Nie eine Tochter

Ich bin derzeit ziemlich verzweifelt und hoffe, dass ich hier Austausch und vielleicht Tipps finden kann. Ich hoffe, dass hier positiver Austausch stattfindet und ich nicht beschämt werde. Glaubt mir, ich schäme mich selbst, aber ich kann mir selbst leider nicht helfen und meine Gefühle ändern und suche daher nach Austausch. Vielleicht hat ja jemand das Gleiche erlebt (oder tut das grad) und kann Erfahrungen teilen.

Ich habe zwei Söhne (4 und 1), die ich über alles liebe. Ich möchte sie nie und nimmer austauschen. Gleichzeitig habe ich mit der Geburt meines zweiten Sohnes einen "Verlust" erlebt, über den ich noch nicht hinweggekommen bin: Ich werde wohl nie Mama einer Tochter sein, da wir nur zwei Kinder geplant haben. Ich habe immer davon geträumt, eine Tochter zu haben. Dieser Traum wurde und wird mir wohl nicht erfüllt. In meinem näheren Umkreis haben alle, die zwei oder mehr Kinder haben entweder beides, also Bub(en) und Mädchen, oder zwei Mädchen. Niemand hat nur Buben (es gibt nur welche, die (teilweise noch) Buben-Einzelkinder haben). Wir sind die einzigen im Freundes- und Verwandtenkreis mit zwei Buben.

Diese Trauer (keine Ahnung, ob das der beste Begriff ist) ist nicht immer präsent. Ich denke zwar oft daran - es fällt mir z.B. unterwegs auf, wenn jemand auch zwei Söhne hat oder so - aber komme damit meist klar. Jedoch gibt es mir dann so einen Stich ins Herz, wenn ich mitbekomme, dass im Umkreis wieder jemand ein Mädchen bekommen hat (z.B. eben auch nach einem Buben). So wie gestern, als meine Cousine nach einem Buben ein Mädchen bekommen hat (sie haben sich überraschen lassen). Ich musste weinen und konnte mich nicht freuen.

Versteht mich bitte nicht falsch: Ich liebe meine Kinder über alles und würde sie nicht tauschen wollen. Ich bin irrsinnig dankbar darüber, zwei gesunde Kinder zu haben. Ich weiß, dass viele sich innigst ein Kind wünschen, egal ob Bub oder Mädchen, das bin ich mir bewusst. Und gerade auch deswegen bin ich dankbar, dieses Glück zu haben. Bitte mich daher deshalb nicht beschämen. Ich kann mir einfach selber nicht helfen, dass ich dennoch eben oft so traurig bin, dass ich keine Tochter habe.

Ich hoffe auf positiven Austausch hier - wie andere damit umgegangen sind, Tipps, usw.
paul_ina

Kommentare

  • Ich verstehe deine Gedanken.
    Ich wollte auch immer ein Mädchen haben, und habe eins bekommen. Genauergesagt ein Mädchen und einen Buben.

    Und jetzt wo ich beide habe, frage ich mich oft, warum eigentlich viele Frauen ein Mädchen haben wollen.
    Meine Tochter bringt mich täglich so derartig an meine Grenzen, ich hätte das nie von einem Mädchen so erwartet. Irgendwie Stelle ich mich manchmal sogar drauf ein, dass wir später vl kein gutes Verhältnis haben werden. 🫣

    Irgendwie hofft ja jede Mama auf so eine tolle Mama-Tochter Beziehung. Aber leider weiß man ja vorher nicht, wie es sein wird, ob man es überhaupt erlebt, sie vl ins Ausland gehen etc.

    Ich weiss nicht, was du genau hören willst, aber vl hilft dir der Gedanke, dass deine Söhne dir ja vermutlich die Töchter nach Hause bringen bzw. die Aussicht auf Enkelkinder, die dann vielleicht Mädchen sind.
    Und du bist einfach eine Bubenmama und Buben sind wirklich toll!

    Mein Bub ist so kuschelig und süß, dass ich jeden Tag denke, dass er ein Geschenk des Himmels ist und ich so unglaublich froh bin, dass ich auch einen Buben bekommen habe.
    Lynni87Bianca_Kalwaystrying
  • @alwaystrying Ich finde es mutig von dir, dass du die Sehnsucht nach einem Mädchen so offen ansprichst. Denn, wie du vielleicht schon mitbekommen hast, stößt der Wunsch nach einem bestimmten Geschlecht oft auf Unverständnis und wird argumentiert mit "hauptsache gesund".

    Ich finde das eine schließt das andere ja nicht aus.

    Ich habe vor der Geburt meines ersten Kindes insgeheim auf ein Mädchen gehofft. Ich glaubte, dass ich mit einem Mädchen besser klarkommen würde. Im Nachhinein kann ich das belächeln, denn mein Sohn ist einfach großartig und ich hätte davor nie gedacht, dass ich so eine gute Bubenmama bin.

    Ich habe nicht offen darüber geredet, aber bei der zweiten Schwangerschaft hoffte ich auch insgeheim auf ein Mädchen. Schon bald lüftete der Ultraschall das Geheimnis: es wird ein Bub.

    Ich habe die Buben von Anfang an sehr geliebt, was nichts daran ändert, dass ich davor irgendwie auf ein Mädchen gehofft hätte.
    Heute kann ich nur sagen, dass ich so ein Glück mit meinen zwei Buben habe. Sie sind ein Herz und eine Seele und teilen ähnliche Interessen. Das ist so wunderschön und ich weiß nicht, ob es das Gleiche wäre, wenn es ein Mädel und ein Bub geworden wären. Sie sind ein unschlagbares Team.
    Ich wünsche dir die gleiche Erfahrung. Auch wenn du große Sehnsucht nach einem Mädchen hast, darfst du darauf vertrauen, dass es mit deinen zwei Jungs fantastisch werden kann.
    Lynni87alwaystrying
  • Ich kann dich ein bisschen verstehen. Ich habe nämlich beides, und musste die ganze Schwangerschaft damit kämpfen, mich damit anzufreunden, ein Mädchen zu bekommen.
    Ich liebe sie über alles, wollte aber unbedingt Jungs-Mama sein, weil ich selbst nicht so mädchenhaft aufgewachsen bin und mich mit dem klassischen Spielzeug usw nicht identifizieren kann.
    Jedenfalls hatte ich auch damit zu kämpfen. Während alle um mich herum sich so gefreut haben, dass endlich ein Mädchen kam, saß ich still da und dachte 'naja, hauptsache gesund'.

    Mir fällt es oft einfacher, mich an Situationen anzupassen, weil mein ganzes Leben nicht nach plan lief *lach*..
    aber, es ist ein Verlust für dich und ich würde es genauso handhaben.

    Deine Vision von einem Leben, das du dir so vorgestellt hast, gibt es nicht. wird es nie geben. Das ist ähnlich, wie wenn jemand stirbt, oder dich verlässt. Die Zukunft ändert sich. Du darfst deswegen Trauern.
    Es ist in unserer Gesellschaft halt ein totales Tabu, besonders, wenn man unbedingt Söhne will, aber es ist normal.

    Ich würde dir Raten einen Brief an deine Tochter zu schreiben. So eine Art Abschiedsbrief. Deine Gefühle rauslassen. wenn du dich damit wohl fühlst, vielleicht auch laut deinem Mann oder deiner Mama vorlesen und wirklich mal darüber weinen und trauern.

    Und danach schreibst du dir einen Brief oder neue Ziele zusammen. Du hast zwei Söhne. das heißt, dass du die Möglichkeit hast, evtl zwei wundervolle Frauen eines Tages zu deinen Töchtern zu zählen.
    Du kannst die Mädchen in deiner Umgebung und Verwandschaft nicht als das sehen, was du verpasst. Sondern als Potential noch mehr zu gewinnen. Die coolste Tante zu sein. Viele Mädchen wollen sowieso nicht mit ihrer Mama in der Pubertät über probleme reden. Werde die Person, zu der jede Nichte kommen kann.

    Im Grunde musst du deinen Verlust loslassen und nach vorne Blicken. Und das tolle ist ja an unserem Leben, das alle Wege nach Rom führen. Ja du hast keine Tochter, aber du hast so viele möglichkeiten für andere Mädchen da zu sein. Gerade, weil es so viele in der Umgebung bei dir gibt :) Das heißt, du hast die Möglichkeit ein Teil in dem Leben vieler kleinen Mädchen zu sein, die sich immer lächelnd an dich erinnern werden.
    Aber der erste Schritt ist für dich, es wie einen Verlust, der es nun mal ist, anzusehen und wirklich darüber trauern, damit du loslassen kannst.


    Mohnblume88Lulu98TinnieMarleLynni87OceanholicThessiPapayakatikasunha13und 5 andere.
  • Ich finde auch, dass du diesen Verlust erstmal betrauern darfst. @banana hat dazu schon ganz viel Tolles geschrieben.

    Aber ist für euch nach 2 Kindern tatsächlich schon Schluss? Vielleicht ändern sich eure Pläne ja noch und es darf noch ein 3. Kind zu euch kommen?

    In dem Zusammenhang möchte ich aber auch die Geschichte meiner Schwiegermama teilen.
    Meine Schwiegereltern hatten auch bereits zwei wunderbare Söhne mit einem Abstand von zwei Jahren. Aber so wie du hat sich meine Schwiegermama ganz sehnlichst auch eine Tochter gewünscht. Also wurde nach einigen Jahren wieder gebastelt, aber es kam dann zu einer Fehlgeburt. Erst 18 bzw. 16 Jahre nach den beiden Jungs wurde sie mit 38 Jahren erneut schwanger.

    Da man das Geschlecht während der Schwangerschaft noch nicht erkennen konnte, musste sie sich wieder überraschen lassen. Sie war vollkommen davon überzeugt, dass sie jetzt endlich ihr ersehntes Mädchen bekommen würde… aber es war wieder ein Junge. Und dieser junge Mann ist heute der Vater unseres geliebten Sohnes. 😍

    Die Enttäuschung war natürlich groß. Schon wieder ein Bub. Die Hoffnung auf eine Tochter hatte sie schon aufgegeben, als sie zwei Jahre später erneut schwanger wurde. Diesmal eher ungeplant, weil man mit 40 damals schon wirklich zu alt war zum Kinderkriegen (Mitte der 80er). 😅 Die älteren beiden Söhne waren inzwischen ausgezogen.

    Tja, was soll ich sagen? Auch das vierte Kind war kein Mädchen! 😳 Meine Schwiegereltern haben vier wunderbare Söhne großgezogen, die alle selber Familie gegründet und Kinder bekommen haben (bis auf ein Mädchen bisher nur Söhne) und diese Kinder bekommen jetzt auch schon Kinder (bisher 2 Mädchen, noch eins ist unterwegs und ein weiteres Enkerl wird ein Ü-Ei).

    Meine Schwiegermama ist ehrlicherweise nie drüber hinweggekommen, dass sie „nur“ Söhne hat und keine eigene Tochter. Das hat sie ihre Söhne leider auch immer wieder spüren lassen, insbesondere die zwei jüngeren. Ihr dritter Sohn (mein Partner) musste als Kind beispielsweise als einziger Bub zum Ballettunterricht gehen. 😅 Die Beziehung zwischen Mama und Söhnen hat dadurch natürlich an einigen Stellen gelitten.

    Was ich mit der langen Geschichte sagen will:

    1) Auch wenn ihr euch für weitere Kinder entscheiden solltet, gibt es keine Garantie, dass ihr ein Mädchen bekommt. Aber eine kleine Chance besteht natürlich.

    2) Du solltest lernen, damit umzugehen, dass du keine Tochter hast. Deine Söhne werden deine Trauer irgendwann mitbekommen und ggf. darunter leiden - weil du vielleicht unbewusst etwas tust oder sagst. Meine SchwieMu hat das leider verabsäumt und spricht heute noch davon, dass sie sich eine Tochter gewünscht hätte (sie wird nächstes Jahr 80!). Was diese Aussagen bei ihren Söhnen anrichten oder angerichtet haben, möchte ich mir nicht ausmalen bzw. kann mans teilweise an bestimmten Verhaltensweisen ablesen. Deine Jungs sind jetzt noch sehr klein, daher hast du noch genügend Zeit, hier gegenzusteuern.

    Ich wünsche dir viel Kraft für deinen weiteren Weg, sei es bei der Bewältigung deiner Trauer oder bei der Erfüllung deines Herzenswunschs. 🫶
    Lynni87paul_inaPapayaalwaystrying
  • @Pummel oh nein ist das arg 🙈
    Meine Tante (3 Söhne) hat einen ganz eigenen Abwehrmechanismus dagegen entwickelt: sie redet sich ein, lieber Buben zu haben und ignoriert meine Tochter fast immer....

    Ist mir im Prinzip egal, weil meine Tochter es nicht mitbekommt und ich sie in ihrem "Leid" durchschaut habe...
  • Ach so, einen Aspekt hab ich jetzt noch vergessen: den Aspekt Schwiegertöchter.

    Ich hab meine eigene Mama leider schon 2009 verloren. Da war ich schon fast 3 Jahre mit meinem Partner zusammen. Da wir dann so viel Zeit mit der Familie meines Partners und insbesondere mit seiner Mama verbracht haben, ist meine Schwiegermama wie eine zweite Mama für mich. Ich nenne sie auch schon jahrelang Mama. So bin ich zu ihrer (Ersatz-)Tochter geworden. Mit den anderen Schwiegertöchtern hatte sie nie so ein enges Verhältnis.
    Lynni87puffinalwaystrying
  • Mohnblume88Mohnblume88

    5,406

    bearbeitet 24. September, 11:32
    Ich kenn das mit dem Wunsch nach einem bestimmten Geschlecht aus eigener Erfahrung. Mein Vater wollte immer einen Bub, damit der Hof weiter geführt wird.
    1. Kind: ich - große Enttäuschung
    2. Kind: Mädchen - späte Fehlgeburt
    3. Kind: meine Schwester
    4. Kind: Mädchen - späte Fehlgeburt
    5. Kind: mein Bruder, also der lang ersehnte Bub

    Eine der ärgsten Aussagen meines Vaters: Gottseidank sind zwei der Mädchen gestorben, sonst hätten wir jetzt 5 Kinder.
    Und was soll ich sagen - mein Bruder führt den Hof nicht weiter. Er hat zwei linke Hände und kein Interesse. Wir Mädchen wären schon eher geeignet gewesen, aber uns wollte da halt keiner.

    So dramatisch muss das aber bei dir nicht sein, das weiß ich.
    Ich würd mir vor Augen halten, was die Erwartungen an ein Mädchen gewesen wären. Weiter dann ob es realistische Erwartungen sind oder ob sie vielleicht sogar gar nichts mit deinen Nachkommen zu tun haben, sondern mit dir selber?

    Ich denke mir, der Mensch, den wir in unserer Gebärmutter erschaffen, ist ein und der selbe, ob er nun XX oder XY als Geschlechtschromosome trägt, ist Zufall.

    Weiter oben sind eh schon sehr gute Ratschläge. Das Betrauern dieser Situation ist mit Sicherheit ein wichtiger Faktor, um damit Frieden zu finden.

    Tatsächlich trifft bei uns auch das zu, was @banana geschrieben hat - meine „angeheirateten“ Nichten und Neffen sind ganz besondere Menschen, sie gehören zu unserem engsten Familienkreis. Und während va die Mädchen mit ihrer Mama kämpfen (Pubertät, eh klar), komm ich sehr gut mit ihnen aus. Wenn sie bei uns essen, erzählen sie sooo viel aus ihrem Leben. Ich denk mir oft, da erzieht man seine Kinder so gut und dann kriegt man in der Pubertät nur ein Augenrollen und Türen zuschlagen 🫣🫣
    All das Gute kommt wieder, eh klar. Aber soll zeigen: auch außerhalb der eigenen Familie kann man Beziehungen fürs Leben finden 💖
    alwaystrying
  • Bei uns war das ähnlich. Mein Vater hat 3 Töchter und seine Schwester/meine Tante 3 Söhne. Er wollte immer einen Sohn und sie immer eine Tochter.
    Er war nie wirklich da für uns, weil wir alle eine Enttäuschung waren, aber für seine Neffen war er wie ein Bonuspapa. Auch für die Söhne seiner Freunde war er immer mehr da, als für uns.
    Bei meiner Tante war genau anders rum.

    Was ich dir damit sagen will: Es ist ein großer Verlust für dich und kein Verlust für deine Kinder. Die haben sich die Situation nicht ausgesucht. Versuch dir das immer vor Augen zu halten. Wie bei vielem im Leben, hat man die Wahl Dingen nachzuweinen, die nie sein werden oder Dinge zu schätzen, die einem geschenkt wurden.
    Mein Verlust ist, dass ich kein weiteres Kind kriegen kann und jeden Tag bin ich dankbar für das eine Kind, das ich habe.

    Fühl dich gedrückt 🫶🏻
    Papayaalwaystrying
  • @alwaystrying ich hab dir ja eine PN geschrieben 😉

    Aber der Text und die Idee von banana ist wirklich sehr schön.
    alwaystrying
  • ClautschFClautschF

    1,027

    bearbeitet 24. September, 21:00
    In meinem Kopf waren auch immer Gedanken von 2 Kindern, ein Mädchen, ein Bub. Das Schicksal hat uns mit 3 Mädchen gesegnet, meine Mädels sind jetzt 7,3,3. Und ich kann es mir im Nachhinein gar nicht mehr anders vorstellen. Der Gedanke hat eine Berechtigung. Deine Gefühle sind deine Gefühle und dafür brauchst du dich nicht schämen, auch wenn es andere nicht verstehen können.
    Die Sehnsucht nach einem kleinen Buben bleibt, aber wir sind nun mit 3 mehr als ausgelastet.

    Eine gute Freundin von mir hat 3 Schwestern, da wollte der Papa auch unbedingt einen Buben, nachdem Kind 3, dann gleich 3+4 waren, sie ist auch ein Zwilling, haben sie es bleiben lassen. Von allen 4 Schwestern haben 3 bereits Kinder, es sind 7 Mädchen. Also vielleicht sagt die Genetik ab und zu was Sache ist und man muss sich dem Schicksal einfach fügen.

    Wahrscheinlich gibt es einen Motivator für die Präferenz nach einem Mädchen, aber diese sind auch kein Garant dass es dann tatsächlich so kommt. Z.b. dass Mädchen eine bessere Beziehung zu ihren Müttern halten wenn sie dann ausgezogen sind, oder ähnliches.

    Allerdings würde ich es auf jeden Fall aufarbeiten, denn wenn du weinst und es dich innerlich belastet wenn im Umfeld wieder ein Mädchen auf die Welt kommt, dann sitzt da vielleicht noch mehr und du solltest es nicht auf deine Söhne übertragen .

    Lynni87alwaystrying
  • Ich dachte mir auch immer das ich unbedingt ein Mädchen wollte. Ich hab 2 Söhne und bin damit mehr als glücklich und möchte keinen gegen ein Mädchen tauschen. Ich kann es aber verstehen, da man einfach einen Wunsch im Kopf hatte, der sich nie erfüllen wird. Ich hab dann das Leben realistisch gesehen.

    Also was hab ich mir erwartet hätte ich eine Tochter. Wunschvorstellung enges Verhältnis - kann einen nur niemand garantieren, vielleicht ist es auch das Gegenteil und warum sollte man es nicht zu seine Söhne haben. Das ist einfach ein altes Klischee.
    Schwangerschaft der Tochter erleben bzw. es näher erleben als bei einer Schwiegertochter - ja wer sagt den das sie je ein Kind haben will 😅 oder mich dann daran teilhaben lässt. Wer sagt das man bei einer Schwiegertochter ausgeschlossen ist.
    Ich dachte auch immer Mädchen kann man hübsche Kleider anziehen und Zöpfe flechten etc. - in der Realität ist es oft so das frisieren der Horror ist und sie nicht das anziehen wollen was einem gefällt 😅 und ich finde die Jungs kann man genauso süß anziehen.

    Das kann man einfach mal mit seinen Wunschvorstellungen durch gehen, dann sieht man eigentlich schnell das es Blödsinn ist.
    Ich finde Mohnblume hat es schön geschrieben, das der Mensch der in uns erschaffen wird ist der selbe Mensch egal welches Geschlechtschromosom er dann hat.
    paul_inaalwaystryingPummel
  • Vielen, vielen Dank für eure Antworten, sie haben mich sehr berührt - vor allem, dass sie so nett und wertschätzend sind! Denn gerade das ist der Punkt, dass es teilweise gesellschaftlich total verpönt ist und man als "undankbar" oder schlecht hingestellt wird, wenn man sich ein Geschlecht wünscht. Aber ich fühle nun mal so wie ich fühle. Und diese Gefühle bedeuten nicht, dass ich meine Söhne ablehne oder austauschen will (ganz im Gegenteil, never ever!), sondern sie sind eben die Trauer, dass ich keine Tochter habe.

    @ellielli Danke für deine Einblicke. Ja, das denke ich mir auch oft, dass eine Tochter zu haben nicht bedeutet, dass man dann eine innige Beziehung zueinander haben wird. Letztlich ist es doch eine Charakterfrage.

    @Papaya "Ich habe die Buben von Anfang an sehr geliebt, was nichts daran ändert, dass ich davor irgendwie auf ein Mädchen gehofft hätte." - Genau das sind meine Gedanken. Und ja, ich hoffe auch, dass die beiden ein Herz und eine Seele werden und ähnliche Interessen entwickeln. Weil da hast du recht, ich beobachte schon im Umkreis, dass Schwestern und Brüder oft unterschiedliche Interessen haben und dann gar nicht recht eng sind. Ich wünsche mir auch diese Erfahrung, von der du sprichst, danke!

    @banana Danke für deine sehr schönen Worte und Anregungen! Du hast sehr recht, ich sollte und muss trauern, damit ich nach vorne schauen kann. Das mit den Briefen ist eine wunderbare Idee.
    Bisher hatte ich noch nicht die Gelegenheit, enge Beziehungen zu den Kindern in meiner Verwandtschaft oder im Freundeskreis aufzubauen, weil bei jedem Treffen eh irgendwie jeder mit den eigenen Kindern alle Hände voll zu tun hat. 😅 Aber ja, vielleicht ist das eine Gelegenheit. Auch wenn es für mich nicht das Gleiche sein wird wie eine Tochter zu haben.

    @Pummel Ich liebäugle schon mit einem dritten Kind, aber mein Mann nicht (ich hab das Thema aber jetzt seit Ewigkeiten nicht mehr angesprochen und nie konkret bisher). Es wäre jetzt aber grad kein Thema, weil mein Kleiner ja doch noch sehr klein ist. Und wenn wir es noch einmal versuchen sollten, dann ist für mich klar, dass ich so weit im Reinen sein muss in dem Thema, dass ich ein 3. Kind will (egal ob Bub oder Mädchen, wobei ich natürlich wahrscheinlich auf Zweiteres hoffen werde, aber es darf halt nicht ausschlaggebend sein) und nicht nur, weil ich eine Tochter will. Wir haben auch nicht ein zweites Kind bekommen, weil wir eine Tochter wollten, sondern weil wir in erster Linie zwei Kinder wollten.
    Danke auch fürs Teilen der Geschichte mit deiner Schwiegermama. Genau das ist es ja, was ich auf keinen Fall möchte und daher möchte ich das verarbeiten.

    @Mohnblume88 @katika Es tut mir sehr leid, dass ihr diese Erfahrungen machen musstet! Genau das ist es, das ich auf keinen Fall möchte. Es ist eben so, dass es, wie @katika schreibt, kein Verlust für meine Kinder ist und sie sich das nicht ausgesucht haben. Und dass sie eine Mama verdienen, die sie liebt, wie sie sind (das mache ich!) und sie nicht abgelehnt werden oder so, weil sie nicht weiblich sind. Es tut mir sehr leid, @katika, dass du mit diesem Verlust, kein weiteres Kind bekommen zu können, leben musst. Ich hoffe, auch du findest da deinen Weg!


    @Lynni87 Danke! Ich melde mich bei dir noch.

    @ClautschF "Der Gedanke hat eine Berechtigung. Deine Gefühle sind deine Gefühle und dafür brauchst du dich nicht schämen, auch wenn es andere nicht verstehen können." - danke für deine Worte!
    Wenn's nach der Genetik ginge, müssten wir jedenfalls Töchter haben, da diese rundherum überwiegen. Aber letztlich ist es ja doch ungefähr 50:50.
    Und ja, ich denke auch, das aufzuarbeiten ist wichtig. Ich merke selber irgendwie, dass es da sicherlich einige Faktoren gibt, die dazu beitragen, dass ich eine Tochter möchte. Dass meine Beziehung zu meiner Mama zwar gut ist, aber nicht innig (auch nicht früher), trägt sicher dazu bei.

    @Linna Danke! Ich hoffe, dass ich so wie du auch meinen Frieden damit finden kann. Und genau, ja, ich erlebe in meinem Umfeld auch Dinge, die bei den Mädchen dann nicht eintreffen. Beispiel meine Tante, die hat zwei Töchter. Keine der beiden hat Kinder bekommen und das wird auch so bleiben. Also Mädchen sind da wirklich kein Garant dafür, dass man dann Schwangerschaft & Co. der eigenen Töchter mitbekommmt.
    An22katikaLynni87PummelPapaya
  • Ich kann sich voll verstehen! Auch wenn's bei mir umgekehrt war. Ich hab mich immer als bubenmama gesehen und mich regelrecht davor gefürchtet, eine Tochter zu haben. Vielleicht auch mit ein Grund, dass ich erst "spät" (ok, so alt bin ich nicht, ich war 30 beim 2. Kind aber halt schon 12 Jahre in einer Beziehung wo ziemlich früh klar war, dass wir Kinder wollen, nur halt nicht gleich sofort) Mutter geworden bin. Tatsächlich hab ich mich erst dann darauf eingelassen, als ich soweit war, dass auch eine Tochter OK wäre, weil aussuchen kann man sich's ja nicht. Hintergrund ist bei mir, dass das mutter-tochter Verhältnis in unsrer Familie sehr angespannt ist/war. Ich hatte lange Zeit ein eher schwieriges Verhältnis zu meiner Mama, diese wiederum mit ihrer Mama und meine Oma mit ihrer Mama usw. Ich dachte, ohne tochter gibt's auch keine mutter-tochter Konflikt 🫣. Naja, der bessere Weg ist natürlich, sich damit auseinandersetzen... Meine Mama und ich haben inzwischen ein sehr gutes inniges Verhältnis und ich bin überzeugt, dass es mir auch mit meinen Töchtern gelingen wird. Zwischen meiner Mama und meiner Oma wird das aber leider nichts mehr, weil einseitig klappt sowas leider nicht...

    Jedenfalls hab ich mit insgeheim in jeder Schwangerschaft einen Sohn gewunschen, aber nach außen hin so getan als wäre beides super für mich, weil ich nicht wollte dass dann jemand denkt ich mag mein Kind nicht nur weil es das "falsche" Geschlecht hat. Und ja, ich war auch jedes Mal ein wenig enttäuscht, als es beim us dann eindeutig mach Mädchen aussah. Bei der Geburt überraschen lassen wollte ich mich nicht. So wie du, war ich auch irgendwie eifersüchtig, wenn meine Freundinnen einen Sohn bekamen und ich nicht. Und es fühlte sich komisch an, dass mich meine Freundinnen zum zweiten Mädchen beglückwünschten und meinen Mann bemitleideten, weil's eigentlich umgekehrt war 🫣.

    Naja, was soll ich sagen, ich hab zwei tolle Mädels und könnte es mir nicht anders vorstellen! Ich würd's auch nicht mehr anders wollen und ich sehe auch Vorteile darin, wenn man zwei Mädels oder zwei Burschen und kein Pärchen hat, was ja manchmal so als Nonplusultra gilt hat.

    "Nur" wegen dem Mädchenwunsch würd ich kein weiteres Kind an deiner Stelle bekommen, sondern nur dann, wenn ihr wirklich ein drittes Kind wollt, egal was es wird. Es kann, muss aber nicht klappen und dann wird's mit jedem Sohn schwerer. Ich kenn da nur zwei umgekehrte Geschichten: eine hat mein Opa über einen Bekannten erzählt, der wurde angeblich kreidebleich, als er bei der 4. Geburt vor dem Kreißsaal auf den lang ersehnten Sohn wartete, dann stattdessen Vater von Zwillingsmädels wurde... Und die Oma einer Freundin hätte sich immer einen Sohn gewunschen, bekam 7 Töchter und als ihr Mann Mal fremdging hat der einen Sohn gezeugt. Der betrug war für sie nicht so schlimm wie die Tatsache, dass die andere den Sohn bekommen hat.
    Papayaalwaystrying
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