Kind schmeißt mit Sachen um sich

Meine Tochter ist nun 19 Monate alt. Grundsätzlich entwickelt sie sich gut. Sie geht seit Oktober in die Krippe, wo sie sich gut eingelebt hat und viel lernt. Eine Sache tut sie jedoch seit etwa einem halben Jahr, ohne dass ich eine Veränderung feststellen könnte: Sie schmeißt ALLES durch die Gegend!!! Als sie jünger war, dachte ich ja noch, sie entdeckt die Schwerkraft ;). Nun wird es aber echt sehr mühsam. Jedes Spielen wird unmöglich, weil sie mit Bausteinen, Spielzeugautos etc. NUR herumschmeißt. Vom Schmeißen beim Essen will ich gar nicht reden. Ist/War das bei euren Kindern auch so stark ausgeprägt oder ist meine Tochter da ein Extremfall? Danke für eure Erfahrungen!
Tigerchen1985

Kommentare

  • Hallo Albe,
    das Sachen schmeißen an sich ist normal. Jedes Kind probiert das in irgendeiner Form früher oder später aus. Also kannst du schonmal beruhigt sein, dass mit deinem Kind nichts falsch ist :wink:

    Es wäre interessant zu wissen, warum sie das macht damit man gezielt daran arbeiten kann wie das schmeißen in eine andere Aktion umgelenkt werden kann.
    Es könnte sein, dass sie schmeißt weil:
    - es ihre Form ist zu kommunizieren bzw. Zuwendung zu bekommen ("hey, schau her. Spiel mit mir" - zack Baustein fliegt in deine Richtung) oder
    - aus Frust ("das geht nicht so wie ich das will" - zack Baustein fliegt) oder
    - um Reaktionen zu testen ("aha, das letzte Mal hat die Mama ganz böse geschaut als ich das geworfen hab. Was macht sie heute? Was macht sie, wenn ich das hier werfe?...")

    Es kann natürlich auch eine Mischung aus allen 3 Dingen sein wobei es mir für letzteres schon fast etwas zu lang dauert. Also so Sachen, die gemacht werden um eine bestimmte Reaktion zu verstehen werden meist nach wenigen Wochen wieder unterlassen weil die Kinder das Muster dahinter abchecken und dann erstmal gesättigt sind von der Situation.

    Kannst du festmachen, woran es bei deiner Tochter liegen könnte?
  • Bei mir hat konsequentes „das werden wir nicht - nur einen Ball darf man werden“ und ich habe so einen Softball besorgt - das klappt bis heute noch sehr gut
    Anne_
  • @Kaffeelöffel, danke für deine Antwort! Die Ursache für ihr Verhalten ist mir ein Rätsel. Vielleicht ist es tatsächlich eine Art Kommunikation, die sie damit erreichen möchte. Ich beschreibe vielleicht mal eine typische Situation. Wir sitzen gemeinsam auf dem Boden, sie zeigt auf ein Steckspiel, das sie gerne haben möchte, ich reiche es ihr, damit wir es gemeinsam spielen können. Sobald die Teile ausgepackt sind, beginnt sie alle Teile in alle Windrichtungen zu schmeißen. Sie zielt dabei gar nicht auf etwas oder jemanden. Mein "Nein, hör bitte damit auf. Nicht schmeißen." ignoriert sie. Danach sage ich ihr, dass sie die Teile wieder zurückholen soll. Das klappt hin und wieder, aber meistens nicht. Wenn ich ihr sage, dass wir das Spiel nun nicht mehr spielen können, ist es ihr herzlich egal. Ich bin in solchen Situationen, vor allem abends wenn meine Batterien schon fast leer sind, schon sehr frustriert und genervt. Ich möchte mich mit ihr beschäftigen und auf sie eingehen, aber wie?
  • @Albe

    Unsere Mädchen sind gleich alt🥰 und wir hatten das mit dem Rumschmeißen auch eine Zeit lang. Aber nicht so extrem wie bei dir. Ich würde an deiner Stelle das Spiel einfach unterbrechen, wenn sie wieder anfängt zu schmeißen. Und dann das Spielzeug wieder weglegen und erklären, dass man nicht damit wirft oder so. Und dann ein weiteres Spiel ausprobieren? Also so gut es geht das Verhalten nicht zu sehr kommentieren, einfach signalisieren, dass es nicht erwünscht ist und sie dadurch keine extra Aufmersamkeit bekommt. Dann wird es vielleicht uninteressant für sie😅
    Albe
  • KaffeelöffelKaffeelöffel

    11,115

    bearbeitet 16. 11. 2022, 10:55
    @Albe klingt für mich als würde sie nicht so Recht wissen, wie sie sonst damit spielen soll/kann.
    Ich würd versuchen immer gleich zu reagieren: wenn möglich, sie abhalten bevor sie es werfen kann (ihre Hand mit dem Spielzeug festhalten). Dann "nein!" Oder "Stopp" "Das Spielzeug bleibt in der Hand". Ich Versuche bewusst, dass Wort "nicht" zu vermeiden weil das von Kinder Gehirnen noch nicht verarbeitet werden kann. Also wenn du sagst "nicht werden" hört dein Kind "werfen!". Deshalb ein Satz, in dem das Wort vermieden wird. Und dann (und das ist SO einfach aber so effektiv): nur weil sie weiß, was sie nicht machen soll heißt das nicht, dass sie weiß was sie stattdessen machen kann. Also in der Situation dann "schau, du kannst die Steine stapeln." Vorzeigen und sie einladen mit dir gemeinsam zu spielen.

    Wird dauern. Du wirst einen langen Atem brauchen aber wenn du immer gleich vor gehst, hast du es wahrscheinlich in ein - zwei Wochen geschafft.
    MamaGlück20Albe
  • Danke für eure Anregungen/Vorschläge! Ja, es wird viel Durchhaltevermögen meinerseits brauchen.
  • Mein Sohn ist 18. Monate und wenn er abends beginnt mit "allem" zu werfen, dann weiß ich das er müde ist und eigentlich ins Bett will/sollte er aber irgendwie noch nicht runterfahren kann. Ich gehe mit ihm dann meistens ins Bett und mache mir dem abendritual weiter.

    Sonnst wirf mein Sohn mit Sachen wenn er sich ärgert, weil es nicht klappt wie er will oder ich es nicht erlaube
  • @Albe Wir hatten die Phase auch mal! Bei uns hat gut geholfen, was @Kaffeelöffel beschrieben hat, also ihm eine Alternative zu bieten. Dass ich dann zB mit den Bausteinen gleich gebaut habe, hat meinen Sohn dann gleich vom Werfen abgelenkt und irgendwann hat er selbst nicht mehr daran gedacht, sie zu werfen. Wie so vieles bei Kindern war es eine Phase. 😇 Alles Gute und gute Nerven!
  • Hallo, unser Sohn ist nun 14 Monate und die Werferei wird leider immer schlimmer. Wir haben schon alle holzbausteine usw weggeräumt. Jetzt haben wir aber das Problem, dass er alles, wirklich alles nach dem Hund wirft. Mein Partner ist zur Zeit in Karenz und meint es wird jeden Tag schwieriger mit den beiden. Unsere Hündin ist prinzipiell sehr lieb zum kleinen, aber verständlicherweise nicht erfreut wenn Sachen nach ihr geworfen werden.
    Sie verlangt halt auch viel Aufmerksamkeit, wenn man mit ihm spielt am Boden dann steht sie ständig daneben und möchte dass man ihr Sachen wirft (das ist ihre einzige Art zu spielen oder Zerrspiele, die sind natürlich nix für den kleinen). Jetzt haben wir halt oft dem Hund was geworfen und der kleine hat zugesehen bzw auch Ball geworfen. Er kann halt leider nicht unterscheiden zwischen Ball und holzbaustein oder anderen harten Dingen.
    Wenn die werferei wieder zu viel wird, schicken wir den Hund aufs Sofa in eine Ecke, wo unser Kind nicht hin kommt. Das ist aber auf Dauer keine Lösung, da der Hund dort nie bleiben mag und immer wieder dazu kommt und ständig ganz nah dabei sein mag.
    Jetzt sind wir schon recht ratlos wie wir das weiter angehen sollen, wir erklären ihm jedes Mal ganz ruhig dass er die Sachen nicht werfen soll weil er ihr sonst wehtun kann, halten Hand fest und sagen nein/stop usw, was halt hier schon geraten wurde. Oft lacht er aber nur oder schüttelt halt den Kopf, und macht es nachher gleich wieder 🤷‍♀️
    Vielleicht hat ja noch wer eine Idee was wir tun können?
  • Bei uns ist es um den dritten Geburtstag besser geworden. Er hat jetzt verstanden, dass Sachen kaputt werden können…

    Bis dahin hat aber weder reden noch wegräumen geholfen, da er keine emotionale Bindung zum Spielzeug hat. Bei uns musste alles dran glauben 🙈 Spielzeug, Geschirr, Gläser, einfach alles… Nicht mal die Weihnachtsdeko vor der Haustür hat überlebt 😢
  • @marmot2507 also, so hart das klingt aber vorerst würde ich die beiden Mal räumlich trennen tagsüber. Wenn der Hund nicht gelernt hat, dass er Ruhe zu geben hat während ihr euch um euer Kind kümmert (das ist mit Sicherheit eine Erziehungssache beim Hund) dann müsst ihr vorerst dafür sorgen, dass der Hund geschützt wird.
    Als zweites würde ich, bis er sich das nicht abgewöhnt hat, nicht mehr vor dem Kind mit dem Hund solche Spiele machen. Er kann mit dem Alter einfach nicht unterscheiden, dass es Spiel ist wenn ihr ihm einen Ball werft aber nicht OK ist, wenn dem Hund irgendwas anderes geworden wird. Ebensowenig kennt er den Unterschied zwischen "nach dem Hund werfen" oder "etwas werfen damit der Hund es holt/fängt". Somit tut euch selbst einen Gefallen und spielt vorerst solche Sachen nicht in seiner Gegenwart. Und dann könnt ihr auch auf das werfen von Gegenständen wie von mir oben beschrieben eingehen.

    Auf lange Sicht würde ich dem Hund beibringen, dass er Sendepause hat, wenn ihr gerade am Boden mit dem Kind spielt. Es spricht nix dagegen, dass er daneben liegt aber ständig zum Spiel auffordern ist nicht erwünscht. Wenn das Kind sich selbst beschäftigt oder schläft, dann spricht ja nix dagegen sich dem Hund zuzuwenden aber dann initiiert IHR das Spiel und nicht der Hund.
    Magicbustrip
  • @Kaffeelöffel danke für deinen Input! Räumlich trennen ist so ne Sache…funktioniert momentan überhaupt nicht da der Hund immer gern dabei sein möchte. Selbst beim bettfertig machen sitzt sie momentan im Badezimmer daneben 😅 dabei ist sie eh voll fertig vom Tag und nicht mehr die jüngste, kaum ist der kleine im Bett sieht man sie nicht mehr.
    Ist halt auch so ne Eifersuchtsgeschichte, eh schon seit er auf der Welt ist. Er hat vor kurzem laufen gelernt und nun ist es wieder schlimmer geworden. Jedes Mal wenn wir ihn ermutigt haben wenn er ein paar Schritte gemacht hat stand sie auch gleich immer daneben und wollte bewundert werden.
    Einfach in ein anderes Zimmer sperren geht auch nicht dann bellt sie bis sie wieder reingelassen wird, außerdem tut sie uns dann auch leid, sie gehört ja genauso zur Familie und soll sich nicht ständig zurück gestellt fühlen. Wenn es wieder wärmer wird geht es eh dann ist sie gerne im Garten nur momentan ist das Wetter nicht genehm 😅
    Aber ja, das mit dem gemeinsamen Spielen müssen wir wohl für eine Zeit lang lassen.
  • @marmot2507 wir haben auch einen Hund und mussten sie am Anfang strickt trennen wenn ich alleine war, weil sie gar nicht gut reagiert hat. Sie kannte Kinder und Babys einfach nicht.
    Sie hat sich an ihm gewöhnt und das Knurren und Bellen kommt nicht mehr vor und sie ist jetzt absolut lieb zu ihm. Dein Hund zeigt es vl nicht auf diese Weise braucht aber trotzdem Grenzen und das sie weiß das sie sich in gewisse Situationen einfach auf ihren Platz begeben muss. Das ganze funktioniert natürlich nicht an einen Tag und muss man trainieren, aber ich denke das es dem Hund damit auch besser geht weil es den Stress nimmt.
    Du kannst auch ein Kindertürgitter montieren, da sieht sie euch aber die räumliche Trennung ist zumindest gegeben.
  • @Linna Ja danke das mit dem türgitter haben wir eh schon überlegt, ist eine gute Idee.
    Gewöhnt hat sie sich eigentlich gut an ihn, ich glaube sie mag ihn sogar 😅, das mit dem Werfen ist halt außer Kontrolle geraten. Wir werden drinnen jetzt einfach mal nicht mit dem Hund spielen
  • @marmot2507 Wir haben einen sehr triebstarken und fordernden Hund zu Hause. Es ist sehr mühsam aber in meinen Augen essenziell, dass der Hund Grenzen bekommt und nicht noch mit Ballspiel belohnt wird wenn er eifersüchtig auf das Kind ist. Sowas kann auch seht böse enden.. desto früher der Hund lernt, wann er Sendepause hat, desto einfacher ist es für alle Beteiligten. Va wie soll dein Zwerg anders reagieren wenn er sieht, wie ihr dem Hund nachgebt und Sachen werft? Wie soll der das verstehen, dass er das eigentlich nicht tun sollte wenn ihr das macht?
  • @Magicbustrip ja da hast du recht, das haben wir wohl falsch gemacht. Es war zuerst wirklich niedlich wie er den Ball geworfen hat aber natürlich versteht er den Unterschied nicht zum Bauklotz. Wir werden das jetzt drinnen wohl eine Weile einfach lassen.
    Aber ansonsten hab ich mich wohl unklar ausgedrückt- unsere Hündin ist sehr lieb mit ihm im Umgang und generell ein ruhiger Hund, auch schon älter. Es fällt ihr nur schwer nicht mehr im Mittelpunkt zu sein bzw. wenn unser kleiner soviel Aufmerksamkeit bekommt.
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