Wie steht ihr zur Organspende?

insecureinsecure

4,796

bearbeitet 6. 03. 2020, 10:56 in Smalltalk
Hallo 🌺

Ich eröffne diesen Thread in dem Glauben, dass sich darüber jeder schonmal Gedanken gemacht hat & es mich interessiert wie ihr dazu steht.

In Österreich sowie in Deutschland (seit Jänner) ist man ja automatisch Organspender.
Wie steht ihr dazu, wenn es um euch / euren Partner / das Kind / Familie geht?

Vl. hat ja jemand Lust & Laune sich darüber auszutauschen / zu diskutieren.

Kommentare

  • Hast du auch zufällig gerade den Beitrag auf Galileo gesehen?
    Hab mich auch gerade mit meinem
    Mann darüber unterhalten und ich bin echt dafür .. auch bei meinem Partner, meinen Kindern und meiner restlichen Familie .. ich bin der Meinung, dass man - mit einem fürchterlichen, unfairen Ereignis, zumindest das selbe einer anderen Familie ersparen kann..

    Wie stehst du dazu?
  • @Mini0112 ja genau deswegen interessierts mich jetzt wie andere dazu stehen 😉

    Bei mir, meinem Mann und Familie weiß ich, dass sie es so wie ich wollen würden & daher mache ich mir da keine Gedanken.
    Aber bei unserer Tochter bin ich ein wenig im Zwiespalt....grundsätzlich ja, andererseits wäre ihr Gehirntod meine persönliche Hölle & wenn ich das dann auch noch entscheiden soll 😮😮😮
  • @insecure Ich versteh das voll und ganz .. ich Versuch mich nur in die Lage der anderen Eltern zu versetzen .. ich würde auch darauf hoffen, dass mein Sohn ein Spenderorgan bekommt, wenn er eines brauchen würde .. allein das wäre meine Entscheidungshilfe..
    insecure
  • @mini0112 stimmt, da geb ich dir recht
  • mickiimickii

    1,033

    bearbeitet 5. 03. 2020, 21:24
    Also ich finde das toll. Und bin froh über dieses Opt-Out System

    Schlimm find ich eher, dass wir dank unserem ungesunden Lebenstil immer weniger qualifizierte Spender haben. Bei Organen für Kinder ist es ja noch schlimmer, weil die ja von der Größe und so passen müssen.

    Finde sowas richtig und wichtig. Schrecklich find ich zB auch, dass Blutspenden auch immer weniger werden.

    Was ich generell finde ist, dass jemand der Nicht spenden möchte, auch keins bekommen darf. Sowas find ich nämlich unfair. Wenn man selbst nicht bereit ist, sollte man sich auch damit abfinden, dass man keines bekommt.

    Da es aber einen Mangel gibt, würde ich es toll finden, wenn evtl Kriterien gelockert werden würden, und man somit den Schwarzmarkt in die quere kommt.
    Nur weil jemand Raucher war, kann man dennoch seine Organe verwenden. Usw. Lieber das als Tod. 🤷‍♀️

    Hab mal ne doku gesehen, dass in Amerika massiv nieren aus dem Indischen Schwarzmarkt transplantiert werden. Die Inder selbst bekommen eine kleine Geldsumme und was weiß ich.
    Und generell ist der Menschen-/Organhandel in dem Sinne furchtbar.



    Edit. Und wo ich auch eine Grenze ziehen würde, ist das alter und die Lebensweise eines Patienten.
    Ich sehe nicht ein warum jemand 65+ ein organ bekomme soll oder jemand, der nur an der Flasche hang und jetzt ne neue Leber braucht.
  • In D ist es nicht so, soweit ich weiß wurde der Vorschlag abgelehnt und man ist nicht automatisch Spender 🤔
  • @mickii sehr hart aber trotzdem kann ich dem zustimmen.
    Zwecks alter würde ich jedoch höher ansetzen, den Gesundheitszustand im allgemeinen betrachten & ob es einen jüngeren Wartenden bei dem das Organ passen würde gibt oder nicht.
    Realistisch betrachtet ist es trotzdem ein wahnsinn so eine Entscheidung aufgrund des Alters zu treffen.

    @anni1988 stimmt, entschuldigung.
    Wurde abgelehnt aber die Volksbefragung wird nun öfter durchgeführt.
  • Ich bin sehr für das Opt Put System, das ist ein Segen ! Wenn es jemanden wirklich stört, kann man ja leicht verfügen, daß man keine Organe spenden möchte.
  • mickiimickii

    1,033

    bearbeitet 5. 03. 2020, 22:56
    @insecure ja schon hart. 🤔 Aber ich geh von mir selbst aus. Wenn ich 65 bin.. Hab ich genug erlebt. Hab meine kinder groß gezogen und und und. Klar ist es schade. Ich hätte auch gern zeit mit meine Enkerl verbracht, die welt bereist usw.
    Aber es gibt junge eltern/menschen, die noch ihr ganzes Leben vor sich hätten.
    Ich könnte nicht mit dem Gewissen Leben, dass ich einer jungen Mutter/Vater die Zeit mit ihren Kindern genommen habe. 😔 Usw.

    Es klingt zwar hart, aber auch wirtschaftlich gesehen, ist es für den staat und das gesundheitssystem besser. Die jungen werden noch arbeiten im besten fall. Ich wär dann in der pension und koste den staat und meine Mitmenschen was.

    Ich bin da etwas radikaler, weil ich immer schon so erzogen worden bin, dass die zukunft den jüngeren gehört.
    65 hätt ich jetzt als Grenze genommen, weil Pensionsantrittsalter. 🙈
  • RavennaRavenna

    733

    bearbeitet 6. 03. 2020, 01:09
    Das hier ist ein ziemlich heikles Thema.

    Habt Ihr gehört, dass Ärzte in der Schweiz, die Spender unmittelbar vor der Organentnahme, narkotisieren? Jene Ärzte wollen (zumindest laut eines Artikels) die Organentnahme bei Hirntoten, verbieten (werden’s eh nicht durchsetzen können). Es gibt ja einen Unterschied zum klinischen Tod. Gebt mal in diversen Suchmaschinen “Wer noch warm ist, ist nicht tot“ ein. Da kommt mMn schauriges zu Tage. Ich habe größten Respekt vor Menschen, die sich dazu entscheiden Organspender zu sein. Diese Entscheidung sollte mMn aber nicht aufgezwungen werden. Wir unterliegen schon genug Zwängen... Ob es richtig ist, wenn jemand kein Spender sein will aber selbst ein Organ annimmt? Ich persönlich finde: ja und nein.

    Auch Medizinstudenten brauchen Menschen, die ihren Körper nach ihrem Tod zur Verfügung stellen. Wie/wo sollen angehende Mediziner sonst lernen?

    Ich finde ja die Forschung/Erprobung von Organen aus dem 3D Drucker wahnsinnig spannend. Sollte es funktionieren würde das, das ein oder andere Problem aus der Welt schaffen...
  • @mikkii da hast recht, jedoch bist du vermutlich 1 von 1.000.000 die so selbstlos/rational handeln würde.
    Das Leben loslassen, wenn Familie da ist 😮... stell ich mir nicht einfach vor.

    @Ravenna das von den Ärzten in der Schweiz hab ich noch nicht gehört, aber die Theorie "wer noch warm ist, ist nicht Tod" kam mir schonmal zu Ohren, aber noch nie näher damit beschäftigt.

    Aufgezwungen wird niemanden was...es reicht schon ein Zettel in der Brieftasche, dass du dass nicht möchtest.

    Das mit dem 3D Druck finde ich auch sehr interessant, jedoch glaube ich da nicht an Erfolg (auf lange Sicht).
  • Da meine Schwägerin mit 16 Jahren eine neue leber brauchte sehe ich die ganze Thematik jetzt wohl anders als davor. Es war echt schlimm zu hoffen das jemand stirbt damit sie leben kann... die Ärzte gaben ihr noch 72 Stunden zu leben falls sie keine passende finden sollten... "zum Glück " fand man 24 stunden später eine Leber für sie. Sie hat die op gut überstanden leider einige Komplikationen mit Entzündungen auf der Bauchspeicheldrüse wodurch sie noch sehr lange im AKH liegen musste. Aber im großen und ganzen is alles gut gegangen. Jetzt 5 Jahre später is sie 21 verheiratet und Mutter einer süßen kleinen Tochter. Das wäre ohne die Organspende eines fremden nie möglich gewesen daher bin ich sehr dankbar das es das gibt und die Medizin wahre wunder verbringt.

    Auf der anderen Seite sehe ich natürlich auch ein wenn Menschen das nicht möchten dass ihre geliebten Menschen "zerlegt" werden. Gerade bei kindern is das Thema ja sehr heikel trotzdem danke ich jedem Menschen auf der welt der sich dazu durchringen kann, denn das rettet Leben ❤
    insecurekawaii_kiwi
  • @mickii

    Dem Punkt, dass nur Spender auch Organe bekommen dürfen, kann ich nur zustimmen. Selber nix hergeben wollen, wenn er eh schon "hinüber" ist und die Organe nimma braucht, aber ws als Erster schreien, wenn er ein Spenderorgan braucht... So stell ich mir das vor und das find ich widerlich und egoistisch.

    Aber der Punkt mit dem Alter ist nicht so schwarz-weiß zu betrachten. Wie steht es mit 30-Jährigen, die keine Familie haben (wollen)? Ich meine, mir sind Menschen, die keine Kinder wollen, generell suspekt. 😁 Wenn die also eh keine Kinder haben, die sie brauchen und aufwachsen sehen? Oder Junge, die nur zuhause sitzen, Staat ausnehmen, sich aushalten lassen? Oder die chronisch kriminell sind? Gibt ja viele Beispiele von Leben, die "anders" geführt werden. Da finde ich im Gegensatz dazu das Leben einer 70-jährigen Vollblut-Oma wertvoller. Oder das Leben eines 75-Jährigen, der soweit fit ist, voll im Leben steht, Hobbies hat, rausgeht, sich weiterbildet etc. Verstehst du? Den Wert eines Lebens kann man nur schwer messen, das ist individuell, aber auf gar keinen Fall kann man ihn am Alter festmachen. Diese Thematik ist verdammt schwierig, denn wer soll über Leben und Tod anderer entscheiden?

    Ich persönlich würde natürlich meine Organe spenden. Wenn ich hirntot bin, ist die Wahrscheinlichkeit meiner vollständigen Regeneration sehr klein. Noch dazu kann es Jahre dauern. Sicher gibt diese "Wunder", aber auf ein Wunder setzen erscheint mir etwas naiv. Irgendwie denke ich, wenn ich schonmal hirntot bin, hat es vielleicht nicht sein sollen mit meinem Weiterleben und dann will ich auch nicht auf Biegen und Brechen am Leben erhalten werden, falls ich in x Jahren vielleicht mal aufwach. Das ist die ur sinnlose Quälerei aller Betroffenen. Ich würde wohl eine Weile abwarten wollen, aber wenn alle Zeichen auf Negativ stehen, ist das für mich sinnlos. Und ich könnte es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren, da hirntot dazuliegen, während ein anderer Mensch verreckt, weil er auf meine Organe wartet, die ich net hergeben will, denn ich könnte ja... Wie gesagt.

    Ich finde es schon OK, dass man sich entscheiden kann, kein Organspender zu sein. Aber dann fände ich es auch mehr als gerecht, wenn derjenige eben auch keines bekommt, falls er mal eins benötigt. Halbwegs fair sollte es schon sein.
    insecuremelly210SunshineGirl
  • @minimaus27 ich denke auch ohne Familiäre Vorgeschichte würdest du so dazu stehen. Jedoch bestärkt das natürliche das Ganze nochmal.
    Ich glaube, jeder würde sich ein Organ für einen geliebten Menschen wünschen.


    Ich verstehe auch, wenn jemand kein Spender sein möchte....stimme aber auch den anderen zu, dass man dann kein Organ erhalten sollte.

    @LaLumiere verstehe deine Einstellung da vollkommen. Ich persönlich möchte auch nicht länger als nötig an einer Maschine hängen. In erster Linie meinetwegen und in zweiter wegen der Angehörigen. Sollten meine Organe brauchbar sein, sollen sie diese sofort entnehmen....sollte nichts brauchbar sein, möchte ich, dass sofort abgedreht wird.
    Ich werde dies auch schriftlich niederlegen, damit niemand die Entscheidung treffen muss.

  • Ich finde ja, gerade bei einem geliebten Menschen den Gedanken schön, dass er irgendwo noch weiterlebt.

    Auch wenn man es beim eigenen Kind nicht mal denken möchte. Ist halt schmerzhaft, aber so schenkt man einem anderen Kind eine Zukunft, das das eigene sowieso nicht mehr hätte. Und wie gesagt, der Gedanke, dass es so weiterlebt, find ich schön.

    @insecure es würde mir jetzt das herz brechen, wenn ich mein baby nicht beim. Aufwachsen zusehen könnte.
    Aber wenn er erwachsen ist und ich erlebt habe, was für ein toller Mann aus ihm geworden ist, dann kann ich loslassen.

    Der Gedanke ein pflegefall evtl zu sein und meine Kinder damit noch mehr zu belasten, würde mich auch fertig machen 🙈 auch wenn ich danach ein tolles leben noch führen könnte. Wie lange wäre das?
    Bis 80 vllt 90? Ein junger Mensch hat einfach mehr davon.

    @LaLumiere klar. Stimmt ja eh. Es ist ein sehr radikaler ansatz. Man kann es nicht pauschalisieren, aber ich zum Beispiel fand es bei Niki Lauder eine Verschwendung. (auch wenns so daher geschrieben arg klingt) Er war alt und hatte eh so vieles schon erlebt. 🙈 Klar. Er ist vielleicht ein toller Mensch und hat Menschen, die ihn lieben... Aber meiner Meinung nach hat ein junger Mensch einfach vorrang.

    Klar, es gibt ja welche, die einem nur auf der Tasche liegen... Aber da wünsch ich mir ja auch mehr kosequenz vom Land.

    Und wie gesagt, wenn wer einen Lebensstil hat, wo 0 Einsicht besteht es zu ändern bzw. Das Organversagen dadurch zu verantworten ist (alla Alki, usw) hat diese person keinen anspruch bzw. Kommt ganz weit hinten an die Liste gereiht.


    Aber ich find es ja schlimm, dass viele Organe weggeschmissen werden, weil eben die Kriterien so streng sind.
    Find ich sehr schade.

    Von den 3d druckern weiß ich noch nichts. Hab von Implantate usw. gelesen, aber nicht von einem Organ selbst.
    Von Tieren hab ich Sehr wohl gelesen. Schweine sollen mit uns sehr kompatibel sein. Ich glaub die Herzklappen werden schon eingesetzt. 🤔
    Sowas find ich widerrum sollte weiter erforscht werden, aber dann gibts ja die tierschützer, die das nicht erlauben.
    Auch wäre es interessant mal Lebern zu züchten (statt fleisch zum essen). 🙄
    Immerhin wissen wir ja, dass eine Leber sich selbst regenerieren und nachwachsen kann. Wenn man da mit ein wenig leberzellen eine neue wachsen lassen könnte, wäre das genial.

    @Ravenna solange dss Herz schlägt, bleibt man warm, weil das Blut zirkulieren muss. 🤔
  • @miKkii stimmt. Ich würde es auch definitiv für mich so wollen.
    Aber für meinen Mann / Tochter keine Ahnung....das Gute ist, dass ichs bei meinem Mann auch weiß und beim Rest der Familie.
    Ich überlasse nur niemanden die Entscheidung, sondern werde es schriftlich niederlegen.
    Schwierig ist es trotzdem für mich.

    Wenn dein Sohn gerade eine Fam. gegründet hat und "Gott bewahre" es sollte etwas sein, sieht die Sache wahrscheinlich wieder anders aus.

    Ich hoffe insgeheim, dass ich mir darüber nie ernsthaft Gedanken machen muss.
    Aber es geht einfach so schnell.
    Mach mir erst wenige Jahre darüber Gedanken, weil ich im Arbeitsbereich einen Fall hatte.
    32J. massiver Asthmaanfall, Hirntod und die Familie musste entscheiden.
    Schrecklich stell ich mir das vor.
  • RavennaRavenna

    733

    bearbeitet 6. 03. 2020, 08:48
    Bitte vergesst nicht dass manche eventuell einfach nicht als Spender in Frage kommen, aufgrund deren Erkrankungen, für die sie nichts können. Meine Mutter hat u.A. schweres Asthma (hat nie geraucht) und nimmt starke Medikamente ein. Ich glaube nicht dass sich jemand um ihre Lunge reißen würde. Ich selbst habe u.A. ein Aneurysma am Herzen, auch da denk ich mir, meine Pumpe sollten‘s lieber nicht verwenden. Meine Mutter und ich wollen seit Jahren Blut spenden, dürfen wir nicht weil wir sehr starke Medikamente nehmen.

    Pauschal sagen jeder sollte/müsste Organspender sein und derjenige der dies ablehnt darf auch kein Organ erhalten, finde ich persönlich so nicht ganz richtig.

    Ich weiß nicht wie streng die Regelungen wirklich sind, aber sie haben sicher ihren Sinn und Zweck.
    Medikamente setzen sich beinahe im ganzen Körper fest, man liest nicht umsonst in Beipackzetteln dieses und jenes Medikament kann die Niere angreifen oder die Leber schädigen oder oder oder. Im Blut sind sie sowieso. Abbauen lässt sich das bei einem Menschen der es 7 Tage die Woche, 365 Tage im Jahr nehmen muss, nicht. Keine Ahnung ob ich das Blut oder irgend ein Organ von jemandem haben wollen würde, der nicht gesund ist/war und fast sein ganzes Leben schwere Medikamente nehmen muss/musste.

    Habe auch schon mal von einer Frau gehört, der eine etwas angeschlagene Lunge eingesetzt wurde. Kurze Zeit nach der Transplantation bekam sie Lungenkrebs und starb. Keine Ahnung in welchem Land das war. Ob das stimmt, weiß ich freilich nicht.

    @mickii Herz schlägt, das sagt schon alles aus😉 Es gibt teilweise verrückte Theorien zum Thema Organentnahme bei einem Hirntoten. Kann jeder selbst im Internet nachlesen.

  • @Ravenna es sind ja 2 verschiedene sachen ob du nicht spenden kannst wegen Medikamenten und weiterem, oder ob du nicht willst, aber von jemand anderem ein organ annehmen würdest.
  • @Ravenna ist ja nicht das gleiche.
    Man sollte dennoch als spender eingetragen sein und dann fällt man wegen dieser kriterien aus.

    Sag ich ja, dass die kriterien zu hart sind.
    Nur weil dei Herz nicht okay ist, kann man evtl die Bauchspeicheldrüse verwenden oder eine Niere. 🤷‍♀️ Klar sind die ggf. Vorbelastet, aber hey besser als nix oder?

    Wenn man sich aber in Österreich bewusst dagegen entscheidet, sollte man auch kein recht auf ein organ haben.

    Und ein opt-out system wäre überall sinnvoll. Denn die leute spenden nicht mal ihr blut freiwillig, geschweige denn ihre organe. Mit dem setzt man sichnerst auseinander, wenn. Man eins bräuchte.
    Deswegen finde ich auch, dass man schon ganz jung mit der Aufklärung zu div. Spenden anfangen sollte.

    Das herz schlägt ja, weils von den Geräten gesteuert wird. Ohne den Geräten würde es das nicht mehr, weil ds hirn ja schon tod ist.

    Ich kenne die Geschichten. Aber glauben tu ich das nicht. Ist ja oft so auch mit den Impfgegnern und anderen medizinischen Dingen. Man kann auch über theorien lesen, dass die erde flach wär uvm.
    Ich glaub da eher wissenschaftlichen publikationen und der gleichen, als einem Erfahrungsbericht im inet.
    Wäre es wirklich so, dann wären die ärzte nicht besser als organhändler.
    Und so eine op ist auch teuer, also würde es bestimmt nicht am geld liegen oder so. 🤔

  • KaffeelöffelKaffeelöffel

    10,256

    bearbeitet 6. 03. 2020, 09:17
    Was ich mich Frage (vielleicht kann mir das ja ein Arzt/Ärztin hier beantworten): wenn man eine Verfügung hätte, dass die Organe nicht entnommen werden dürfen wie oft wird sich da in der Praxis wirklich daran gehalten?
    Gerade bei schweren Unfällen, wo es extrem rasch gehen muss damit die Organe noch verwendet werden können, kann mir doch keiner erzählen, dass die Sanitäter erst die Taschen nach einer Verfügung durchsuchen?!

    Ich finde das System in Ö. schon ganz gut und bin froh darüber. Ich würde das nicht entscheiden wollen und so wird einem die Entscheidung vielleicht einfach abgenommen.
    Bei meiner Mama mussten wir damals was unterschreiben, wenn wir damit einverstanden sind, dass ihr Körper "der Forschung" (also Medizinstudenten, etc.) Zur Verfügung gestellt wird. Wir haben zugestimmt. Zum einen, weil ich glaube, dass sie gewollt hätte, dass mit ihrer "Hülle" noch was sinnvolles passiert und zum anderen, weil ich sie gesehen habe als sie schon verstorben war (ca. 3 Stunden nach ihrem Tod) und ich persönlich fand, sie hat nicht mehr ausgesehen wie sie. Es war nur noch ihr Körper aber ihre Seele, das was sie ausmacht, ihr Charakter und ihre Person, war schon nicht mehr da. Ach, das ist so schwer zu beschreiben, es war eben nicht mehr sie, sondern nur noch uhre menschöiche Hülle. So hat es sich für mich angefühlt. Ich weiß nicht, ob es bei meinem eigenen Kind auch so wäre und ich hoffe und wünsche mir inständig, dass ich das nie, nie, nieder erleben muss!
    Also ja, ich bin dafür das gute und verwertbare Organe verwendet werden und so einem anderen Menschen das Leben retten.

    Gut finde ich in Ö. Auch, dass das alles anonym ist und du nicht weißt, wer die Niere, Leber, etc. erhalten hat in den USA kann man das ja ausfindig machen und es gibt ja dann tatsächlich Leute die sich mit den Personen treffen, die das Herz ihres verstorbenen Partners erhalten haben. DAS find ich arg und ist psychisch einfach "fucked up". Sorry, ein besserer Ausdruck fällt mir nicht ein.
    Da gab es ja diesen krassen Film mit Will Smith... Ich denke, ihr versteht was ich meine!
  • RavennaRavenna

    733

    bearbeitet 6. 03. 2020, 09:35
    @mickii Ich sehe das ein bisschen anders als Du. Jeder hat seine eigene Meinung und das ist auch ok so.

    Ein Arzt hat meiner Mutter schon mal gesagt, dass sie als Organspenderin eigentlich überhaupt nicht zu gebrauchen ist. Keines ihrer Organe. Jedes Mal wenn sie Blut spenden wollte hat man sie ausgelacht und weggeschickt (man muss ja seine Krankheiten und Medikamenteneinnahmen bekannt geben)...

    Schon klar dass das Herz schlägt, weil es von Geräten gesteuert wird. Aber es schlägt/man lebt, mehr oder weniger. Egal ob es das selbstständig oder aufgrund medizinischer Maßnahmen tut. Solange es schlägt, ist man “nicht ganz tot“. Es heißt ja nicht umsonst man wird künstlich am Leben erhalten... Am Leben erhalten...
    Kaffeelöffel
  • @Ravenna Je nachdem, wie man "Leben" definiert und ob man wohl tatsächlich so "leben" möchte.
  • insecureinsecure

    4,796

    bearbeitet 6. 03. 2020, 09:54
    @Kaffeelöffel bin keine Ärztin aber komme aus dem Gesundheitsbereich & kann dir zu 100% versichern, dass sie sich daran halten MÜSSEN und dies auch geschieht.
    Kaffeelöffel
  • KaffeelöffelKaffeelöffel

    10,256

    bearbeitet 6. 03. 2020, 10:35
    @LaLumiere genau! Genau darum geht es. Wann ist ein Leben lebenswert und wer definiert das?! Eigentlich, kann es nur die Person selbst definieren.

    Ist jetzt bissl OT aber bei Autos, die selbst fahren können, ist das eines der größten Problem der Entwickler. Gedankenspiel: ein Auto fährt eine kurvige Bergstraße hoch mit 2 Pensionisten als Insassen. Plötzlich rollt ein KiWa mit einem Kleinkind auf die Straße. Bremsen unmöglich, viel zu spät. Das Auto (bzw. die künstliche Intelligenz) hat 2 Möglichleiten: den Wagen nach rechts lenken und so die Böschung hinunterfahren und das Leben der zwei Insassen riskieren oder in die andere Richtung lenken, den Kinderwagen möglicher weise erfassen und somit potenziell das Kind töten. Wie entscheiden?
    Ist ein junges Leben mehr wert als ein altes? Sind 2 Leben mehr wert als 1? Wer darf das bestimmen und wo ist die Grenze? Spielen wir uns nicht irgendwo als "Gott" auf, wenn wir versuchen diese Fragen "gerecht" zu beantworten?

    Ganz ehrlich, ich will sowas nicht bestimmen müssen und finde auch nicht, dass uns das zusteht. Jeder Mensch, egal was er tut und wie er handelt, hat (hoffentlich) Angehörige die ihn Lieben und sich um ihn Sorgen. Auch die Eltern dieser Peron werden wollen, dass der Mensch weiterlebt und wieder gesund wird.
    Sehr schwieriges Thema wo es sicher immer notwendig wäre, jeden Fall individuell anzuschauen aber das geht halt meist leider nicht.
    wölfin
  • @Kaffeelöffel als "Gott" fühlen & das auch so handhaben liegt in der menschlichen Natur - > leider.
    Sobald jemand Macht besitzt ist es meistens (nicht immer) so, dass diese ausgenutzt wird.

    Darum sollte jeder die Vorsorge treffen und alles verschriftlichen was er wünscht.
  • Stimmt @anni1988 in D wurde das abgelehnt.
  • RavennaRavenna

    733

    bearbeitet 6. 03. 2020, 12:49
    @LaLumiere Wenn jemand hirntot ist, kann er nicht selbst entscheiden ob die Geräte abgestellt werden oder er am Leben erhalten wird.

    Es gibt ja die Möglichkeit zu Lebzeiten etwas zu verfassen, wo dann klar steht, in dieser und jener Situation knipst mich bitte aus oder lasst alle Geräte auf Hochtouren laufen.

    Nehme an das hast Du gemeint?
  • Also dass ein Hitntoter nochmal gesund wird, hab ich noch nie erlebt und ich bin psychiatrische u neurologische Krankenschwester. Und selbst wenn, wären das so schlimme Schäden, dass ein „Leben“ gar nicht möglich ist und ich kann mir beim bestsn Willen nicht vorstellen, dass jemand so „leben“ möchte, davon abgesehen, dass derjenige dabei vom Leben nicht mehr viel bzw nix mehr mitbekommt.
    Ich hatte selber einen guten Freund, der auf Grund eines Unfalles Hirntot war, u da wars einfach fix, dass das niemals mehr wieder so werden würde, und ja selbst wenn, hat seine Mutter gewusst, dass er SO niemals leben wollen würde. Somit hat sie schweren Herzens die Maschinen abschalten lassen u somit ein anderes Leben gerettet.
    Aber ja, es kann ja jeder eine Verfügung schreiben lassen :)
    Ravennawölfin
  • @Biancaa_ bin zwar nicht vom Fach, aber ich glaub auch, dass manche hoffen, man wacht dann nach x Jahren wieder auf lebt genauso weiter. Gibt ja diverse Filme dazu, die sind halt eher im Bereich Fiktion...

    Ich sehs auch so, besser jemanden kann mit meinen Organen geholfen werden, als sie verwesen einfach so. Bei meiner Tochter muss ich diese Entscheidung hoffentlich nie treffen, würde aber auch wollen, dass einem anderen Kind geholfen wird.
  • Ich hab mir "früher" auch immer gedacht dass man die Organe ja eh nicht mehr braucht und man diese ja dann spenden kann

    Bis ich mich dann mit speziellen Themen beschäftigt habe und auch auf diesen Beitrag kam.

    https://christinavondreien.ch/blog/blog-1/post/informationen-uber-organspenden-7

    Es ist halt nun schwer für mich persönlich soetwas zu entscheiden
  • wusal86wusal86

    1,463

    bearbeitet 8. 03. 2020, 17:46
    Schwieriges Thema, unser Sohn starb in unseren Armen, (Organversagen, nicht Hirntod) die sedierung kam bei ihm nicht wirklich mehr an. genauer gehe ich jetzt nicht drauf ein, war nicht schön...
    Wir hatten ihn danach noch 3 Stunden, da war nichts mehr, er war nicht mehr da, nur sein Körper.
    Aber ich glaube dass auch wenn man Hirntod ist, da trotzdem noch was ist.
    Ich war lange auf der Intensiv und habe sehr viel gesehen, und ich würde Spenden, um anderen so ein Leid zu ersparen. Die Kinder wollen leben, und sind richtige Kämpfer. Und wenn man Hirntod ist, kann man alles selber nicht mehr brauchen, und anderen Menschen noch eine schöne Zeit ermöglichen...

  • @wusal86

    Oh Gott das tut mir so schrecklich leid :(
    wusal86
  • @wusal86 das tut mir sehr leid für euch 😢😭
    wusal86
  • @wusal86 Mir tut es auch furchtbar Leid, dass ihr euren kleinen Matz verloren habt 😭 kann nur erahnen, wie schrecklich es sein muss, sein Kind gehen zu lassen 😭
    wusal86
  • Danke euch <3<br>
    Wir hätten eben durch seine Krankengeschichte nicht spenden können, damals wäre es für mich z.b ganz schlimm gewesen, wenn mich jemand gefragt hätte das Herz zu spenden, das war für mich immer das was bei einem bleiben muss.
    Aber mittlerweile denke ich, wenn man helfen kann, soll man es tun, es soll keiner jemanden verlieren müssen, wo es vielleicht Rettung gibt...
    insecure
  • @wusal86 Versteh ich total, wenn ich mir, Gott bewahre, vorstelle, meine Kleine müsste gehen und dann würde man ihr noch ihre Organe nehmen... Weiß nicht, wie ich das verkraften würde. Bei mir selber kein Ding, sollen sie sich bedienen, aber beim eigenen Kind ist es wieder was ganz anderes. Bleibt zu hoffen, so etwas nicht entscheiden zu müssen 😕
  • LaLumiere schrieb: »
    @wusal86 Versteh ich total, wenn ich mir, Gott bewahre, vorstelle, meine Kleine müsste gehen und dann würde man ihr noch ihre Organe nehmen... Weiß nicht, wie ich das verkraften würde. Bei mir selber kein Ding, sollen sie sich bedienen, aber beim eigenen Kind ist es wieder was ganz anderes. Bleibt zu hoffen, so etwas nicht entscheiden zu müssen 😕

    Da gebe ich dir recht. Bei mir selbst bin ich absolut locker zu diesem Thema. Schwierig, wenn man für andere diese Entscheidung treffen muss.
  • Julia.Julia.

    1,998

    bearbeitet 22. 04. 2020, 08:52
    Also ich würde die Organe von meinem Kind spenden. Der Gedanke daran, dass das Herz meines Kindes weiter schlägt und ich einem anderen Kind damit das Leben retten könnte, finde ich toll. Wenn mein Kind ein Organ bräuchte, würde ich mir auch wünschen eines zu bekommen. Ich bin unentschlossen bzgl meinem Körper. Entweder Organe spenden oder meinen Körper der Medizin zur Verfügung stellen. Bei meinem Mann weiß ich, weder das eine, noch das andere. Er will es nicht und das muss ich akzeptieren. Seine Organe werden nicht gespendet. Ich finde auch gut, wenn man in der Beziehung über solche Dinge redet, sollte Fall eintreten, dass der Partner dann nicht entscheiden muss. Das fände ich extrem schwer.
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