Tagesvater am Land, Ja oder Nein?

Hallo ihr Lieben,

Ich brauch mal wieder eure Meinungen zu einem Thema.
Mein Mann und ich werden uns die Karenz unseres ersten Kindes 50/50 aufteilen. Ich bin das erste Jahr beim Zwerg daheim und er das zweite.
Er hat den Traum, dann im zweiten Jahr die Ausbildung zum Tagesvater zu machen und während bzw. nach der Karenz als Tagesvater zu arbeiten (Kinderkrippenplätze sind quasi nicht vorhanden bei uns und Kindergarten startet ab 2,5 Jahren).
Wohlgemerkt hat er keine Ausbildung im pädagogischen Bereich! Er mag Kinder einfach und beschäftigt sich gern mit ihnen. Das soll auch kein neuer Hauptjob sondern mehr ein Nebenverdienst während der Karenz werden.

Nun zu meiner Frage: Glaubt ihr funktioniert sowas in NÖ?
Und zwar aus dem Gesichtspunkt das Männer leider immernoch komisch angeschaut werden wenn sie sagen sie arbeiten gern mit Kindern bzw. hab ich auch schon gehört das Eltern teilweise bedenken haben wenn ein männlicher Kindergärtner das Kind betreut.
Aber auch im Bezug auf die Nicht-pädagogische Ausbildung. Zählt ein eigenes Kind zu haben schon als genügend Erfahrung um so einen Job machen zu können?

Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht bzw. wie steht ihr selbst zu diesem Thema?

Vielen Dank für euren Input.
Euer,
Kaffeelöffel
betti555

Kommentare

  • Hi!

    Ich kann nur aus meiner Sicht sprechen - ich würde mich enorm freuen, wenn es mehr Männer in diesem Arbeitsumfeld geben würde. Ich sehe da keinen Unterschied, auch wenn es Leute gibt die Angst haben (vor Pädophilen, vor Gaffern, vor Gewalt, ... ich weiß es ja nicht)
    Ich zB hab meine Vorurteile, was älteres Betreuungspersonal betrifft, genauso wie wenn im Kindergarten eine 20 jährige vor mir steht. Sind auch Vorurteile. Alter wie Geschlecht sagt nichts über Betreuungsqualität aus.
    Das mit der nicht vorhandenen Ausbildung sehen einige sicherlich sehr kritisch. Ich persönlich sehe das eher locker - solange die Person engagiert dabei ist und meinen Erziehungsansätzen ähnlich ist, warum nicht. Und ein bissl eine Ausbildung gibt es ja als Tagesvater. Ich weiß nicht wir umfangreich die ist - ev könnte er die Ausbildung für Kindergruppenbetreuer auch noch machen?

    Ich für meinen Teil würde mich aber über einen motivierten, engagierten und liebevollen Tagespapa für meine zwei Söhne sehr freuen (und es wäre nicht anders, wenn ich Töchter hätte!)

    Viel Erfolg!
    Kaffeelöffel
  • Ich find das super und könnte mir das absolut vorstellen! Er ist ja auch ein echt Netter und kann das sicher toll! Ich wünschte auch, es gäbe mehr Männer im Kindergarten! Die Frage wäre eher, ob ihr genug Platz in der Wohnung habt...
  • In Oberösterreich ist es glaube ich so dass es schon auch Tagesväter gibt. Allerdings darf man als Tagesmutter bzw. Tagesvater nur mit einer entsprechenden Ausbildung arbeiten! Dazu muss man einen Lehrgang absolvieren wo man Kurse besucht wie: Pädagogik, Entwicklung, Ernährung, Hygiene, Erste Hilfe.

    Außerdem glaube ich nicht (weiß ich aber jetzt nicht genau) dass man das „freiberuflich“ machen kann. Also in OÖ sind die TM/TV immer wo angestellt (Hort, Hilfswerk, Volkshilfe, Familienbund, Verein Tagesmütter). Das hat glaube ich auch einen rechtlichen Hintergrund.
    Kaffeelöffel
  • Dass er aus persönlicher Sicht geeignet wäre würde ich sofort sagen!

    ABER: Ich bin mir nicht sicher, ob am Land wo ihr wohnt das so positiv gesehen wird. Außerdem hoffe ich innigst, dass man wenigstens irgend eine Ausbildung braucht wie @Lavazza1984 sagt. Ist auch die Frage, wie es mit der Haftung ist. Ich denke nicht, dass "nur" ein eigenes Kind zu haben ausreicht an Erfahrung, Kinder sind ja doch sehr unterschiedlich vor allem auch wie man sie von fremden Eltern bekommt ...
    Kaffeelöffel
  • Ich sehs auch sehr positiv! Wenn er die tagesvater Ausbildung hat, sollte das glaube ich reichen. Tagesmütter haben ja auch nicht immer eine pädagogische Ausbildung, oder? Wegen dem rechtlichen müsstet ihr euch halt erkundigen.
    Vorurteile gibt's sicher. Aber gerade am Land lebt so ein Job von persönlichen Empfehlungen und wenn er seine Sache gut macht wird sich das schon rumsprechen.
    Und Bedarf besteht sicher - gerade weil man in nö erst frühestens mit 2,5 Jahren in den kiga darf.
    Kaffeelöffel
  • Ich persönlich hätte überhaupt kein Problem damit mein Kind einem Tagesvater anzuvertrauen.
    ABER: ich hätte ein Problem damit wenn besagter TV das nur 1 Jahr machen würde (Karenzzeit) und ich mir dann wieder jemand neues suchen müsste bzw das Kind sich dann wieder an eine neue Betreuungsperson gewöhnen müsste.
    Kaffeelöffel
  • Ich finde es grundsätzlich lobenswert und ok.
    Aus persönlichen Gründen würde ich meine Kinder aber nicht bei einem Mann lassen...
    Ich weiss das man in Wien Ausbildung braucht um tagesmutter /Vater zu sein bzw sind viele bei einem Verein "angestellt".
    Kaffeelöffel
  • Ich denke das kommt ganz einfach auf die sympathie an, egal ob TV oder TM... Ich kenn deinen m nicht und kann somit nicht sagen ob er 'sympathisch, vertrauenswürdig usw rüber kommt, und das ist natürlich ansichts Sache!

    Ich weiß nur das es auch für Wohnung /Haus Auflagen gibt die man erfüllen muss! Und nur für ein Jahr würde ich mein Kind wahrscheinlich nicht hingeben - außer ich habe nur so kurz allgemein Bedarf an einem TV/TM...

    Und noch was, traut er sich wirklich zu, mehrere Kinder zu beaufsichtigen, beschäftigen, Verköstigen, ggf. Schlafen zu legen usw...?
    Das gehört halt genau durch dacht!! :)
    Kaffeelöffel
  • Ich persönlich würde mir von einer Tagesmutter auch keine zusätzliche pädagogische Ausbildung erwarten aber halt die TM Ausbildung und Erfahrung mit eigenen Kindern. Ich finde es aber wenig Erfahrung wenn man selbst nur ein Kind mit 1 Jahr hat und dann wahrscheinlich sogar ältere Kinder dazu nimmt.
    Bei einem Mann wäre ich skeptisch wenn er alleinstehend wäre. Bei einem Familienvater hätte ich glaube ich keine Vorbehalte.

    Und Respekt wenn er Haushalt, Kochen, 1 jährigen und fremde Kinder unter einen Hut bringt :) das hätt ich mir selbst nicht zugetraut und bei meinem LG der in Karenz war war ich schon froh wenn abends das Frühstücksgeschirr nicht mehr rumstand wenn ich heimgekommen bin :D
    Kaffeelöffel
  • Also erstmal vielen Dank für eure Antworten.
    Bis jetzt ist es auch eher ein "Hirngespinst" von uns. Zuerst muss mal unser Kind im August auf die Welt kommen und dann in einem Jahr das mit dem Karenzwechsel hinhauen. Also es wäre noch nicht morgen soweit und, so wie Kathi0816 gesagt hat müssen wir dann natürlich schauen ob er das überhaupt packen würde, ob er es sich zutraut und wie das rechtlich so abläuft (und natürlich ob es ihm gefällt).

    Eure Antworten helfen uns aber schon sehr ein allgemeines Bild zu bekommen und ich glaube wir müssen noch einiges an Recherche investieren bis wir mit Sicherheit sagen können ob das wirklich eine Option für uns ist.

    @saai Naja wir suchen Grad nach Grundstücken für den Hausbau also wer weiß ob wir bis dahin noch in der Wohnung sind... ;)
  • Ich würde meinen nachdem es doch einer Ausbildung bedarf die ein paar Monate dauert wird sich das nicht auszahlen wenn er das wirklich nur im Karenzjahr machen will. Außer er hat vor quasi inoffiziell zu betreuen. Also halt Kinder von Bekannten oder so. Meine Mutter hat das mal gemacht, da hat sie auf Wunsch einer Freundin ein Jahr auf deren Sohn aufgepasst. Das ist aber dann wohl mehr Babysitten als Tagesmutter7Tagesvater.
  • So lange ich gut mit dem tagesvater auskomme, sympatisch ist u mein kind sich wohl fühlt sehe ich kein Problem!

    Ich kann nur von unserer Erfahrung mit unserer Tagesmutter sprechen!
    Sie ist bei einem Verein, mit dem alles vertraglich festgelegt ist wie zb die betreuungszeit, essensbeitrag, Allergien, usw wie zahlen den Beitrag auch an den Verein und sie bekommt ein Gehalt bezahlt. Was glaub ich je nach Kinder Anzahl abhängig ist!

    Bei uns haben die Tagesmütter/-väter eine Ausbildung zum tm/tg zu absolvieren ohne kannst des gar nicht machen. Diese dauert natürlich auch bzw muss man ein Praktikum bei anderen tm/tv machen. Googelt einfach mal nach der Ausbildung, wird sicher was kommen.

    Was die anderen eh schon geschrieben haben, er soll sich mal überlegen kann ich bis zu 5 oder 6 Kinder beschäftigen bzw unterhalten. Die Kids haben unterschiedliches alter. Alle werden vielleicht gar nicht noch laufen. Windel wechseln. Kochen u Hause richten. Essen evtl. Auch füttern. Schlafen legen. Zähne putzen. Raus gehen. ...

    Was ihr vielleicht noch bedenken solltet, es können zusätzliche Ausgaben auf euch zu kommen. Sitzmöglichkeiten zum Essen der Kinder. Spielsachen von fast 0 bis 6 Jahren quer durch die Bank. Usw.

    Hat dein Mann Zeit u den Kopf frei für die Kinder wenn ihr dann Hausbaut? Da doch für die Männer beim Hausbau viel mehr anfällt als für die frau.

    Vielleicht wäre die elternteilzeit noch eine Option bis ihr dann einen Kindergartenplatz bekommt.

    Das wären meine Erfahrungen bzw das was ich von einer Freundin weiß die sich darüber beim ams informiert hat. Aber auch von einer ehemaligen Nachbarin die tm ist. Auch von unseren lieben tm.
    Und auch nur meine Gedankengänge. Schlussendlich müsst ihr euch bzw er dafür oder dagegen entscheiden.
  • Ich hätte auch absolut kein Problem mein Kind einem TV anzuvertrauen, solange ich mit ihm auskomme und er sympathisch ist. Für mich persönlich müsste er keine Ausbildung haben, denn die haben Babysitter in der Regel auch nicht.
  • Platt brauchst viel als Tagesmutter/Tagesvater. Meine Mama ist schon lange TM beim Verein Aktion Tagesmütter OÖ. Die Kinder sind oft ganz unterschiedlich da. Teilweise schon ab 6/halb 7 bis 18 Uhr. Die Kleinen schlafen natürlich noch alle Mittag. Also sie hat 2 Schlafzimmer (unsere alten KiZi) mit je 2 Gitterbetten und im Schlafzimmer schläft meistens auch noch ein Kind. Ein Zimmer ist ein reines Spielzimmer. Mit Spielsachen von Baby bis Schulkind. Sie freut sich immer wenns schön ist, damit sie in den Garten gehen können. Drinnen is schon immer viel Rummel 😀 Unsere Siedlungsstraße ist wenig befahren, da könnens auch mit den Bobbycars, Laufrädern, Traktoren usw. herumdüsen..
    Ich bin gerne mit meinen Kindern dort, könnt mir aber nie vorstellen, als Tagesmutter nebenbei zu arbeiten. Da wir nicht dort wohnen, akzeptieren meine Kinder auch ganz gut, dass sie einfach gewisse Sachen bei Oma nicht machen dürfen, wenn Tageskinder da sind.
    Ich finde, dass eigene Kind mit den Tageskindern gleich zustellen funktioniert nicht und der Bezug zu den Tageskindern ist natürlich auch anders als zum eigenen Kind. Also ich wüsst nicht wie ich dass dann machen könnte, damit sich keiner Benachteiligt fühlt.
  • Vielen Dank für eure Vielen, hilfreichen Kommentare.
    Ich denke ihr habt uns einige gute Denkanstöße gegeben die wir bisher so nicht bedacht haben. Das wär im Endeffekt genau das was ich mir erwartet bzw. erhofft habe.
    Ein bissl Zeit zum Überlegen haben wir ja noch...
    Danke euch nochmal!
  • @Kaffeelöffel eines noch, da ihr "erst" bauplatz sucht. Ok den habt ihr am land ev schnell. Aber dann muss nochbgeplant und eingereicht werden und dann auch noch gebaut. Nehme an ihr helft einen teil mit sobwie üblich "am land". Das dauert locker 2j. Also bauen sicher auch 1jahr.

    Abgesehen davon magst das deun neues haus von zig fremden kindern bekleckert wird????

    Also meine schwägerin war tm und da schauts gleich noch schneller schmuddelig aus. Nur ein weitere bedebkpunkt ;)
  • @doppeljackpot_83 Ja auch das ist ein guter Punkt den wir einkalkulieren werden.

    Nein ehrlich gesagt wollen wir am Haus gar nix selber machen weil wir weder das nötige know-how noch die Manpower (in Form von Verwandten, etc) haben um irgendwas selber zu machen. Also das Haus wird mit Sicherheit schlüsselfertig gebaut.

    Danke für deinen Input!
  • Aber bisher ist es wirklich nur ein Gedankenspiel. Fix ist nix und ich kann mir auch vorstellen das uns das mit Hausbau, etc. eh sonst alles zu viel wird und wir nix in die Richtung machen werden. Mal sehen...
  • Ok. Wenn ihr wirklich schlüsselfertig baut gehts sicher auch kürzer als 12 mo.

    Aber ja planen, einreichen, bauplatz suchen, fianzierung suchen, baufirma suchen etc. Braucht auch zeit.

    Und wie wie gesagt, ich für meunen teil würd in unser neues haus net noch fremde kinder dauerhaft haben wollen. Oder ihr hättet wirklich einen abgetrennten bereich, was man idR aber net ht, vorallem wenns nur was vorübergehendes sein soll.

    Achja und verdienen tut man bei der sache auch kaum was. Und due eigenen kinder zählen ja auch, dh du darfst damit weniger betreuungskinder nehmen.

    Also mags euch net ausreden, prinzipell halt ich es für eine gute sache, nur durchüberlegt muss es halt sein von A bis Z .
  • Ich finde das Engagement von deinem Mann total suuper und ich würde es toll finden ,wenn mehr Männer in solchen Berufen zu finden sind.

    Ich würde wie auch meine Vorschreiberinnen einen Kurs /Ausbildung gut finden ,nicht weil ich es deinem Mann nicht zutrauen würde schließlich habt ihr auch ein Kind :D

    Erstens gibt es ihm sicher nochmals mehr Sicherheit in den ganzen Punkten : Erste Hilfe , Pädagogik , Ernährung usw. ,denn es macht einen großen Unterschied ,ob man seine eigenen Kinder betreut oder auch noch andere Kinder dazu.

    Zweitens kann er sich da gut informieren sie es rechtlich aussieht ... Versicherung,Haftung usw.

    Drittens treten einem Eltern positiver gegenüber ,wenn man einfach sieht ,dass er eine dementsprechende Ausbildung dazu hat.

    Aber ich wünsche euch bei eurem tollen Vorhaben alles alles Gute

    GLG
    Kaffeelöffel
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