@Vaju@Sunshine Girl Es ging doch gar nicht darum, Euch persönlich zu kritisieren oder Euch irgendwas zu unterstellen.
Das Adjektiv "alternativ" bedeutet erst mal absolut nichts anderes, als die Wahl zwischen zwei Möglichkeiten zulassen.
Und wenn sich Eltern zusammen finden, die der Ansicht sind, es bräuchte wieder Zucht und Ordnung und Prügelstrafe und deshalb eine Schule gründen, wär das auch eine Alternativschule.
Im heutigen Sprachgebrauch wird halt alternativ gern verwendet für Menschen, die sich für einen ihrer Meinung nach gesünderen, toleranteren, offeneren oder freieren Lebensweg entscheiden möchten. So weit, so überhaupt nicht schlimm. Insofern bin ich in manchen Dingen bestimmt hardcore alternativ.
Aber ich habe meinen persönlichen Hintergrund bisher nicht thematisiert. (Achtung, das wird jetzt noch länger als sonst)
Als jemand, der am Rande einer "alternativen Szene" aufwuchs, das war weniger die katholische oder gar Neonazi Szene, sondern so kommunistisch-buddhistisch-vegane Intellektuellen und Künstler Szene- wo vereinzelt auch zuhause unterrichtet und ansonsten oftmals eher mit Steiner geliebäugelt wurde, bin ich aber absolut empfindlich bei dem Thema und nicht immer nur rational.
Meine Geschwister und ich sind sich ziemlich einig, dass wir froh sind, da nie richtig tief hinein geraten zu sein. Und nun mal ganz tief aus dem Nähkästchen geplaudert - wir glauben sogar, dass uns die "normale" Schule quasi gerettet hat. Man kann sich fast nicht vorstellen, was der Begriff "Laissez Faire" oder "Selbstbestimmung des Kindes" bei mir an körperlicher Anspannung auslöst.
Ich habe mir als Kind außer eines Ponys nichts sehnlicher gewünscht, als normale Eltern, Farbfernsehen und irgendwann mal ein Dreh&Trink haben dürfen und später dann, dass es nicht jeder selbstverständlich gefunden hätt, dass ich mit 8 Theaterstücke schrieb und inszenierte.
(Wir hatten sehr viel Kontakt zu "alternativen" Kindern, im direkten Lebensumfeld waren wir jedoch die Einzigen und damit jahrelang Freaks).
Ich war selbstbestimmt und selbstverantwortlich und ziemlich frei (intetessanterweise bei der Wahl des Fernsehprogrammes, Essens oder gar der Wahl meiner Freunde nicht). Mit 3 muss ich mal gesagt haben, ich will nicht umarmt werden und mich eine zeitlang sehr gewehrt haben - also haben meine Eltern mich gelassen, weil ich ja selbst bestimmen dürfen sollte. Ich hatte seither nie wieder Körperkontakt zu Ihnen, Körperkontakt zu anderen Menschen ertragen musste ich mir als Erwachsene mühselig antrainieren, wirklich sicher kann ich es erst jetzt bei meiner eigenen Tochter. Ich musste nach einem Umzug nicht mehr in den Kindergarten, weil ich mit 4 einmal gesagt hatte, der neue sei doof und hatte später unheimliche Probleme mit anderen Kindern in Kontakt zu treten. Ich war das einzige Kind, das am ersten Schultag ohne Eltern in der Schule war. Hatte ich wohl mal gesagt, dass ich das will. Ich habe mich wochenlang nur unter Bauchkrämpfen in die Schule getraut, aber gesagt habe ich es meinen Eltern nicht, die waren ja überzeugt davon ich mach nur Sachen, die ich schon kann. Undsoweiterundsofort.
Meine Eltern sind sehr liebe Leut, die uns sehr früh bekommen haben
und grad selbst noch gegen ihre eigene, streng konservative Erziehung rebellierten. Meine Mutter und mein Stiefvater sind heute weniger "alternativ" als früher, kein Traum von Selbstversorger sein oder Auswandern, und mittlerweile sind sie der Ansicht, sie haben uns zu frei und zu selbstbestimmt erzogen und uns in unserer emotionalen Entwicklung sehr überschätzt und finden heute nicht mehr, dass (Klein)Kinder, die über den Hunger in Afrika diskutieren wollen, deshalb automatisch schon wichtige Entscheidungen für ihr eigenes Leben treffen können.
(Ich selbst war übrigens in einer Regelschule, allerdings nur mit mit 7 anderen Kindern in einer Klasse, gesamt hatte die Schule 4 Klassen und 40 Schüler, allein dadurch war sie, obwohl gängiger Lehrplan und einige ziemliche oldschool Lehrer letztlich sehr "alternativ", weil bei so wenigen Kindern und mit engagierten Lehrern sehr viel Zeit zur freien Gestaltung des Unterrichts blieb)
Kein Elternteil mit häuslichen Unterrichtsambitionen aus dem "Alternativumfeld" meiner Eltern hat es wirklich geschafft, mehr als 1, 2 Jahre daheim zu unterrichten.
Ich kenne kaum jemanden, der mehr Leistungsdruck als Kind erlebte, als meine Halbschwester mit "Montessorieltern", die ihr "gesunde Ernährung, idealerweise ausschließlich makrobiotisch" bis zur Esstörung einhämmerten und sie in Musikalität drillten. Das Interesse kam ursprünglich von ihr, die Anforderungen von den Musikereltern und "alternativer" Musikschule. Mit 20 hat sie sich dann verletzungsbedingt von der Profikarriere befreit. Da war es zwar nicht die Schule, sondern das Elternhaus, das Druck machte, weil es um jeden Preis verhindern wollte, dass das Kind einen bürgerlich-spießigen Weg einschlagen muss.
In jüngster Vergangenheit hat meine Stieftochter in einer montessoriangelehnten Schule mit vielen "alternativen" Ansätzen genauso Schulangst entwickelt und hatte Konflikte mit oder Angst vor Lehrern, die ja aus dem "leistungslosen Alternativbereich" kamen.
Der - ich glaube ursprünglich auch mal freilernende - Nachbarbub ist mit 12 ins ultrakonservative Internat geflüchtet, um von seiner Mutter weg zu kommen.
Etc.
Nein, ich habe kein gutes Bild von "alternativen"Unterrichtsformen und sehr freier Erziehung.
Das bedeutet nun nicht, dass alle anderen, die so aufgewachsen sind oder aufwachsen rückblickend sagen: Teile meiner Erziehung haben mich Jahre meines Lebens und enorme Anstrengung gekostet, um mich wie ein normaler Mensch fühlen zu können - mir hat das geschadet.
(Meine Kindheit war übrigens ansich super, bunt und spannend und lehrreich, aber vom Bemühen der Eltern geprägt "anders zu leben, als die anderen", "etwas anders zu machen", die eigene restriktive Kindheit damit aufzuarbeiten, dass man es bei den eigenen Kindern ganz anders macht und letztlich ebenfalls eher ins Extrem verfällt - und Extreme halt ich selten für gut. Meine Erinnerungen ans Kind sein sind geprägt von "Ich will doch aber so sein und auch das haben dürfen, wie die anderen". Wären alle anderen um uns herum auch "alternativ" gewesen, hätte ich vielleicht anders empfunden, so hatte ich zwar viel Kontakt zu noch wesentlich "radikaleren" Familien, aber das alltägliche Umfeld war "normal" - wir nicht)
@Kea Ich ergänze um: Alternativschulen, Freilerner, Lais, ... diese Konzepte sind häufig auch stark verquickt mit religiösen Ideologien, teils gewürzt mit etwas völkischem Gedankengut.
Selbstverständlich ist nicht jeder, der sich für Freilernen - in einer Privatschule oder wirklich daheim - interessiert, automatisch fundamentalkatholisch, Freikirchler und/oder Staatsverweigerer, Identitärer etc., aber der Zulauf ist da und etliche Konzepte stammen auch aus einem solchen Umfeld, etwa aus dem Bereich religiöser und politischer Splittergruppierungen, die eigentlich nicht möchten, dass ihre Kinder aus diesem Dunstkreis jemals raus kommen.
Ich find schon die Anthroposophen und die Walddorfschule teilweise zu einseitig ideologisch gefärbt, bei Lais etc krieg ich allerdings das Grausen.
"Normaler" Hausunterricht muss damit genau nicht in Berührung kommen, aber wer dann Anschluss sucht, u.a. weil Hausunterricht doch eine enorme Herausforderung, auch soziale Isolation , gerade für die Mütter, die Kinder daheim unterrichten, darstellen kann, gerät in dem Bereich viel leichter an solche Gruppierungen, ob er will oder nicht.
Mir wär wahrscheinlich wurscht, wenn mein Kind in der Schule Freunde hat, die Hagen, Ragnar und Gerhild heißen und erst mal nix dafür können, dass mir ihre Eltern zu krass sind, ich würde mir allerdings auch wünschen, dass Anna, Stefan, Michael, Kevin, Chantall, Leopold, Luise, Yussuf, Amira, Naime, Svetlana, Miroslav, Ole, Piotr, Jean Luc, Shahed, Aswa und Lilly Tiger Teil ihrer Lebenserfahrung werden können.
@Vaju Ja, in Sachen Ganztagsschule bin ich voll bei Dir, da hält sich meine Begeisterung auch in Grenzen.
Du überlegst, Dein Kind später daheim zu unterrichten oder interessierst Du Dich für zb Freilernen an einer Privatschule?
Ich merk grad hinterher, weil ich den Eindruck hatte, mein Beitrag hat Dich geärgert, dass wir unter anderem womöglich jeweils über eine andere Form des Freilernens sprechen.
@SunshineGirl da besteht wohl ein Missverständnis - ich glaube nicht, dass Freilerner sowas von anderen denken.
Mir hat nur noch niemand schlüssig erklären können, warum die Kompetenzen und Möglichkeiten die Freilerner sich von dem System erhoffen, ausschließlich auf die Art und nicht auch parallel zur Regelschule erworben werden können, zumal völlige Freiheit auch bei Kindern nicht existiert, da selbst Freilernerkinder zumindest den Lebensrythmen ihrer Eltern und des Umfeldes unterworfen sind und auch Freilernerkinder zb nicht "ideologiefrei" lernen - die einen haben einen staatlich vorgebenen Lehrplan, die anderen dafür vielleicht die Erwartungen und Weltanschauungen ihrer Eltern im Nacken.
Man könnt da vielleicht noch zwischen Freilernen an einer Schule ohne Öffentlichkeitsrecht, mit Privatlehrer oder gänzlich als häuslicher Unterricht unterscheiden - grad bei letzterer Variante frag ich mich dennoch weiterhin: Wenn das Kind nun just um 20:30 was über Ritter wissen will - warum es bei den einen "Schule und Förderung der Interessen, der Selbstkompetenz und freie Einteilung der Lerninhalte" und bei den anderen nicht? Ist der Alltag eines Regelschulkindes außerhalb der Schule denn grundsätzlich "lernverhindernd"?
Verständlicher worauf ich hinaus will?
Das, was Freilernen für mich bedeutet, und ich hab noch keine eindeutige Definition sondern nur subjektive Interpretationen zu lesen bekommen, die ich schwammig und wenig greifbar finde, würde ich zb als "Äh... ja, eh, das ist unser Alltag" bezeichnen.
Ich finde alternative Ansätze haben absolut ihre Berechtigung - vorallem als Impulsgeber für den Regelschulbetrieb (ohne Montessori und Co wären wir vielleicht noch bei Rohrstock, Ecke stehen und Balladen auswendig lernen), aber weniger als echte, breitentaugliche Alternative. Doch wer mag, soll seine Kinder so beschulen lassen.
Ich verstehe auch das Bedürfnis vieler, vom "Leistungssystem" weg zu kommmen - das ich in der Grundschule noch harmloser finde, als später, wo sich in den letzten Jahrzehnten ein Zertifizierungswahn eingeschlichen hat (und man mittlerweile selbst als Reinigungskraft den Universiätslehrgang "Defäkiergewohnheiten der Yang Dynastie im Kontext moderner Sanitäranlagen" nachweisen muss, um den Job zu kriegen, aber vorher bitte noch ein unbezahltes 2jähriges Praktikum in einer Elitereinigung plus die 17 seitige schriftliche Beurteilung der Praktikumsanleiter abgeben. Und ham sie überhaupt die nötigen 2344 wc-ts Punkte?) aber ein wirklicher Vorteil gerade des Freilernens, das so weit ich es verstehe, sehr bemüht konzeptlos daherkommt, erschließt sich mir nicht - stattdessen sehe ich da auch Dinge, die für mich mitunter sogar als Nachteil ausssehen.
(Etwa, das Freilernen außerhalb einer Freilernereinrichtung vorallem die Mütter wahrscheinlich oft unter sozialen und Insgesamtstress setzt)
Für mich sind Konzepte wie "Freilernen" und "Unerzogen" sehr dogmatisch in ihrem Bestreben undogmatisch zu sein. Viel davon ist alter Wein in neuen Schläuchen. Als Quintessenz zieh ich da für mich raus "lasst Kinder Kinder sein und versucht nicht ständig sie zu kleinen Erwachsenen zu formen oder Dinge erzieherisch überzubewerten und einzufordern, die einfach wurscht sind". Also nichts, dass ich im Alltag nicht sowieso machen kann, ohne dem einen Namen zu geben.
Ab Schuleintritt mag manches anders zu sehen sein, die Regelschule verlangt Dinge, die ich nicht alle für sinnvoll halte (wobei, ich halte auch im Alternativbereich längst nicht alles für sinnvoll) - mir erschließt sich allerdings nicht, wieso der Rest vom Tag ausgeblendet wird - so als wäre es nicht möglich, Regelschulkindern genauso eine "freie Freizeit" und Themen, die sie interessieren, ein gemeinsames Welt entdecken zu bieten. Der Tag besteht ja nicht nur aus Schule und Kinder, die eine "normale" Schule besuchen vergammeln ja nicht allesamt daheim nur vorm Tablet oder Fernseher und essen Junkfood. Ich behaupte mal, viel von dem, was Freilerner sich für ihre Kinder wünschen, machen viele Regelschuleltern nicht wirklich anders oder lässt sich nicht ähnlich gestalten, ganz ohne "Freilernen".
Mir gefällt nicht, dass Freilernen oder die älteren Bildungsformen wie Waldorf und Montessori letztlich doch auch sehr in sich geschlossene Biotope sind. Das ist ein ganz bestimmter Elternkreis, tendentiell eher akademisch oder jedenfalls bildungsnahe, alternative Mittelschicht, die ihre Kinder dorthin schickt - für mich genauso wenig echte Welt, wie Eliteinternate oder reine "Ausländerklassen", einen breiten Bevölkerungsschnitt findet man dort überall eher nicht.
Und ich habe Vorurteile, wie eh jeder - meine gehen bei Freilernen in die Richtung, dass ich mit dem Lebensstil vieler der eher noch wenigen Freilerner nix anfangen kann.
Homeschooling ist dann noch mal eine andere Sache, die ich ebenfalls, zumindest für mich, ablehne.
So weit ich das raus lese, hattest du vor 1em Monat zuletzt Sex und vor nicht mal 1 1/2 Monaten zuletzt die Regel. Versteh ich Dich richtig?
Nein, moment, einmal Regel war da vor 14 Tagen noch - vielleicht war das auch keine "echte Periode"?
Theoretisch könnt ein Eisprung samt Befruchtung ( theoretisch auch 1, 2 Tage nach Geschlechtsverkehr möglich plusEinnistung kann dann auch in paar Tage dauern) also vor 3, 4 Wochen stattgefunden haben.
Ich kenn mich mit Ovus nicht wirklich aus - macht man die jeden Tag? Wenn nicht, vielleicht wär der schon vorher pos gewesen, du hast es nur nicht gemessen. Röntgen am 23. - denkbar, dass da noch kein Test angeschlagen hätte, wenn es in dem Zyklzs geklappt hat. Das war vielleicht erst es+11 oder so.
Denkbar wär es schon, dass du grad in der 2./3. Woche post conceptionem bist.
Wenn Du im letzten Zyklus nicht schwanger geworden bist, sondern erst in diesem, dann würd das tatsächlich nicht zusammenpassen.
Dann wär, zumindest rechnerisch, dein Eisprung grad erst gewesen oder stünde kurz bevor - in diesem Monat könntest du noch gar nicht 2 Wochen schwanger sein- aus dem Vormonat schon.
Außer ich hab hier grad den totalen Logikfehler.
Jedenfalls, ob und wie intakt die Schwangerschaft ist, wird erst der Arzt beim Bluttest sagen können bzw bei späterem Ultraschall. In so frühen Wochen sieht man auch am US eher nix.
Ich hab festgestellt schwanger zu sein, da war es der für mich der denkbar blödeste Zeitpunkt - tja, nur hinterher betrachtet haben sich sehr gute Dinge daraus entwickelt, insofern war der unpassendste Zeitpunkt dann eh ein passender Zeitpunkt.
Ich bin eine verhältnismäßig alte Mutter, 35 zum Zeitpunkt der Geburt mein Partner ist nochmal 12 Jahre älter. Ob das gut oder schlecht ist - wird man sehen. Ich hatte viel Vorleben und hab mit einem Kind auch weiterhin relativ viel "Eigenleben". Vielleicht findet mein Kind mich irgendwann "zu alt", doof wird es mich in der Pubertät sowieso finden. Die Wahrscheinlichkeit, dass Kind den Vater nicht bis mindestens Mitte 30 hat, ist schon höher als mit jüngerem Vater. Oder dass ich irgendwann nimmer so fit bin, wie in jüngeren Jahren. Ja, alles möglich.
Dafür seh ich als entscheidenden Vorteil der späteren Elternschaft a) ich bin wesentlich gelassener als ich es früher gewesen wäre und b) bringen Partner und ich deutlich mehr Beziehungserfahrung mit, als Anfang, Mitte 20. Die Klassikerscheidung mit Mitte 30/Anfang 40 kann uns und dem Kind schon mal nimmer passieren. Und wenn es doch mal zur Trennung käme, sind beide erwachsenen Seiten gefestigt genug, das ordentlich auf die Reihe zu kriegen.
Wer sich vorstellen kann, Kinder zu kriegen, soll die ruhig jung kriegen. Wie sich die Lebenssituation entwickelt ist zwar planbar - bloß hält sich das Leben selten an Pläne.
Wer wie ich bis knapp 30 gar keine Kinder wollte, soll die halt später kriegen. Das passt genauso.
Der ideale Moment existiert wahrscheinlich nur in der Theorie. In der Praxis ist jeder Moment der passende oder unpassende und das manchmal gleichzeitig.
Unter 20 oder ohne Ausbildung Kinder zu kriegen ist vielleicht eine Ausnahme. Oder doch nicht: richtig intensiver Kinderwunsch ist selten rational und pfeift auf vernünftige Pläne.
Ähm...was ich sagen will: wahrscheinlich ist es egal, wann man Kinder kriegt. Die Drumherumumstände sind nie sicher planbar.
Ich würde zum gegenwärtigen Zeitpunkt (Du bist nicht in einer Kinderwunschklinik in Behandlung, oder?) sagen: vergiss es wieder, damit machst Du Dich nur verrückt.
Theoretisch könnte schon sein, dass in manchen Zyklen auch mal leere Follikel vorkommen, aber das könntest sowieso nicht "einfach so" kontrollieren oder wissen. Im "Hausgebrauch" ohne weitere ärztliche Intervention ist, soweit ich das versteh, hauptsächlich relevant: hast Du einen Eisprung oder nicht?
Was ich mir jetzt auf die Schnelle angelesen habe: bei künstlicher Hormonstimulation kommt das wohl immer wieder vor. Lange schien der Weg in Sachen künstlicher Befruchtung der gewesen zu sein, möglichst viele Follikel wachsen zu lassen um dann möglichst viele Eizellen gewinnen zu können. Je mehr Follikel reifen um so schlechter scheint aber tendentiell ihre Qualität zu sein - und Eibläschen ohne befruchtbarer Eizelle drin kommen häufiger vor. Also geht man vermehrt den anderen Weg, nicht mehr so krass zu stimulieren und nur wenige Follikel anzustreben.
Nachtrag: Follikel und Eizelle ist übrigens nicht das Selbe. Eizellen können nicht ohne Follikel entstehen, Follikel ohne Eizellen drin kommen vor .
Das Jugendamt nimmt Kinder nicht einfach zum Spaß ab. Kindesabnahme ist das allerletzte Mittel (grundsätzlich wird eher in Richtung Verbleib des Kindes in seiner Herkunftsfamilie gearbeitet) und läuft über das Gericht und ist - mit wenigen akuten Ausnahmen - ein sehr langwieriger Prozess. Kinder werden üblicherweise nicht von heut auf morgen abgenommen oder ohne vorherige sozialarbeiterische Intervention.
Was auch immer vorgefallen ist - ohne Deine aktive Zusammenarbeit mit dem Jugendamt wird es schwer gehen. Das heißt: Beratungstermine etc auch jetzt schon wahrnehmen. Verheimlichen verschlimmert die Situation bloß.
Betroffene Eltern sehen das naturgemäß anders: aber das Jugendamt ist nicht das personifizierte Böse, sondern eine Einrichtung, die um das Kindeswohl bemüht ist. Kann schon einzelne seltsame Mitarbeiter geben, aber an sich wird versucht, dem Kind/den Kindern tatsächlich zu helfen. Wenn Eltern sich helfen lassen, wird versucht auch ihnen zu helfen.