Ich starte mal mit einer Alltagssituation. (als Beispiel)
Mein Wunsch ist, dass zB mein Kind aufräumen hilft. Wie könnte da eine Formulierung aussehen statt "Räum auf, sonst ..." oder "Wenn du dich nicht aufräumen hilfst, dann ... "
An erster Stelle steht die (wertfreie) Beobachtung. Also zB "Ich sehe hier viele Spielsachen im Wohnzimmer"
An der 2. Stelle steht dann eine Aussage, die mein Gefühl beschreibt, also zB "wenn ich diese Unordnung sehe, macht mich das ärgerlich/unruhig/... "
Mein Bedürfnis kommt dann an die 3. Stelle. "Mir ist es wichtig, dass wir in Räumen, die wir gemeinsam nutzen, Ordnung halten"
Meine konkrete Bitte könnte demnach dann so lauten: "Hilfst du mir diese Schleichtiere in die Kiste da drüber zu legen?“
Ziel ist es (so hab ich es verstanden) in Verbindung zu bleiben, eigene Gefühle Bedürfnisse mitzuteilen und unser gemeinsames Miteinander damit zu bereichern.
Es werden also Beobachtungen von Bewertungen getrennt, es kann durch klare Bitten zu Vereinbarungen kommen, mit denen
beide Seiten ehrlich einverstanden sind und sich gesehen fühlen.
Ist natürlich auch für alle möglichen Konflikte interessant mal auszuprobieren, nicht nur im Zusammenleben mit unseren Kindern. Ich hab halt die Erfahrung gemacht, dass es einiges an Übung braucht. Und ich denke je mehr Beispielformulierungen oder konkrete Situationen man da durchspielt, umso sicherer wird man.
Beispiel von heute:
Kind will noch spielen, ich will aber kochen weil ich genau weiß, dass in spätestens einer Stunde alle Personen im Haushalt hangry werden. Hab zu ihr gesagt "ich sehe, dass du voll gern noch spielen willst und ich bin dafür verantwortlich, dass es in einer Stunde was zu essen gibt deshalb muss ich jetzt leider aufhören." Tatsächlich hat sie zwar kurz geraunzt, ist aber dann mit mir ins Haus gegangen und hat sogar mitgeholfen. 👍
Bei uns hat z.B. schon einen wesentlichen Unterschied gemacht, dass ich das Wort "aber" durch "und" ersetzt hab und Versuche das Wort "nicht" zu vermeiden.
Ich hab die Erfahrung gemacht das sich die Kinder dann später oft unverstanden fühlen oder wie soll ich sagen ...respektlos erscheinen.
Meine Kinder nehmen keinerlei "Befehle" entgegen. Schon gar nicht von aussenstehenden. Ein "Räum auf"- im Kindergarten wird dann mit : Was wenn nicht oder du hast nicht bitte gesagt kommentiert. Oft sagt einer auch der Pädagogin "Warum du bist nicht meine Mama."
Meine Kinder sind fast 6 und fast 9 und sie mussten dann lernen das auch andere Formulierungen gelten. Also nur bedürfnisorientiert...lieb... verständnisvoll und Co nutzt für den Moment zu Hause, aber geht anderswo dann unter und wird von den Kindern somit nicht für Voll genommen.
Ich denk es darf auch ab und an Diskutiert werden oder eben wirklich als Befehl formuliert werden. Mit Erklärung- klar! Aber trotzdem so das eben unterschiedliche Tonlagen, unterschiedliche Ausdrucksweisen eigentlich das gleiche bedeuten. In dem Fall eben aufräumen.
Naja die Kindergartenpädagogin muss ja keine Befehle erteilen 🤔
Wenn ich möchte, dass die Kinder höflich sind, sollte ich das doch auch mit einem "Bitte" vorleben. Oder seh ich das falsch? Und eine Begründung, oder allgemeine Regeln gibt es meist auch, warum das so oder so zu machen ist. (damit sich alle wohlfühlen, Platz zum Spielen haben oder oder)
@Nasty ich probiere z.b auch als Lehrerin mit meinen Schulkindern so zu sprechen ☺️
Im Kindergarten meiner Kinder wird das auch sehr gelebt. Sehe den Fehler da eher bei dem Personal als bei deinen Kindern 😊
Ich habe ein kleinkind zuhause und steige extrem in diese Materie ein derzeit, vor allem weil ich nun auch noch ein neugeborenes habe und es dadurch sehr chaotisch werden kann.
Ich versuche stark Wörter wie "müssen und sollen" zu vermeiden.
"Ich muss jetzt kochen", "du musst Zähne putzen" stattdessen versuche ich zu formulieren "ich möchte, dass wir leckeres zu essen haben, deswegen koche ich jetzt" "die Gesundheit deiner Zähne ist mir wichtig und wir putzen jetzt Zähne"
ein kleinkind zum kooperieren zu bewegen ist schwieriger als große Kinderhabe ich das gefühl- da sie eben das gesprochene viel weniger verstehen. Uns hilft dann viel so ein "letztes mal" - ein letztes Buch, dann machen wir xy.
Daher fällt mir aber der Übergang zum GFK schwerer.
Dass es nicht 100% und mit jeder Aufforderung möglich sein wird, ist klar. Aber ich denke, je öfter desto besser.
Und im Berufsleben ist ja das Ziel idR ein anderes, da geht es um keine so innige Beziehung, wo ich die Gefühle und Bedürfnisse der Beteiligten verstehen und berücksichtigen möchte bzw. meine eigenen so offenlegen möchte.
MMn haben "bitte und danke" nix mit bo oder anderen Erziehungsformen zu tun sondern gehören zum guten Umgang dazu.
Da uns das sehr wichtig ist (speziell mir) sage ich das auch jedesmal. Genauso bedanke ich mich immer wenn er was macht worum ich ihn gebeten hab.
Wenn ich seine Hilfe jetzt nicht erwarte aber weiß er macht es gern wenn er mag sag ich zb "magst du mir bei xy bitte helfen".
@Klumpenstein ich seh bei meinen Kindern auch keine Fehler. Ich hab sie ja bewusst so erzogen. Bitten und Regeln gern erfüllen wenn die Begründung gegeben ist.
Aber Befehle müssen sie von niemanden entgegen nehmen.
Jetzt wissen sie eh schon wie sie es auffassen oder mit unterschiedlichen Formulierungen umgehen. Aber eine Zeitlang war das nicht einfach für sie.
Das meine Kinder teilweise respektlos erscheinen kommt nicht von mir.
Ich versuch mich aber durchaus in Erklärungen . Aber wenn jemand in den 70ern 80ern steckt wo Kinder nur funktionieren mussten wie die Eltern vorgaben dann hilft halt alles Erklären nix.
Super Thema.
Hab mich auch eine Zeit lange damit befasst. Würde gerne wieder mehr in das Thema rein finden.
Ich hab mir von Dagmar Gericke Videos angesehen und auch einige online Trainings bei ihr gemacht. Manches geht Gratis, manches ist zu zahlen.
Auf der einen Seite hat sie mir total geholfen, auf der anderen Seite, weiß ich nicht ob ich auf der Suche nach einem neuen „Guru“😉 bin, oder warum es mir zurzeit so schwer fällt mich in der Thematik „weiter zu bilden/entwickeln“
Wenn jemand Empfehlungen hat, immer her damit.
(Zum Bücher lesen komm ich leider absolut nicht.)
Ich hab mich mit dem Thema noch gar nicht befasst, deshalb bitte für meine Fragen nicht gleich steinigen!
Man sagt doch immer, dass Kinder eine sehr kurze Aufnahmespanne haben und demnach nur kurz zuhören UND verstehen können. Ist das dann nicht zu viel, wenn ich da lange und breit erkläre was wie warum gemacht wird, anstelle einfach zu sagen: bitte mach dieses oder jenes?
Das wäre doch höflich, respektvoll und knackig kurz 😅
Bzw. welchen Benefit hat diese Art der Formulierung und das nicht verwenden von müssen/sollen/nicht?
Bei nicht hab ich mal gehört, dass es das für unser Gehirn nicht gibt. Aber bei den anderen frag ich mich, wie man dann klare Regeln formuliert, außer mit du darfst/darfst nicht - was bei Regen ja teilweise nicht stimmt, weil es muss sein. Oder es gibt ja Situationen, wo es keine Diskussion gibt, sonder wirklich passieren muss/soll😅
@Sunshine2022 das ist der Grund warum man sich damit beschäftigen muss. 😊 Das Wort Nicht wird im Unterbewusstsein aus dem Gedächtnis gefiltert- warum kann ich dir jetzt aber auch nicht mehr erklären.
Müssen wiederum wird als Zwang abgespeichert.
Mit etwas Nachdenken findet man Formulierungen ohne das Wort Nicht.
Beispiel : kind will über die Straße rennen: schau da drüben ist ein Zebrastreifen, Ampel oder zuerst schauen wir genau ob ein Auto kommt. Es kann Dich überfahren, dir weh tun, dich verletzen, ist sehr gefährlich. Oder einfach nur - wir gehen dort bitte über den Zebrastreifen, das ist sicherer. (Natürlich nur eine der genannten Möglichkeiten dem Kind gegenüber erwähnen. )
Ist auch kurz und knackig.
Mein Sohn hat ab 2 gefragt warum er dies oder jenes machen soll. Er braucht für alles eine Begründung. Ein Satz. Muss auch nicht ausführlich sein. Nur Nachvollziehbar für das Kind.
Bitte Zähneputzen wegen der "Kariesmännchen".
Bitte zieh die Schuhe an, wir gehen einkaufen (das wir gut kochen können) ...
Und ja ich hab mich schon früh auf Diskussionen mit den Kindern eingelassen. Die Erklärung kann nach Alter angepasst werden und es darf nicht nachgegeben werden. Und ja es ist mühsam.
Und mit ein Grund warum manch einer meine Kinder für Respektlos halten. Sie fragen nach, führen nicht einfach aus. "Funktieren also nicht richtig ".
Und nein ich zieh das nicht immer durch. Im Kleinkindalter hab ich viel mehr darauf geachtet. Jetzt nicht mehr wirklich, da auch die Kinder andere Formulierung über Schule oder Kindergarten mitbringen. Ich seh unsere Kommunikation aber als Gewaltfrei, weil ich ihnen doch eine gewisse Wahl lasse. Ich versuch mich höflich auszudrücken und stelle Bitten und Hilfestellungen dazu ohne bedingungsloses : Du musst jetzt.
Ich finde Aufforderungen mit bitte immer sehr interessant.
Bzw. die Formulierung einer Bitte/Aufforderung die man ja prinzipiell gern erfüllt haben möchte.
(Achtung autistische Sichtweise 😅)
Eine Aufforderung mit Bitte formuliert beinhaltet immer die Möglichkeit nein sagen zu können.
Mich ärgert nichts mehr als Bitten, die man eigentlich erfüllt haben möchte, die so formuliert werden.
@Mutschekiepchen wenn du es als Frage formulierst, ja.
Aber was ist mit "zieh dir jetzt bitte deine Schuhe an".
Da ist auch ein bitte drin aber es ist eindeutig eine Aufforderung. Natürlich kannst trotzdem sein, dass das Kind darauf "nein" sagt aber es ist unwahrscheinlicher wie bei deinem Beispiel mit der Frage.
@Sunshine2022 ich finde da die persönliche Sprache sehr hilfreich. Es gibt ja im Grunde nicht "die" Regel oder "die" Grenze sondern immer nur meine persönlichen Regeln und Grenzen. Z.B. gilt bei uns zu Hause die Regel, dass niemand mit Schuhen weiter als bis zum Vorzimmer gehen soll/darf. Anstatt zu sagen "bitte geh nicht mit den Schuhen in die Küche" sag ich also "zieh dir bitte die Schuhe aus, bevor du in die Küche gehst". Wenn das Kind fragt "warum?" (Und es das wirklich mit ehrlichen Interesse fragt und nicht einfach so - Eltern kennen ja den Unterschied) dann sag ich "weil ich möchte, dass der Boden sauber bleibt und deine Schuhe Schmutz rein bringen". Wichtig ist eben dabei, dass du sagst, warum DIR das richtig ist. Der unsinnigste Satz überhaupt ist für mich immer die Erklärung "weil man das so macht" oder auch "das macht man nicht". Aha?! Warum macht man das nicht und wer ist man? Du darfst also bei deinen eigenen Regeln immer selbst hinterfragen, ob du diese Regel ausstellst weil es DIR wichtig ist. Und wenn es dir wichtig ist, dann kannst du das zum Ausdruck bringen durch die persönliche Sprache. Und dann können die Kinder dich auch ernst nehmen weil es authentisch ist und aus deinem Inneren kommt.
Persönliche Sprache beginnt mit ich oder mir. Z.B.:
Mir ist wichtig...
Ich möchte...
Ich brauche (von dir)...
Ich sehe...
Ich fühle mich...
Mein Gefühl sagt mir...
Mein Eindruck ist...
Das sagt etwas über dich aus und du fällst auch nicht so schnell in die Beschuldigung rein.
Versuch Mal Sätze damit zu beginnen und schau, wie sich der Kontakt zu deinem Kind verändert. Dh wirst erstaunt sein, wie gut sie dich plötzlich ernst nehmen können wenn du ausdrückst was dir wichtig ist und dabei klar und authentisch bist!
Und für mich gibt's auch keine Sachen die "einfach sein müssen". Damit können Kinder nix anfangen. Was soll das sein? Anschnallen im Auto?
Ja dann sag das doch! "Ich will, dass du im Auto angeschnallt bist. Das ist mir sehr wichtig und darauf bestehen ich jetzt." Warum? "Weil ich für deine Sicherheit verantwortlich bin." 🤷
Ich glaub auch, da geht es mehr um ob Frage oder Aufforderung, statt um das bitte.
Ich sage immer bitte und danke zu meinem Kind- aber ich merke, wenn ich es frage formuliere wird es häufiger ignoriert, als wenn ich ihn direkt dazu auffordere.
Ich bin aber z B. Davon überzeugt, dass ich mein Kind nxihf zwingen kann bitte und danke zu sagen. Ich lebe es ihm vor, aber die Motivation sich zu bedanken sollte von ihm aus gehen.
Worauf ich auch achte (und was mich bei Erwachsenen imens stört) ist das weglassen vom Konjunktiv als Höflichkeitform.
Beispiel:
"Gib mir bitte das Salz"
"Könntest du mir bitte das Salz geben?"
Klar funktioniert das nicht bei kleinkindern, da sie die Frage als Option verstehen. Ich kann ihnen aber mit anderen vorleben, so zu sprechen.
Was meine Kinder sich auch nicht angewöhnen sollen (daran muss mein Mann viel arbeiten ) "soll ich xy".
Soll ich jackd anziehen, soll ich Geschirr einräumen, soll ich dies, soll ich das...
Entscheidung lieber selber treffen
@Kaffeelöffel aber das ständige Ich wird auch irgendwann "hinterfragt".
Da hörst Du dann: oooch immer nur ich ich ich.... was ist denn mit mir? Ich (Kind) wohne auch hier nicht nur Du. Und MICH stört Schmutz gaaar nicht.
Und dann entsteht eine Diskussion mit mehreren Optionen. Spätestens wenn Kinder allein wo zu Besuch sind und dort nicht die Schuhe ausgezogen werden oder bei Freunden was anders gehandhabt wird.
@Nasty ich weiß nicht. Wir sind oft genug bei anderen zu Besuch, wo andere Regeln gelten und trotzdem war es zu Hause bisher kaum ein Problem. Auch in Urlaub gelten Mal andere Regeln die zu Hause dann trotzdem nicht erneut wieder aufgestellt werden müssen. Die Kinder kennen den Unterschied.
Natürlich werden Regeln und Grenzen hinterfragt und ausgetestet. Das ist normal und ein gesundes Verhalten von Kindern, gegenüber ihrer Eltern. Schwierigkeiten oder gröbere Verweigerung hatte ich diesbezüglich noch keine. Also ich bin mit der Schiene der Gleichwürdigkeit und Authentizität sowie der persönlichen Sprache bei meinen Kindern und in meinem Umfeld bisher gut gefahren.
Vielleicht ändert sich das irgendwann und dann werde ich entsprechend etwas anpassen. We will cross that bridge when we come to it. 🤷
Natürlich kann man in jedem erziehungsstil ein Haar in der Suppe finden, wenn man will. Und jede Familie ist anders deshalb kann es sein, dass es bei dir so war und bei mir zu Hause anders ablaufen wird weil wir es mit Sicherheit auch nicht exakt gleich machen.
@Kaffeelöffel ich hab nicht gemeint das es daheim nicht mehr funktioniert. Es werden nur Dinge neu hinterfragt die eigentlich schon normal waren.
Man muss da halt (wieder) durch.
Und irgendwann ist es dann ein bisschen nervig immer das selbe zu wiederholen. Oder abgewandelt zu erklären.
Liegt wahrscheinlich auch an meiner eigenen Ungeduld. Oder weil man das ja nicht nur Kind 1 xmal erklärt sondern auch Kind 2 und 3 und nicht alle Argumente von jedem gleich gut verstanden werden oder zum Ziel führen.
Das Konzept ist wirklich gut. Und ich bewundere jeden der das langjährig praktiziert und durchhält.
Es hörte sich auch für mich gut und richtig an, aber ich stand halt irgendwann ein bissl an.
Ich bin gespannt, wie später die Kinder als Jugendliche darauf reagieren.
Sätze wie, "Ich finde das Wohnzimmer zu unordentlich durch die vielen Spielsachen, bitte helft kurz mit, dass zusammen zu räumen" wird bei mir mit "DIR ist es zu unordentlich, uns nicht " beantwortet
Nun prinzipiell stimmt es, aber wir wohnen alle hier und wir wollen uns alle hier wohl fühlen.
"Wir mögen es aber unordentlich". Dann könnt ihr die Unordnung gern in euren Zimmern ausleben ...
Dies nimmt meistens das Ende, dass Liam dann sagt, hättest du nicht einfach sagen können was du möchtest, statt ewig drum herum zu reden.
Die Kleine mit ihren bald 5 Jahren reagiert auf die Art noch, der 12 und 15 Jährige aber nicht mehr.
Und was antwortet ihr, wenn eure Kinder nach euren Erklärungen trotzdem anderer Meinung sind und es nicht machen wollen? 😅
Am Beispiel Spielsachen wegräumen: Das Argument eines Kindes zB "mir ist es aber nicht wichtig" muss dann doch eigentlich akzeptiert werden und ich müsste es selbst machen, weil es dem Kind ja nicht stört. Damit erreiche ich aber nicht, dass er/sie lernt, dass das Spielzeug weggeräumt gehört.
Oder am Beispiel im Auto anschnallen. Wenn ich sage "ich bestehe darauf" kann ich doch gleich auch sagen, du musst das machen - kommt ja aufs Gleiche, weil das Kind ja keine Wahl hat und ich als Verantwortungsträger ja über seinen Kopf hinweg entscheiden muss.
Ich selber wäre als Kind dafür nicht geeignet gewesen, wenn meine Mama so mit mir geredet hätte. Die wär mit erklären und diskutieren nie fertig geworden 😅
@Sunshine2022 die Freiheit des einen hört dort auf wo sie die Freiheit des Nächsten einschränkt. Die Grenzen setzen wir als Eltern, und das ist auch ganz, ganz wichtig!
Anschnallen ist ein Sicherheitsthema. Da wird nicht diskutiert. Aber durchaus erklärt. Hab aber noch nie von einem Kind gehört dass das tatsächlich verweigert. Kinder sind ja auch nicht dumm, und solche Erklärungen verstehen sie.
Und wenn mich die Unordnung stört muss ich halt durchsetzen dass aufgeräumt wird - oder eine andere Lösung finden. Selber aufräumen. Eine Putzfrau einstellen. Die Kinder dazu bringen.
Zu sagen „ich bestehe darauf“ ist durchaus legitim wenn mein Bedürfnis nach Ordnung groß genug ist. Ich darf meinen Kindern durchaus beibringen dass sie Rücksicht auf sie Bedürfnisse anderer nehmen müssen.
Wenn dann ein "mir ist es aber nicht wichtig" kommt, würde ich das hinterfragen.
Aha, dir ist es im Moment nicht wichtig... Warum/unter welchen Umständen etc. Was würdest du denn (von mir) brauchen, damit ... etc. Vielleicht findet man dann zB den Kompromiss, dass man bei lustiger Musik gemeinsam tanzend aufräumt oder so.
Es geht ja nicht darum meinen Kindern meinen Willen aufs Auge zu drücken oder um jeden Preis durchzusetzen was mir gerade wichtig ist, sondern eben auch unter Berücksichtigung der Bedürfnisse aller, ein gutes Miteinander zu finden, und das langfristig.
Ich merke häufig, dass es meinem Sohn (Allerdings erst 20 Monate alt) oft einfach nur um Zeit geht und die Bietet GFK ihm.
Statt ihn zu nehmen und zu wickeln, weil er in die Windel gemacht hat.
Führen wir ein Gespräch in dieser Art
"Du hast gerade Kaki gemacht. Wir wechseln jetzt die Windel."
"Nein."
"Ich verstehe, dass du gerade lieber xy weiter machen möchtest. Mir ist aber wichtig, dass du kein Kacki in der Windel hast."
"Nein, lassen"
"Das kacki muss weg, sonst kriegst du einen roten po. Ich nehme dich jetzt hoch und wir gehen wickeln."
"Nein"
"Gibt es etwas, was dir das wickeln gehen lustiger machen könnte. Wir könnten ein Lied hören oder singen, ein Buch mitnehmen" usw.
Oder ich gebe ihm Auswahl
"Willst du selber gehen oder soll ich dich tragen"
Ganz selten ist das Gespräch so lange, wie hier geschrieben. Meist sind es maximal 1-2 Neins. Was ich aber merke ist, dass er manchmal einfach Zeit braucht, zu verstehen was jetzt passieren wird, sich darauf vorzubereiten, vielleicht noch etwas zurnde zu machen.
Das die Windel gemacht wird ist klipp und klar (so wie auch das anschnallen im auto). Aber in welchem Tempo wir uns durchsetzen ist hier eher das ding. Und diese Kommunikation bietet 1. Zeit, die die kinder brauchen und 2. Die Möglichkeit ihre Bedürfnisse in das Geschehen zu integrieren (z.B. Bedürfnis nach Zeit, Nähe, sekbstbestimmtkeit etc)
Das selbe gilt sicherlich auch für Teenager. Ihrem Alter entsprechend versuchen sie dagegen anzuargumentieren (und das sollten Teenager such lernen und manchmal gewinnen, gehört zum Prozeß). "Du willst es ordentlich, nicht ich" ist das selbe wie "du willst jetzt wickeln, ich nicht" in Form eines klaren neins eines kleinkindes.
Was ist das Bedürfnis des Teenagers und wie kann es mit dem eigenen bedurfniss nach Ordnung in Einklang gebracht werden. Braucht er/sie noc etwas Zeit zum anfangen. Hilfe (weil z.B. müde etc)
@Sunshine2022 wie soso oben gesagt hat gilt es dann eben Wege zu finden, wie ich das Kind doch zum kooperieren bringe.
GfK hat viel mit Dialog zu tun. Wir möchten wissen, wieso die Kinder so denken wie sie denken und wie wir gemeinsam eine Lösung finden können. Das ist keine "schnelle" Erziehungsmethode wo ich auf Knopfdruck die Kooperation meines Kindes und somit meinen Willen erreiche, sondern eine innere Haltung dem Kind gegenüber. Es geht einfach darum, seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse zum Ausdruck zu bringen. Natürlich unter dem Aspekt, dass wir sehr hoffen das die Kinder das dann auf diese respektvolle Weise ebenso tun.
Es geht auch nicht darum, alles zu Tode zu erklären und zu lamentieren sondern darum, den Kinder auch zuzugestehen, dass sie kompetente Menschen sind die durchaus in der Lage sind Situationen zu verstehen wenn wir sie erklären und dann bereitwilliger mitmachen.
Wenn das Kind nicht aufräumen will kann ich fragen "was brauchst du jetzt von mir, damit wir das hinbekommen?" Und wenn ich das mit ehrlichen Interesse Frage (und nicht mit Hintergedanken um zu meinem Ziel zu kommen sondern weil es mich WIRKLICH interessiert) dann wird womöglich auch eine Antwort kommen. Und wenn sie lautet "aufräumen ist voll fad" könnrn wir gemeinsam versuchen es lustiger zu machen. Vielleicht lautet die Antwort auch "ich will nicht JETZT aufräumen." Dann kann ich fragen "OK, was möchtest du noch machen bevor du aufräumst? Was ist es, das du noch erledigen musst bevor du bereit bist zum aufräumen?". Da bekomme ich mein Bedürfnis nach Ordnung trotzdem erfüllt, erfülle aber auch das Bedürfnis meines Kindes nach Autonomie und Selbstbestimmung. Vielleicht lautet die Antwort auch "das ist so viel". Dann ist das Kind vielleicht mit der Aufgabe überfordert und braucht mehr Führung. Dann kann. Ich sagen "Aha, ja, ich sehe, dass da sehr viel Spielzeug liegt. Wir machen das gemeinsam, OK?. Fang du doch bitte schonmal mit den Büchern an, ich räume hier den Zug weg."
Ich denke, du verstehst worauf ich hinaus will. Es geht darum, Kompromisse zu finden und einen echten, wertschätzenden Dialog mit dem Kind zu führen. Nicht darum, Dinge zu Tode zu diskutieren.
Die gibt eine wirklich gute und kurze Zusammenfassung. Kathy Weber hat auch ihren eigenen Podcast ("Familie verstehen - das ABC der gewaltfreien Kommunikation") der wirklich sehr empfehlenswert ist, falls jemand tiefer in das Thema eintauchen will.
Da les ich gern mit. Hatte früher im Büro Kurse dafür und hatte keinen Nutzen gesehen... Jetzt hätte ich den Nutzen doch 🤭 nicht das meine Kollegen es nicht wert wären, aber da sind alle eher ich-bezogen und jammernd...
zB Wenn ich seh wie du spielst/malst..., (Beobachtung) bin ich glücklich und dankbar, (Gefühl) dass ich mit dir - du wunderbares Kind - zusammenlebe, denn es erfüllt mein Bedürfnis nach Verbundenheit (Bedürfnis).
Ich finde es klingt noch sehr gestelzt. Also ich bin da noch auf der Suche nach "natürlicheren" und alltagstauglicheren Formulierungen.
Oder auch gegenüber dem Partner...
zB Du hast die Küche aufgeräumt und die Kinder ins Bett gebracht. Das ist eine große Erleichterung für mich. Ich hatte Zeit mit meiner Freundin zu telefonieren, das ist mir wichtig, um mein Bedürfnis nach Austausch mit Gleichgesinnten zu erfüllen. Es hat mir sehr geholfen mir diese Zeit für mich nehmen zu können, ohne dabei ein schlechtes Gewissen wegen der Kinder haben zu müssen. Danke.
@soso wahrscheinlich nicht ganz korrekt, weil ich eben auch extrem auf Authentizität achte und es mir im Zweifelsfall wichtiger ist, dass es MEINE Worte sind, als dass es super korrekt ist.
Aber ich sag meinem großen oft, dass es für mich sehr schön ist seine Mama zu sein und es mich freut XY zu sehen ('wie viel Spaß du am sporteln hast, wie kreativ du bist, wie empathisch,....').
Meinem Partner sage ich meist etwas wie "Danke, dass du XY erledigt hast. Ich hoffe du weißt, wie sehr ich das an dir schätze. Ich brauche derzeit mehr Zeit für Ruhe und sehr es wirklich nicht als selbstverständlich, dass du so viel von meinen Posten derzeit übernimmst. Danke mein Schatz!"
Hat jemand ein Beispiel für eine GFK Formulierung bezüglich weniger TV/Medienkonsum? (egal ob an Mann oder Kind 😅)
Das Beispiel kommt immer wieder mal... Ich hab mir dazu schon ein paar Gedanken gemacht, aber mich würde eure Meinung interessieren.
Ich hab für das Fallbeispiel schon einige Formulierungen gefunden, würd mich nur interessieren ob ihr auch Ideen/Beispiele etc. dazu habt. Auch damit es künftig noch natürlicher klingt und automatischer diese 4 Schritte ...
Also zB "Du verbringst schon Stunden vor dem TV, ich fühle mich einsam und würde mich sehr gerne mit dir über deinen Tag unterhalten. Wäre es möglich, den TV für eine Stunde abzudrehen?"
Oder: "Du ruhst dich aus und siehst dir gerade deine Lieblingsfolge an, ich brauche Bewegung an der frischen Luft, und möchte eine Runde spazieren gehen. Möchtest du dich mir nach dieser Folge anschließen?"
@soso ich bin echt kein Experte auf dem Gebiet der GFK, also sieh das jetzt eher als Frage
Sollte es im ersten Satz der Beobachtung nicht eher von dir aus gehen? Mit dem DU zu beginnen find ich etwas hart.
Mein Vorschlag
Ich habe beobachtet, dass du jetzt schon länger vor dem TV sitzt.
Das entschärft (in meinem Ohr 👂) etwas die Beobachtung.
Bitte gerne um Berichtigung, ich fange erst an das Gebiet zu erlernen 😅
Ich hatte mal einen Gfk Kurs, weiß leider nicht mehr so viel, aber da hat man DU gerade am Satzanfang vermieden, weil das oft als Angriff gesehen wird.
Aber ich beobachte, dass du... Ist ja auch nicht so ideal 🤔
Genau, dann eher wie du schreibst @Linna
Generell sind halt "Ich - Botschaften" empfehlenswert, vor allem wenn man über die eigenen Gefühle spricht.
Also noch ein Bsp:
Es ist schon 7, Zeit zum Fertigmachen. Es stresst mich, wenn wir nicht rechtzeitig loskommen. Mir ist pünktlich anzukommen wichtig. Unterstützt du mich dabei, indem du XY holst?
Ich hab für das Fallbeispiel schon einige Formulierungen gefunden, würd mich nur interessieren ob ihr auch Ideen/Beispiele etc. dazu habt. Auch damit es künftig noch natürlicher klingt und automatischer diese 4 Schritte ...
Also zB "Du verbringst schon Stunden vor dem TV, ich fühle mich einsam und würde mich sehr gerne mit dir über deinen Tag unterhalten. Wäre es möglich, den TV für eine Stunde abzudrehen?"
Oder: "Du ruhst dich aus und siehst dir gerade deine Lieblingsfolge an, ich brauche Bewegung an der frischen Luft, und möchte eine Runde spazieren gehen. Möchtest du dich mir nach dieser Folge anschließen?"
Ich lasse die Fragen oft weg, wenn ich was wirklich will. 🫣 vermutlich nicht korrekt, aber bei meinem Sohn aufgelegt, dass er dann einfach "Nein" sagt (was natürlich auch okay ist, aber ich leg das nein so viel mehr auf mir deiner Formulierung!) . Ich sag dann eher "Ich würde es schön finden, wenn du mich nach dieser Folge begleitest!".
Die Bitte sollte auch möglichst konkret sein, soweit ich das verstanden habe. Aber ja, macht vl manchmal mehr Sinn, diese dann nicht als Frage zu formulieren.
Die Bitte sollte auch möglichst konkret sein, soweit ich das verstanden habe. Aber ja, macht vl manchmal mehr Sinn, diese dann nicht als Frage zu formulieren.
Ja, ich würde es eben auch nicht als Frage formulieren.
Ich hab es bisher schon so gelernt, dass es als Frage formuliert wird. Die Erfüllung der Bitte soll ja freiwillig sein, und ein Nein akzeptiert werden.
Eventuell dann überlegen, wie uns was man fragt. Ich finde es eben bei diesem Beispiel mit TV und rausgehen schwierig. Ich arbeite viel mit Kindern und denke, dass die Chance bei diesem Thema und der konkreten Fragen wie sie hier formuliert ist zu 90% einfach erfolglos ist weil das Nein für mich einfach vorgelegt ist und das Kind während dem TV schauen auch meist voll in seiner "Zone" ist und gar nicht wirklich zuhört.🫣. Ich würde eventuell einen konkreten Vorschlag machen, der dem Kind auch Spaß macht. Mama einfach rausbegleiten statt Fernsehen, ohne Ziel vor den Augen ist bei kleinen Kindern oft schwer. Wohin willst du (Park , Spielplatz?) , Was macht den Weg dahin attraktiver (mit Roller, Fahrrad?). (begleitet du mich nach der Folge in den Park ?) , (Wollen wir nach der Folge eine Runde Roller fahren gehen ?).
Zumindest ist es meine Erfahrung, sowohl im Job als auch mit meinen Kids, dass es so viel eher auch zu Kooperation kommt Oder das Kind fragen, ob es sich begleiten mag und eine Idee hat, was ihr draußen noch machen könntet/wohin/wie es rausgeht.
So fahre ich mit meinen Schulkids immer gut.
(Der Lärmpegel ist sehr gestiegen. Ich bekomme Kopfweh und brauche mehr Ruhe. Könnt ihr leiser Arbeiten ? Was hilft euch dabei ?)
Genau deshalb find ich den gfk mit Kindern relativ schwierig. Es gibt eben numal zig Dinge, die die Kinder jetzt machen sollen und wo Freiwilligkeit nicht geht. Optionen oder Möglichkeiten geben ja, das geht. Aber so grundsätzlich die Bitte als Frage formulieren... mh.
Wir haben bei meinem Sohn z.B. aktuell (wieder) das Thema, das er sein Spielzeug durch die Gegend wirft. Da sag ich dann zu.B: "J. Ich kann sehen, dass du gerade das Spielzeug geworfen hast. Das ärgert mich. Mir ist wichtig, dass die Spielsachen ganz bleiben damit wir lange Freude dran haben. Ich möchte bitte, dass du das lässt. Bitte wird stattdessen einen Ball".
Ich finde diese Formulierung durchaus authentisch und auch Recht klar, sie kommt mir aber nicht so "gesäuselt" vor wie ich das vom Gefühl her manchmal erlebe.
Ich finds auch schwierig in diesem Moment die passenden Worte zu finden wenn ich mich ärgere. Da kommen dann bei mir sehr oft Anschuldigungen rüber "musst du immer, kannst du nicht...". Da mit einer Beobachtung zu beginnen kann schon helfen.
Ich find halt auch immer wichtig, dass ich das nicht nur so in den Raum rein sag, sondern dass mir die Kinder wirklich zuhören. Also auf Augenhöhe gehen, warten bis sie mich anschauen und dann meinen Satz sagen.
Ich persönlich finde aber Klarheit (nämlich die eigene, klare Haltung, was ich jetzt eigentlich gerade will als auch eine glasklare Formulierung) wichtiger als diese 4 Schritte und halte mich deshalb da meist nicht dran. Also irgendwie angelehnt schon aber nicht dogmatisch. Wenn ich erst jeden Satz auf die Waagschale legen muss, verliert es hakt seine Authentizität. Ist meine Meinung und mein Gefühl zu der Sache.
@Kaffeelöffel stimme dir absolut zu.
Ich lebe und erlebe es genauso.
Lieber ein Ticken mehr Authentizität, dafür vielleicht keine 100% GFK nach Lehrbuch.
Und gerade bei manchen Sachen in Alltag oder Job mit Kindern, ist es für mich z.b auch nicht okay, dass eine Antwort nun "Nein" wäre. Weil ich als Erwachsene auch die Verantwortung über mein Kind trage, oder als Lehrerin Verantwortung gegenüber 25 Kinder habe, und daher nicht 5 machen lassen kann, worauf sie gerade Lust haben.
Deshalb JA ... formuliere ich Dinge oft bewusst so, dass NEIN vielleicht nicht die erste logische Antwort drauf ist. Oder muss bei manchen Themen die Entscheidung übernehmen (eben z.b Fernsehen, Süßigkeiten.... irgendwo ist halt ein Limit erreicht, das dem Kind schadet). Aber natürlich ist es mit immer wichtig, dass meine Handeln erklärt wird, meine Worte wertschätzend gewählt sind.
Also ich bin absolut für gfk zu begeistern, wenn es um Bedürfnisse besprechen geht. Wie jetzt mit dem Fernseher und dem raus gehen. Ich merke, dass ich vor allem meinem Partner gegenüber an meinen formuliereungen arbeiten sollte
Aber bei Situationen wie dem Spielsachen werfen bin ich nicht für das gfk zu begeistern. Da geht es ja nur in 2. Folge um das Bedürfnis und in 1. Folge um das Setzen von Grenzen.
Ich würde da eher hingehen und auf Augenhöhe liebevoll aber mit ernstem Ton sagen: Nein, kein Werfen von Spielsachen!" Oder "stopp, hör bitte auf die Sachen zu werfen!"
Und dann weiter erklären.
Wenn du Aufmerksamkeit möchtest, dann kannst du mir auf die Schulter tippen, so. (Und dann vormachen)
Wenn du etwas werfen willst, dann kannst du deine Bälle nehmen.
Wenn es für mich offensichtlich ist welches Bedürfnis es gerade ist, sag ich natürlich nur das.
Aber ich würde da nicht kommen mit "ich bitte dich xy zu tun/zu lassen" in dem Fall bin ich der Erwachsene und mir der Konsequenzen mehr bewusst als er (Verletzung, Beschädigung etc.)
Also ich sehe gfk nicht als richtiges Instrument für solche ernsten Situationen mit klaren Grenzen. Eher als guten Ton zwischen den Personen, die sich über ihre Bedürfnisse austauschen.
@Selina1234 Jain. Grundsätzlich finde ich schon, dass man auch mit solchen Sätzen (wie von mir oben formuliert) bei Kindern sehr weit kommen kann. Natürlich hängt es von der Situation, meiner eigenen Geduld (die ja nicht immer gleich hoch ist), meinem Temperament und dem des Kindes ab. Man muss nicht immer sofort mit Kanonen auf Spatzen schießen und die "Konsequenz" Keule rausholen. Ich kann auch konsequent und gleichzeitig liebevoll in meiner Sprache sein. Das eine schließt das andere nicht aus. Daher bin ich durchaus dafür, es erstmal so zu versuchen. Wenn ich allerdings merke, dass ich nicht weiterkomme, ignoriert werde oder was auch immer, dann schlage ich eine andere Richtung und einen anderen Ton an.
Nur weil es gewaltfrei ist, heißt das ja nicht, dass ich keine Grenze kommuniziere. Die kommuniziere ich ja sehr klar. Und es gibt ja auch nicht "die Grenze" sondern nur meine eigene Grenze. Deshalb ist die persönliche Sprache sehr wichtig (mir ist das zu laut, ich möchte, ich brauche, ich habe den Eindruck, mich ärgert,...).
Also ich denke schon, dass das auch bei Kindern gut klappt.
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Kommentare
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Mein Wunsch ist, dass zB mein Kind aufräumen hilft. Wie könnte da eine Formulierung aussehen statt "Räum auf, sonst ..." oder "Wenn du dich nicht aufräumen hilfst, dann ... "
An erster Stelle steht die (wertfreie) Beobachtung. Also zB "Ich sehe hier viele Spielsachen im Wohnzimmer"
An der 2. Stelle steht dann eine Aussage, die mein Gefühl beschreibt, also zB "wenn ich diese Unordnung sehe, macht mich das ärgerlich/unruhig/... "
Mein Bedürfnis kommt dann an die 3. Stelle. "Mir ist es wichtig, dass wir in Räumen, die wir gemeinsam nutzen, Ordnung halten"
Meine konkrete Bitte könnte demnach dann so lauten: "Hilfst du mir diese Schleichtiere in die Kiste da drüber zu legen?“
Ziel ist es (so hab ich es verstanden) in Verbindung zu bleiben, eigene Gefühle Bedürfnisse mitzuteilen und unser gemeinsames Miteinander damit zu bereichern.
Es werden also Beobachtungen von Bewertungen getrennt, es kann durch klare Bitten zu Vereinbarungen kommen, mit denen
beide Seiten ehrlich einverstanden sind und sich gesehen fühlen.
Ist natürlich auch für alle möglichen Konflikte interessant mal auszuprobieren, nicht nur im Zusammenleben mit unseren Kindern. Ich hab halt die Erfahrung gemacht, dass es einiges an Übung braucht. Und ich denke je mehr Beispielformulierungen oder konkrete Situationen man da durchspielt, umso sicherer wird man.
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Beispiel von heute:
Kind will noch spielen, ich will aber kochen weil ich genau weiß, dass in spätestens einer Stunde alle Personen im Haushalt hangry werden. Hab zu ihr gesagt "ich sehe, dass du voll gern noch spielen willst und ich bin dafür verantwortlich, dass es in einer Stunde was zu essen gibt deshalb muss ich jetzt leider aufhören." Tatsächlich hat sie zwar kurz geraunzt, ist aber dann mit mir ins Haus gegangen und hat sogar mitgeholfen. 👍
Bei uns hat z.B. schon einen wesentlichen Unterschied gemacht, dass ich das Wort "aber" durch "und" ersetzt hab und Versuche das Wort "nicht" zu vermeiden.
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Meine Kinder nehmen keinerlei "Befehle" entgegen. Schon gar nicht von aussenstehenden. Ein "Räum auf"- im Kindergarten wird dann mit : Was wenn nicht oder du hast nicht bitte gesagt kommentiert. Oft sagt einer auch der Pädagogin "Warum du bist nicht meine Mama."
Meine Kinder sind fast 6 und fast 9 und sie mussten dann lernen das auch andere Formulierungen gelten. Also nur bedürfnisorientiert...lieb... verständnisvoll und Co nutzt für den Moment zu Hause, aber geht anderswo dann unter und wird von den Kindern somit nicht für Voll genommen.
Ich denk es darf auch ab und an Diskutiert werden oder eben wirklich als Befehl formuliert werden. Mit Erklärung- klar! Aber trotzdem so das eben unterschiedliche Tonlagen, unterschiedliche Ausdrucksweisen eigentlich das gleiche bedeuten. In dem Fall eben aufräumen.
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Wenn ich möchte, dass die Kinder höflich sind, sollte ich das doch auch mit einem "Bitte" vorleben. Oder seh ich das falsch? Und eine Begründung, oder allgemeine Regeln gibt es meist auch, warum das so oder so zu machen ist. (damit sich alle wohlfühlen, Platz zum Spielen haben oder oder)
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Im Kindergarten meiner Kinder wird das auch sehr gelebt. Sehe den Fehler da eher bei dem Personal als bei deinen Kindern 😊
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Egal ob Kiga, Schule, Beruf etc....
Und mit Befehle erteilen mein ich schon ein einfaches zieh die Schuhe an, wir wollen los.
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Ich versuche stark Wörter wie "müssen und sollen" zu vermeiden.
"Ich muss jetzt kochen", "du musst Zähne putzen" stattdessen versuche ich zu formulieren "ich möchte, dass wir leckeres zu essen haben, deswegen koche ich jetzt" "die Gesundheit deiner Zähne ist mir wichtig und wir putzen jetzt Zähne"
ein kleinkind zum kooperieren zu bewegen ist schwieriger als große Kinderhabe ich das gefühl- da sie eben das gesprochene viel weniger verstehen. Uns hilft dann viel so ein "letztes mal" - ein letztes Buch, dann machen wir xy.
Daher fällt mir aber der Übergang zum GFK schwerer.
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Und im Berufsleben ist ja das Ziel idR ein anderes, da geht es um keine so innige Beziehung, wo ich die Gefühle und Bedürfnisse der Beteiligten verstehen und berücksichtigen möchte bzw. meine eigenen so offenlegen möchte.
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Da uns das sehr wichtig ist (speziell mir) sage ich das auch jedesmal. Genauso bedanke ich mich immer wenn er was macht worum ich ihn gebeten hab.
Wenn ich seine Hilfe jetzt nicht erwarte aber weiß er macht es gern wenn er mag sag ich zb "magst du mir bei xy bitte helfen".
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Aber Befehle müssen sie von niemanden entgegen nehmen.
Jetzt wissen sie eh schon wie sie es auffassen oder mit unterschiedlichen Formulierungen umgehen. Aber eine Zeitlang war das nicht einfach für sie.
Das meine Kinder teilweise respektlos erscheinen kommt nicht von mir.
Ich versuch mich aber durchaus in Erklärungen . Aber wenn jemand in den 70ern 80ern steckt wo Kinder nur funktionieren mussten wie die Eltern vorgaben dann hilft halt alles Erklären nix.
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Hab mich auch eine Zeit lange damit befasst. Würde gerne wieder mehr in das Thema rein finden.
Ich hab mir von Dagmar Gericke Videos angesehen und auch einige online Trainings bei ihr gemacht. Manches geht Gratis, manches ist zu zahlen.
Auf der einen Seite hat sie mir total geholfen, auf der anderen Seite, weiß ich nicht ob ich auf der Suche nach einem neuen „Guru“😉 bin, oder warum es mir zurzeit so schwer fällt mich in der Thematik „weiter zu bilden/entwickeln“
Wenn jemand Empfehlungen hat, immer her damit.
(Zum Bücher lesen komm ich leider absolut nicht.)
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Man sagt doch immer, dass Kinder eine sehr kurze Aufnahmespanne haben und demnach nur kurz zuhören UND verstehen können. Ist das dann nicht zu viel, wenn ich da lange und breit erkläre was wie warum gemacht wird, anstelle einfach zu sagen: bitte mach dieses oder jenes?
Das wäre doch höflich, respektvoll und knackig kurz 😅
Bzw. welchen Benefit hat diese Art der Formulierung und das nicht verwenden von müssen/sollen/nicht?
Bei nicht hab ich mal gehört, dass es das für unser Gehirn nicht gibt. Aber bei den anderen frag ich mich, wie man dann klare Regeln formuliert, außer mit du darfst/darfst nicht - was bei Regen ja teilweise nicht stimmt, weil es muss sein. Oder es gibt ja Situationen, wo es keine Diskussion gibt, sonder wirklich passieren muss/soll😅
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Müssen wiederum wird als Zwang abgespeichert.
Mit etwas Nachdenken findet man Formulierungen ohne das Wort Nicht.
Beispiel : kind will über die Straße rennen: schau da drüben ist ein Zebrastreifen, Ampel oder zuerst schauen wir genau ob ein Auto kommt. Es kann Dich überfahren, dir weh tun, dich verletzen, ist sehr gefährlich. Oder einfach nur - wir gehen dort bitte über den Zebrastreifen, das ist sicherer. (Natürlich nur eine der genannten Möglichkeiten dem Kind gegenüber erwähnen. )
Ist auch kurz und knackig.
Mein Sohn hat ab 2 gefragt warum er dies oder jenes machen soll. Er braucht für alles eine Begründung. Ein Satz. Muss auch nicht ausführlich sein. Nur Nachvollziehbar für das Kind.
Bitte Zähneputzen wegen der "Kariesmännchen".
Bitte zieh die Schuhe an, wir gehen einkaufen (das wir gut kochen können) ...
Und ja ich hab mich schon früh auf Diskussionen mit den Kindern eingelassen. Die Erklärung kann nach Alter angepasst werden und es darf nicht nachgegeben werden. Und ja es ist mühsam.
Und mit ein Grund warum manch einer meine Kinder für Respektlos halten. Sie fragen nach, führen nicht einfach aus. "Funktieren also nicht richtig ".
Und nein ich zieh das nicht immer durch. Im Kleinkindalter hab ich viel mehr darauf geachtet. Jetzt nicht mehr wirklich, da auch die Kinder andere Formulierung über Schule oder Kindergarten mitbringen. Ich seh unsere Kommunikation aber als Gewaltfrei, weil ich ihnen doch eine gewisse Wahl lasse. Ich versuch mich höflich auszudrücken und stelle Bitten und Hilfestellungen dazu ohne bedingungsloses : Du musst jetzt.
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Bzw. die Formulierung einer Bitte/Aufforderung die man ja prinzipiell gern erfüllt haben möchte.
(Achtung autistische Sichtweise 😅)
Eine Aufforderung mit Bitte formuliert beinhaltet immer die Möglichkeit nein sagen zu können.
Mich ärgert nichts mehr als Bitten, die man eigentlich erfüllt haben möchte, die so formuliert werden.
"Magst du mir bitte das und das geben?"
Nein, mag ich nicht 🤷
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Aber was ist mit "zieh dir jetzt bitte deine Schuhe an".
Da ist auch ein bitte drin aber es ist eindeutig eine Aufforderung. Natürlich kannst trotzdem sein, dass das Kind darauf "nein" sagt aber es ist unwahrscheinlicher wie bei deinem Beispiel mit der Frage.
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Persönliche Sprache beginnt mit ich oder mir. Z.B.:
Mir ist wichtig...
Ich möchte...
Ich brauche (von dir)...
Ich sehe...
Ich fühle mich...
Mein Gefühl sagt mir...
Mein Eindruck ist...
Das sagt etwas über dich aus und du fällst auch nicht so schnell in die Beschuldigung rein.
Versuch Mal Sätze damit zu beginnen und schau, wie sich der Kontakt zu deinem Kind verändert. Dh wirst erstaunt sein, wie gut sie dich plötzlich ernst nehmen können wenn du ausdrückst was dir wichtig ist und dabei klar und authentisch bist!
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Ja dann sag das doch! "Ich will, dass du im Auto angeschnallt bist. Das ist mir sehr wichtig und darauf bestehen ich jetzt." Warum? "Weil ich für deine Sicherheit verantwortlich bin." 🤷
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Ich sage immer bitte und danke zu meinem Kind- aber ich merke, wenn ich es frage formuliere wird es häufiger ignoriert, als wenn ich ihn direkt dazu auffordere.
Ich bin aber z B. Davon überzeugt, dass ich mein Kind nxihf zwingen kann bitte und danke zu sagen. Ich lebe es ihm vor, aber die Motivation sich zu bedanken sollte von ihm aus gehen.
Worauf ich auch achte (und was mich bei Erwachsenen imens stört) ist das weglassen vom Konjunktiv als Höflichkeitform.
Beispiel:
"Gib mir bitte das Salz"
"Könntest du mir bitte das Salz geben?"
Klar funktioniert das nicht bei kleinkindern, da sie die Frage als Option verstehen. Ich kann ihnen aber mit anderen vorleben, so zu sprechen.
Was meine Kinder sich auch nicht angewöhnen sollen (daran muss mein Mann viel arbeiten ) "soll ich xy".
Soll ich jackd anziehen, soll ich Geschirr einräumen, soll ich dies, soll ich das...
Entscheidung lieber selber treffen
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Da hörst Du dann: oooch immer nur ich ich ich.... was ist denn mit mir? Ich (Kind) wohne auch hier nicht nur Du. Und MICH stört Schmutz gaaar nicht.
Und dann entsteht eine Diskussion mit mehreren Optionen. Spätestens wenn Kinder allein wo zu Besuch sind und dort nicht die Schuhe ausgezogen werden oder bei Freunden was anders gehandhabt wird.
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Natürlich werden Regeln und Grenzen hinterfragt und ausgetestet. Das ist normal und ein gesundes Verhalten von Kindern, gegenüber ihrer Eltern. Schwierigkeiten oder gröbere Verweigerung hatte ich diesbezüglich noch keine. Also ich bin mit der Schiene der Gleichwürdigkeit und Authentizität sowie der persönlichen Sprache bei meinen Kindern und in meinem Umfeld bisher gut gefahren.
Vielleicht ändert sich das irgendwann und dann werde ich entsprechend etwas anpassen. We will cross that bridge when we come to it. 🤷
Natürlich kann man in jedem erziehungsstil ein Haar in der Suppe finden, wenn man will. Und jede Familie ist anders deshalb kann es sein, dass es bei dir so war und bei mir zu Hause anders ablaufen wird weil wir es mit Sicherheit auch nicht exakt gleich machen.
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Man muss da halt (wieder) durch.
Und irgendwann ist es dann ein bisschen nervig immer das selbe zu wiederholen. Oder abgewandelt zu erklären.
Liegt wahrscheinlich auch an meiner eigenen Ungeduld. Oder weil man das ja nicht nur Kind 1 xmal erklärt sondern auch Kind 2 und 3 und nicht alle Argumente von jedem gleich gut verstanden werden oder zum Ziel führen.
Das Konzept ist wirklich gut. Und ich bewundere jeden der das langjährig praktiziert und durchhält.
Es hörte sich auch für mich gut und richtig an, aber ich stand halt irgendwann ein bissl an.
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Sätze wie, "Ich finde das Wohnzimmer zu unordentlich durch die vielen Spielsachen, bitte helft kurz mit, dass zusammen zu räumen" wird bei mir mit "DIR ist es zu unordentlich, uns nicht " beantwortet
Nun prinzipiell stimmt es, aber wir wohnen alle hier und wir wollen uns alle hier wohl fühlen.
"Wir mögen es aber unordentlich". Dann könnt ihr die Unordnung gern in euren Zimmern ausleben ...
Dies nimmt meistens das Ende, dass Liam dann sagt, hättest du nicht einfach sagen können was du möchtest, statt ewig drum herum zu reden.
Die Kleine mit ihren bald 5 Jahren reagiert auf die Art noch, der 12 und 15 Jährige aber nicht mehr.
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Am Beispiel Spielsachen wegräumen: Das Argument eines Kindes zB "mir ist es aber nicht wichtig" muss dann doch eigentlich akzeptiert werden und ich müsste es selbst machen, weil es dem Kind ja nicht stört. Damit erreiche ich aber nicht, dass er/sie lernt, dass das Spielzeug weggeräumt gehört.
Oder am Beispiel im Auto anschnallen. Wenn ich sage "ich bestehe darauf" kann ich doch gleich auch sagen, du musst das machen - kommt ja aufs Gleiche, weil das Kind ja keine Wahl hat und ich als Verantwortungsträger ja über seinen Kopf hinweg entscheiden muss.
Ich selber wäre als Kind dafür nicht geeignet gewesen, wenn meine Mama so mit mir geredet hätte. Die wär mit erklären und diskutieren nie fertig geworden 😅
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Anschnallen ist ein Sicherheitsthema. Da wird nicht diskutiert. Aber durchaus erklärt. Hab aber noch nie von einem Kind gehört dass das tatsächlich verweigert. Kinder sind ja auch nicht dumm, und solche Erklärungen verstehen sie.
Und wenn mich die Unordnung stört muss ich halt durchsetzen dass aufgeräumt wird - oder eine andere Lösung finden. Selber aufräumen. Eine Putzfrau einstellen. Die Kinder dazu bringen.
Zu sagen „ich bestehe darauf“ ist durchaus legitim wenn mein Bedürfnis nach Ordnung groß genug ist. Ich darf meinen Kindern durchaus beibringen dass sie Rücksicht auf sie Bedürfnisse anderer nehmen müssen.
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Aha, dir ist es im Moment nicht wichtig... Warum/unter welchen Umständen etc. Was würdest du denn (von mir) brauchen, damit ... etc. Vielleicht findet man dann zB den Kompromiss, dass man bei lustiger Musik gemeinsam tanzend aufräumt oder so.
Es geht ja nicht darum meinen Kindern meinen Willen aufs Auge zu drücken oder um jeden Preis durchzusetzen was mir gerade wichtig ist, sondern eben auch unter Berücksichtigung der Bedürfnisse aller, ein gutes Miteinander zu finden, und das langfristig.
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Statt ihn zu nehmen und zu wickeln, weil er in die Windel gemacht hat.
Führen wir ein Gespräch in dieser Art
"Du hast gerade Kaki gemacht. Wir wechseln jetzt die Windel."
"Nein."
"Ich verstehe, dass du gerade lieber xy weiter machen möchtest. Mir ist aber wichtig, dass du kein Kacki in der Windel hast."
"Nein, lassen"
"Das kacki muss weg, sonst kriegst du einen roten po. Ich nehme dich jetzt hoch und wir gehen wickeln."
"Nein"
"Gibt es etwas, was dir das wickeln gehen lustiger machen könnte. Wir könnten ein Lied hören oder singen, ein Buch mitnehmen" usw.
Oder ich gebe ihm Auswahl
"Willst du selber gehen oder soll ich dich tragen"
Ganz selten ist das Gespräch so lange, wie hier geschrieben. Meist sind es maximal 1-2 Neins. Was ich aber merke ist, dass er manchmal einfach Zeit braucht, zu verstehen was jetzt passieren wird, sich darauf vorzubereiten, vielleicht noch etwas zurnde zu machen.
Das die Windel gemacht wird ist klipp und klar (so wie auch das anschnallen im auto). Aber in welchem Tempo wir uns durchsetzen ist hier eher das ding. Und diese Kommunikation bietet 1. Zeit, die die kinder brauchen und 2. Die Möglichkeit ihre Bedürfnisse in das Geschehen zu integrieren (z.B. Bedürfnis nach Zeit, Nähe, sekbstbestimmtkeit etc)
Das selbe gilt sicherlich auch für Teenager. Ihrem Alter entsprechend versuchen sie dagegen anzuargumentieren (und das sollten Teenager such lernen und manchmal gewinnen, gehört zum Prozeß). "Du willst es ordentlich, nicht ich" ist das selbe wie "du willst jetzt wickeln, ich nicht" in Form eines klaren neins eines kleinkindes.
Was ist das Bedürfnis des Teenagers und wie kann es mit dem eigenen bedurfniss nach Ordnung in Einklang gebracht werden. Braucht er/sie noc etwas Zeit zum anfangen. Hilfe (weil z.B. müde etc)
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GfK hat viel mit Dialog zu tun. Wir möchten wissen, wieso die Kinder so denken wie sie denken und wie wir gemeinsam eine Lösung finden können. Das ist keine "schnelle" Erziehungsmethode wo ich auf Knopfdruck die Kooperation meines Kindes und somit meinen Willen erreiche, sondern eine innere Haltung dem Kind gegenüber. Es geht einfach darum, seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse zum Ausdruck zu bringen. Natürlich unter dem Aspekt, dass wir sehr hoffen das die Kinder das dann auf diese respektvolle Weise ebenso tun.
Es geht auch nicht darum, alles zu Tode zu erklären und zu lamentieren sondern darum, den Kinder auch zuzugestehen, dass sie kompetente Menschen sind die durchaus in der Lage sind Situationen zu verstehen wenn wir sie erklären und dann bereitwilliger mitmachen.
Wenn das Kind nicht aufräumen will kann ich fragen "was brauchst du jetzt von mir, damit wir das hinbekommen?" Und wenn ich das mit ehrlichen Interesse Frage (und nicht mit Hintergedanken um zu meinem Ziel zu kommen sondern weil es mich WIRKLICH interessiert) dann wird womöglich auch eine Antwort kommen. Und wenn sie lautet "aufräumen ist voll fad" könnrn wir gemeinsam versuchen es lustiger zu machen. Vielleicht lautet die Antwort auch "ich will nicht JETZT aufräumen." Dann kann ich fragen "OK, was möchtest du noch machen bevor du aufräumst? Was ist es, das du noch erledigen musst bevor du bereit bist zum aufräumen?". Da bekomme ich mein Bedürfnis nach Ordnung trotzdem erfüllt, erfülle aber auch das Bedürfnis meines Kindes nach Autonomie und Selbstbestimmung. Vielleicht lautet die Antwort auch "das ist so viel". Dann ist das Kind vielleicht mit der Aufgabe überfordert und braucht mehr Führung. Dann kann. Ich sagen "Aha, ja, ich sehe, dass da sehr viel Spielzeug liegt. Wir machen das gemeinsam, OK?. Fang du doch bitte schonmal mit den Büchern an, ich räume hier den Zug weg."
Ich denke, du verstehst worauf ich hinaus will. Es geht darum, Kompromisse zu finden und einen echten, wertschätzenden Dialog mit dem Kind zu führen. Nicht darum, Dinge zu Tode zu diskutieren.
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Die gibt eine wirklich gute und kurze Zusammenfassung. Kathy Weber hat auch ihren eigenen Podcast ("Familie verstehen - das ABC der gewaltfreien Kommunikation") der wirklich sehr empfehlenswert ist, falls jemand tiefer in das Thema eintauchen will.
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Lasst uns dazu doch auch konkrete Alltagsbeispiele sammeln
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zB Wenn ich seh wie du spielst/malst..., (Beobachtung) bin ich glücklich und dankbar, (Gefühl) dass ich mit dir - du wunderbares Kind - zusammenlebe, denn es erfüllt mein Bedürfnis nach Verbundenheit (Bedürfnis).
Ich finde es klingt noch sehr gestelzt. Also ich bin da noch auf der Suche nach "natürlicheren" und alltagstauglicheren Formulierungen.
Oder auch gegenüber dem Partner...
zB Du hast die Küche aufgeräumt und die Kinder ins Bett gebracht. Das ist eine große Erleichterung für mich. Ich hatte Zeit mit meiner Freundin zu telefonieren, das ist mir wichtig, um mein Bedürfnis nach Austausch mit Gleichgesinnten zu erfüllen. Es hat mir sehr geholfen mir diese Zeit für mich nehmen zu können, ohne dabei ein schlechtes Gewissen wegen der Kinder haben zu müssen. Danke.
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Aber ich sag meinem großen oft, dass es für mich sehr schön ist seine Mama zu sein und es mich freut XY zu sehen ('wie viel Spaß du am sporteln hast, wie kreativ du bist, wie empathisch,....').
Meinem Partner sage ich meist etwas wie "Danke, dass du XY erledigt hast. Ich hoffe du weißt, wie sehr ich das an dir schätze. Ich brauche derzeit mehr Zeit für Ruhe und sehr es wirklich nicht als selbstverständlich, dass du so viel von meinen Posten derzeit übernimmst. Danke mein Schatz!"
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Das Beispiel kommt immer wieder mal... Ich hab mir dazu schon ein paar Gedanken gemacht, aber mich würde eure Meinung interessieren.
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Beobachtung
Gefühl
Bedürfnis
Bitte
Versuch Mal eine Formulierung.
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Also zB "Du verbringst schon Stunden vor dem TV, ich fühle mich einsam und würde mich sehr gerne mit dir über deinen Tag unterhalten. Wäre es möglich, den TV für eine Stunde abzudrehen?"
Oder: "Du ruhst dich aus und siehst dir gerade deine Lieblingsfolge an, ich brauche Bewegung an der frischen Luft, und möchte eine Runde spazieren gehen. Möchtest du dich mir nach dieser Folge anschließen?"
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Sollte es im ersten Satz der Beobachtung nicht eher von dir aus gehen? Mit dem DU zu beginnen find ich etwas hart.
Mein Vorschlag
Ich habe beobachtet, dass du jetzt schon länger vor dem TV sitzt.
Das entschärft (in meinem Ohr 👂) etwas die Beobachtung.
Bitte gerne um Berichtigung, ich fange erst an das Gebiet zu erlernen 😅
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Genau, dann eher wie du schreibst @Linna
Generell sind halt "Ich - Botschaften" empfehlenswert, vor allem wenn man über die eigenen Gefühle spricht.
Also noch ein Bsp:
Es ist schon 7, Zeit zum Fertigmachen. Es stresst mich, wenn wir nicht rechtzeitig loskommen. Mir ist pünktlich anzukommen wichtig. Unterstützt du mich dabei, indem du XY holst?
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Ich lasse die Fragen oft weg, wenn ich was wirklich will. 🫣 vermutlich nicht korrekt, aber bei meinem Sohn aufgelegt, dass er dann einfach "Nein" sagt (was natürlich auch okay ist, aber ich leg das nein so viel mehr auf mir deiner Formulierung!) . Ich sag dann eher "Ich würde es schön finden, wenn du mich nach dieser Folge begleitest!".
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Ja, ich würde es eben auch nicht als Frage formulieren.
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Zumindest ist es meine Erfahrung, sowohl im Job als auch mit meinen Kids, dass es so viel eher auch zu Kooperation kommt Oder das Kind fragen, ob es sich begleiten mag und eine Idee hat, was ihr draußen noch machen könntet/wohin/wie es rausgeht.
So fahre ich mit meinen Schulkids immer gut.
(Der Lärmpegel ist sehr gestiegen. Ich bekomme Kopfweh und brauche mehr Ruhe. Könnt ihr leiser Arbeiten ? Was hilft euch dabei ?)
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Wir haben bei meinem Sohn z.B. aktuell (wieder) das Thema, das er sein Spielzeug durch die Gegend wirft. Da sag ich dann zu.B: "J. Ich kann sehen, dass du gerade das Spielzeug geworfen hast. Das ärgert mich. Mir ist wichtig, dass die Spielsachen ganz bleiben damit wir lange Freude dran haben. Ich möchte bitte, dass du das lässt. Bitte wird stattdessen einen Ball".
Ich finde diese Formulierung durchaus authentisch und auch Recht klar, sie kommt mir aber nicht so "gesäuselt" vor wie ich das vom Gefühl her manchmal erlebe.
Ich finds auch schwierig in diesem Moment die passenden Worte zu finden wenn ich mich ärgere. Da kommen dann bei mir sehr oft Anschuldigungen rüber "musst du immer, kannst du nicht...". Da mit einer Beobachtung zu beginnen kann schon helfen.
Ich find halt auch immer wichtig, dass ich das nicht nur so in den Raum rein sag, sondern dass mir die Kinder wirklich zuhören. Also auf Augenhöhe gehen, warten bis sie mich anschauen und dann meinen Satz sagen.
Ich persönlich finde aber Klarheit (nämlich die eigene, klare Haltung, was ich jetzt eigentlich gerade will als auch eine glasklare Formulierung) wichtiger als diese 4 Schritte und halte mich deshalb da meist nicht dran. Also irgendwie angelehnt schon aber nicht dogmatisch. Wenn ich erst jeden Satz auf die Waagschale legen muss, verliert es hakt seine Authentizität. Ist meine Meinung und mein Gefühl zu der Sache.
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Ich lebe und erlebe es genauso.
Lieber ein Ticken mehr Authentizität, dafür vielleicht keine 100% GFK nach Lehrbuch.
Und gerade bei manchen Sachen in Alltag oder Job mit Kindern, ist es für mich z.b auch nicht okay, dass eine Antwort nun "Nein" wäre. Weil ich als Erwachsene auch die Verantwortung über mein Kind trage, oder als Lehrerin Verantwortung gegenüber 25 Kinder habe, und daher nicht 5 machen lassen kann, worauf sie gerade Lust haben.
Deshalb JA ... formuliere ich Dinge oft bewusst so, dass NEIN vielleicht nicht die erste logische Antwort drauf ist. Oder muss bei manchen Themen die Entscheidung übernehmen (eben z.b Fernsehen, Süßigkeiten.... irgendwo ist halt ein Limit erreicht, das dem Kind schadet). Aber natürlich ist es mit immer wichtig, dass meine Handeln erklärt wird, meine Worte wertschätzend gewählt sind.
996
Aber bei Situationen wie dem Spielsachen werfen bin ich nicht für das gfk zu begeistern. Da geht es ja nur in 2. Folge um das Bedürfnis und in 1. Folge um das Setzen von Grenzen.
Ich würde da eher hingehen und auf Augenhöhe liebevoll aber mit ernstem Ton sagen: Nein, kein Werfen von Spielsachen!" Oder "stopp, hör bitte auf die Sachen zu werfen!"
Und dann weiter erklären.
Wenn du Aufmerksamkeit möchtest, dann kannst du mir auf die Schulter tippen, so. (Und dann vormachen)
Wenn du etwas werfen willst, dann kannst du deine Bälle nehmen.
Wenn es für mich offensichtlich ist welches Bedürfnis es gerade ist, sag ich natürlich nur das.
Aber ich würde da nicht kommen mit "ich bitte dich xy zu tun/zu lassen" in dem Fall bin ich der Erwachsene und mir der Konsequenzen mehr bewusst als er (Verletzung, Beschädigung etc.)
Also ich sehe gfk nicht als richtiges Instrument für solche ernsten Situationen mit klaren Grenzen. Eher als guten Ton zwischen den Personen, die sich über ihre Bedürfnisse austauschen.
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Nur weil es gewaltfrei ist, heißt das ja nicht, dass ich keine Grenze kommuniziere. Die kommuniziere ich ja sehr klar. Und es gibt ja auch nicht "die Grenze" sondern nur meine eigene Grenze. Deshalb ist die persönliche Sprache sehr wichtig (mir ist das zu laut, ich möchte, ich brauche, ich habe den Eindruck, mich ärgert,...).
Also ich denke schon, dass das auch bei Kindern gut klappt.