Uneinigkeit in der Erziehung

Wie geht ihr damit um, wenn es oft Streit oder Uneinigkeiten wegen der Erziehung gibt?

Je älter die Kinder werden, umso mehr nutzen sie das ja wahrscheinlich auch zu ihrem Vorteil. (bei Papa darf ich länger fernsehen/aufbleiben etc. da frag ich erst gar nicht die Mama)

Ich bin beispielsweise eher für eine bedürfnisorientierte Erziehung, meinem Mann ist Folgsamkeit (Strafen, Gehorsam,...) aber zB viel wichtiger...

Vordergründig halt als Paar, aber auch mit andren Hautbetreuungspersonen wie den Großeltern zB? Wenn es verschiedene Ansätze gibt, welcher gilt dann wenn mehrere Bereuungspersonen anwesend sind.

Kann das funktionieren, wenn es bei Mama/Papa/Oma.. jeweils andere Regeln gibt?

Kommentare

  • Also Uneinigkeit zwischen Mama und Papa find ich persönlich schlimmer, als wenn es bei Oma andere Regeln gibt.

    Mama und Papa sollten meiner Meinung nach an einem Strang ziehen, sonst wird das das Kind natürlich ausnutzen. Meine Eltern waren auch so. Mama hat "nein" gesagt, dann bin ich eben zu Papa, weil der sagt "ja" und das hatte dann immer ganz böse folgen für die beziehung meiner Eltern, weil sie sich dann natürlich gestritten haben.

    Mein LG und ich sprechen wirklich alles ab. Wenn der große was will muss er uns gemeinsam fragen, das heißt, wir setzen uns an den Tisch zusammen (Familienrunde) und besprechen es gemeinsam, jeder darf sein "pro" und "contra" aussprechen und dann wird entschieden ob ja oder nein. So können wir erwachsenen nicht gegeneinander ausgespielt werden, so nach dem Motto "aber papa hat ja gesagt".


    Was Regeln bei der Oma angehen bin ich ein bisschen lockerer. Meine Kids sind, jetzt da wir weiter weg wohnen, seltener bei der Oma und somit haben sie einen "freibrief". Dort dürfen sie dann halt mal eine Stunde länger fernsehen oder ein zweites eis essen.

    ABER auch hier find ich ganz wichtig, dass die Oma über den Erziehungsstil der Eltern bescheid weiß und sich grundsätzlich danach richtet, besonders wenn das kind vielleicht öfters bei Oma ist, als es bei uns der Fall ist.

    Kommunikation ist in der Familie alles und wenn man sich anstrengt, kann man immer Komprommisse finden, damit es wirklich für ALLE passt.

    Sorry für den langen Text ;)
    Talia56melly210
  • Bei uns funktioniert es gut , zumindest wenn wir erwachsenen nicht alle zusammen sind. Die Kinder können unterscheiden das Mama das akzeptiert, oma dies und papa jenes. Aber ja das gegenseitige ausspielen kommt.

    Ansonsten denk ich das zumindest die gleichen Ansätze wichtig sein sollten.

    Oma hält sich an schlafenszeit und abendritual.
    Ich lass meinen Mann seine Konsequenzen umsetzen. Und halt mich dann auch dran. Erkläre aber warum der papa keine Geschichte erlaubt. Wenn beim Pyjama anziehen ewig gezickt wird und wir die halbe Stunde , die sonst gelesen wird , mit anziehen vergeuden.

    Im Prinzip meint es dein Mann auch gut, weiss es aber nicht besser. Ich Versuch da immer zu vermitteln und einen Mittelweg zu finden. Männer halt, die muss man bissl mit erziehen. 😊
    LaLumiere
  • Also mein Mann und ich sind uns vor den Kindern immer einig (wenn mal was nicht passt, wird das im Nachhinein diskutiert um es das nächste Mal besser zu machen). Wenn sie uns gegeneinander ansspielen gibt es Ärger. Das geht überhaupt nicht.
    Was die Kinder bei Oma machen oder tun ist mir eigentlich relativ egal. So die grobe Marschrichtung wissen auch die Großeltern und ob Oma erlaubt, dass die Kinder den ganzen Tag kreischend durchs Haus rennen oder nicht ist mir sowas von egal. Mir tun am Abend ja nicht die Ohren weh davon.
    Eigentlich funktioniert das ganz gut. Die Kinder können unterscheiden, was sie wo dürfen und wissen das natürlich auch ganz genau. Das finde ich auch schön. So wissen sie zum Beispiel, dass wenn man Opa lieb anschaut und bittet, er mit ihnen Schokoschirmchen kaufen geht. Bei mir würden sie nicht einmal auf die Idee kommen. Klar finde ich den Erziehungsstil, vorallem der Schweigerfamilie (einfach, weil er anders ist als das womit ich aufgewachsen bin), manchmal etwas fragwürdig oder anders gesagt, ich würde es anders machen. Aber solange ich keine Gefahr für meine Kinder sehe, lasse ich es zu, denn ich denke, auch das ist wichtig.
    Kaffeelöffelmart1na
  • Mit den Großeltern allein is das kein Problem. Wenn wir dabei sind gelten natürlich unsere Regeln.

    Ich find Uneinigkeit zwischen den Eltern auch nicht so tragisch. Andere Leute, andere regeln, da finden sich die kinder eh schnell zurecht.

    Wenn sie sagen „aber der Papa hat’s erlaubt“ dann müssen sie das mim Papa ausmachen. Wenn der Papa ihnen dann noch eine Geschichte vorliest bevor sie mit mir schlafen gehen is mir das auch recht. (Als Beispiel) ich les halt keine vor.

    Manchmal müssen wir uns natürlich auch absprechen.... Dass die Kinder das mitkriegen find ich sogar wichtig. Kommunikation zwischen Menschen is notwendig, und wie man unterschiedliche Meinungen auf einen Nenner bringt und Kompromisse schließt, das müssen sie lernen. Und das passiert indem sie sehen wie die Erwachsenen mit so was umgehen. Deswegen würd ich das nie vor den Kindern „verheimlichen“ nur um eine geschlossene Front zu präsentieren.
    daarmaNastywölfin
  • Ich bin Alleinerziehend trotzdem spreche mich mich mit dem Vater meines Sohnes (5) ab. Besonders bei den "Übergaben" werden wichtige Sachen besprochen, auch vor unserem Sohn, er soll wissen das wir beide alles wissen.

    Bei den Großeltern ist es ein bisschen anders. Und das ist auch in Ordnung so. Meine Eltern haben keinen "Erziehungsauftrag", dass meiste stimmt mit meiner Erziehung überein, wenn ich dabei bin werde ich gefragt. Ohne mich gelten die "Hausregeln", so hab ich meinem Sohn das erklärt. Wenn er bei Tante und Onkel ist gelten auch teils andere Regeln, die haben eigene jüngere Kinder, daher müssen manche Regeln einfach anders sein als dort wo er aktuell alleine ist.
    wölfin
  • Hallo, ich krame diesen Beitrag wieder hervor.

    Wie ist es bei euch in Alltagssituationen wie zB
    - bei Tisch (sitzen bleiben, aufessen, etc.)
    - (gesunde) Ernährung
    - Schlafengehen
    - Fernsehen
    - schimpfen/Strafen

    Wer hat von euch (Mama/Papa) das Sagen, seid ihr euch einig?
    Wie läuft es ab, wenn ein Partner nicht da ist?

    Man bekommt doch immer wieder mit, dass oft die Männer solche Dinge wie Zähneputzen, TV-Konsum, naschen u.s.w. nicht soo genau nehmen, wenn sie mal mit den Kids allein sind.
  • Wir hatten am Anfang schon unsere "Differenzen" wenn ich gesagt habe sie soll da nicht runterrutschen, weil die Rutsche ist nass, hat der Papa natürlich gesagt "a geh kannst schon, wir haben eh eine Waschmaschine".
    Mittlerweile ziehen wir IMMER an einem Strang, da wir auch nicht wollen dass das irgendwie ausartet.
    Sie ist jetzt schon soweit das wenn sie "Süßigkeitenverbot" hat, und Oma, Tante etc ihr etwas anbieten das sie selber sagt "Eigentlich darf i net, I hob Süßigkeitenverbot" 🤣
    Wenn man sich in manchen Sachen nicht einig ist würd ich das nicht mehr neben den Kind/ern ausdiskutieren. Die merken sowas 😅 und wissen dann wer der "ausspielbare" Elternteil ist! 😆
    emilia
  • Und falls einer nicht zuhause ist, und sie in irgendeiner Situation eine "Strafe" bekommt, schreibt man sich halt oder beredets sobald man wieder zusammen kommt.
    Mit TV, Ernährung usw sind wir der selben Meinung, da gibs keine Diskussion.
  • Wir versuchen auch an einem Strang zu ziehen und uns eine gemeinsame Linie zu überlegen. Klar ist auch dass es manchmal dann anders kommt und man dem Partner dann auch keine Vorwürfe macht. Zb ist heute das Fernsehen bei uns etwas ausgeartet. Normalerweise 40 Minuten, heute fast 2h weil ich halb krank bin und fertig war von kaum geschlafen in der Nacht wegen zahnendem Baby. Da war heute ich die Schwäche... Und das führt dann dazu dass die kinder halt noch extrem ausgelassen sind wenn mein mann heimgekommen ist und er müsste es - "ausbaden'. Ich hätte aber heute sonst nicht den tag durchgestanden.
    Ich finde es aber voll ok wenn zb bei den Großeltern oder bei anderen Eltern andere Regeln sind und das erkläre ich auch meinen Kindern genau warum wir es so oder so machen und eine andere familie anders.
  • KaffeelöffelKaffeelöffel

    10,351

    bearbeitet 27. 01. 2020, 20:36
    Mein Mann und ich haben beide einem bedürfnissorientierten Erziehungsansatz. Vieles passiert im Alltag natürlich intuitiv, da gibt es insofern kein "richtig oder falsch" bei uns.
    Da mein Mann in Karenz ist bin ich natürlich den größten Teil des Tages nicht da und kann somit nicht jede Kleinigekeit mitentscheiden aber ich sag's mal so: wenn etwas für den Partner gar nicht geht dann hält man sich an die Regeln des jeweils anderen. Es gibt Dinge die sind ihm wichtiger als mir, da mache ich es dann so wie er möchte. Im Großen und Ganzen sind wir uns in 95% der Fälle einig und das erleichtert natürlich vieles. Wenn uns ein Thema gleich wichtig ist, wird es ausdiskutiert bis man einen gemeinsamen Nenner gefunden hat. Wenn ich jemand hätte, der das so komplett anders sieht (Beispiel aufessen - finde es ganz furchtbar wenn man Kinder zum aufessen "zwingt". Essen soll Spaß machen und SO macht es sicher keinen Spaß) dann hätten wir seeehr lange Diskussionen darüber was bedürfnisorientierte bedeutet (inkl. Einiger Buchempfehlungen meinerseits 😆)

    Bei Omaopa ist es sehr ähnlich. Bei Dingen die uns wichtig sind (z.B. Ernährung - ich möchte noch nicht, dass meine Tochter Süßigkeiten bekommt) halten sie sich an unsere Regeln. In diesem "Rahmen" ist aber alles erlaubt. Wenn sie die Kleine abends fernsehen lassen, obwohl sie das bei uns noch nicht darf dann wird von dem einen Mal im Monat die Welt nicht einstürzten. Das ist halt irgendwo auch das Privileg der Großeltern - das die Kids bei ihnen mehr dürfen als daheim 😉
  • @Kaffeelöffel hast du ein Lieblingsbuch?
  • @Mohnblume88 "Mama, nicht schreien" fand ich sehr gut und hat mir bei vielen Dingen wirklich die Augen geöffnet. Den Blog von "das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn" lese ich auch sehr gern. Da sind immer sehr gute Tipps zu alltagsbezogenen Situationen.
    Mohnblume88soso
  • Wir sind uns beim wichtigsten einig:
    Verkehr/Sicherheit
    Gesundheit (inkl. Zähneputzen)
    Kein Zwang, egal was. (Grenzen sind was anderes)

    Ein Kind zum aufessen zwingen zum Beispiel finden wir gaaaanz schrecklich
    Sitzen bleiben bei Tisch gehört dazu, gelingt nicht immer, ärgern uns aber nicht wirklich drüber. Das kommt durch Vorbildwirkung sowieso von allein.
    Essen planen wir gemeinsam und darf auch Mal Pizza sein.
    Fernsehen gehört bei uns zum abendritual, der Sandmann ist das Zeichen zum Zähne putzen, schlafen gehen. Ist immer der gleiche Ablauf auch wenn der andere nicht da ist. . Ansonsten interessieren sich die Kinder nicht für den Fernseher. Auch wenn er tagsüber läuft fordern sie uns ganz schön. Alleine spielen? Schwierig bei uns . Und wenn einer von uns verspricht die grosse darf länger aufbleiben ist das für den anderen kein Problem.

    Schimpfen kommt aus einem Impuls heraus sowohl bei mir als auch bei meinem Mann . Wir besprechen aber beide danach mit den Kindern warum das passiert ist, erklären, ggf auch eine Entschuldigung von uns

    Wir versuchen ohne Strafen auszukommen.
    Kaffeelöffel
  • Mein Mann lässt die Erziehung eig mir über, da er sowieso den ganzen Tag in der Arbeit ist 😁 ich glaub für ihn wird die Erziehung erst etwas später wichtiger, wenn sie dann in die Schule geht oder so :)
    Wenn ich arbeiten bin, ist meine Tochter bei Oma, da gibts glaub ich keine Erziehung 😂 aber ich bin der Meinung, Omas sind zum Verwöhnen da :)
    Meine Tochter ist aber auch erst 13 Monate, ich lass das noch auf mich zukommen :)
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