Ich denk untertags hat man es mir auch nicht so angesehen. Wenn ich mal munter war und auf und sie mich angelacht hat und so furchtbar süß war, da war die Nacht wieder vergessen. Und sie war auch untertags kein unzufriedenes Baby, sie wollte einfach nur viel gehalten werden und solange man sie am Arm hatte (bzw war sie viel in der Trage) war sie auch meist glücklich.
Erst am Abend wurde sie richtig zur Landplage und war tw wie ausgewechselt. Ich denk die wenigsten hätten vermutet, wie unsere Nächte ablaufen, auch weil mir trotzdem bei ihrem Anblick die Sonne ausm Hintern gescheint hat.
Ich denk man kann es sich gar nicht vorstellen. Man denkt an so vieles gar nicht und wird dann damit konfrontiert. Hätte mir anfangs wer gesagt, dass sich unsere Schlafsituation SO gestalten wird - ich hätte nur drüber gelacht.
Ich bin stolz diese Zeit geschafft zu haben. Ohne Aufenthalt in der Gummizelle.
Und ich hätte gern mal ein zweites Kind. Es stellt mir zwar echt alles auf, wenn ich an ein zweites Nichtschläferkind denk, aber ich weiß wie viel Freude sie mir in mein Leben bringt und ich weiß, dass man als Mama Übermenschliches leisten kann. Aus purer Liebe zu dem schrecklichen, nervtötenden Schreihals.
Es ist keine Schande zu verzweifeln, sein Kind am liebsten aussetzen zu wollen oder sich Hilfe zu suchen. Auch das tut man dann aus Liebe - zu sich und dem Kind.
Vor allem find ich es gut auch mal Tacheles zu reden mit anderen Betroffenen. Sich auszukotzen und auszutauschen. Also mir tut es gut.
Ich hab zwar auch nur ein Kind, aber schlaftechnisch hat sie es voll drauf.
Die ersten 5 Monate ein Traum. Sie hat durchgeschlafen und war nicht lärmempfindlich. Anfangs hatte sie sogar einen strikten 4h-Rhythmus.
Dann hat es langsam begonnen mühsamer zu werden. Öfter munter, nicht weg legen lassen, ich musste komplett aus dem Bett auf, sonst hatte ich keine Chance. Auch untertags plötzlich Klammeraffe, keine Chance sie mal weg zu legen, in dem Moment wo ich nur dran gedacht hab hat sie schon die Augen aufgemacht. Sie ist aufgewacht, wenn ein Eichhörnchen in 10 km Entfernung gefurzt hat.
Und es hat mir niemand geglaubt. Ich verwöhn sie halt. Aja. Ich hab 5 Monate lang neben ihr GS gemacht, gestaubsaugt, geredet, Schnitzel geklopft,... aber egal.
Dann wurden die Nächte immer heftiger. Erst alle 2h, dann alle 1,5h, alle Stunden, alle 30 Min oder tw auch öfter. Tagelang... wochenlang... monatelang. Mein Mann hat mir einen Hüpfball besorgt, damit ich wenigstens sitzen konnte und sie nicht im Stehen schupfen musste. Ich war schon so fertig, ausgebrannt und aggressiv, ich hätte sie am liebsten gegen die nächste Wand geklatscht.
Ich hab verschiedene Dinge versucht. Der KiA meinte nur, da muss ich durch. Tja... musste ich auch. Hat nix geholfen.
Es wurde immer wieder mal besser dazwischen. Alle 3h waren pure Erholung, hab mich kurzzeitig gefühlt wie ein neuer Mensch. Alle 4h waren DER Traum.
Kluge Ratschläge waren immer besonders toll. Still ab. Lass sie halt mal schreien. Leg sie in ihr Zimmer. Lass den Papa mal. Gibst ihr halt eine Flasche. Mittagsschlaf kannst streichen. Jaaanein.
Sie war 2 im Februar. Die Schlaferei ist immer noch mühsam und kompliziert. Sie braucht noch die Brust zum Einschlafen. D.h. sie geht nur mit mir. Damit hab ich kein Problem. Auch das Stillen gehört für uns beide noch dazu. Aber sie verarscht mich regelmäßig, braucht ewig zum Runterkommen. Will dann doch nochmal auf, plärrt herum. Dann muss ich Bussi geben und Ohr schnüffeln und Popo klopfen. Tw bis zu 1h oder länger.
Wenn sie mittags schläft dauert es schon mal bis fast Mitternacht. Aber ja... alles ist besser als im 30 Min-Takt oder weniger aus dem Bett zu müssen.
Mittlerweile schläft sie dann aber meistens zumindest 4h am Stück.
Ich kann dir sagen, ich versteh deinen Frust und ich denke nicht, dass das Problem bei dir liegt.
Klar, es tut dir sicher besser, wenn du dich für dich "damit abfindest", als wenn du dich narrisch machst. Aber Schlafentzug und dieses ständige Geplärre... zeigt mir wen, der das auf Dauer aushält.
Ich hab mir auch furchtbar leid getan und war zornig, wenn mir wer gesagt hat, die Kinder schlafen ja sooo brav und gehen mit jedem schlafen und der Papa übernimmt auch und ab 19:30 ist Paarzeit. Kotz. Das kotzt mich sogar jetzt noch an.
Lange Rede, kurzer Sinn: Es wird besser. Es ist scheiße und es gibt Tage wo ich sehr damit hadere. Aber wenn sie 15/ 16 ist werd ich mich rächen. Und es ihrem 1. Freund erzählen... mit 25.
Jeder lange Name ist schwierig beim Schreibenlernen. Richard wird auch länger brauchen als Karl oder Otto.
Wenn sie es mal kann ist es wurscht, ob sie Mia oder Jacqueline heißt. Und Johanna ist auch ein langer Name.
Da geht es wohl eher darum, dass du für dich schon entschieden hast und/ oder dir seine Vorschläge nicht gefallen. @Jen84
@kea Natürlich muss das jeder für sich wissen. Hat auch keiner was anderes behauptet.
Ehrlich gesagt finde ich den Vergleich mit dem Eis überhaupt nicht passend - zumindest nicht in unserem Fall. Ein Eis kann ich guten Gewissens verbieten, wenn sie weint kann ich sie anders beruhigen und ablenken, weil ich nicht vorm Eisgeschäft stehen bleiben muss um sie zu trösten. Mein Busen ist aber ja immer da und den kann ich nicht aus dem Sichtfeld bringen...
Ich rede im Übrigen nur für mich/ uns. Ich stelle dieses Bedürfnis meiner Kleinen momentan noch über meine Bedürfnisse, weil es für mich so okay ist. Ich könnte ihr auch gar nicht glaubhaft vermitteln, dass es für mich nicht mehr okay ist und es nicht mehr geht.
Es muss auch keine Mama weiter stillen, obwohl es für sie nicht mehr schön ist - egal ob das Kind 5 Monate oder 3 Jahre alt ist. Und wenn es für sie "in Ordnung" ist, wenn das Kind brüllt und weint, dann ist das auch ihre Sache. - Für mich wäre es halt nichts und das sag ich auch offen.
@PrinzessinMia Ja, so stell ich es mir für uns auch mal vor. Wenn sie es akzeptiert ohne Drama, ist es für mich in Ordnung.
@jakobmama Klar. Er ist krank weil er nix isst. Das ist kreativ.
Ich fahr auch unsere Schiene weiter und hoffe es geht mal ohne Tränen und Kummer. Das ist für mich wichtig. Ich bin auch nicht mit allem "einverstanden" was andere tun, aber ich bemüh mich, tolerant zu sein.
@Kathy90 Schade das es dir unangenehm ist. Aber ich find es super, dass du trotzdem deiner Maus gibst was sie braucht.
Mir ist es nicht unangenehm. Ich find es nur scheiße, wenn ich mich rechtfertigen muss, obwohl es niemanden was angeht. Ich verlange ja nicht, dass es alle so machen oder gut finden. Aber es ist was Natürliches und nichts Abnormales.
Kinder und Mütter werden heutzutage immer mehr unter Druck gesetzt. Alles soll früher und schneller gehen. Am Besten 4 Monate voll stillen, dann soll das Kind Brei essen und Flascherl trinken. Mit 1 Jahr spätestens kommt das Flascherl weg, Zeit wird's aber auch! Tee und Wasser genügen eh. Zähne haben auch alsbald da zu sein und mit 2 Jahren können sie schon endlich mal sauber sein und den Schnuller weg geben. Durchschlafen bitte spätestens ab der 5. Woche und im eigenen Zimmer. Alles drüber ist ein Fall für's Schlaflabor...
Sorry, das musste sein. Es frustriert mich wie schnell Kinder groß werden sollen, obwohl diese Zeit eh von selbst so schnell verfliegt...
Ich konnte mir nie vorstellen "langzeitzustillen". Ich wollte stillen und hatte auch kein Limit (hab 2 Monate drum gekämpft), aber jetzt ist meine Maus im Februar 2 Jahre alt gewesen und wir einschlafstillen immer noch.
Ich hab nichts dagegen, ich tu es gern. Aber einfacher wäre es schon, wenn sie auch ohne Busen einschlafen würde. Unterwegs schläft sie auch mal so ein, aber sind eher Ausnahmen.
Was mich richtig nervt ist, wenn ich gefragt werd, wie lang eigentlich normal ist... da krieg ich immer Kabeln. Meine Antwort lautet nur mehr, für UNS ist DAS normal.
Ich find's eher traurig, wenn Kinder schon mit 6 Monaten wieder abgestillt sind, nur weil der Druck von außen so penetrant ist... aber ich würd das nie kommentieren, weil das jeder für sich wissen muss.
Aber warum muss ICH mich zum Teil "rechtfertigen "? Ich könnt auch lügen, aber ich steh dazu, weil meine Tochter es scheinbar einfach noch braucht.
Ich hab es ansonsten schon eingestellt, einfach weil es ohne Tränen ging. Aber beim Einschlafen geht das noch nicht und die Härte und Nerven hab ich nicht, meine Kleine so verzweifelt weinen zu lassen...
Sie wird mich bald nicht mehr so brauchen wie jetzt, also mach ich uns keinen Stress und Kummer.
Ich schau dann ob ich was anbieten kann... allerdings dauert das Versenden bei mir länger, da in unserem Ortsteil die Poststelle geschlossen wurde und ich zu Fuß mit Kind recht lang zur nächsten Poststelle brauch (kein Auto).
Aber mal sehen ob ich überhaupt was finde...
Und wenn sie grüßt und ignoriert wird (grrrrrrr), dann lob ich sie extra laut und sag laut dazu "Der Mann/ die Frau/ das Kind hat dich sicher nur nicht gehört, aber du hast ganz toll gegrüßt!" gepaart mit meinem Blick des Todes.
Unsere Tochter WOLLTE an der Hand gehen und hat sich ausschließlich von mir hochziehen lassen oder wollte auf den Boden und stehen. Sie hat geweint wie verrückt wenn ich ihr nicht geholfen hab.... jedes Kind ist anders und hat seine eigenen Entwicklungsschritte. Wir haben sie nicht gezwungen zu gehen, weil wir das für unser übereifriges Ego gebraucht haben. Wir haben so lange geschaut was sie von uns will, bis wir es wussten und sind darauf eingegangen.
Es soll bitte jeder seine Meinung haben, aber auch bedenken, dass jeder Mensch anders ist. Es gibt gewisse Entwicklungsabläufe, die halt der Norm entsprechen. Aber die Norm ist nicht für jeden immer automatisch der "richtige" Weg.
Ich wollte auch nie ein Gehfrei, aber es hat sich so ergeben und für uns hat es gepasst und sie war, wie @ifmamkl89 beschrieben hat, nie einer Gefahr ausgesetzt.
Ich bin jetzt niemand der meint, jeder braucht ein Gehfrei und ohne geht nix - das soll schon jeder für sich entscheiden und beurteilen. Aber es gibt halt auch einen gesunden Mittelweg. Ein Gehfrei zu benutzen bedeutet nicht, dass man dann sein Kind den ganzen Tag da drin haben muss, um ihm möglichst viele Schäden zuzufügen.