Einseitiger Geschwisterkinderwunsch

Hallo zusammen, ich bin 35 und habe einen wundervollen 4-jährigen Sohn. Die vergangenen 3,5 Jahre waren für meine Beziehung nicht leicht. Ich hatte mit vielen Zweifeln zu kämpfen, dachte, ich wäre nicht gut genug, hatte dann immer wieder Probleme, mich zu beherrschen, wurde verbal laut und abweisend, was wiederum die Situation noch verschlimmerte. Inzwischen habe ich zu mir gefunden, habe gelernt, mich zu akzeptieren und zu lieben, weiß jetzt, dass ich genug bin. Es war nicht leicht und ich habe mich für mein Verhalten verabscheut.

Sobald das Thema auf ein 2. Kind kam und der Wunsch von meinem Mann verneint wurde, verschlimmerte sich die Situation. Ich zog mich zurück, errichtete im Laufe der Zeit eine Mauer um mich. Ich versuchte, den Wunsch zu ignorieren, zu unterdrücken. Eine Zeitlang funktionierte es auch, aber seit ein paar Monaten lässt er sich nicht wegschieben. Irgendwann äußerte ich meinen Wunsch nicht mehr. Ich lebte umringt von meinen Mauern, war meinem Sohn eine gute Mutter, nur die Beziehung blieb auf der Strecke. Ich konnte nicht heraus. Es tat weh, dass mein Wunsch einseitig war, aber ich kann seine Bedenken auch verstehen. Er fühlte sich lange ungeliebt.

Ich liebe ihn, ich liebe unser Leben. Es tut mir so leid, dass ich nie gemerkt habe, wie weh ich ihm mit meiner Zurückgezogenheit tue. Aber irgendetwas in mir konnte ihm nicht die Liebe zeigen, die tief in meinem Herzen da ist. Ich konnte die Mauer einfach nicht überwinden. So lebten wir nebeneinander her, behielten beide unsere Gefühle mehr oder weniger für uns. Bis vor ein paar Tagen, als er mir sein Herz ausschüttete, und ich ihm dann endlich meins. Die Mauer brach damit ein.

Dann meinte er, wenn ich ihm versprechen könnte, dass ich nie wieder in dieses Muster verfalle, er einem 2. Kind nicht im Weg stehen würde. Und in mir entbrannte Hoffnung. Heute meinte er, dass er noch Zeit brauche, hat seine Bedenken geäußert, die ich auch verstehen kann. Aber ich fühle mich, als stünde ich wieder am Anfang. Ich merke, dass ich die Mauer wieder errichten möchte, mich dahinter verstecken. Es fällt mir schwer, es nicht zu tun. Gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass ich egoistisch bin, weil ich an dem Wunsch "festhalte" oder wohl eher, er mich nicht loslässt, so sehr ich es auch versucht habe.

War jemand in einer ähnlichen Situation? Wie ist es ausgegangen?
Ich freue mich auf eure Geschichten

Kommentare

  • Gebt euch Zeit, versucht wieder mehr ein Paar zu sein, die Beziehung zueinander wieder stärker…
    Dann fühlst du dich auch wieder stärker und dann baut sich die Mauer vielleicht nicht mehr so schnell auf und dein Partner gewinnt auch wieder vertrauen in dich.

    Dann klappts mit dem zweiten Kind bestimmt auch.
    Ihr könnt ja die Verhütung weglassen und es drauf ankommen lassen.

    Wenn es so sein soll, dass ihr noch ein Baby bekommen sollt, wird es passieren, wenn gerade nicht der richtige Zeitpunkt ist kommt auch das Baby nicht zu euch.

    So seh ich das. Alles hat seinen Grund im Leben warum etwas passiert oder nicht passiert. Oft sieht man es gerade in dem Moment nicht, aber vielleicht erkennt man später erst den Grund warm es so kommen ist wie es gekommen ist.

    Und dein Mann liebt dich, sonst hätte er vielleicht in der schweren Zeit, sich von dir getrennt.
    Ihr gehört zusammen, sonst hätte er sich nicht vor ein paar Tagen dir gegenüber geöffnet. 😊
  • Ich würde auch eher zunächst einmal an der paarbeziehung arbeiten und dann erst das mit dem 2. Kind angehen. Vielleicht könnt ihr euch einen Termin ausmachen, wann ihr es wieder neu besprecht?

    Ihr könntet bewusst Zeit zu zweit verbringen, vielleicht etwas was euch vor dem Kind Freude gemacht hat und die letzten Jahre zu kurz gekommen sind? Regelmäßige Date nights mit Babysitter zb, falls ihr keine verwandten in der Nähe habt?


    Oder irgendeine nette "Challenge", zb sag jeden Tag was Liebes zu deinem Partner. Ihr liebt eich denke ich nach wie vor, aber wenn ihr es nicht aussprechen, weiß es der jeweils andere nicht mehr so sicher. Ihr könnt euch auch briefchen schreiben.

    Weiß nicht, ob du ihm versichern kannst, dass du nie wieder ins alte Muster verfällst? Aber ihr könntet euch eine Strategie überlegen, wie ihr damit umgeht und das aufhaltet, falls es wieder passiert?
  • Wenn die Beziehung nicht „rennt“, bloß kein zweites Kind. Ich dachte immer, unsere läuft ok bis gut, bis die nr2 selbstständiger wurde, wurde ich eines besseren belehrt.
    Aus heutiger Sicht würde ich zwischen k1 und k2 (und wieviele es noch werden sollen) ganz ganz viel beziehungsfokus legen.
    Es wird mit einem zweiten Kind nicht leichter oder schöner 😅
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