Katastrophale Kinderbetreuungsmöglichkeiten am Land!

bearbeitet 24. 11. 2012, 23:31 in Smalltalk
Hallo alle miteinander,

ich könnte im Moment echt rotieren. Ich bin Biologin und habe vor dem Mutterschutz in einem medizinisch-chemischen Labor gearbeitet. Mein Sohn ist nun bald 16 Monate alt und ich möchte im April im Labor wieder zu arbeiten anfangen. Ich hatte auch bis jetzt eine sehr liebe Tagesmutter "an der Angel", nur arbeitet die leider nur Montag und Dienstag. Meine Chefin hat mir nun aber eröffnet, dass sie Montag und Dienstag mit mir nix anfangen kann, denn da hat sie eh genug Leute, sie bräuchte mich aber dringend am Freitag und ich könnte dann eventuell auch noch den Donnerstag dazunehmen. Das heißt, die eine Tagesmutter kann ich also abhaken. Und außer dieser Tagesmutter gibt es aber keine mehr in der Nähe, die für mich in Frage käme. Problem ist ja auch: Wir wohnen in OÖ direkt an der Grenze zum Bundesland Salzburg und ich wurde bereits davor gewarnt, in Salzburg nach einer Tagesmutter zu gucken, weil das mit extremen bürokratischen Hürden verbunden ist. Aber nun bleibt mir ja eh nix anderes mehr übrig, denn wie gesagt, in OÖ gibt es sonst keine Tagesmutter mehr, die für mich in Frage käme. Zum Glück wohnen meine Mutter und mein Stiefvater in der Nähe und mein Stiefvater, der schon in Pension ist, wird notgedrungen die Betreuung von meinem Kleinen übernehmen, falls ich nicht mehr rechtzeitig eine Tagesmutter auftreiben kann. Nur ist er halt gesundheitlich schon etwas angeschlagen und man weiß bei ihm nie, ob es ihm nicht auf einmal wieder total schlecht geht. Ist halt oft so ein Auf und Ab bei ihm. Außerdem würde ich meinen Kleinen lieber in eine Betreuung geben, wo er mit anderen Kindern zusammen kommt, da er voraussichtlich Einzelkind bleiben wird. Wenn ich ihm schon keine Geschwister bieten kann, möchte ich wenigstens dafür sorgen, dass er früh Kontakt zu Gleichaltrigen bekommt.

Was ich sagen will: Ich bin eigentlich echt entsetzt darüber, wie miserabel die Kinderbetreuungsmöglichkeiten in ländlichen Gegenden ausgebaut sind. Nach der Karenzzeit wieder in den alten Job zurückzukehren ist unter diesen Bedingungen ja kaum möglich, wenn man nicht gerade Verwandte in der Nähe hat, die die Betreuung übernehmen können. Bei uns in der Gemeinde gibt es für unter Dreijährige lediglich eine kleine Kindergartengruppe ab zweieinhalb (6 Plätze), allerdings nur halbtags. Da ich einen sehr weiten Arbeitsweg habe, kommt für mich aber nur eine ganztägige Betreuungsmöglichkeit in Frage. Weiters gibt es in der näheren Umgebung lediglich 3 Tagesmütter, von denen aber 2 in Teilzeit arbeiten. Und die dritte ist so überlaufen, dass man nicht mal mehr ein Jahr im Voraus einen Platz kriegt. Das Krasse ist, dass unsere Gemeinde eigentlich noch gut dasteht, in anderen Landgemeinden schaut es noch düsterer aus. Da macht der Kindergarten zu Mittag dicht und es gibt auch keine Gruppe für unter Dreijährige. Zum Glück haben wir ja wenigstens eine Nachmittagsbetreuung im Kindergarten, sonst könnte ich eh gar nicht mehr in meinen alten Job zurück.

Was ich nicht verstehe: Wenn dann in einer Gemeinde am Land irgendwas gemacht wird, zum Beispiel, dass eine Nachmittagsbetreuung eingeführt wird im Kindergarten, wird es mangels Bedarf kurze Zeit später wieder aufgelassen. Frage mich oft, ob ich die einzige Mutter bin hier am Land, die wieder in ihren alten Beruf zurück will. Wenn man in der Stadt guckt, genau das gegenteilige Bild: Da gibt es in der Krabbelstube 50 Anmeldungen für 20 Plätze. Wollen nur "Stadt-Mütter" nach der Karenz wieder arbeiten oder was? Oder beschließen "Land-Mütter", gleich von Vornherein beim Kind/den Kindern zu Hause zu bleiben, weil es eh keine ordentlichen Betreuungsmöglichkeiten gibt? Ich könnte es mir halt nicht vorstellen, jetzt dann nur noch Mutter und Hausfrau zu bleiben. Alleine schon deshalb, weil ich 8 Jahre studiert habe und es für mich auch nicht mehr so einfach wäre, nach einer längeren Kinderpause wieder in den Beruf einzusteigen.

Na ja, musste das einfach mal loswerden.

LG,
Steffi

Kommentare

  • Hallo Steffi, sag mal von wo bist du?? Klingt für mich nach Aigen-Voglhub oder Ischl? Ich kenn nämlich eine echt tolle Tagesmutter in Bad Ischl!!

    Aber du hast recht die Möglichkeiten sind wahnsinnig gering und noch dazu teilweise sehr teuer... ich würd zb für wenn ich eine Tagesmutter nehmen würde nur noch arbeiten gehen um diese zu zahlen (einzelhandel verdient man halt auch nicht soooo gut)

    Ich werd also jz schon mal für die krabbelstube anmelden müssen und dann erst in einen beruf wieder einsteigen können!
    Weil man von dem Kinderbetreuungsgeld wenn ma uns ehrlich sind auf Dauer auch nicht leben kann ohne vieles von dem was aufgebaut wurde wieder fallen zu lasse. Und dann wundert sich der staat warum immer weniger mütter bei den kids bleiben... 1 einkommen reicht geutzu tage nicht mehr!!

    Lg Malina
  • Kerstin ist jetzt 10 monate alt und ich bin jetzt schon nervös wie das mal mit der betreuung werden soll!!!! :-( i muss jetzt auch dringend mal in die krabbelstube fahren und mir alles genauestens erklären lassen!!! Da krieg i an richtigen klos im hals und a komisches gefühl im bauch, weil i sie eigentlich gar ned weg geben will! Aber was soll man machen??? :(( :(( man muss ja wieder von was leben!! Unser system ist meiner meinung nach absolut katastrophal!!!! :-(
    Eine tagesmutter kostet ja noch mehr, oder??? Wisst ihr da irgendwelche preise??!

    @steffiannemarie sorry wenn i da jetzt a bissi gsudert hab, aber das musste raus!!! Ich kann deinen ärger echt verstehen!!!

  • Kommt auf die Tagesmutter an so ab 2,50 die Stunde!
  • Maunzbääär:
    Krabbelstube haben wir gar net, echt frustrierend. Am Anfang der SS war ich noch so naiv zu glauben, wir hätten sowas in der Gemeinde.

    Kosten von Tagesmutter weiß ich gar net so genau. Das konnten sie mir bis jetzt auch noch nicht so genau sagen, da einkommensabhängig. Kosten sind für mich aber sekundär. Finde mit meiner Ausbildung nicht mehr so leicht einen neuen Job, darum ist es für mich am wichtigsten, meinen alten Job weitermachen zu können.

    Malinarco:
    Nö, bin nicht von Ischl und auch nicht von Aigen-Voglhub. Bin an der bayrischen Grenze.
  • Schade! Sonst hätt ich da vl helfen können :-(

  • Wie wäre es mit einer Kinderbetreuung bei deinem Arbeitsplatz in der Nähe...
    So machen wir das voraussichtlich.... Nehmen den betriebskindergarten meines Freundes...
    Kostet uns zwar 300 Euro im Monat da wir aus nö sind und der Kindergarten in Wien aber naja... Es ist echt schwierig das ganze...

    Wo ist dein Arbeitsplatz?

    @maunzbääär ich versteh dich total... Anfangs dachte ich noch, dass es nicht sooo schlimm sein wird die kleine im eine Krippe zu geben...aber nun wird es bald ernst und mir bricht es das Herz ... Jetzt schon :-((
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