Ich sitze ein bischen in einem ähnlichen Boot wie du. Ich arbeite im medizinischen Bereich. Wir haben einen Sohn (2,5), ein zweites leibliches Kind wird es aus medizinischen Gründen nicht geben können.
Erstmal zur Auslandsadoption: kostet Zeit und Nerven. Und es muss einem klar sein: ins Ausland gehen seit in Kraft tretens des Haager Abkommens keine Babies mehr. Die Kinder sind alle minimum 3, meist eher schon 4-5. 3 ist sozusagen der Jackpot. Und natürlich ist eine Umgewöhnung der Kinder in diesem Alter weit nicht mehr so leicht wie bei Babies. Das ist ein handfester Kulturschock. Mein Schwager und meine Schwägerin haben das gerade durch. Kostenpunkt ca 30 000 Euro, gedauert hat es ca 3 Jahre. Sie haben ein zuckersüßes Mädchen aus Ungarn bekommen, sie ist 3 Sie ist mittlerweile bei ihnen zuhause, hat sich ganz gut umgewöhnt. Die ersten zwei Wochen waren natürlich schon hart, aber dann ging es. Ihre Eltern wollten sie nicht wieder, sie war in Ungarn in einer Pflegefamilie. Also definitiv nix Kinderhandel.<br>
Was ich aber noch zu bedenken geben will, und dies betrifft sowohl Auslandsadoption als auch Pflegekinder: das sind alles Kinder, die schon früh in der Kindheit eine Menge mitgemacht haben. Sie brauche ganz besonders viel Liebe und Zuwendung, sie zweifeln häufig ob sie gewollt sind, oft haben sie auch Entwicklungsrückstände, weil sie nie gefördert worden sind. Daher wird es nicht empfohlen, solche Kinder in einem natürlichen Geschwisterabstand mit leiblichen Kindern aufzunehmen. Faktisch meine gesamte Familie arbeitet beruflich mit Kindern (Entwicklungspsychologen, Sozialarbeiter). In diesem Punkt waren sie sich alle einig.
Dh, ihr solltet minimum 5 Jahre Abstand zwischen den Kindern anpeilen.
Sonst...ich weiß nicht wie ihr zur Leihmutterschaft steht, aber eventuell wäre eine Leihmutterschaft in den USA für euch eine Option ? Im Gegensatz zur Ukraine und Indien ist da sichergestellt, daß es keine Ausbeutung der Leihmütter ist und sie das freiwillig machen. Kostenpunkt in den USA ca 80 bis 100 000 Euro. Die Kinder bekommt man als Neugeborene, daher ist da dann auch eine ganz normale Geschwisterfolge gut machbar. Wäre für uns die einzige Option auf ein 2. Kind gewesen, wird aber sehr wahrscheinlich an den Kosten scheitern.
Ich hätte auch Bub gesagt. Ich war bevor ich schwanger war immer fix überzeugt, daß ich einen kleinen, blonden Buben kriege. Sobald ich dann schwanger war, war ich der Meinung es ist ein Mädchen. Und was war es dann ? Ein kleiner, blonder Bub )
Die Antiflat-Tropfen schaden ihr nicht. Wir haben die auf Anraten der Kinderärztin in jede Flasche reingegeben (konnte leider nicht voll stillen), weil unserer da auch arge Probleme hatte. Was auch helfen kann sind die Carum Carvi Zäpfchen von Wala. Die enthalten Kümmel und homöopathische Zusätze.
Ja bei der Frühförderung in der Dresdnerstraße sind wir auch. Eigentlich schon von Geburt an, weil ich eben schwere Hypermesis hatte, während der Schwangerschaft Tonnen an Medikamenten bekommen habe und unser Jonas dann auch ein SGA-Kind (dh zu klein und zu leicht) war samt Atemstillstand nach der Geburt, Trinkschwäche etc. Daher wurde zur Sicherheit eine Entwicklungs-Überwachung bis zum Schuleintritt empfohlen.
Allgemein legen die wirklich auf Entwicklung spezialisierten Kinderärzte/Psychologen/Logopäden/Sonderpädagogen die Latte deutlich höher an als die "Wald und Wiesen" Kinderärzte. Es ist aber leider auch so, daß die herkömmlichen Kinderärzte oft Entwicklungsverzögerungen übersehen. Selbst wenn diese schon recht deutlich sind. Bei der Frühförderung würden sie never ever zuwarten bis ein Kind fünf ist !
Jonas (2,5) ist bisher bei allen Tests als zwar von der gemütlichen Sorte, aber im Normalbereich eingestuft worden. Nach dem was ich so an etwa gleichalten Kindern sehe, würde ich dieser Einschätzung auch zustimmen. Zum vergleich was dort als "grad noch so" normal eingestuft wird: Er spricht nonstop, allerdings vorwiegend noch in Zweiwortsätzen. Es sind aber auch schon "richtige" Sätze (4-5 Worte) dabei und er hat einen sehr großen Wortschatz. Die Aussprache ist allerdings meist noch recht undeutlich, außer er konzentriert sich. Dann kann er auch glasklar reden. Was die Motorik angeht ist er wie der Blitz auf jedem Klettergerüst oben, springen (beide Beine gemeinsam) kann er auch, sowohl rauf als auch runter. Ball fangen gelingt ihm in vielleicht 30 % der Fälle. Stifte kann er selber auf und auch wieder zumachen, mit Besteck kann er essen, malen tut er vorwiegend noch krixikraxi, aber es sind auch schon geschlossene Kreise und Spiralen dabei. Steckspiele und Duplo kann er schon alleine spielen, beim Formen stecken bekommt er mit rumprobieren alle Formen rein. In Büchern/auf Bildern kann er sagen wie die Leute/Tiere heißen die er sieht und was sie machen. Pärchen (Memory) kann er meist zuordnen, aber noch nicht immer.
Ich würde ehrlich gesagt nicht bis 5 warten bevor man mit der Logopädie beginnt ! Wenn da gröbere Sachen sind ist ein Jahr vor der Schule nicht genug um das aufzuholen. Der "Zielwert" ist 50 Worte und Zweiwortsätze mit 2 Jahren. Ich würde mir da jetzt nicht unbedingt Streß machen wenn ein Kind das nicht erreicht. Aber wenn ein Kind mit 3 noch nicht/fast nicht spricht, würde ich mir minimal eine Überweisung für den HNO Arzt holen und überprüfen lassen ob das Kind ausreichen hört. Es kann nämlich durch Polypen, Mittelohrentzündung etc passieren, daß die Ohren verlegt sind. Wenn ein Kind kaum hört, tut es sich dann natürlich auch mit dem sprechen lernen schwer. Wenn das passt und bis 3,5 trotzdem noch kaum Sprache da ist würde ich dann mit Unterstützungsmaßnahmen anfangen.
Sitzen bleiben beim essen finde ich schon gut. Daß sie sich zu Mittag eine Stunde ruhig beschäftigen sollen ist doch zum austuhen auch für sie ok ? Mein Sohn soll auch zuhause zu Mittag eine Stunde ausruhen. Er muß nicht schlafen, kann gern Bücher lesen, Puzzles machen etc. Aber einfach etwas erholen. Ich finde so generell was du beschreibst geht in einem Kiga mit geschlossenen (dh getrennten) Gruppen nicht wirklich anders. Gepowert wird da am Vormittag. Über Mittag ist es dann zwei, drei Stunden ruhiger. Viele Kinder brauchen das aber auch so, die sind nach einem Kiga-Vormittag platt.
Wenn das für euch so gar nicht passt, ginge sonst nur ein Kiga mit einem offenen Konzept. Hat glückliche Jungmami eh schon beschrieben. Meine Schwester (Kindergartenpädagogin und Entwicklungspsychologin) sagt dazu für größere, selbstsichere Kinder ist das super, kleinere und ängstlichere Kinder fühlen sich oft eher verloren, weil ihnen halt oft die Nestfunktion der bekannten Gruppe fehlt.
Ich war aus demselben Grund in der Rudolfstiftung und zufrieden dort. Wenn man für ein Familienzimmer angemeldet ist und das aus Platzgründen nicht möglich ist bekommt man einen Platz in einem 2er Sonderklasse-Zimmer
Ein Kind daß sich weh getan oder sich erschrocken hat gehört ganz klar getröstet, sehe ich auch so.
Ich würde aber trotzdem etwas vor dem Spruch "Ein Baby kann man gar nicht verhätscheln" warnen, überhaupt wenn sich der nicht auf Neugeborene/ganz kleine Babies bezieht. So ab ca 6 Monaten fängt die Erziehung an. Dh ab spätestens da sollte man dann schon anfangen den Kindern gewisse Regeln zu erklären, bzw daß manche Verhaltensweisen nicht erwünscht sind.
Also unser Sohn hat die ersten acht Wochen darauf bestanden zwischen uns in unserem Bett zu schlafen. Wohl weil ihm sonst zu kalt war, er war recht dünn und untergewichtig. Danach haben wir ihn problemlos in sein 1,40 Meter Gitterbett übersiedelt daß wir zum Beistellbett umfunktioniert haben. War praktischer zum stillen und wenn er unruhig war hat Hand reinhalten gereicht. Da ist er auch geblieben, bei uns im Bett hat er nie wiedet geschlafen. Mit einem Jahr haben wir ihn dann in sein Zimmer übersiedelt.
Ich sehe das wie Isus. Ich denke wirklich wichtig ist, daß man geliebt und respektiert/ernst genommen wird (auch letzteres schon als Kind !) und diese Personen auch selber liebt und respektiert. Dann ist man geborgen.
Dazu dann noch Aufgaben/Sinn im Leben zu haben. Dh, einen interessanten Job/eine interessante Aufgabe mit dem man sich identifizieren kann.
Und dann noch genug Geld um sich/den Kindern die Dinge erfüllen zu können die einem wirklich wichtig sind. Ich meine da jetzt nicht Reichtümer. Ich war nie so arm, aber ich denke mir, daß es halt schon recht bitter sein kann wenn man so gar kein Geld hat und bei jedem Ausflug den das Kind macht für den im Kiga was draufzuzahlen wäre überlegen und nachrechnen muß ob sich das ausgeht oder ob man wenn man ja sagt dann am Ende des Monats nix mehr zu essen hat. Oder dann halt zb das Geld dem Kind wenn es eine Brille braucht ein halbwegs schönes Modell nehmen zu können mit der es in der Schule nicht gehänselt wird statt die Kassenbrille.
Darüber hinaus gibt es natürlich Dinge die "nice to have" sind. Wir haben ein Haus mit großem Garten. Und ja, es ist schon wirklich Lebensqualität und ein tolles Wohngefühl. Keine Nachbarn direkt dran und mit dem Kind über den teppichweichen Rasen tollen ist schon herrlich Wir möchten mit dem Zwerg wenn er älter ist auch viele tolle Urlaube machen, ihm die Welt zeigen