Ich stille voll, funktioniert von Anfang an recht problemlos. Ich bin froh darum, weil ich für Flaschennahrung viel zu schusselig wäre und bestimmt siebzehn Mal am Tag irgendwas wichtiges vergessen würde, Flascherl für unterwegs einpacken etwa, und dann vor einem hungrigen Kind stünde, aber:
Tolle Gefühle habe ich dabei keine. Ganz pragmatisch gesehen habe ich zwei Brüste, mit denen kann man das Kind ernähren, also mache ich das auch. Stillen ist ungemein praktisch. Deshalb mache ich es. Mehr ist es für mich nicht.
Ganz im Gegenteil: Erzählungen von der innigen Stillbeziehung wirken auf mich manchmal eher befremdlich. Nähe und Zuwendung ist etwas, das zu geben oder empfangen ich nicht mit meinen Brüsten verbinde.
Für mich haut ganz gut hin, dass meine Tochter wohl auch eher eine Pragmatikerin ist. Getrunken wird nur um des Trinkens willen. 5-10 Minuten und wir sind fertig. Vermutlich würde mich ein länger trinkendes Kind sogar ein bisschen nerven, also nicht das Kind als solches, aber der Vorgang. Es wäre mir bald stinkfad. So interessant find ich den studenlangen Blick auf Babybäckchen und einen Haarschopf dann nämlich nicht.
Wenn jemand beim Stillen ein innigeres Gefühl empfindet als ich es tue, sei es ihm vergönnt. Aber ich habe nicht den Eindruck, irgendwie falsch gepolt zu sein, weil mir Stillen keine rosa Glücksmomente oder das Gefühl einer besonderen Bindung zum Kind verschafft.
Die Vorstellung, dass Müttergenerationen vor uns selig lächelnd mal eben eine halbe Stunde am Feldesrand alles stehen und liegen ließen oder am Fabriksfließband inne hielten und den wonniglich juchzenden Nachwuchs zur Brust nahmen erheitert mich sogar sehr. Nein, ich glaube nicht, dass für Frauen stillen immer nur ein intenisver Moment der Zweisamkeit war und ist. Je nach Zeit und Kulturkreis ist es auch immer wieder ausgelagert worden, viele Kinder wurden auch früher nicht gestillt oder zumindest nicht von ihrer Mutter.
Einerseits find ich gut, dass es heute nahezu jeder Frau, die es möchte, möglich ist immer und überall zu stillen und sich auch ausschließlich darauf zu konzentrieren, aber ich glaube, es besteht dabei auch immer die Gefahr, dass das Stillen ein wenig zu sehr mit Erwartungen überfrachtet wird, weg von der biologischen Notwendigkeit oder Möglichkeit hin zu einer romantischen Verklärung.
Nö, ich find teigige, knotige, auslaufende Brüste nicht erstrebenswert. In die Brustwarze gekratzt oder gebissen werden auch nicht. Aber wie gesagt: es ist einfach saubequem für mich und so ein ganz kleines bisschen mag ich diesen "irren Busenblick" wenn das hungrige Kind sein Mündchen aufreißt und keine Flasche anstarrt, sondern mich. Mein Ego mag stillen also schon irgendwie, der Rest von mir könnte aber auch gut darauf verzichten.
Das Saugerl hat es schon voll drauf und bei Erstkontakt mit dem Ungetüm einfach mal ordentlich an dessen Zunge gezogen. Ich glaube diese unerschrockene Zielsicherheit kommt vom Kickboxtraining unter dem Spielbogen.
Das Saugerl hat jetzt schon mindestens den ersten Babybademantelgürtel in Karate oder Krav Maga sowie erste Erfolge in Zielspucken.
Das Krokofanten-Nilobem und der Drache haben bereits einen mords Respekt - zurecht.
Wenn das nun eher ein Zufallsbefund war, er`s so nebenbei erwähnte und Du keine Beschwerden hast, wär ich an Deiner Stelle erst mal recht unbesorgt. Operationsbedürftig ist eine leichte Senkung nicht automatisch, Du hast ja keinen Prolaps oder so.
Allerdings ist das eine Symptomatik mit der Tendenz, langfristig schlechter zu werden. Besser wird Beckenbodenmuskulatur, der ganze Halteapparat von allein jedenfalls nicht - aber sie lässt sich zu jedem Zeitpunkt, auch Jahre nach einer Geburt, immer noch weiter trainieren.
Rückbildung ist mal sowas wie Erste Hilfe für den Beckenboden nach einer Schwangerschaft und Geburt. Auf Dauer reicht das aber oft nicht aus, denn es sind u.a. zusätzlich noch immer wieder kehrende Alltagsbelastungen, nicht nur Schwangerschaften, die dann gemeinsam wirken.
Gerade bei alltäglichen Dingen, beim Heben und Tragen, Bücken und Sitzen kann man, ohne großen Aufwand viel verändern und die Beckenmuskulatur anders belasten als vorher.
Dieser Link erklärt die medizinische Seite der Thematik sehr gut, find ich.
True Detective, erste Staffel (Eine ganze Geschichte in 8 Folgen. Kriegt man an einem Tag durch, wenn man will . Zweite Staffel komplett andere Ermittler, ganz anderer Ort, abgesehen von der Erkenntnis, dass anscheinend alle abgehalfterten Cops saufen und Vince Vaughn auch mal böse spielen darf nicht so gut wie die erste).
Hannibal. Mir phasenweise zu grauslich und nach eineinhalb Staffeln möchte man dann nur noch, dass es irgendwann aufhört und einer von den beiden endlich aufhört zu labern…aber bis dahin... Seeehr schöne Bilder und man kriegt dauernd Hunger - gleichzeitig möchte man aber nie wieder Fleisch essen.
Kenn mich mit Netflix nicht aus, keine Ahnung, ob es die dort auch gibt, True Detective z.B. ist eine HBO-Serie, aber irgendwoher kriegt man sie immer.
Jessica Jones.
Eigentlich eine Marvel-Superheldencomic-Verfilmung.
Nach einer sehr tragischen Erfahrung wird sie Privatdetektivin, hat ein Alkoholproblem und geheime Kräfte. Gerät zufällig an ihren ehemaligen Peiniger, einen Soziopathen, von dem sie dachte er sei tot.
(Nachtrag: ich weiß allerdings nicht, ob es die schon in deutscher Synchronfassung gibt)
@clausch1980
Wenn ich so drüber nachdenke, finde ich, ich sollte Dir noch mindestens ein bis zwei Kilo Deiner Lieblingsschokolade schicken. Nicht immer kann man so genau zuordnen, wer oder was eine entscheidende Wendung in komplexe Begebenheiten brachte, aber, und da vergeht mir ausnahmsweise mal das Blödeln oder gscheit daher reden, sondern ich werd ganz sentimental: An dem Tag hat mir ganz eindeutig Dein eines Posting geholfen, einen klaren Kopf zu bewahren und alles ins Laufen zu bringen. Ich weiß nicht, ob ich die Info selbst noch rechtzeitig irgendwo rausgefiltert hätte. Konnte ja ad hoc nicht mal jeder AK-Jurist diese Auskunft geben.
An dieser Stelle ist übrigens mindestens noch ein fettes Dankeschön @claudsch1980 fällig.
Wäre sie an diesem 29.1. nicht online gewesen und hätte sie nicht den entscheidenden Tipp gegeben, hätte ich womöglich ein paar vorschnelle - ungeschickte - berufliche Entscheidungen getroffen und mich u.a. womöglich auf eine - falsche - telefonische AK-Auskunft verlassen und gleich mal komplett die Nerven verloren.
So hab ich sie zumindest behalten, bis eine wochenlange Streiterei wegen Gesetzeslücken in der Mutterschutzgesetzgebung zu meinen Gunsten ausgestanden war, auch wenn jetzt unter Umständen eine andere Frau in anderen Umständen, aber den selben wie meinen damals, der Präzendenzfall vorm Arbeitsgericht werden muss, damit diese Sonder-Sonderform von Schwangerenkündigung eindeutig ausjudiziert ist und niemand mehr kommt und sagt: "Naja, aber das OGH-Urteil auf dass sie sich berufen, betrifft eine andere Ausgangslage als die Ihre, wir lassen es jetzt darauf ankommen."
Hätte ich also ihren Tipp nicht an diesem Tag bekommen, hätte ich womöglich zu spät reagieren können und das hätt mich um satte 18.000 Euro Ansprüche und so richtig in die Bredouille gebracht.
Aber mit einem positiven Schwangerschaftstest in der Hand, dem Arsch auf Grundeis und dem Internet war dann an einem einzigen Tag doch mehr möglich, als ich für möglich gehalten hätte. Katastrophenkrisenmanagement galore.
Und ein Jahr später hab nicht ich die Hose voll vor Zukunftspanik und echt blöd gelaufen, sondern das Saugerl - schon wieder - wegen reichlich geschmaust. Und es lacht. Das ist der deutlich bessere 29.1.
Heute genau vor einem Jahr bin ich morgens vor Schreck fast vom Klo gefallen. Es war gar nicht so sehr die Erkenntnis, dass ich eine unordentliche bis eklige Person bin, die mich derart erzittern ließ, sondern die Tatsache, dass der pipigetunkte Teststreifen der da von gestern Abend noch so herum lag, wie ich ihn irgendwo hingelegt und dort vergessen hatte, nicht mehr negativ war. Umgestrichelt über Nacht. Sie sind nicht nichtschwanger. Oida.
Darauf hätte ich erst mal eine Zigarette gebraucht. Allerdings hatte ich keine Zigaretten, weil ich am Vorabend am Automaten so ein komisches Gefühl hatte. Nicht das zu erwartende Lungenstechen, sondern so ein…da stimmt doch was nicht…und das war ja dann auch der Grund, warum ich statt Zigarettenkauf zur Eigenurintestung schritt. Mit nem Test kurz vor Ablaufdatum. Schwangerschaftsphobikerinnen haben sowas auch zuhause, wenn sie gar nicht schwanger werden wollen. Oder können.
Ich meine "komisches Gefühl", was soll der Scheiß, ich kann gar nicht schwanger sein. Ich hab doch maximal ein bis zwei Mal die Pille vergessen. Oder vergessen ob ich sie nun vergessen habe oder doch nicht. Da kann eigentlich genau nix sein. Hirnschwanger maximal. Die Psyche…. Zigaretten kann ich mir aber eigentlich morgen auch noch kaufen. Weil wenn…also nicht dass es wirklich sein könnte…ich meine "komisches Gefühl"…aber…
...
Heute vor einem Jahr haben auch der Betriebsrat, mein Chef und das Babyforum von der Schwangerschaft erfahren. Oder erst das Babyforum und dann der Betriebsrat und dann der Chef.
Der Herr Chaos hat erst abends davon erfahren, als der durch Teststreifenumstrichelungen erzeugte Lebens…nicht -entwurf, sondern -umwurf zumindest so weit entchaotisiert war, dass ich wieder was anderes als "Scheiße, scheiße, scheiße, nicht jetzt, das ist wirklich ganz, ganz, ganz…kompliziert" sagen konnte.
Wirklich viel sagen konnte der Herr Chaos dann erst mal auch nicht. Aber wenigstens durfte der sich betrinken und immerhin konnte ich ihm sagen, dass das Babyforum und der Betriebsrat das Chaos so weit hingebogen haben, dass der Chef das Chaos nicht noch schlimmer machen konnte und die Frau Chaos aber sowas von in letzter Sekunde noch die beruflich-finanzielle Kurve gekratzt hat.
Ich meine, wer rechnet aber auch damit, dass er ungefähr ausgerechtet am Tag der einvernehmlichen Auflösung des Dientsverhältnisses schwanger wird. Am Geburtstag. Trotz Pille. Und dass dadurch erstmal einfach alles ganz anders wird, als man das vorgehabt hat.
Das komische Gefühl kann damals keine 10 Tage alt gewesen sein. Das komische Gefühl ist also streng genommen mittlerweile etwas über ein Jahr alt. Das komische Gefühl wiegt derzeit 6 Kilo und hat grade eine volle Windel.
Kinderarzt hat es nicht gesehen. Augenarzt hat es gesehen, vermutet aber, dass das, was da außer dem Babyschielen am Blick irgendwie eigenartig ist, kein Schielen ist, sondern ein Unterschied in den Lidspalten und damit eine "optische Täuschung" und dass Warten, wie es in einem Jahr aussieht, erst mal ausreicht.
Praktischerweise gleich eine zweite Meinung, weil die Augenärztin mit mehr Kinderaugenerfahrung in der selben Praxis sitzt. Die widerum konnte eine Asymmetrie nicht zuverlässig messen, vermutet zwar ebenfalls, dass, abgesehen vom pysiologischen Babyschielen kein weiteres Schielen vorliegt und ein Kontrolltermin in einem Jahr eigentlich ausreicht .
Schließlich wollte Augenärztin zwei dann allerdings doch eine dritte Meinung und eine genauere Ausmessung der Lidspalte. Sie hat uns an die Schielambulanz weiter überwiesen.
Tja, ich tät grundsätzlich schon warten, ob sich das auswächst, aber andererseits will ich natürlich nicht, dass sich womöglich doch eine Sehschwäche entwickelt, die man früher erkennen und vielleicht sogar verhindern könnt, also doch noch zur Schielambulanz.
Der genau Ablauf kommt vermutlich auch darauf an, wo Du wohnst. Als Wienerin musste ich mir telefonisch einen Termin beim Amtsarzt ausmachen und hab etwa eineinhalb Wochen darauf warten müssen.
Beim Amtsarzt selbst gab es ein längeres Gespräch, allerdings unter Umständen auch deshalb, weil ich vor der 16. Woche freigestellt wurde.
Die meisten Freistellungen werden ja erst ab der 16. Woche gewährt, ich war erst in der 11. Woche - meine Freistellung war u.a. deshalb auch erst mal befristet für 12 Wochen später musste ich mir wieder einen Termin ausmachen. Da war ein anderer Arzt, bei dem war ich nicht mal persönlich, der hat die Verlängerung einfach so unterschrieben. Beim ersten Mal hab ich fast drei Stunden am Amt verbracht, beim zweiten Mal eine viertel Stunde oder so.
Freigestellt war ich jedes Mal gewissermaßen auf die Sekunde. Ich musste danach nur noch zur Gebietskrankenkasse, den Freistellungsbescheid abgeben und eine Kopie davon an den Arbeitgeber senden (und halt, man ist ja kein Unmensch, den Arbeitgeber anrufen und mitteilen, dass ich per sofort nicht mehr arbeiten komme).
Dass die Arbeit nicht schwangerengerecht ist, ist allerdings kein Freistellungsgrund, den der Amtsarzt absegnet! Da muss man zwischen medizinischer und arbeitsrechtlicher Freistellung unterscheiden.
Arbeit nicht für Schwangere geeignet und in Unvereinbarkeit mit dem Mutterschutzgesetz sind ansich nicht Sache der Gebietskrankenkasse, die während der Freistellung Dein Gehalt bzw. vorzeitiges Wochengeld bezahlt, sondern die des Arbeitgebers, der schwangerengerechte Bedingungen schaffen muss. Tut oder kann der das nicht, müsste er Dich freistellen. In dem Fall müsste auch der Arbeitgeber Dich weiter bezahlen, nicht der Staat.
Klar, macht kein Arbeitgeber gerne, weil doch mit erheblichen Kosten verbunden, aber wenn keine medzinischen Gründe vorliegen, ist halt schon verständlich, dass die Krankenkasse ansich nicht zahlt.
"Vorzeitige Wehen" oder Symphysenschmerzen alleine sind kein medizinischer Freistellungsgrund, das wird Dein Frauenarzt aber wissen, das haben leider zig Frauen in der Schwangerschaft. Da braucht es eine andere Diagnose. "Das Leben von werdender Mutter und/oder Kind" müssen in Gefahr sein, das steht ungefähr so auch auf dem Freistellungsbescheid, alles andere rechtfertigt nur einen Krankenstand.
Ansich muss Dein Arbeitgeber die Schwangerschaft dem Arbeitsinspektorat melden. Dort kannst Du anrufen und Dich zum Mutterschutzbeauftragten durchstellen lassen und erkundigen, in wie weit Dein Job unter "nicht schwangerengerecht" fällt und was Du tun kannst, um entweder für die Dauer der Schwangerschaft eine andere Arbeit zugeteilt zu bekommen, oder auf Kosten des Arbeitsgebers freigestellt zu werden, wenn der Dir keinen Arbeitsersatz bieten kann.
Also für den Fall, dass Dein Frauenarzt Dir nichts von der "Gründe für eine Frühkarenzierung" attestieren kann. (Gut, das ist jetzt mein moralisierender Zusatz: Wird bestimmt immer mal wieder gemacht, aber Scheinatteste wären Betrug.), dann kannst Dus über das Arbeitsinspektorat versuchen.
Die haben zwar die Meldung der Schwangerschaft vorliegen, kontrollieren aber nicht jeden Betrieb, der eine Schwangerschaft meldet, das geht personell gar nicht. Sie kommen aber, wenn man ihnen schildert, was nicht passt (War bei mir auch der Fall. Das war ein langes Hin und Her. Einerseits hatte ich keinen mit Schwangerschaft vereinbaren Job, aber auch medizinische Gründe. Der Arbeitgeber wollte auch, dass ich mich medizinisch freistellen lasse und hat deshalb nix an meinen Arbeitsbedingungen geändert. Klar, war für ihn billiger. Allerdings war es auch seine Pflicht, einen tauglichen Job für mich zu finden. Hat er nicht gemacht. Deshalb kam dann auch das Arbeitsinspektorat. Freigestellt wurde ich letztlich trotzdem aus medizinischen Gründen).
Klar, die medizinische Freistellung ist die beliebtere Variante, aber sie ist (ohne Dich angreifen oder Dir das unterstellen zu wollen, sondern einfach ganz generell gesprochen) nicht umsonst den "schwereren Fällen" vorbehalten, sonst würden sehr, sehr viele Schwangere einfach nicht mehr arbeiten gehen. Nicht zuletzt deshalb sind in den letzten Jahren die Zugangsbestimmungen zur Frühkarenzierung auch verschärft worden. Kostet das Gesundheitswesen enorm viel Geld, wenn Schwangere einfach aufgrund einer Schwangerschaft mal eben nimmer hakln gehen.
Viel Gerede, kürzerer Schluss, der daraus zu ziehen ist: rede mit Deinem Frauenarzt, rede aber auch mit dem Arbeitsinspektorat. Vielleicht bestehen Freistellungsgründe, entweder was das Gesundheitliche, oder den Arbeitsplatz betrifft, dann muss Dich aber jeweils eine andere Stelle freistellen.