserlebnissen befassen. Selbst wenn du die Geburt gar nicht als traumatisch empfunden hast, können solche Ursachen dahinter stecken, zum Beispiel weil unbewusst dein Körper sich an deine eigene Geburt erinnert, die eventuell nicht schön war. Dazu könntest du wiederum mit deiner Mutter sprechen, um zu erfahren, ob und welche Parallelen es gibt, um diese zu lösen.

    Dann ist es ganz wichtig aus meiner Sicht, keine künstlichen Hormone einzunehmen. Für mich war das Einsetzen der Hormonspirale damals der Horror, auch wenn ich es erst 1 Jahr später rückblickend als solches reflektierte und daher dann ziehen ließ. In Sachen Verhütung ist es besser, auf hormonfreie Methoden zurück zu greifen.

    Je nach dem wie du generell zum Stillen stehst und was genau du daran als belastend empfindest, könntest du, wenn du generell bereit dazu bist (abpumpen und damit füttern ist von dir bereits eine gute Zwischenlösung), könnte es hilfreich sein, eine Stillberatung zu wählen.

    Die Bindung zum Kind kannst du unterstützend stärken, indem du ein Tragetuch verwendest. So hast du dein Baby ganz nah bei dir ohne aber ständig deine Hände in Benutzung zu haben und dich damit eingeschränkt zu fühlen. Um zu schauen, ob deine Kaiserschnittnarbe bereit dafür ist, empfiehlt sich hier vielleicht eine Trageberaterin und/ oder Hebamme.

    Es gibt das sogenannte Rebonden. Das heißt man ahmt mittels gepucktem Bad und anschließendem nackten, nassen bonden das "verpasste" Geburtserlebnis nach. Wenn du Interesse hast, kannst du deine Hebamme darum bitten.

    Mittels Akkupunktur, Osteopathie, Aromatherapie, Yoga uvm. kann man ebenfalls vieles erreichen.

    Zusätzlich kann ich dir noch mit auf den Weg geben: Reflektiere dein Umfeld und deine Stimmung und schaue, wann du besonders negativ denkst und fühlst und wann du den Umständen entsprechend positiv bist. Trenne dich von allen Menschen, Dingen und Sozialen Medien, welche dir nicht gut tun und ziehe das an, was dir gut tut. Höre auf deine Intuition und nicht auf den Verstand, das sagt sich einfacher als es ist ;-)

    Die Darmflora hat einen enormen Einfluss auf unsere Gefühlswelt. Hier kann es vielleicht sinnvoll sein, mit Pro- und Präbiotika zu arbeiten und auf eine basische Ernährung zu achten, wo wir auch gleich beim nächsten Thema sind: Den Vitaminen und Nährstoffen. So kann ein VitaminD oder Jodmangel (mit-) verantwortlich sein bei einer Depression, aber auch viele andere (Mikro-)Nährstoffmängel. Wenn man damit supplementiert ist es wichtig, auf CoFaktoren zu achten, andernfalls nützen sie nichts oder können gar schaden. Bei VitaminD sind es VitaminK2 und Magnesium, bei Jod sind es Selen, Eisen und Zink. Wenn du nicht "einfach so" supplementieren möchtest, ist es sinnvoll, ein Blutbild machen zu lassen. Das kannst du entweder beim Arzt machen lassen (anschließend Blutergebnisse auch selbst anfordern und einsehen!) oder auf eigene Kosten z.B. bei Medivere. Man bekommt dazu das Set und einen frankierten Rücksendeumschlag nach Hause geschickt. In meinem Fall hat sich ein Jodmangel heraus gestellt, obwohl die Schilddrüsenwerte im Blutbild vom Arzt gut waren. Seit ich supplementiere (Kelp), geht es mir wesentlich besser, wenn auch noch nicht perfekt.

    Du siehst: Es gibt viele Ursachen, die man angehen kann. Ob nun auf seelischer Ebene, auf körperlicher oder im Bereich von Nährstoffen. Der beste Therapeut bringt daher nichts, wenn es am Nährstoff mangelt und der beste Nährstoff bringt nichts, wenn die Ursache tief in der Seele schlummern.

    Ich wünsche dir alles Liebe <3
    tweety85Katharina_
  • @Ines_K

    Interessant, danke für deine Ausführungen.

    Ich bin gerade am Überlegen wegen Hormonspirale einsetzen lasde, habe aber auch Bedenken das die Hormone wieder alles verschlimmern könnten, wie verhütet du hormonfrei wenn ich fragen darf?

    @Dani2511

    Freut mich zu lesen dass du so rasch Hilfe bekommen hast und alles Gute weiterhin 🙂🤗

  • Du bist da keinesfalls alleine :) ich hatte auch eine leichte Depression beim 1. Kind. Dies legte sich aber zu Hause wieder Gott sei Dank. Mein Hauptproblem war einfach die plötzliche Umstellung. Ich war mir plötzlich nicht sicher, ob ich eine gute Mama sein kann u nicht doch eher ein Leben ohne Kinder bevorzugt hätte.

    Ich glaub fest dran, dass es dir bald besser geht u ich finds super dass du dir Hilfe suchst :)

    Ich habe mittlerweile 2 Kinder u beim 2. Kind war es gar nicht so. Ich wusste einfach schon was auf mich zukommt u war besser drauf vorbereitet.

    Alles Gute dir u deiner Familie :)
  • Hallo!
    Ich hab hier ein bisschen nachgelesen, weil ich denke, dass meine Freundin eventuell eine Wochenbettdepression hat oder ihr nahe ist. Ich habe keine Kinder und kann mich daher nicht in sie hineinversetzen.
    Ich möchte ihr gerne helfen, sie aber auch nicht mit meiner „Hilfe“ überfordern.
    Vielleicht kann mir jemand einen Rat geben, wie ich sie am besten unterstützen kann, oder was euch geholfen hätte, sie ist telefonisch schlecht erreichbar und reagiert auf Nachrichten (logischerweise) sehr zeitverzögert. Es ist bereits das dritte Kind, es gibt/wird eine Nachsorge Hebamme geben und der Vater der Kinder konnte sich frei nehmen und ist zur Unterstützung daheim.
    Vielleicht hat ja jemand einen Rat für mich?!
    Vielen Dank und liebe Grüße
  • Ist sie in professioneller Behandlung? Das wäre der erste Schritt in dem Fall. Denn je früher man damit anfängt, desto besser stehen die Chancen, dass man da schnell wieder rauskommt. Ich habe auch Medikamente genommen. Wirklich helfen kann man in so einer Situation nicht, aber es hat mir schon geholfen zu reden, allerdings mit Frauen, die ähnliches erlebt haben. Ansonsten vielleicht mal Unterstützung anbieten im Bezug auf Haushalt, Kinder hüten
    Bella_K
  • Danke für deine Antwort, nein ist sie nicht…
    Ich biete meine Hilfe schon sehr lange an, aber es fällt ihr generell schwer, Hilfe anzunehmen, weil sie immer alles alleine schupfen muss bzw. denkt, dass sie es alleine schaffen muss.
    Aber siehst du das auch so, dass ich da besser am Ball bleiben soll und sie nicht „in Ruhe lassen“ soll - ich will sie eben nicht überfordern, dass sie glaubt, sie muss mir auch noch erklären, dass es jetzt gerade nicht geht…
  • An alle mit Erfahrungen aus diesem Bereich hätte ich eine Frage...
    was würdet ihr sagen - woran ihr gemerkt habt, dass es eine Wochenbettdepression ist und nicht "einfach nur" eine kurzzeitige Überforderung durch Schlafmangel und Co.?
  • Ich habs erst im Nachhinein gemerkt bzw. hat mich meine Familie schon auch währenddessen immer darauf angesprochen - wobei ich definitiv eine leichtere Art gehabt habe, aber doch mehr als ein Baby Blues.

    Ich war über 1 1/2 Monate nicht aus dem Haus. Bin ständig mit dem Baby im Wohnzimmer oder Schlafzimmer gesessen und hatte keine Lust irgendwas zu unternehmen oder Besuch zu empfangen.

    Ich war sehr traurig und betrübt und fühlte mich alleine. Hab viel geweint und wusste selbst nicht warum.

    Ich habe mit dem Baby eigentlich nicht interagiert. Ich habe es gestillt, gewickelt etc. aber sonst nix.

    Ich habe auch mit meiner Älteren nichts gemacht. Ich habe mich ihr gegenüber nur schlecht gefühlt und bin ihr aus dem Weg gegangen.

    Meiner Mutter ist es zuerst aufgefallen. Sie arbeitete damals als Sprechstundenhilfe beim PSD und hatte zufällig so einen Flyer gesehen.
  • Ich habs gemerkt, weil es nicht nur so kurze weinerliche Episoden waren, sondern permanente Angstzustände und Zwangsgedanken. Ich konnte nicht mehr schlafen und kaum noch was essen. Und ich hab mir oft die Frage gestellt, ob die Entscheidung ein Kind zu bekommen, die schlimmste Fehlentscheidung meines Lebens war.
  • Ich hab jetzt nicht alles gelesen und ich bin auch nicht in der selben Situation wie du. Ich kann nur aus der Sicht des Kindes erzählen, dass eine Mama hat, die zweimal nach ihren Geburten relativ schnell Psychosen bekommen hat und auf Tabletten umsteigen musste. Meine ältere Schwester und ich wurden nicht gestillt, wir bekamen Fläschchen und Schnuller. Wir haben beide keine allzu enge Bindung zu unserer Mutter, eher zu unserem Vater, da der in den ersten Lebensjahren eigentlich alles allein gemacht hat. Meine Mutter nimmt die Tabletten heute noch, sie hat nur am Anfang eine Therapeutin gehabt. Zu den Zeiten wurden leider sehr schnell Tabletten gegeben und keine Gespräche geführt. Ich bin heute noch manchmal etwas traurig darüber, dass meine Eltern sich nicht weiter um ihre Psyche gekümmert haben. Die jahrzehntelange Einnahme von Psychopharmaka ging natürlich nicht spurlos an ihr vorbei, sie ist emotional ziemlich abgestumpft, ich hab sie zb. in meinem ganzen Leben noch nie weinen sehen (oder es mitbekommen, dass sie es heimlich gemacht hätte). Jedenfalls hat dies auch zu schweren Kieferformungen bei uns geführt. Ich brauchte über Kindheit und Jugend hinweg eine Zahnspange, insgesamt 10 Jahre, worunter ich sehr litt. Nicht nur wegen der Zahnspange selbst, sondern auch wegen meiner Zähne. Dann 10 Jahre Retainer und heute die nächtliche Zahnschiene (gegen Zähnewandern und -knirschen). Meine Schwester hat heute noch Probleme mit ihrem Kiefer und findet bei den Ärzten keine Hilfe.

    Mir ist natürlich klar, dass das ein Extremfall ist. Ich möchte auch nicht urteilen, sondern nur davor warnen, dass diese Nachteile durchaus Realität werden können. Meine Eltern haben es übertrieben (ich hatte meinen Schnuller bis 4!), sie haben nicht gewusst oder ahnen können, dass all diese Hilfsmittel auch Nachteile haben könnten. Leider war das in meiner Generation (80/90er) gar nicht so unüblich. Kenne da einige Familien, die diesen Werdegang hatten, dadurch war es für uns Kinder aber normal.

    Wenn es ohne Tabletten, Fläschchen und Schnuller nicht geht, ist es ja auch in Ordnung so. Bei uns ging es ja auch nicht ohne. Ich finde nur, es sollte wirklich das letzte Mittel der Wahl sein und sollte dann nicht übertrieben werden bzw. schauen, dass man psychisch wieder auf die Beine kommt und irgendwann wieder ohne Tabletten leben kann. Es muss bei diesen Entscheidungen allen gut gehen. Natürlich kann man bindungsorientiert die Flasche geben, aber die Kinder kriegen trotzdem mit, dass mit der Mama was nicht stimmt, wenn Psychopharmaka im Spiel sind. Und das wirkt sich auch auf sie aus.
  • Kaila schrieb: »
    Ich hab jetzt nicht alles gelesen und ich bin auch nicht in der selben Situation wie du. Ich kann nur aus der Sicht des Kindes erzählen, dass eine Mama hat, die zweimal nach ihren Geburten relativ schnell Psychosen bekommen hat und auf Tabletten umsteigen musste. Meine ältere Schwester und ich wurden nicht gestillt, wir bekamen Fläschchen und Schnuller. Wir haben beide keine allzu enge Bindung zu unserer Mutter, eher zu unserem Vater, da der in den ersten Lebensjahren eigentlich alles allein gemacht hat. Meine Mutter nimmt die Tabletten heute noch, sie hat nur am Anfang eine Therapeutin gehabt. Zu den Zeiten wurden leider sehr schnell Tabletten gegeben und keine Gespräche geführt. Ich bin heute noch manchmal etwas traurig darüber, dass meine Eltern sich nicht weiter um ihre Psyche gekümmert haben. Die jahrzehntelange Einnahme von Psychopharmaka ging natürlich nicht spurlos an ihr vorbei, sie ist emotional ziemlich abgestumpft, ich hab sie zb. in meinem ganzen Leben noch nie weinen sehen (oder es mitbekommen, dass sie es heimlich gemacht hätte). Jedenfalls hat dies auch zu schweren Kieferformungen bei uns geführt. Ich brauchte über Kindheit und Jugend hinweg eine Zahnspange, insgesamt 10 Jahre, worunter ich sehr litt. Nicht nur wegen der Zahnspange selbst, sondern auch wegen meiner Zähne. Dann 10 Jahre Retainer und heute die nächtliche Zahnschiene (gegen Zähnewandern und -knirschen). Meine Schwester hat heute noch Probleme mit ihrem Kiefer und findet bei den Ärzten keine Hilfe.

    Mir ist natürlich klar, dass das ein Extremfall ist. Ich möchte auch nicht urteilen, sondern nur davor warnen, dass diese Nachteile durchaus Realität werden können. Meine Eltern haben es übertrieben (ich hatte meinen Schnuller bis 4!), sie haben nicht gewusst oder ahnen können, dass all diese Hilfsmittel auch Nachteile haben könnten. Leider war das in meiner Generation (80/90er) gar nicht so unüblich. Kenne da einige Familien, die diesen Werdegang hatten, dadurch war es für uns Kinder aber normal.

    Wenn es ohne Tabletten, Fläschchen und Schnuller nicht geht, ist es ja auch in Ordnung so. Bei uns ging es ja auch nicht ohne. Ich finde nur, es sollte wirklich das letzte Mittel der Wahl sein und sollte dann nicht übertrieben werden bzw. schauen, dass man psychisch wieder auf die Beine kommt und irgendwann wieder ohne Tabletten leben kann. Es muss bei diesen Entscheidungen allen gut gehen. Natürlich kann man bindungsorientiert die Flasche geben, aber die Kinder kriegen trotzdem mit, dass mit der Mama was nicht stimmt, wenn Psychopharmaka im Spiel sind. Und das wirkt sich auch auf sie aus.

    Das ist in meinen Augen ein Kommentar, dass sehr viele Klischees bedient. Deine Mama hat es einfach nicht an sich gearbeitet und zu wenig in die Bindung zu den Kindern investiert, sich selbst nicht wichtig genommen. Medikamente und Flasche haben damit aber einfach null zu tun.
    Die Mama meiner Freundin war auch psychotisch, musste Medikamte nehmen, es gab Flasche, der Papa hat viel erledigt. Aber die 2 haben eine grandiose Bindung. Kenne eine Frauen, die Jahre lang Psychopharmaka nehmen und /oder von Anfang an nicht stillen (warum auch immer) und nirgends ist deshalb die Bindung schlechter WENN die Mutter auf sich schaut und die Beziehung zu ihren Kindern so ernst nimmt, wie jede andere Mama ohne Medis und mit Stillen auch.
    babygotbackAn22Farfalla06KFPmiramiSummer82
  • @Klumpenstein danke für deinen Kommentar. Bei uns gab's auch Flasche und Schnuller, weil stillen u.a. zu meinen schlechten Gemütszustand beigetragen haben. Zugleich habe ich aber von Anfang an etwas gegen die Depression getan und konnte sie bald hinter mir lassen. Ich habe eine super Bindung zu unserem mittlerweile 2 jährigen. Ich halte es für sege problematisch hier Schnuller und Flasche einzumengen. Es gibt nach wie vor viele Familien wo Flasche und Schnuller zur Anwendung kommen, aus verschiedenen Gründen und schon gar nicht hat das irgendwas mit der Bindung zu tun. Und ja natürlich sollte man schauen, dass man den Schnuller ab einem bestimmten Alter wegbekommt (lt. Kia bis zum 3. Geburtstag).
    An22Summer82
  • @Kaila Häh? Was hat Fläschchen und Schnuller geben mit Wochenbettdepression zu tun? Genau null. 🙈 Ich hab jetzt auch nicht alles gelesen und kann zum Thema auch nicht wirklich viel beitragen, aber mit solchen Aussagen verunsicherst du glaub ich viele Mamas unnötig und gibst ihnen vielleicht sogar das Gefühl etwas falsch zu machen. 🫣
    KFPSummer82
  • Flasche, Schnuller und Antidepressiva sind bei überlasteten oder Mamas mit tatsächlichen Depressionen find ich sogar extrem sinnvoll.
    Alles was Last abnehmen kann.
    Damit man sich wieder aufs WESENTLICHE konzentrieren kann.
    Und das wesentliche bei einem Säugling ist Nähe, Wärme geben. Zuneigung. Sich dem kleinen widmen 💚
    Außerdem macht eine richtige Medikamenten Einstellung nicht zach in Kopf und verändert die Persönlichkeit, sondern bringt dass, was durch eine Erkrankung ins Ungleichgewicht gekommen ist eben wieder auf Gleich. Oder stabilisiert dich soweit, dass du überhaupt endlich die Kraft hast für Therapie, die natürlich bei einer psychischen Erkrankung immer auch erfolgen sollte.
    Summer82Lila2022
  • Nochmal: ich sage grundsätzlich nicht, dass die Flasche schlecht für die Bindung ist. Bin selber Flaschenkind und kenne auch viele Flaschenkinder. Die Bindung zu unserer Mutter ist nicht schlecht, sondern einfach nicht sehr nah. Habe auch gesagt, dass es bindungsorientiert geht. Ich wollte auf die Kieferverformungen heraus (und eher mit Fokus auf den Schnuller), unsere Eltern haben uns dahingehend natürlich auch jahrelang unterstützt soweit es ging. Medikamente können eben einen Rattenschwanz nach sich ziehen und da darf man doch wohl davor warnen.

    @Klumpenstein Genau, so war es im Prinzip und da kenne ich aus meiner Generation relativ viele. Bzgl. Bindung ging es mir auch genau darum, wenn die Medikamente so viel Raum einnehmen, dass sich das Wesen der Mama ändert. DANN schadet es der Bindung, nicht die Flasche. Und wenn stillen eher belastend ist, dann ist die Flasche natürlich dem vorzuziehen und auch völlig ok!
    Das ganze Paket ist natürlich sinnvoll um zu entlasten! Wir können ja auch dankbar sein, dass wir heute diese Möglichkeiten haben. Wer weiß, was damals aus uns geworden wäre. Ich wollte eben meine Erfahrungen aus dieser Sicht schildern und dass man mMn sehr wohl als Mama was falsch machen kann. Aber darum gibt's ja dieses Forum, oder? Wir sind alle nur Menschen, wissen es manchmal nicht besser und suchen dann Rat oder tauschen uns aus, eben weil wir nichts falsch machen wollen.
  • Ich glaub niemand wird behaupten, dass man nichts falsch machen kann als Mama/Papa. Was aber schon hilfreich ist, sich vielleicht vor dem Posten überlegen ob das Posting wirklich jemandem hilft der gerade in einer schwierigen/herausfordernden Situation ist. Oder überhaupt auf die Frage, die gestellt wurde, eingeht.

    KlumpensteinKFP
  • Bei mir, finde ich war stillen das schlimmste. Kann jetzt nicht sagen,, dass war der einzige Auslöser, aber dieses "gefangen" am Sofa. Hat mich halt sehr gestresst und genervt. Vielleicht hat das mit stillen deswegen auch nicht geklappt weil es mich so genervt hat und dieses fremdbestimmt gefühl. Das ewige herum probieren, ob doch irgendwie mit stillen klappt hat noch mehr gestresst. Denke für mich wäre am besten gewesen gleich Flasche geben. Ich weiß nicht wie die Bindung ist, wie kann man das feststellen? Sie kann sich schwer von mir lösen. Ist das eine gute oder eher schlechte Bindung, weil sie Angst hat, dass ich weg bin und nicht das Gefühl von Sicherheit.
  • Hab 2 Kinder - 1x 100% Flaschenbaby und 1x 100% Stillbaby die ersten 1 1/2 Jahre.
    Bindung zu beiden Kids ist genau gleich - aber die Bindung beim Flaschenbaby ist von Anfang an zum Papa besser.
    Same mit Schnuller - exakt kein Unterschied. Beide sind sehr nähe- und kuschelbedürftig und von Anfang an gute Schläfer.
    Hatte keine Wochenbettdepression - aber das stillen hat mich schon öfters gestresst - eben weil das keiner statt mir machen konnte, Einschlafstillen zum schlafen notwendig war und das auch keiner übernehmen konnte und auch das in der Öffentlichkeit stillen war nicht mein Ding. Muss sagen Flasche geben war für mich entspannter, weil ich einfach dadurch mehr me Time hatte.
    Dem nicht stillen/Schnulli schuld geben an einer Wochenbettdepression find ich nicht ok. Viele kämpfen ohne hin weil das stillen nicht klappt, da sind solche Kommentare nicht hilfreich.
    Dachte eigentlich so eine Depression ist hormonell bedingt 🤔
  • Und zwecks Kieferschäden durch Schnuller … ich glaub da hat sich mittlerweile die Meinung der Experten auch geändert. Die Form der Schnuller ist mittlerweile sehr kieferfreundlich und die ersten beiden Jahre sind auch lt Zahnarzt komplett ok. @Kaila … wie soll das Baby sein Saugbedürfnis sonst befriedigen? Konnte beim 2. Baby nicht stillen und ohne Schnuller wärs nicht gegangen.
  • KlumpensteinKlumpenstein

    3,696

    bearbeitet 3. 08. 2023, 05:53
    @KFP ...die Depressionen sind auch durchaus hormonell bedingt (und durch das Verändern der Umstände) und kann alle betreffen (Flaschen und Stillmamis). Deshalb bringt es auch nichts als Schutz vor einer Wochenbettdepressiin gar nicht zu stillen. (Außer, dass man so Belastung gleich besser aufteilen kann).
  • Wochenbettdepressionen 'befallen vorurteilsfrei' und es kann jede Mama treffen. Medikamentöse Hilfe ist dabei oberstes Gebot, denn bei aller Liebe aber wenn man irgendwann echt nervlich und körperlich in der Lage ist für irgendwelche anderen, langwierigerin Wege, dann im Wochenbett. Noch dazu weil die Wochenbettdepression sehr sehr oft durch die wirklich heftigen Hormonumbrüche entstehen die Schwangerschaft und Geburt mit sich bringen.

    Ob Stillen, Nuggi, wasauchimmer, ist da sehr sehr egal. Eine gute Freundin von mir hatte bei jedem Kind in der Folge eine Wochenbettdepression,beim zweiten war sie einfach schon schneller beim Arzt für Medis. Da war kein psychischer Hintergrund, sondern sie hat einfach Hilfe raus aus diesem overload des Gehirns gebraucht. Und gestillt hat sie lang und sehr gerne. Wichtig war nur die Überwindung und vor allem das Gefühl nicht die einzige Frau zu sein, die sich so hilflos fühlt.

    @Kaila Es tut mir von Herzen leid, dass du mit einer psychisch kranken Mutter groß geworden bist. Das muss schlimm gewesen sein und ich kenne ähnliches von meiner Mama(nur mit Suchtkrankheit statt Psychose aber mit viel Distanziertheit und Unfähigkeit auf emotionaler Ebene). Wenn ein Elternteil versagt, dann tut es das ungeachtet der Randumstände. Ich bin 'im Geburtshaus geboren, gestillt und teils familiengebettet' und in einem super dsyfunktionalen Elternhaus groß geworden. Liebe und Bereitschaft konstituiert gute Mutter (und Vater!)schaft. Nicht das Tragetuch, nicht das Stillen oder die beste Flascherlmilch, der selbstgekochte Brei und worüber man sich gern streitet. Für meine Gefühle hat sich als Kind keine Sau interessiert, da konnt ich noch so sehr gestillt worden sein.

    Stillen kann ein wundervolles Erlebnis sein, wenn man es gern macht und es gut läuft. Ich könnte mir nicht vorstellen mein Kind nicht zu stillen und Abstillen wär für mich jetzt (bald ein Jahr alt) wirklich furchtbar. Aber das gilt halt nur für mich und ich hatte nicht einen Milchstau, nichtmal einen blutenden Nippel, nie Schmerzen beim Stillen und meine Toleranz für Körperkontakt ist sehr sehr hoch. Das ist kein Verdienst, sondern einfach wie es sich ergeben hat.
    Ich glaube Authenzität als Mutter wird unterschätzt. Wir sollten alle selbstbewusst die Mama sein die in uns ist. Nicht die die wir glauben sein zu müssen. Und in dem sollten wir Hilfe bekommen. Wer wirklich stillen will soll unterstützt werden mit allen Mitteln, wer gleich das Flascherl geben will, soll beste Infos und Hilfe hierfür bekommen, wer Zwiemilch geben will von allem reichlich.

    Und wer Wochenbettdepressionen hat soll einfachen Zugang und ärztliche Hilfe bei der Behebung bekommen. Und das so schnell wir irgend geht.
    hafmeyjamiramiKailaTeresa
  • Ich glaub ich muss mich entschuldigen, ich wollte weder ein Doomszenario heraufbeschwören noch eine Schnuller-Flasche-Bindungs Diskussion anfangen, aber ich hab's gemacht weil mich das Thema Psychopharmaka so triggert 🙈 (ja, ich geb denen die Schuld an allem, aber ich weiß, dass das nicht ganz stimmt oder fair ist). Sorry, war mir dessen selbst nicht bewusst!
  • Hi.

    Ich gehöre leider zu jenen, die mit so einer Depression zu kämpfen hatte. Zwar zun Glück nur 8 Wochen lang (war dann mit einem Schlag wieder weg, als die Periode einsetze) .. Aber es war der horror. Wirkliche Vorzeichen gab es nicht. Die Ss is normal verlaufen. Hatte nie Stimmungsdchwankungen oder sonst welche Probleme während der SS.
    Umso überraschender dann dieser emotionale Tripp nach der Gebjrt.

    Im Moment steht die 2. Geburt an und diesmal will ich mir auch Hilfe holen, sollte es wieder so schlimm werden..
    Zwar keine Medikamente, weil ich gelesen habe, dass das absetzen schlimm sein kann, aber professionelle Unterstützung kann nie schaden.

    Bei mir war es so, dass wir komplett isoliert waren. Durch Corona (der erste Lockdown war der Tag der Geburt meines kleinen) und der ganzen Panik vom unbekannten, hatte ich keine Hilfe.

    Meine Mutter konnte mir nicht helfen und Schwiemu (die bei uns zu Besuch war damit ich das Wochenbett genießen kann) war komplett überfordert.

    Bei mir fing es schon am ersten Tag nach der Entbindung an. Ich musste durchgehend weinen. Das Stillen klappte nicht und ich war komplett alleine, weil sich der Kontakt mit Patienten auf ein Minimum gehalten hatte.
    Mir wurde erst am zweiten Tag gesagt, dass iwas nicht stimmt, weil Sohnemann noch nicht groß war.

    Generell war auch mein Sohn ein Schreibaby und nichts hat ihm gepasst. Das erste mal selber ihn wickeln war der horror. Er schrie als würde ich ihn am lebendigen Leib verbrennen und ich war komplett überfordert.
    Alles was ich machte, passte ihm nicht.. es war das schlimmste überhaupt. Die ganze Vorbereitungen, die Bücher nix war mehr im Kopf.

    Schlimm wurde es dann mit dem Schlafentzug und dem Dauerstillen. Der diskussionen zuhause, dass er nicht hungrig war und es nicht an meiner Milch lag, sondern er so ein horror kind.

    Es wurde richtig schlimm. Nicht nur war mein selbsthass immer größer, sondern auch die Wut auf mein Kind und diese unendliche Scham.

    Ich musste mich so zusammenreißen, dass ich ihn nicht zur Tode schüttle, damit er mich endlich mit seinem anklagenden Schreien in ruhe lässt.
    Ich war kurz davor meine Sachen zu packen und zu verschwinden.. es war total komisch.. emotional war ich komplett weg und doch manchmal wieder voll klar. Es war so ein dauerndes auf und ab.. Und dieses durchgehende heulen wegen nix...

    Also ich hoffe echt, dass es beim 2. Nicht so schlimm wird. Ich hab viel gelesen und Dokus geschaut, damit ich die Warnsignale erkenne.

    Ich finde es toll, dass du dir gleich Hilfe holen willst.. Aber bei vielen bleibt es beim baby blues. Selten entwickelt es sich zu einer extremen Depression, wo man zur Gefahr für sich selbst und andere wird.

    Du bist jedenfalls nicht damit alleine..
    Und wenn du das Gefühl hast, dass du die Kontrolle wiedererlangen kannst,wenn du mit Fläschchen anfängst ist das vollkommen okay. Die Milch aus der Packung is super gut mittlerweile. Mein Mann ist mit Kuhmilch Und Keks Mischung groß geworden.. Hat ein besseres Immunsystem als irgendwer sonst in meiner Umgebung 🤣

    Ich hoffe, du hast es schnell hinter dir und kannst irgendwann darüber schmunzeln (so wie ich es oft mache, da manches wirklich schlimm war)
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