Hallo ihr Lieben,
ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Ich habe schon drei Fehlgeburten erlebt, und am Samstag habe ich wieder positiv getestet. Seitdem fühlt sich alles wie ein komisches Zwischending an – einerseits ein Hoffnungsschimmer, andererseits eine riesige Angst.
Ich fühle mich weder richtig schwanger noch kann ich es wirklich glauben. Es ist, als ob ich versuche, es gar nicht an mich ranzulassen, um mich selbst zu schützen. Gleichzeitig kreisen meine Gedanken ununterbrochen darum, und ich kann mich auf der Arbeit kaum konzentrieren.
Mit jemandem reden möchte ich noch nicht – ich habe einfach Angst, die Hoffnung zu teilen und dann vielleicht wieder enttäuscht zu werden. Wir haben uns an eine KiWu gewendet, da wir hoffen die könnten uns etwas durch die ersten Wochen mehr begleiten und habe osofort am Montag angerufen, die haben sich aber noch nicht zurück gemeldet.
Meine Gefühle schwanken ständig: zwischen Panik, Hoffnung und dem Drang, so zu tun, als wäre nichts. Es ist unglaublich anstrengend.
Hat jemand von euch Ähnliches erlebt? Wie habt ihr diese ersten Wochen nach Fehlgeburten überstanden, ohne daran kaputtzugehen? Mein Mann weiß schon gar nicht mehr was er mit mir anfagen soll. Diese ständige Angst zerfrisst mich. Am liebsten würde ich jeden Tag meinen HCG-Wert testen um zu sehen ob der gut steigt.
Danke, dass ich mir das hier von der Seele schreiben darf.
Kommentare
1,102
Erstmal herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft! 😍🍀
Da ich in 3 Jahren basteln nur 2x schwanger geworden bin und beide Male eine Fehlgeburt hatte, haben wir uns relativ schnell nach der zweiten Fehlgeburt an eine Kinderwunschklinik gewendet. Und weil wir beide schon auf die 40 zugegangen sind und uns somit langsam die Zeit davonzulaufen drohte.
Im Zuge der ersten Untersuchungen wurde bei meinem Mann natürlich ein Spermiogramm gemacht und um die kleinen Schwimmer nach der Untersuchung nicht zu verschwenden, wurde somit im zweiten Zyklus nach der zweiten FG direkt eine Insemination gemacht (keine Stimulation auf meiner Seite, nur Auslösespritze für den Eisprung, um das Timing zu verbessern). Die Insemination war an einem Donnerstag und am Wochenende sind wir verreist und waren nochmal fleißig. Danach war ich tatsächlich wieder schwanger!
Jedenfalls wurde ich daraufhin in der KiWu engmaschig kontrolliert und wurde ab dem Bluttest jede Woche zur Kontrolle eingeladen. Das ging bis etwa zur 10./11. SSW so. Da hab ich den NIPT machen lassen. Danach war ich noch einmal dort und mit dem Beginn vom 2. Trimester hab ich dann zu meiner normalen Frauenärztin gewechselt. Bei ihr war ich aber auch davor schon einmal im ersten Trimester, um von den tollen Neuigkeiten zu berichten und ein paar weitere Bilder zu bekommen. 😅
Ich glaube, diese häufigen Kontrollen 1x pro Woche oder max. alle 2 Wochen waren meine Rettung. Ab dem zweiten Trimester hatte ich dann so ein inneres Selbstvertrauen, dass alles gut wird, dass mich die länger werdenden Abstände nicht mehr gestört haben. Ab da konnte ich die Schwangerschaft auch endlich so richtig genießen. 😊
Alles Gute dir und ich hoffe, du kannst die Schwangerschaft auch bald genießen! 🫶
11,420
Bei mir ist es 13 Jahre her. 1 Fehlgeburt, 12 Jahre her Eileiterschwangerschaft mit Entfernung beider Eileiter. Fast
11 Jahre als ich mit meiner Tochter positiv testen durfte. Sie war der 4.isci Versuch.
Ich hab tatsächlich 3x die Woche HCG kontrollieren lassen, hatte nach der Kiwu Klinik einen privaten Gyn und bin alle 14 Tage dort gewesen. Sie hatte erst in der 8.ssw Herzschlag. Da hab ich mir einen Doppler für daheim gekauft und immer gehört wie das Herzchen schlägt. Funktioniert erst ab der 12. Woche .
Ab Woche 18 hatte ich eine zervixinsuffienz und war dann wöchentlich im Akh zur Kontrolle. Inkl. Stationär Lungenreife usw.
Gekommen ist erst sie bei 39 plus 1.
Es geht jeder anders damit um, aber ja ich habe diese extreme Sicherheit auch gebraucht und dafür viel Geld bezahlt, aber es hat mich ruhiger gemacht bis ich sie spüren konnte und dann auch Bindung zugelassen habe.
Und nein man vergisst die Vergangenheit nicht, aber der Umgang damit ist ein anderer wenn erstmal alles gut ging.
Bei den Zwillingen 3 Jahre später war ich schon relaxter, aber mit 2 Babys hat man generell mehr Kontrollen.
Einen richtigen Tip hab ich also nicht. Mach was dir gut tut. Und wenn du alle 2Tage zur Blutabnahme gehst, ist das halt so.
Die Ängste sind nachvollziehbar und dürfen sein. Aber lass sie nicht dein Leben bestimmen. Du schaffst das ganz bestimmt.
Wünsche dir alles erdenklich Gute
374
Am Samstag durfte ich dann endlich wieder positiv testen ✨ und habe gleich am Montag in der Klinik angerufen, um Bescheid zu geben. Leider habe ich bisher noch keinen Rückruf von meiner Ärztin bekommen, was mich natürlich etwas nervös macht – gerade am Anfang wünscht man sich ja sofort diese engmaschige Betreuung und ein bisschen Rückhalt. Ich hoffe sehr, dass sich bald jemand meldet, damit ich auch mit regelmäßigen Kontrollen starten kann.
Es ist schön zu lesen, dass du ab dem zweiten Trimester so viel Vertrauen in deine Schwangerschaft entwickeln konntest. Das macht wirklich Mut! 🫶 Ich wünsche mir sehr, dass es bei mir diesmal auch so wird und ich die Zeit bald mehr genießen kann.
@Nasty: Danke dir, dass du deine Geschichte so offen geteilt hast! 💕 Es beeindruckt mich total, wie du trotz all der schweren Erfahrungen – Fehlgeburt, Eileiterschwangerschaft und den vielen Hürden auf dem Weg – nicht aufgegeben hast und am Ende deine Tochter in den Armen halten durftest. Ich kann mir vorstellen, wie nervenaufreibend die Zeit bis dahin war, gerade wenn das Herzchen erst in der 8. SSW sichtbar wurde. Dass du dir dann einen Doppler geholt hast, um Sicherheit zu bekommen, kann ich sehr gut nachvollziehen – ich glaube, genau diese kleinen Dinge geben einem in so einer Phase unheimlich viel Halt.
Es macht auch Mut zu lesen, dass es beim zweiten Mal, bei den Zwillingen, schon entspannter für dich war – einfach, weil du wusstest, dass es gut ausgehen kann. Und ja, du hast so recht: man vergisst die Vergangenheit nicht, aber man lernt, anders damit umzugehen. Trotzdem bleibt die Angst, gerade nach Verlusten, und ich finde es so wichtig, dass du sagst: „Mach das, was dir gut tut.“ Ich glaube, genau das ist der Schlüssel – egal ob das dann viele Blutabnahmen sind oder engmaschige Kontrollen, Hauptsache man selbst fühlt sich etwas ruhiger.
Ich merke auch bei mir, wie sehr die Ängste präsent sind, und wie sehr ich mir diese Sicherheit wünsche, um irgendwann auch wirklich die Bindung zulassen und die Schwangerschaft genießen zu können. Deine Worte geben mir Hoffnung, dass es mit der Zeit leichter werden kann.
Vielen Dank, dass du so ehrlich geschrieben hast – es tut gut, das zu lesen. 🫶
Ich glaube, ich kann erst entspannt sein, wenn ich weiß, dass mein kleines würmchen bleibt. Am liebsten würde ich mich irgendwo eingraben und erst wieder rauskommen, wenn das erste Trimester geschafft ist.
131
Bei mir waren ein bischen anders und doch ähnlich. Ich hatte in meiner ersten Schwangerschaft eine sehr späte, schwere Präeklampsie und musste in der 22. Woche einen Schwangerschaftsabbruch machen. Da ich dabei fast gestorben wäre und dann Lage gesundheitliche Probleme hatte haben wir den Kinderwunsch verdrängt. Kurz über 40 haben wir’s dann nochmal probiert, aber sehr vorsichtig.
Aus Angst dass wieder was schief geht habe ich mich Inanspruchnahme mit meiner Ärztin noch zusätzlich im Krankenhaus als riskoparientin behandeln lassen. Das waren dann 2 wöchige Kontrolluntersuchungen. Das hat mir enorm Sicherheit gegeben. Ich hab mich emotional erst ab ca. der 25. Woche echt auf das Baby einlassen können. Vorher war’s so ein bisl ein Projekt. Ich weiß nicht ob es die gesündeste Methode war aber ich glaube im Notfall wär’s leichter für mich gewesen.
Ich konnte auch seh früh in der 14. Woche in Mutterschutz bleiben. Das hat mir auch sehr geholfen. Mein Tipp ist generell nicht zu viele Personen zu involvieren. Die Meinung von anderen was jetzt alles passieren kann hat mich wahnsinnig gemacht.
Ich gehe auch schon länger zu einer Psychotherapeutin. Das hilft mir oft die Dinge etwas anders zu betrachten.
Höre auf jeden Fall auf dein Bauchgefühl. Wann wenn nicht jetzt 😊. Und wenn du dich daheim eingraben willst dann tu es einfach 👍.
Auf jeden Fall alles Gute 😘
374
333
Darf ich fragen, welche Untersuchungen du bis jetzt schon gemacht hast? Wurde Gerinnung, Insulinresistenz, Genetik (Karyogramm), Gebärmutterspiegelung mit Biopsie schon gemacht?
Das war bei mir das Prozedere im LKH nach der dritten FG. Einfach nur zur Info, falls irgendwas noch nicht dabei war.