Schwanger und meine beste Freundin zieht ins Ausland

bearbeitet 28. 09. 2015, 22:47 in Familie, Freunde & Eltern
Hi ihr Lieben,

ich ( 27 J.) bin neu im Forum und im 7. Monat schwanger.

Meine beste Freundin ist vor einem Monat ins Ausland gezogen. Sie war für mich eine wichtige Stütze und ich wir sind quasi "Seelenverwandte"... (seit 12 Jahren sehr gut befreundet). Es war klar, dass sie nach ihrem Auslandsaufenthalt wieder zurück kommt und sie hatte in Wien bereits einen tollen Job gefunden. Doch dann kam ein besseres Angebot. Sie sagte ab und ging wieder nach England.
Vor allem in meiner Schwangerschaft bräuchte ich sie zum Reden. Zudem fehlen mir gemeinsame Unternehmungen. Ich habe auch andere Freundinnen, klar, aber das ist einfach nicht das gleiche. Ich würde ihr gerne sagen:" Komm zurück!", weiß aber auch dass das unfair wäre, da sie sich beruflich orientieren und weiterbilden möchte. Vielleicht kommt sie Ende nächsten Jahres wieder zurück...vielleicht.

Bin ehrlich gesagt auch etwas enttäuscht von ihr....ich an ihrer Stelle wäre nicht gegangen. (fühle mich irgendwie hintergangen, bitte nicht falsch verstehen), da es mehr oder weniger fix war, dass sie da bleibt und von einen auf den anderen Tag ist wieder alles anders...

Kennt ihr solche Situtionen?

Habt ihr Tipps wie man so eine (Ausnahme)situation meistern kann?

lg

Kommentare

  • ChaosDeluxeChaosDeluxe

    1,873

    bearbeitet 28. 09. 2015, 22:59

    Ja, es ist hart, wenn Menschen, die einem nahe stehen aus dem eigenen Leben verschwinden. Bloß: sie gehört Dir nicht und für eine Freundschaft irgendwo zu bleiben und auf Chancen zur eigen Weiterentwicklung verzichten wäre…im Film vielleicht romantisch…im echten Leben aber unklug.

    Menschen verändern sich, Freundschaften verändern sich, Orte, an denen man lebt verändern sich, einfach alles verändert sich. Das kann man noch so sehr nicht wollen.

    Die Wahrscheinlichkeit, dass Eure Freundschaft noch die selbe bliebe, sobald Du Mutter bist, ist übrigens eine sehr geringe. Mit Baby verschieben sich auch Deine Prioritäten, Menschen ohne Kinder teilen die nicht immer oder können sie nicht nachvollziehen. Diese Phase verändert sehr sehr viele Frauenfreundschaften.

    Und dann wär sie vielleicht diejenige, die enttäuscht wäre, weil Du nicht mehr die Selbe bist.

    Eine meiner besten Freundinnen habe ich aufgrund der großen räumlichen Distanz (ich bin weg gezogen) mittlerweile schon wieder mal 1 1/2 Jahre nicht mehr gesehen - und dennoch sind wir uns recht nah. Telefon und Co. macht es möglich. Und in manchen Dingen kennen wir uns immer noch besser, als alle anderen Menschen, die wir so vor Ort um uns haben.

    Aber auch zwischen uns gab es immer wieder Phasen der emotionalen Entfernung. Neue Partnerschaften, erstes Kind usw. Letztlich haben wir nach solchen Phasen aber immer wieder zusammen gefunden. Und das seh ich als einen sehr wichtigen Pfeiler von Freundschaft, ähnlich wie bei einer Partnerschaft - nicht, dass man dauernd zusammen klebt und alles teilt, sondern dass man auch Krisen durchsteht und sich immer wieder zusammen rauft. Und dazu gehört auch, den anderen mal einfach gehen zu lassen.

  • Danke erstmal für deine Antwort. =)

    Du hast vollkommen recht und ich will sie auch nicht hier "halten",bevormunden o.ä. ,
    bin halt etwas verletzt, da ich in den letzten Jahren immer vor vollendete Tatsachen gestellt wurde und nein, natürlich muss sie mich nicht fragen, ob sie ins Ausland gehen darf. ( wenn du jetzt daran denkst ;-) )
    Es stört mich nur, dass es immer " heute so, morgen so" war. Sie tut sich schwer Entscheidungen zu treffen....und das belastet dann auch ihr Umfeld ( andere Freunde, Familie, etc.)
    Zudem fühlt sie sich im neuen Job total unwohl und am Liebsten würde ich sagen:" Dann komm wieder zurück." Aber das mache ich nicht... Mir kommt es vor, als würde ihre Entscheidung uns beiden nicht gut tun..
    Wie auch immer: Schwierig..
    Wir haben schon vieles miteinander durchgestanden, keine Frage und jeder Mensch, ob mit oder ohne Kind verändert sich...das ist mir klar. Trotz allem leiden wir beide darunter. Man kann dzt nichts ändern, das weiß ich auch, wollte nur andere Meinungen/ Sichtweisen
    hören und ev. hat ja auch jmd persönlich Erfahrung damit.

    Lg
  • ChaosDeluxeChaosDeluxe

    1,873

    bearbeitet 28. 09. 2015, 23:28
    Hm…okay…ich musste erst mal etwas an mich halten, weil mir Dein Eingangsposting schon eher besitzergreifend vorkam. Da bin ich a bissl empfindlich.

    Letztlich denk ich halt: sie ist eine erwachsene Person. Wenn sie mit ihren Entscheidungen hadert (oder wie sie sie trifft - und auch wen sie damit trifft), ist das ihre Sache. Wenn ihr Umfeld ihre Entscheidungen nicht immer gut findet, ist es Sache der Leute, die sie umgeben, jeweils für sich selbst zu entscheiden, wie sie damit umgehen.

    Enttäuscht sein…hm…das mit "Ich an ihrer Stelle" mag sein - Du bist aber nicht sie (Und solche Dinge sagen sich auch recht leicht in der grauen Theorie) und ihr daraus einen Strick zu drehen find ich auch nicht fair, ob Du vor vollendete Tatsachen gestellt wurdest oder nicht.

    Für den Moment wird sich das alles schlimm für Dich anfühlen und nach Verlust, womöglich macht aber auch die massive Veränderung, die Du allein schon durchs schwanger sein durchlebst, Deine Unsicherheit oder Dein Bedürfnis nach Beständigkeit noch größer.

    Vielleicht schadet es Dir aber auch nicht, Dich mal "allein" behaupten zu müssen und vielleicht schadet es ihr nicht, mal alleine ihr Ding zu machen, auch auf die Gefahr hin, eine falsche Entscheidung getroffen zu haben.

    Vielleicht entfernt ihr Euch voneinander, vielleicht findet ihr wieder zusammen. Das ist halt normales Risiko in zwischenmenschlichen Angelegenheiten.

    Besonders hilfreichenTipp hab ich leider nicht wirklich einen für Dich parat.
    Nett zu sich selbst sein, das ist selten verkehrt, auch und gerade wenn einem die gewohnte Welt grad ein bisserl um die Ohren fliegt. Sei Dir selber eine gute Freundin (Oh man, das klingt aber sehr nach Frauenzeitschriftenkalenderspruch. Trotzdem) und dann ist es auch nicht mehr so lang hin bis Dein Kind zur Welt kommt, das wird Deinen Fokus sehr sicher erst mal eine ganze Weile auf ganz andere Dinge legen.




  • Dein Problem wird sein, dass du dich nicht darauf seelisch vorbereiten konntest, stimmts? Warst drauf bedacht sie bald wiederzusehen und dann kommt man sich verarscht vor.
    Vieleicht ist es eine einmalige Chance für sie und jeder muss nun mal an sich selber denken statt an eine Freundin.
    Ich kann dich gut verstehen. Jedoch ist ja heutzutage Kontakt halten nicht so schwer in Zeiten von Skype und FB.

    Ich hab eine Bekannte (Beste Freundin nicht unbedingt aber wir haben uns sehr gut verstanden) die eine 3 jährige Tochter hat. In der 2. Hälfte der Schwangerschaft hab ich den Kontakt etwas vernachlässigt aufgrund Umzug und den typischen Schwangerenproblemchen. Nach der Geburt rannte die Zeit nur so dahin. So ging ein halbes Jahr ohne Kontakt vorbei.
    Letzte Woche Montag, ironischerweise an meinem B-Day, rief sie mich an und lud uns ein letztes Mal zum Kaffee ein, da sie mit der Familie in die USA auswandern und das schon in diesen Tagen.
    Ich habe im Geiste unsere Töchter zusammen auf dem Spielplatz gesehen, jetzt werd ich sie nie wieder persönlich treffen.

    Du wirst mit der Geburt erstmal etwas haben was deine Aufmerksamkeit komplett einnehmen wird, glaub mir. Und Freunde findet man neue, Familie hat man nur einmal.
    Auch wenn es momentan einen Zerfrisst (grad mit Schwangerschaftshormonen) jeder hat sein eigenes Leben.
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