Hallo,
Nach langem Überlegen möchte ich meinen Geburtsbericht meiner Hausgeburt als Erstgebärende mit euch teilen.
Bereits am Abend beim Schlafengehen spürte ich ein Ziehen im Unterbauch und im Rücken. Da ich bereits seit drei Tagen Übungswehen hatte und die sich komplett anders angefühlt haben, wäre ich nie auf die Idee gekommen, dass das Wehen sein könnten.
Ich ging schlafen, sogar recht spät so gegen ein Uhr. Gegen zwei und gegen drei wurde ich jeweils wach von den Bauschmerzen und ging aber- wie ich es von den letzten Wochen gewohnt war- aufs WC und legte mich wieder hin. Ich wunderte mich noch wieso ich Durchfall hatte. Um vier Uhr wachte ich dann erneut auf und hatte so heftige Schmerzen im Bauch das ich nicht mehr liegen bleiben konnte. Unruhig setzte ich mich ins Wohnzimmer und überlegte ob das wohl Wehen sein könnten. Irgendwie hatte ich aber gar keine große Lust jetzt Wehen zu haben und beschloss noch ein wenig zu schlafen. Tja, das klappte natürlich nicht mehr wirklich, denn ich konnte gar nicht mehr liegen bleiben. Laut Wehenzähler-App kamen die Wehen bereits alle 3 bis 5 Minuten, dauerten jeweils aber nicht ganz eine Minute. Deshalb machte ich mir keine allzu großen Hoffnungen, dass es jetzt wirklich losgehen würde.
Nach einer Std. (also gegen fünf) weckte ich dann doch meinen Freund und sagte ich würde mal in die Badewanne gehen um zu schauen wie sich die Wehen dann entwickeln würden, er könne aber ruhig noch liegen bleiben, wir haben keinen Stress. In der Badewanne ging es dann plötzlich sehr zackig voran und meine Erinnerungen sind recht verschwommen. Die Wehen wurden stärker und intensiver, ich konnte aber sehr gut mit den Hypnobirthing Visualisierungen und Atemtechniken arbeiten, schmerzfrei war das Ganze aber natürlich nicht, aber das war auch gar nicht mein Ziel. Ich war mir nun sicher, dass die Geburt losging also riefen wir die Hebamme an.
In der Zwischenzeit ging es gut voran, meine Fruchtblase platzte, ich übergab mich und musste einige Male aufs WC.
Ca. eine Std. später (ca. um 7) war die Hebamme dann da (mein Freund muss ziemlich entspannt gewirkt haben am Telefon). Ich versuchte nach meinem MuMU zu tasten und stellte mit Ernüchterung fest, dass ich erst 2 cm offen war. Ich war gleich mal ziemlich frustriert und teilte meiner Hebamme mit dass es bisher schon SO intensiv war, dass ich keine Ahnung hätte wie ich das jetzt noch so lange aushalten solle. Sie tastete auch nach meinen MuMu und stellte fest, dass ich schon 8-9cm offen war. Ups, bin wohl doch nicht so qualifiziert dafür. Kaum hatte sie das gesagt, bekam ich auch schon Presswehen. Alle waren sich sicher, dass es nun gleich geschafft sein müsste aber tja.
Irgendwann nach 2 Std Presswehen und etlichen Stellungen tastete sie erneut und meinte: „Hm es kann sein dass dein Kleiner als Sternengucker liegt“. Na super dachte ich mir, aber immerhin erklärte das wieso es gar so schleppend voran ging. Nach 3 Std. und vielen Positionen und Zimmern, wollte ich nur mehr liegen (obwohl das eigentlich nie mein Plan war). Die Wehen wurden nochmal intensiver und ich konnte die Wehenpausen gar nicht mehr zum „entspannen“ oder Kräfte tanken nutzen, sondern der Dehnungsschmerz war so heftig, dass ich wirklich mehrmals sagte, dass ich nicht mehr kann (& ich jetzt gehe und alle hier das bitte allein machen können- haha, ja genau).
Endlich war mein Zwerg dann aber da, er lag tatsächlich als Sternengucker. Als er mir dann auf die Brust gelegt wurde, war ich der glücklichste Mensch auf der Welt. Wir ließen ohne Stress die Nabelschnur auspulsieren, die Nachgeburt kam erst recht spät bei mir, und wir schnitten die Nabelschnur durch. Geburtsverletzungen hatte ich keine. Insgesamt dauerte die Geburt 6 ½ Std.
Fazit: Trotz 3 ½ Std. Presswehen, die mich wirklich an meine körperlichen Grenzen (und darüber hinaus) gebracht haben bin so froh, dass wir eine Hausgeburt hatten, denn in einer für mich stressigen KH-Atmosphäre weiß ich nicht wies gelaufen wäre, da ich ja auch am Ende ein paar Mal gesagt habe, dass ich nicht mehr kann. Ich wurde super durch meinen Freund und die Hebamme unterstützt. Ich kann Hypnobirthin echt empfehlen mir hat es geholfen, dass ich einen Plan hatte was ich unter der Geburt tun kann um es nicht einfach nur aushalten zu müssen, aber dass man dadurch eine schmerzfreie Geburt haben kann, halte ich für eine Illusion. Ich möchte mit meinem Bericht Frauen, die eine Hausgeburt überlegen, Mut machen.
So interessantes Thema! Ich hör das ständig, von der gesamten Familie, weil mein Baby im Beitstellbett/Elternbett schläft, weil ich ihn zb anlege wenn er klar und deutlich signalisiert er hat hunger noch bevor er weint. Weil ich ihn eben nicht schreien lasse und viel trage usw. Mein Kleiner schläft übrigens auch gar nicht alleine ein und braucht recht viel Unterstützung um zu schlafen
Irgendwo wird aber schon die inneren Einstellung der Mutter irgendwie ein bisschen Einfluss haben (glaube ich! vlt. ist das auch völliger Quatsch) weil ich schon sehr sehr oft gehört habe dass das erste Baby ein "Schreibaby" bzw ein forderndes Baby war und ab dem zweiten liefs viel entspannter. Liegt vermutlich daran dass man als Erstmama schon wahnsinnig verunsichert ist, eben grad auch durch solche blöden Kommentare.
Kenne aber auch das Gegenteil, dass das erste Baby eher pflegeleicht war und das zweite fordernder.
Und ganz allgemein glaube ich dass es eben einfach Babys gibt die mehr brauchen und andere die eben weniger brauchen und erziehen kann man bestimmt noch nicht in dem Alter. Entwicklungspsychologisch ist dazu ja ein Verständig von Ursache-Wirkungs-Prinzip notwenig und das kommt erst später. Du machst sicher alles richtig Du kennst dein Baby am besten, lass dich nicht verunsichern!
puh wirklich schwierige Situation. ich hab jetzt nicht alle Beiträge gelesen aber mal vorweg: egal wie du dich entscheidest, wenn du die Entscheidung gut überdacht hast und dir sicher bist, dass es die richtige ist, find ich hat niemand das Recht dich zu verurteilen.
Und ich finde jede Frau hat das Recht abzutreiben und manchmal ist es eben wirklich im Sinne des "Kindes", weil ein Kind ist auch nicht glücklich bei einer Mama die ihm unterbewusst vorwirft wegen ihm etwas aufgegeben zu haben oder etwas nicht erreichen zu können.
So. Das war jetzt mal gar nicht so sehr auf deine Situation bezogen, eher auf andere Posts hier, aber ja klar jeder darf seine Meinung haben
Ich verstehe dich total. Bin auch Ende letzten Jahres völlig ungeplant schwanger geworden (trotz Verhütung) und war auch grad erst 2 Monate mit meinem Freund zusammen und es war- zumindestens für mich- alles andere als eine wirklich zukunftsträchtige Beziehung. (er wollte bald auf Weltreise gehen also dachte ich mir dadurch, dass es eine Beziehung auf Zeit ist)
Ich hab mich, wie eh schon mehrmals beschrieben wirklich viel beraten lassen, war bei der FEM-Beratung (weiß nicht aus welchem Bundesland du kommst, das ist in Wien), auch einmal mit meinem Freund, habe diverese telefonische Beratung in Anspruch genommen und hab auch mit einer Abtreibungsklinik telefoniert- die Dame war aber wirklich ein absoluter sozialer Fail, sowas unempathisches hab ich selten erlebt!- und bin dann zu dem Schluss gekommen, dass ich mein Zwergi behalten werde und nun bin ich in der 28. SSW. Ich bin auch noch Studentin, was ich aber teilweise sogar als Vorteil sehe, weil meine FH sehr entgegenkommend ist. Ich hab auch Unterstützung von Familie und Freunden und mittlerweile auch von meinem Freund und es läuft (Klopf auf Holz) sehr gut zur Zeit.
Wenn du es willst, wird es gehen. Es geht immer irgendwie.
Und wenn du es nicht willst, und dir wirklich wirklich sicher bist, schau halt ob du dich danach irgendwie psychologisch oder therapeutisch begleiten lassen kannst.
Ich wünsch dir alles Gute!!