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  • Die gar abenteuerlichen Abenteuer eines minderjährigen Saugwurmes

    Das Saugerl musste zum Augenarzt. Herausgekommen ist: ICH brauche eine Brille.

    Nunja, erst hielt ich es für eine geschickte Marketingstrategie. Da blickt der Onkel Doktor der verunsicherten Jungmutter einmal scharf in die müden Augen, sagt "Sie sind übrigens kurzsichtig" und dann vereinbart die sicherheitshalber einen Termin für sich selbst. Aber was soll ich sagen: Er hatte recht.

    Der Herr Chaos hat "Na Servas" gesagt, als er mich zum ersten Mal mit der neuen Brille sah und das Saugerl ist überhaupt gleich in Tränen ausgebrochen. Die haben doch beide keine Ahnung. Die Brille ist echt schick.

    Das Saugerl ist aber, was Mode betrifft generell keine Koryphäe. Erste Schminkversuche (siehe Bild) 49635vkeywd5.jpg sind ziemlich daneben gegangen und sie trägt ohne Hemmungen Hello Kitty Socken oder Mützen mit Ohren, die man sonst nur in Winterschigebieten beim betrunkenen Apre-Ski zu sehen bekommt.

    Außerdem muss ich dringend mit dem Saugerl an seiner feministischen Einstellung arbeiten. Das Saugerl ist nämlich eine Sexistin. Es reduziert mich auf meine Brüste.

    Da war Muttern mal aushäusig zugange um für den beruflichen Wiedereinstieg dereinst nicht schon jetzt völlig den Anschluss zu verlieren und was macht das Saugerl, als die Mutter wiederkehrt und das Kind zum Wiedersehen freudig abbusselt? - Nichts. Der Vater war interessanter.

    Den Busen allerdings hat es juchzend begrüßt, als ob es ihn seit einem halben Jahr nicht gesehen hätte.


    Lilie82FunnyBiKaTiinchen17anhrowkeaMaria903Dino1982powerxlockeBugseyund 3 andere.
  • Die gar abenteuerlichen Abenteuer eines minderjährigen Saugwurmes

    Drachenzähmen leicht gemacht:

    s8xxyq4yvc0y.jpg

    Das Saugerl hat es schon voll drauf und bei Erstkontakt mit dem Ungetüm einfach mal ordentlich an dessen Zunge gezogen. Ich glaube diese unerschrockene Zielsicherheit kommt vom Kickboxtraining unter dem Spielbogen.

    Das Saugerl hat jetzt schon mindestens den ersten Babybademantelgürtel in Karate oder Krav Maga sowie erste Erfolge in Zielspucken.

    Das Krokofanten-Nilobem und der Drache haben bereits einen mords Respekt - zurecht.

    BiKaLilie82FunnyclaudschgiBugseyMaria903powerxlocke
  • Wie war eure Geburt denn so? Erzählt eure Geschichte.

    Nach Einsetzen des Bändchens war mir nahegelegt worden, mich ins nahegelegene Krankenbett zu legen und das Ding seine Wirkung entfalten zu lassen. Verabscheidet hatte man mich mit den Worten „Rechnen sie aber nicht damit, dass es heut in der Nacht noch los geht.“

    Kaum gebettet, kam der Mann zu Besuch und brachte die Kliniktasche vorbei. Die Stimmung war distanziert. Man wusste nicht so recht was sagen und tun. Wie er da so verloren saß, gewillt 30 Stunden neben mir auszuharren und sich dabei schrecklich zu langweilen, hab ich ihn heimgeschickt. Der konnte Schlaf nämlich auch ganz gut gebrauchen und ich konnte ihn als Beisitzer noch nicht gebrauchen. Die Vorstellung, dass er mir stundenlang das Händchen hält, das noch gar nicht gehalten werden musste, langweilte sogar mich.

    Kurz vor Mitternacht telefonierten wir noch. Während ich die ersten Monate der Schwangerschaft einen psychischen Durchhänger hatte, hatte er ihn gegen Ende der Schwangerschaft. Allerhand Sorgen plagten ihn. Wie seine große Tochter die neue Halbschwesterkonkurrenz verkraftet, ob er noch ein Kind so lieben könne, wie sich das finanziell alles ausgeht und das große Was wäre wenn mit dem Kind gesundheitlich irgendwas ist?. Das hat er sehr in sich hinein gefressen.

    Ich glaube, in der Nacht hatte er richtig Schiss.

    Drei Stunden Dämmerschlaf habe ich zusammen gebracht, immer mit einem halben Aufmerksamkeitsauge auf die werte Bauchbefindlichkeit. Zieht da irgendwas? Zwickt da irgendwas? Wird es heute noch anfangen?

    Gegen drei Uhr morgens fand ich, das Zwicken, das eh die letzten Wochen immer mal da war, wäre irgendwie intensiver geworden. Aber man bildet sich ja allerhand ein, wenn man sich nur fest genug darauf konzentriert.

    3Uhr39
    In meinem Becken tat es einen Ruck. Ob da wirklich ein Geräusch war, oder ob ich es mir nur dazu gedacht habe, wer kann das hinterher schon sagen? Es fühlte/hörte sich an, als sein da ein knöcherner Schädel eine Treppe tiefer geruckelt. Ein Reiben und Stoßen und dann wurde es plötzlich warm zwischen meinen Schenkeln.

    Körperwarme Flüssigkeit quoll nur so aus mir raus und durchtränkte das Stecklaken. „Aha“ hab ich mir gedacht und der Stieftochter, die um jede Tages- und Nachtzeit informiert werden wollte, bzw. eher ihrer Mutter eine Sms geschrieben „Blasensprung“, dann den Mann aus seinem wenig geruhsamen Schlaf geklingelt und gebeten, er möge sich vielleicht doch auf den Weg machen. Erstgebärende. Noch keine Wehen. Das kann noch dauern. Lass Dir Zeit.

    „Darf ich jetzt eigentlich aufstehen oder muss ich liegen bleiben?“ Ich hab nach der Nachtschwester geklingelt.

    In dem Moment hat etwas angefangen, das wohl Wehen sein mussten. „Holla, das ist jetzt im Vergleich zu dem Zwicken und Zwacken und Senkgewehe aber kein Kindergeburtstag mehr. Äh...naja...das ist wahrscheinlich ein Kindergeburtstag. Am errechneten Termin.“

    Als die persische Hebamme vom Nachtdienst das Zimmer betrat, hab ich mir schon erstmalig den Bauch gehalten und mich ein bisschen gekrümmt.

    Dass es diese Hebamme war, hat mich in dem Moment eher betrübt. Nicht, dass sie nicht freundlich oder kompetent gewesen wäre, aber...irgendwie war da ein unbestimmtes: Die möchte ich nicht bei der Geburt dabei haben.

    Mit dem Bettunterleger zwischen die Beine geklemmt watschelte ich hinter der weniger gewünschten Hebamme hinterher.

    Allerdings hatte ich es einfach nicht gecheckt, dass die Hebamme die auf der Station Nachtdienst hat, nicht die Hebamme ist, die im Kreißsaal ihren Dienst versieht. Denn am Kreißssaal angekommen, stand da „meine Hebamm“, die kannte ich bereits von meiner Nacht im Krankenhaus, als ich auf den Bauch gefallen war und sie konnte sich auch noch an mich erinnern.

    Die hatte sowas erfrischend rustikales, nichts mädchenhaft zauderhaftes, obwohl sicher deutlich jünger als ich. So eine Mischung aus hemdsärmelig, pragmatisch zur rechten Zeit, mitfühlend, wenn nötig und unaufdringlich umsorgend. Das mag ich.

    Irgendwie hat mir das ein gutes Gefühl beschert, wie ich da so stand im Krankenhausnachthemd, mit einem fruchtwassergetränkten Laken zwischen den Schenkeln und bereits doch recht heftig atmend.

    „Jetzt haben wir die Farbe vom Fruchtwasser nicht gesehen“ sagte die erste Hebamme, während sie mich an die zweite übergab. „Ich glaube, es war völlig unauffällig und klar, auf alle Fälle nicht grün“ sagte ich „aber ich muss sowieso aufs Klo, ich seh noch mal nach“ .

    Am Klo musste ich mich an der Wand abstemmen, sonst wäre ich umgefallen, so intensiv überkam mich die nächste Wehe. Etwas Fruchtwasser schwappte aus mir raus. „Unauffällig“ dachte ich und versuchte mir Blut, Schleim und Urin weg zu wischen, während da die nächste Wehe heran rollte.

    Mein Darm signalisierte Entleerungsbedarf. Ausgerechnet am Tag der Geburt überkam mich nämlich etwas, das mich zuvor nie geplagt hatte. Verstopfung. Da ging und ging und ging nichts und ich hing bereits in der nächsten Wehe und an dem kleinen Mäuerchen neben der Kloschüssel und alles was mich interessierte war, mit Verlaub gesagt: „Ich will scheißen! Muss ja nicht im Kreißsaal dann sein“.

    Wie ich da so hing und mir den schmerzenden Bauch hielt, hielt ich es dann doch für die bessere Idee, wieder zuürck zu watscheln. Meine Bemühungen waren ohnedies erfolglos gewesen und man muss ja nicht unbedingt allein am Klo bewusstlos werden.

    Irgendwie hab ich es auf den kleinen Tisch inmitten des Kreißsaals geschafft und die Hebamme legte mir den CTG-Gurt an.

    Ich wollte mich festhalten. Alles, was ich wollte, war mich festhalten. Oder doch noch mal aufs Klo.

    Die Hebamme untersuchte mich vaginal. Muttermund bei 3 Zentimetern. Der war vor der Einleitung, tagsüber auch schon leicht geöffnet gewesen, weshalb ich die Einleitung dann auch nicht als so künstlichen Eingriff empfunden hatte. Immerhin war der Körper ja schon irgendwie in Geburtslaune und hatte sich da in den vergangenen Tagen seit dem letzten Frauenarztbesuch von Muttermund lang und geschlossen bis hin zu weich und leicht offen ja schon einiges getan gehabt.

    „Der Zwerg schiebt ganz ordentlich. Ich spür richtig, was sie da vorher beschrieben haben. Das mit dem Rucken und Stoßen.“ sagt die Hebamme. Vielleicht willst Du mal versuchen, die Wehen im Stehen zu veratmen?!“ und ich fragte, ob ich nicht vielleicht doch noch aufs Klo kann.

    Da entschloss sie sich, einen Arzt hinzu zu ziehen.

    Ich wollte mich festhalten. Dauernd fragte ich, wieso man sich hier nirgendwo festhalten kann. Oben. Also so wie bei dieser Triangel an einem Krankenbett. Ich wollte mich oben festhalten. Ganz fest.

    Außerdem wollte ich sterben.

    Die Hebamme knüpfte mir ein großes Tuch ans Kopfende der Liege, damit ich mich wenigstens seitlich irgendwo festklammern konnte. Ich biss in den Stoff und wimmerte.

    Mein Bauch schlug Wellen. Wellen von Schmerz. Ich konnte nicht mehr hören.

    Ich wollte mich festhalten. „Wieso kann man sich hier nirgendwo festhalten?“ fragte ich zum wiederholten Male. „Sie können sich an mir festhalten“ sagte eine Ärztin, deren Erscheinen ich zuvor gar nicht bemerkt hatte.

    Da standen plötzlich Menschen im Kreißsaal. Zwei, drei, vier. Ich weiß es nicht. Ich wollte mich festhalten. Und sterben. Und aushalten. Und dieses Kind kriegen. Und mich irgendwo festhalten. Oben. Wieso haben die hier nichts, wo man sich oben festhalten kann?

    „Wir geben ihnen jetzt ein Mittel gegen die Wehen“ sagte eine Ärztin, die auch aus dem Nichts gekommen war. Sie musste es mehrmals sagen. Ich hörte sie nicht während die Wehe währte. Und es waren lange Wehen. Oder viele. Dauernd.

    „Ihr Freund ist da“ sagte die Hebamme und ihn fragte sie, wo er denn seinen orangen Geburtspullover hatte, denn daran konnte sie sich noch erinnern. Der Mann mit dem Glückspullover.

    „Der liegt in meinem Spind. Hol den Pullover“ krächzte ich in Richtung meines Freundes und dann wimmerte und weinte ich wieder und biss in das Tuch.

    „Hat es ihr schon jemand gesagt?“ drang eine Stimme durch die dunkle, peinvolle Gehörlosikeit und mir war schlagartig klar, dass es nichts Gutes sein kann, was man mir sagen wird.

    „Es wird ein Kaiserschnitt“ sagten Ärztin und Mann zugleich. Ich brach in Tränen aus. Das Warum konnte ich nicht mehr hören. Ich heulte Rotz und Wasser. „Nein, nein, nein. Das ist die schlimmste Wendung, das Worst Case Szenario. Ich wollte niemals einen Kaiserschnitt“

    Die Wehenhemmer schienen zu wirken, ich sah und hörte wieder mehr und konnte in ganzen Sätzen sprechen.

    Ein Transportbett wurde heran geschoben, während sich unter meinen Tränen die Sicht wieder verschleierte.

    Kalter Schweiß ronn mir über die Stirn, ich zitterte. Ich zitterte so stark, dass gefühlt mein ganzer Körper durchgerüttelt wurde. Mein Freund reichte mir tröstend die Hand. Ich konnte sie nicht halten.

    „Das Zittern kommt von den Wehenmitteln“ sagte die Ärztin, die den Transport in den OP begleitete, doch das beruhigte mich nicht. Die schiere Panik stieg in mir auf. Und die nächste Wehe.

    Am Gang vor dem Lift wurde noch Wehenmittel nachgespritzt.

    Ich schepperte am ganzen Körper. Und weinte. Und jammerte. Und ächzte. Und stöhnte. Vielleicht hab ich auch geschrien. Ich hatte eine sagenhafte Scheißangst.

    Der OP-Saal war grell erleuchtet. Wie im Film. Licht am Ende des Tunnels. Der Narkosearzt mit seinem niedlichen Ostblockakzent schaffte es kurz mir aus meiner Panik zu reißen. Er wollte mir erklären, was er vorhat. „Himmel, red nicht so viel. Ich weiß schon wie das alles cirka läuft.“ dachte ich, während man mich für die Spinale vorbereitete.

    Ich zitterte und habe mich womöglich auch gewehrt. „Bitte gebt mir irgendwas gegen diese Panik“ bettelte ich. „Das sind die Wehenmittel“ sagte die Ärztin. „Das kann schon sein, aber wenn ich eines in dieser Schwangerschaft gelernt habe, dann, wie sich eine Panikattacke anfühlt und ich bin mitten in einer. Haut`s mir ein Xanor rein. Irgendwas.“ hab ich wohl eher geweint, als gebrüllt, auch wenn ich vor Angst einfach nur schreien wollten.

    Zum Setzen der Nadel mussten mich drei Leute festhalten. Die Hebamme von vorhin, fragte, ob sie mich streicheln dürfe. Ich sagte "Nein" und sie ließ es bleiben. Dafür mocht ich sie gleich noch viel mehr.

    Ich dachte, ich zittere vom Tisch. Ich wollte weg laufen, aber meine Beine waren schon gelähmt von der Narkose.

    Das rasieren, auf den Tisch legen, Tuch spannen, keine Ahnung, was wann war. Ich war dabei und doch nicht.

    Der Mann durfte herein. Mit Kittel und Mundschutz. Ich habe ihn erst erkannt, als er am Kopfteil einfach bei mir sitzen blieb und sich nicht am sonstigen Geschehen beteiligte.

    Ich konnte nicht sagen, ob ich noch was spüre, zu groß war die Angst, was zu spüren. Es erschien mir unendlich bedrohlich, dass mir nun der Bauch aufgeschnitten werden sollte.

    Ich zitterte wie Espenlaub im Orkan.
    stolze_mamiNadine0815miss87Kathy90suusibabyfive79
  • Wie war eure Geburt denn so? Erzählt eure Geschichte.

    Woche 39+6

    Ein 120cm Bauch wird von einer eher kleinen, einstmals eher zierlichen Frau ungelenk auf eine mickrige Liege im CTG-Kammerl gehievt.

    Mir war schon im Wartebreich aufgefallen, dass das Kind im Bauch sich heute heftig bemerkbar macht. „Die Beule“ - Arbeitstitel der mutmaßlichen Tochter (die Ärzte hatten sich erst in Woche 32 zu mehr als nur Vermutungen hinreißen lassen, aber so ganz sicher sieht man es halt doch erst hinterher) machte ihrem Namen alle Ehre und boxte mir den Bauch beulig, wie schon den ganzen letzten Monat nicht mehr.

    Während ich da so am CTG verkabelt lag, trat das Kind vehementest von innen gegen den Schallkopf – und auch sonst überall hin. So weit kann ich CTGs lesen, dass die Kurve, die da aus dem CTG kam, sogar mich unruhig machte. Ausschläge grundsätzlich jenseits der 170. Ich versuchte ruhig zu bleiben und das Kind damit ein wenig zu besänftigen. Ich hatte in der Nacht kaum geschlafen, vielleicht spürte sie auch das.

    Nach einer halben Stunde etwa kam die Hebamme und checkte mit kritischem Blick, was das Gerät an Papier ausgespuckt hatte.

    „Haben sie heute schon gegessen und getrunken?“ fragte sie und bestätigte, was ich mir bereits dachte, dass da nämlich jemand überdurchschnittlich aktiv war und Herzfrequenzen produzierte, die im geburtsmedizinisch auffälligen Bereich lagen.

    An zuwenig gegessen oder getrunken konnte das in meinem Fall eher nicht liegen. Ich wurde für eine Stunde hinaus geschickt, ein wenig in den Krankenhausfluren flanieren, danach sollte ein zweites CTG geschrieben werden, zur Sicherheit.

    Gut durchspaziert und reichlich bewässert kam ich nach knapp 2 Stunden zurück an die Verkabelung. Das Kind rumorte weiterhin.

    Die neue Kurve ging nicht mehr ganz so hoch, dafür war sie holprig. Ich bat darum, mich auf der Liege umlegen zu können, sonst hätt ich mich direkt auf den Krankenhausboden erbrochen, so schlimm stieg mir das schwangerschaftsbegleitende Sodbrennen wieder hoch.

    Daraufhin wollte die Hebamme meinen Blutdruck messen. Der war trotz all der Herumliegerei bei 160/110. Diesmal konnte es nicht am Medikament liegen.

    Die Oberärztin wurde hinzugezogen. „Ihr Kind hat Stress“ sagt sie zu mir. „Die zweite Kurve gefällt mir noch weniger“ hatt sie zuvor der Hebamme zugeraunt. „Ich möchte sie gerne zur Überwachung hier behalten. Haben sie schon mal über eine Einleitung nachgedacht. Ich mein, sie sind einen Tag vor Termin. Sollen wir nicht?...“

    Ich war erst mal überfordert. Zum Dableiben war ich zu bewegen, auch wenn ich erst noch kurz heim wollte, schließlich saßen da Hunde, die aufs Klo wollten und so weit war der Weg hin und retour nicht. Die Oberärztin sprach sich entschieden dagegen aus.

    Also den Mann zum zweiten Mal an diesem Vormittag angerufen, dass aus „Naja, die Untersuchung wird wiederholt“ ein Problem geworden war.
    Eine Einleitung lehnte ich ab. Ein „Sie haben doch eh morgen Entbindungstermin“ ist kein Grund.

    Den restlichen Vormittag verbrachte ich beim Ultraschall, bei der vaginalen Untersuchung und nochmal beim CTG. Kind hatte sich wieder beruhigt. Muttermund und alle sonstigen Geburtsorgange waren auf Start gepolt, aber noch war da keine Geburt angelaufen.

    Abwarten war meine Devise und das Snackangebot im Aufenthaltsraum abchecken.

    Zwischenzeitlich wurde mir noch zwei Mal der Blutdruck gemessen. Der hatte nämlich beschlossen hoch zu bleiben.

    Gegen 17 Uhr kam die Ärztin vom Nachtdienst auf mich zu: „Gemäß den Leitlinien ist ihr Blutdruck eine Indikation für eine Geburtseinleitung. Wir wissen nicht, wie sich der weiter entwickelt. Ich rate ihnen dringend zu einer Einleitung.“ (Blutbefund, der Check auf Gestose, war allerdings unauffällig, das kamen gerade die Ergebnisse aus dem Labor retour)

    Ich hab in der gesamten Schwangeschaft nur einen guten Ratschlag bekommen. Von meiner besten Freundin. „Lass bloß nicht einleiten.“

    Bei aller Beschäftigung mit dem Thema Geburt hat sich für mich ein Eindruck heraus kristallisiert: Eingeleitete Geburten enden überdurchschnittlich oft in einem Kaiserschnitt. Wenn ich eines nicht wollte, dann einen Kaiserschnitt.

    Für die Ärztin war es beschlossene Sache, für mich ein emotionales Dilemma. Andererseits: ich hatte die Schnauze voll von schwanger sein. Klar wär eine Geburt am Termin nett, wegen so letztlich irrationaler Dinge wie: einprägsames Datum und der Tatsache, dass dieser Termin meiner Mutter und Großmutter etwas bedeutet, weil der Geburtstag meines verstorbenen Großvaters und gerade für meine Großmutter die Ankündigung, ihre Urenkelin hätte den errechneten Geburtstermin eben an diesem Tag anscheinend sehr tief drin irgendwas bewirkt hat.

    Außerdem hatten wir meiner Stieftochter versprochen, dass sie die erste sein darf, die das Baby sieht, aber die Zeit drängte, denn Stieftochter war drauf und dran, zur Schullandwoche abzudampfen und wäre genau im kritischen Zeitraum, wo Schwester kommen könnte, nicht anwesend.

    Wir hatten schon immer gescherzt, das Baby müsse an diesem Wochenende kommen, alles andere wäre total unpassend.

    Irgendwo zwischen Übermüdung, tatsächlicher Sorge, dass sich die Dinge zum Schlechteren entwickeln könnten und so Naja, das wäre schon nett-Gedankenspielen hab ich mich ergeben.

    Man hat sich zu einer „sanften Einleitung“ vermittels Hormonbändchen entschieden und mich mental darauf vorbereitet, dass auch genau nichts passieren könnte. Man wollte das Ganze erst mal 24 Stunden beobachten.

    Um 19 Uhr wurde das Bändchen gelegt.
    stolze_mamiNadine0815miss87Kathy90suusibabyfive79
  • ISIS - Kommt der Krieg auch bald zu uns?

    @girl1974
    Ich meinte mit Grenzkontrollen keine Zäune und es ist schon klar dass nicht alle Dokumente mithaben, aber sich mit Namen registrieren lassen und Fingerabdrücke etc. wird ja doch nicht zuviel verlangt sein

    Da hammas aber wieder - das klingt, als wäre es Aufgabe der Flüchtlinge, dafür zu sorgen, dass sie registriert werden. Das ist Aufgabe von Staaten Flüchtlinge zu registrieren. Wenn die betreffenden Länder das nicht schaffen, sind die Länder schlecht organisiert, überfordert, desinteressiert, was auch immer, aber nicht die Flüchtlinge. Die flüchten einfach.

    So als holpriges Beispiel: Wenn der Schwimmbadbetreiber das Schwimmbad aufsperren lässt, keine Eintrittskarten kontrolliert, die Badegäste rein dürfen und der Bademeister auf Pause geht, ist es dann gerechtfertigt, wenn der Schwimmbadbetreiber hinterher sagt: "Diese Badegäste sind illegal ins Bad gekommen. Es wird ja wohl nicht zuviel verlangt sein, dass sie sich eine Eintrittskarte kaufen. Diese Badegäste sind schuld."
    aber es wäre an der Zeit dn IS effektiv zu bekämpfen, wozu man aber auch Leute un dem Kriegsland braucht, ansonsten können die sich ja noch schneller und leichter ausbreiten.

    "Es braucht Leute im Kriegsland" bedeutet: vorallem junge Männer, die sich erschießen lassen oder jemanden erschießen müssen.
    Da sitzen wir hier in Europa gönnerhaft auf unseren fetten Wohlstandsärschen und sagen allen Ernstes: "Ihr müsst schon dort bleiben und auch selber was gegen den IS tun" - was in letzter Konsequenz eben Krieg und Tod bedeutet, für die Leut, die sich gegen Krieg und Tod entschieden haben.

    Ich möcht mal, weil wir hier in einem Babyforum sind, die Mütter sehen, die sich vorstellen können dereinst zu sagen: "Voll super, mein Sohn darf endlich an die Front. Er hat gute Chancen das nicht zu überleben. Das unterstütze ich total. Mein Sohn erschießt andere Söhne (und Töchter, Frauen und Kinder und Alte) oder wird von anderen Söhnen erschossen. Mein Land ist mir das wert!"
    Ich glaube nicht dass ich in so einem Fall, wenn meine Familie betroffen werde, auch noch die andere Backe hinhalten und Verständnis für die Mörder aufbringen könnte. Hut ab vor allen die das schaffen

    Warum sollte ein Syrer, dessen Familie betroffen ist, auch noch die andere Backe hinhalten und Verständnis für die Europäer und ihr "Da müsst ihr selber was dagegen tun" aufbringen und freudig sagen: "Natürlich bleibe ich und lass mich zerbomben oder erschießen." (Ein Berufssoldat entscheidet sich absichtlich dafür, dass auch die Option darin ist ums Leben zu kommen, ein Zivilist nicht. Warum aber sollten alle Soldaten werden wollen - müssen?)

    ZeroxJuliaEleonoraifmamkl89kathi0816_lavendelfee_
  • PDA Erfahrungen

    Ups, da fällt mir auf: ich hab PDA mal wieder synonym zur Spinalanästhesie verwendet, ist zwar sehr ähnlich, aber doch etwas unterschiedlich.

    @Zwutschgi ich kann (ohne es sicher zu wissen) mir vorstellen, dass die Spinale leichter zu stechen ist, als die PDA, weil man bei ersterer keinen Katheter einführen muss, sondern "einfach" in den flüssigkeitsgefüllten Rückenmarksbereich sticht und eine einmalige Dosis verabreicht, während bei der PDA ja ein Schläuchlein in den angrenzenden Peridualraum gelegt wird, den man halt nicht verfehlen sollte, um Betäubungs- und Schmerzmittel dosieren zu können und keine Komplikationen zu verursachen.

    Bei der PDA kann die Dosis immer noch erhöht werden, bei der Spinalen nicht. Bei der PDA bleiben die Beine manchmal funktionsfähig, bei der Spinalen nicht. Bei der PDA braucht es nicht zwingend einen Harnkatheter, bei der Spinalen, glaub ich, immer.

    Was ich, abgesehen von etwaigen Nebenwirkungen, die bei PDA und Spinalanästhie ähnlich sind, häufig nicht wirklich thematisiert finde ist, dass auch diese Narkose/Schmerzstillungsform Auswirkungen auf das Kind hat.

    Beim Kaiserschnitt ist die Spinalanästhesie oder auch eine PDA vielleicht die babyschonendere Methode als eine Vollnarkose, aber bei einer vaginalen Geburt dauert es von PDA/Spinalanästhesie bis Geburt ja dann doch oft noch deutlich länger, als die oft nur 10, 15 Minuten beim Kaiserschnitt, wo die Medikation auf den Körper wirkt.

    Ich persönlich bin sehr gespalten, was ich von PDA bei natürlicher Geburt halten soll. Bei einer Sectio geht es leider ohnedies nur mit Betäubung und da find ich die Spinale einen wichtigen Fortschritt zur Vollnarkose - gerade für die Psyche der Mutter.
    Jacky92Asakoifmamkl89
  • Erst - Mamas

    Nein, ich hatte so ein "überwältigendes Gefühl" nie.
    Trotzdem fand ich zb Neugeborenengeruch super, die ersten Tage und Stunden wunderschön und mein Kind selbst ist sowieso am Supersten von allen.

    Ich kann aber zb auch nicht nachvollziehen, wenn Frauen ihre Kinder als "Liebe meines Lebens" bezeichnen. Nicht, weil ich das irgendwie ablehne, wenn jemand so fühlt, sondern weil sich für mich "Liebe" nicht so krass verändert hat. Zwar würd ich bei der theoretischen Klassikerfrage "Wen würdest Du aus dem brennenden Haus retten? Mann oder Kind" sicher "Das Kind" antworten. Aber insgesamt, nein, emotional hat sich nicht soo wahnsinnig viel verändert.

    Auch die Sache mit dem Lebenssinn hab ich nie so empfunden. Ich find es gut, diese Facette des menschlichen Lebens nun auch zu kennen, es ist stimmig und gut und naheliegend, ein Kind zu haben, aber ich war auch vorher schon zufrieden.

    In der Kinderwunschphase war auch nie das "Ich kann nicht glücklich sein ohne Kind", das vermutlich viele Frauen plagt, so wahnsinnig präsent, das war eher ein "Ich möchte diese Möglichkeit des Lebensentwurfes nicht nicht versucht haben".

    keaLöwinKathiSWunschkäferlmc
  • Töchterchen nuckelt fast 24 Stunden

    @davidmei

    Erstens find ich es übrigens sehr super, dass Du darauf schaust, Deine Frau zu entlasten und darauf achtest, wie es ihr gerade geht und zweitens, beinah noch toller finde ich, dass sie es geschafft hat, trotz der Vorgeschichte mittlerweile voll zu stillen.
    Das ist nämlich gar nicht so selbstverständlich. Aber ein Punkt, den sie sich vielleicht von Zeit zu Zeit ins Gedächtnis rufen sollte, denn ich kann mir vorstellen, dass sie im Moment eine ganze Menge mehr beschäftigt oder belastet, als sie einerseits zugibt oder thematisiert oder überhaupt bewusst schon bemerkt.

    Anpassungsstörungen bei Babys werden zum Glück mittlerweile ja thematisiert und auch, dass ein Schläft sofort durch und alleine, kommt mit allen Umweltreizen gleich zurecht -Baby in der Werbung häufiger, als im Leben vorkommt, aber dass es auch Anpassungsstörungen bei Müttern gibt…Ich will Deiner Frau hier keine "Störung" andichten, aus den wenigen Dingen, die Du schreibst, ich kann mir nur aus der Vorgeschichte heraus vorstellen, dass sie sehr unter Stress steht.

    Womöglich spielt das auch mit in das Schlafverhalten Eurer Tochter mit rein. Nicht im Sinne von "Die Mutter hat Schuld, dass das Kind so wenig schläft", sondern einfach im Sinne von der Stress des Einen beeinflusst den anderen. Nicht im Sinne von "Na wär sie halt ein wenig entspannter, dann wär auch das Kind entspannter", das halte ich für viel zu vereinfacht und oft genug auch nicht richtig (Man kann leicht entspannt sein, wenn das Baby von sich aus einfach ein einfacherer Charakter ist, die entspannteste Mutter wird aber vermutlich zeitweise unentspannt, wenn das Baby eben von Natur aus kein "Anfängerbaby" ist) aber manchmal hängt das alles doch irgendwie auch ein bisschen mehr zusammen.

    Ich hab Dir ja in einem Bruchteil eines Satzes hineininterpretiert, dass das von Dir auch ein wenig belächelnd, so "Ein wenig übertreibt sie es schon" gemeint war.

    Damit kann ich auch völlig falsch liegen, falls nicht, find ich das insofern ungeschickt, weil es mitunter den Stresslevel Deiner Frau hinaufschraubt, ein Unverstandengefühl fördert und Euch schlimmstenfalls eher entzweit. Als Mann kann man wahrscheinlich nicht viel machen als aussitzen und einfach da sein, auch wenn es ganz bestimmt Frauen gibt, die es mit der Kinderfürsorge übertreiben - ob das bei Euch so ist, keine Ahnung.
    Auf Bedürfnisse des Kindes reagieren - unbedingt, Bedürfnisse des Kindes vermuten wo gar keine sind - damit macht Frau sich das Leben selber schwerer als nötig, muss aber allein drauf kommen.

    Mit Eurer Vorgeschichte im Gepäck kann ich mir halt vorstellen, dass da viel "übertriebene" Sorge ist, die vielleicht auch insgesamt auf die Familienstimmung und damit das Kind wirkt.

    Diese Sorge wär auf eine Art absolut nachvollziehbar, aber mehr Lockerheit käme vielleicht irgendwann dadurch, dass das Geschehene Raum zur Aufarbeitung kriegt. Bloß weil die Geburt vorbei ist, "Gut ist gangen, nix is gschehn", ist das alles noch lange nicht vorbei.

    Allzu viel Zeit hat man mit einem Neugeborenen und Schlafentzug nicht, wirklich darüber nachzudenken, aber was da passiert ist, ist, je nach Charakter, wie man sowas weg steckt, bis hin zu echt traumatisierend. Aber alle kümmern sich um das Baby, die Dinge, die Frau durchgemacht hat, gehen dabei auch für sie selbst leicht unter und werden ein bisschen weggeschoben, denn das Baby hat Priorität.

    Viele Frauen, die eine Frühgeburt oder eine sehr schwere Geburt hinter sich haben, kämpfen lange noch mit den Folgen der Geburt - die Folgen für sie selbst.

    HELLP ist keine Routinesache, sondern ein richtig heftiger medizinischer Notfall. Wegen HELLP sterben auch noch in Österreich Frauen oder Kinder bei der Geburt.

    Ein Kaiserschnitt, ganz besonders wenn eine natürliche Geburt angestrebt wurde, kann einem den Boden unter den Füßen wegreißen. Sehr viele Frauen haben lange das Gefühl versagt zu haben, keine "echte" Geburt geschafft zu haben.

    Ein Notkaiserschnitt ist nochmal eine ganz andere Nummer. Ein Notkaiserschnitt wird ja unter Vollnarkose durchgeführt, nicht einer Spinalen wie z.B. bei meinem eigenen Halb-Notkaiserschnitt. Geburt also selbst gar nicht erlebt. Baby und Mann dann in einem anderen Raum. Lange keine Möglichkeit das eigene Kind zu sehen.

    Da Deine Frau ja auch auf der Intensivstation lag, hat sie Eure Tochter, bei deren Geburt sie nicht bewusst dabei war, erst am 3. Tag zum ersten Mal gesehen?!

    Lebensbedrohliche Situation, Geburt in Operation geendet, Geburt nicht bewusst erlebt, Kind erst nach Tagen zum ersten Mal gesehen, das ist der blanke Mutterhorror. (Besonders unter dem Aspekt eben beachtlich, dass das Stillen klappt), das löst sich nicht einfach so in Wohlgefallen und alles ist gut auf.

    Hatte Deine Frau im Krankenhaus sowas wie psychologische Akutbehandlung? Man muss ganz bestimmt nicht immer wegen allem gleich sieben Psychotherapien absolvieren, aber solche Ereignisse steckt man nicht immer allein so einfach weg (und man, also frau, bespricht viel von den Emotionen und Ängsten, die sich da ansammeln, nicht unbedingt mit dem Partner).

    Ich kann da nur von mir sprechen: Ich habe nach dem ungeplanten Kaiserschnitt sofort "funktioniert", das Kind fürsorglich betreut, als ich es dann an Tag drei endlich wirklich allein konnte (die ersten Stunden nach der Geburt konnte ich sie ja nicht mal halten, das musste mein Partner tun. Worüber ich einerseits heilfroh bin, dass sie eben nicht alleine war, sondern ihren Vater bei sich hatte, trotzdem hatte ich daran schwer zu knabbern.
    Manche Frauen sind auf diese ersten Momente auch irgendwie eifersüchtig, das war ich in dem Sinne nicht, sondern bloß traurig und unsicher, ob ich diese ersten Momente mit Baby für mich nachholen kann), aber die Psyche hat, mit Auf und Abs bestimmt einige Wochen gebraucht, hinterher zu kommen.

    Unter anderem war da kein Glücksgefühl beim Betrachten des Babys. Ja, es war das Beste von allen und sowieso das Hübscheste, aber es war mir manchmal auch sehr fremd und ich hatte teils ein irrsinnig schlechtes Gewissen, das Kind vielleicht zuwenig zu lieben, weil ich nicht ganz glückstrunken war oder erst mal hauptsächlich mit meinen eigenen Schmerzen von diesem scheiß Kaiserschnitt beschäftigt war.

    Eine Geburt wie die Eurer Tochter kann emotional sehr viel anrichten. Ein so schönes Ereignis so richtig schief gelaufen. Auch wenn das Ergbnis ein Tolles ist, der Weg dorthin war eine Katastrophe. Da ist bestimmt viel Angst davor, nochmal so schlimme Dinge zu erleben, da ist vielleicht Angst, das Kind ZU WENIG zu umsorgen, irgendwas zu verpassen, weil man doch schon das Wichtigste verpasst hat. Immer das Gefühl: Ich hätte sterben können oder das Kind.

    Unter diesen Gesichtspunkten betrachtet würde ich komplett verstehen, falls Deine Frau ein wenig "overprotective" wäre und sich schwer täte, das Kind abzugeben oder zur Ruhe zu kommen. Und wenn dem so wäre, könnte ich mir vorstellen, dass diese innere Anspannung, das permanente Habt-Acht um nicht wieder gefühlt die Kontrolle über die Dinge zu verlieren, sich auch ein wenig auf das Kind überträgt und ich auch in Anspannung bei ihm niederschlägt.

    Falls meine Überlegungen auf fruchtbaren Boden fallen und nicht komplett an der Situation bei Euch vorbei sind, dann denke ich, dass Du Deine Frau am Meisten unterstützen kannst, in dem Du ihr einerseits immer wieder bestätigst, dass mit ihr nichts verkehrt ist und sie die Lage super meistert und ihr als Ruhepol zu Seite stehst und andererseits darauf schaust oder sie anregst, das Gewesene irgendwo zur Sprache zu bringen. Nein, das sind Dinge, die man eher nicht in der Beziehung verarbeitet, sondern bei jemandem anderen ablädt.

    Vielleicht leistet ihr Euch privat eine Nachsorgehebamme oder Doula, die mit schwierigen Geburten Erfahrung hat oder auch ein paar Stunden therapeutisches Ohr oder Deine Frau liest zumindest Bücher oder Foreneinbeiträge von Frauen, die ebenfalls eine sehr belastende Geburt erlebt haben, um zu sehen, dass die Sorgen und Ängste und Selbstvorwürfe danach ganz oft vorkommen und sie damit nicht allein ist und vorallem deshalb keine "schlechte Mutter".

    Vielleicht würd das nicht nur ihr helfen, sondern Euch insgesamt.

    Jedenfalls alles Gute!

    Nachtrag: Oh, und eine Frage wird in dem Zusammenhang dann auch gerne vergessen: Wie geht es eigentlich Dir mit dem ganzen Drama rund um die Geburt, die Angst um Frau und Kind? (Nein, ich erwarte mir keine Antwort, nur so für Dich selbst) Aus meiner subjektiven Wahrnehmung heraus ist für Männer ja der Schlimmste Teil die Hilflosigkeit die eigene Partnerin so zu sehen, die Angst ums Kind steht dabei eher im Hintergrund. Bei Frauen ist das tendentiell umgekehrt, erst das Kind und dann das eigene Befinden. Zwei Betrachtungsweisen, die nicht immer zusammen gehen, wo man bisweilen aneinander vorbei redet, denkt und fühlt.

    Mein Partner spricht bis heute nicht über die Geburt unserer Tochter mit mir, obwohl ich es gerne täte, weil ich mich an Vieles so schlecht erinnern kann und den Teil, den ich verpasst hab, für mich selber irgendwie gerne "nachbauen" würde, aber er kann nicht. Mittlerweile akzeptiere ich es, ohne dass es mich noch kränkt. Hat es aber lange. Ich war monatelang insgeheim stinkwütend auf ihn, dass er mir etwas so Wichtiges vorenthält. Heute denk ich mir, dass er, der sehr schwer an seine Gefühle heran kommt, Verdrängen als Bewältigung gewählt hat. Da kann ich ihm leider nicht helfen und er mir nicht.
    Vielleicht läuft das bei Euch etwas besser und ihr könnt Euch über beide Seiten des Erlebens austauschen.
    MagicMomentCoppadaarmaKa_rinfelicitas1980
  • Durchschlafen

    @Himmel1984

    Das mit dem Respekt hab ich bestimmt auch schon mal zu jemandem gesagt.
    Warum? - Weil ich damit anerkenne oder wahrnehme, dass eine andere Mutter bestimmt das nervenaufreibendere Leben hat und die Dinge trotzdem allermindestens so gut wie ich auf die Reihe bringt (mit Tendenz zu besser).

    Ich hab ja den Babyjackpot gezogen und zumindest die letzten 10 Monate ein relatives Durchschlafkind gehabt, ich kenn es nur so - und ich bin, wenn ich mir die Erzählungen anderer so durchles, auch heilfroh, dass es bei uns eben so "einfach" ist.

    Das Thema Babyschlaf hat mich in Vorkindzeiten wenig bis nicht beschäftigt, mittlerweile finde ich es gesellschaftlich komplett unterschätzt. Was es nämlich mit den Müttern macht, mit deren Beziehungen, deren Freundschaften, deren Jobs, deren gesamtem Leben.

    Ich kann leicht 5 Kilometer lange Postings verfassen und olles easy finden - wenn ich mal nicht ausgeschlafen bin, ist das meine eigene Schuld, weil mal wieder viel zu spät schlafen gegangen - doch Schlafentzug macht etwas mit Menschen, ist psychisch belastend, geht an die Substanz. Ich hab das momentan nicht, da kann ich leicht eine tiefenentspannte Mutter sein, das ist keine "Leistung".

    Die Dinge am Laufen zu halten, Kind(er), Beziehung, Haushalt, Job, Meerschweinchen zu jonglieren und dabei chronisch unterschlafen zu sein, das ist scheiße für die Betroffene, aber halt die deutlich beachtlichere "Leistung" als mein unbekümmertes Dahinwurschteln (Noch…gestern war da ein Vorgeschmack auf turbulentere Zeiten. Ich fürchte nun, dass mich der Mutterschaftschock mit 10 Monaten Verspätung volle Breitseite erwischt und mir dann überdurchschnittlich anstrengend erscheint, worüber andere mittlerweile im wahrsten Sinne des Wortes müde lächeln. Wir werden sehen.).
    "Respekt!" heißt, dass mir das bewusst ist.
    Stefanie868RivuletHanni2014BugseyKristl
  • 1. SS vorzeitiger Blasensprung - 2. SS auch?

    16 Tage vorm errechneten Termin ist nun allerdings eher kein riskanter "vorzeitiger Blasensprung", sondern naja…eine recht übliche Sache. Ist ja nicht so, dass die Fruchtblase immer erst platzt, wenn bereits Wehen da sind, manchmal fängt die Geburt auch damit an, dass erst die Blase platzt und dann Wehen kommen.

    Vielleicht meinst Du es auch so, dass trotz Blasensprung keine Wehen kamen.

    So wie sich das für mich liest, hat halt schlicht und ergreifend die Geburt begonnen, ohne sich an den Kaiserschnitttermin zu halten. Ganz normales Risiko bei geplanten Kaiserschnittgeburten.

    Dass die Geburt vor dem Kaiserschnitttermin beginnt, kann theoretisch wieder passieren. Oder auch nicht.

    Die meiste Kinder kommen irgendwann im Bereich zwischen 2-3 Wochen vor dem errechneten Termin und 2 Wochen nach dem errechneten Termin zu Welt. Errechneter Termin ist eine Schätzung, keine unumstößliche Wahrheit.

    Möglicherweise ist es sogar gut so, dass Dein Kind sich den Termin selber aussuchen konnte. Geplante Kaiserschnitte sind immer ein Kompromiss und es gibt in der Geburtsmedizin immer mehr Ärztestimmen, die auch geplante Kaiserschnitte nach Möglichkeit erst nach Einsetzen der Wehen vornehmen wollen, weil diese Geburtsform so näher am der Vaginalgeburt ist, Mutter und Kind mehr Geburtshormone abbekommen und es möglichweise weniger kindliche Anpassungsstörungen nach dem Kaiserschnitt gibt.

    Ich persönlich würd mich also sogar freuen, wenn auch die nächste Kaiserschnittgeburt mit einem Blasensprung beginnt.

    (Ich hatte keinen geplanten Kaiserschnitt, aber auch erst Blasensprung, allerdings auch Wehen und dann, nachdem Kind quasi eine halbe Geburt mitgemacht hat, wurde der Notausgang genommen. Ich bin mir für mich selbst absolut sicher, dass es gut für mich war, Blasensprung und Wehen gehabt zu haben und ich vermute auch, dass das meiner ausgesprochen gut angepassten, chilligen Kaiserschnitte besser getan hat, als eine Geburt von Freischwimmen im wohltemperiertem Fruchtwasser bis "Grüß Gott, Herr Chirurg!" in unter 10 Minuten.)
    kaiserkind2204schnoggeleokidokicora86

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