Wir haben die Situation in vertauschten Rollen. Mir würd nicht im Traum einfallen, mich so abzuputzen. Reine Care Arbeit ist 50:50 aufgeteilt, außertourliches wie Arzttermine eher bei ihm, Mental Load liegt komplett bei mir, Haushalt wahrscheinlich zu 75% bei mir (wobei ich mir da nicht viel antu).
Warum geht's das? Weil wir als Familie insgesamt gute Rahmenbedingungen haben (Omas, Home Office, uva). Und weil ich die meisten Sachen viel effizienter und schneller erledige als mein Mann und weniger suder warum was nicht geht sondern einfach tu. Wenn ihm der Tag schon zu lang war, mach ich noch immer.
Etwas, dass ich auch rund um mich beobachte: Frauen schaffen einfach mehr. Ich kenne mehrere Frauen in vergleichbaren Positionen, keine nimmt sich so aus der gemeinsamen Verantwortung raus wie es noch immer manche Männer tun.
Es stimmt schon, Nichts ist nur schwarz weiß und die Situationen sind im Einzelfall immer ein bisschen speziell. Aber das ist ein schon ein generelles Muster, das man immer wieder beobachten kann.
Meiner Meinung nach sollten in einer Beziehung Geld und Freizeit/Erholung fair verteilt werden. Für denjenigen, der da bis jetzt immer besser gefahren ist, ist es natürlich bedrohlich, wenn die Situation verändert werden soll. Da klammert man sich mit allen Mitteln an den Status Quo.
Sorry, für den langen Post. Sowas triggert mich immer 😄
@Oceanholic hattest du nicht gesagt, ihr bezahlt beide 40% eures Einkommens für alle gemeinsamen Kosten ein?
Wenn er verlangt nichts zu tun, und sagt, dass er euch so viel ermöglicht - sollte er dann nicht 100% der Kosten übernehmen?
Bei dem Gehalt bleibt ihm dann vermutlich eh ähnlich viel übrig wie dein Gehalt, oder?
Es wäre nicht mein Weg aber so würde er es wenigstens finanziell kompensieren.
Nachdem meine Meinung ja nicht gefragt ist, weil mein Mann knapp drunter liegt 😆 aber ich kann sagen wie es bei meinen zwei besten Freundinnen ist...
Beide Männer verdienen weit drüber.
Freundin 1, 1 Kind, 20 Std arbeiten. Wenn der Mann heim kommt muss das Essen fertig am Tisch sein, danach geht er trainieren und weiter Büro arbeiten. Er macht gar nichts, wirklich nichts zu Hause, außer bissl handwerkliches.
Freundin 2, 2 Kinder, lange Karenz weil er so viel verdient... Hat dann nebenbei bissl gearbeitet. Mann ist so gut wie nie daheim, ist oft auch mit Kumpels unterwegs etc. Er kümmert sich nur bissl um die Baustelle, also Aufsicht.
Eine Freundin findet es super, die andere absolut nicht...
Also mein Mann hat sie 100k netto allerdings mit relativ geregelten Arbeitszeiten. Wenn er zuhause ist dann macht er gleich viel wie ich.
Ich arbeite 25 Stunden und hab dafür fast den ganzen mental load aber Haushalt und so machen wir beide. Ich bestimmt den Großteil. Meiner nimmt aber auch mal Pflegeurlaub wenn ein Kind krank ist (wir haben 3).
Wir haben einige Freunde in dieser Gehaltsklasse und es ist eigentlich fast überall so dass die Männer sobald sie zuhause sind zumindest die Kinder übernehmen. Haushalt und so machen wenige, viele haben auch Haushaltshilfen.
Aber die meisten Männer freuen sich ja auf die Kinder und Zeit mit ihnen. Und mal ehrlich das sind am Abend eh nur 1-2 Stunden. Wofür hat man sonst Kinder wenn man dann mit den Augen rollt wenn man diese betreuen soll?
Ich möchte hier auch noch meinen Senf dazu geben - wenn auch nicht zum Hauptthema 😁
Ich persönlich finde die Aufteilung richtig gelöst, wenn es sich für beide tatsächlich fair anfühlt.
Und ich finde in einer Partnerschaft, in der man sich gegenseitig liebt und respektiert, sollte das doch der Anspruch sein: Dass es beiden Partnern gut geht und sie sich wohl fühlen.
Wir versuchen uns die Freizeit 50/50 aufzuteilen, nicht den Haushalt oder die Arbeitszeit. Klappt nicht immer - jetzt mit Säugling sowieso nicht - aber meinem Mann ist es wichtig, dass ich auch meine Mädels treffe und nicht nur er abends seine Burschen, weil es mich ausgeglichen und zufrieden macht - so wie ihn.
Für den einen ist Geselligkeit wichtig, für den nächsten Sport und für den Übernächsten vielleicht gemütlich Fernsehen. Jeder sollte da auch auf seine Kosten kommen dürfen..
(Damit ich nicht zu kurz komme, haben wir halt öfters am Wochenende meine Freundinnen da, weil ich nicht weg kann. Sie müssen den Weg fahren, wir kümmern uns dafür ums Essen zb)
Jemand hat geschrieben, dass der partner sagt "aber du wolltest ja die Kinder?!". Diesen Spruch finde ich sehr hart.. haben nicht trotzdem beide mitgemacht?
Betreffend Gehalt haben wir übrigens nur ein gemeinsames Konto. Haus gehört auch beiden gemeinsam. Das war meinem Mann wichtig, er möchte kein "mein, dein" nur ein "unser" und sagt "am Ende gehört das was übrig bleibt, wenn was übrig bleibt, eh alles den Kindern, sobald man Kinder hat"
Ich habe dabei auch in keinster Weise das Gefühl ich gebe "sein" Geld aus wenn ich mir was kaufe. - nur weil ich deutlich weniger verdiene in Teilzeit.
Es ist unser gemeinsames Leben, unsere gemeinsame Familie und unser gemeinsames Geld.
Und jeder leistet einen anderen Teil für die Familie.
(Und da nicht am Ende des Geldes noch Monat übrig ist, läuft das auch für uns okay, wäre sonst vielleicht schwieriger)
Im Freundeskreis macht das sonst so gut wie niemand so - und sie sind auch mit ihren Lösungen zufrieden.
Wodurch ich wieder zu meinem ersten Punkt komme:
Es muss sich für beide gut und fair anfühlen.. Arbeitsaufteilung, Geld etc - das sollte in meinen Augen der Anspruch von beiden Parteien sein.
Ich finde auch den Spruch von einer Userin gut: wollte er nur Kinder oder wollte er Papa sein? 👍
Witzige Unterhaltung heute früh: „Care Arbeit ist doch keine Arbeit. Es ist ein Aufwand, ja. Aber Zeit mit unserer Tochter zu verbringen ist doch kein Aufwand oder Arbeit“
Ich Rabenmutter 🤣🤣🤣🤣
Oder auch ganz lustig: „Mental Load? Was ist das?“
Ich versuchs ihm zu erklären, aber er meint, das sind ja nur Kleinigkeiten. Weil ER den richtigen Mental Load in der Arbeit hat. 🤦🏻♀️
@Oceanholic du bist ja aktuell schwanger. Wie wäre es tatsächlich ein verlängertes Wochenende mit den Mädels zu planen? -> quasi nochmal Freiheit genießen, bevor du wieder körperlich gebunden bist. Samstag-Dienstag. Oder Donnerstag bis Sonntag. Zwei Tage kann man auch als GF kürzer treten, das sollte machbar sein. Er kann sich die Woche dafür aussuchen.
Mit der Bitte z.B. das Bad zu machen und/oder das Haus zu saugen. Immerhin schätzt er es ja leichter ein. Auch nicht vorkochen oder verdenken, was gegessen werden kann.
Ich glaube tatsächlich, dass dein Partner das falsch einschätzt. Er wird sehr vereinnahmt von der Arbeit sein, was die Wahrnehmung verzerrt. Weil ein A**** wird er nicht sein, sonst hättest du ihn nicht. Und da hilft nur, es selber zu erleben.
Ich finde übrigens gerade die 100 Kleinigkeiten mühsam zu organisieren...
Meiner hat sich gestern bedankt, dass ich Schuhe für die kleine gekauft habe und mich da so toll annehme. Und er erkennt auch, dass er sich manchmal aus reiner Bequemlichkeit rausnimmt und versucht es dann anders. Aber kaum kickt der Stress, ändert sich das auch wieder 🙈
Oder auch ganz lustig: „Mental Load? Was ist das?“
Ich versuchs ihm zu erklären, aber er meint, das sind ja nur Kleinigkeiten. Weil ER den richtigen Mental Load in der Arbeit hat. 🤦🏻♀️
Betreffend der 1000 Kleinigkeiten. Ich hab mir im Wochenbett 3 Wochen "Narrenfreiheit" rausgehandelt. (Mein Mann war Zuhause), in der Zeit war ich (fast) nur fürs Baby zuständig (bzw auch Mama-Zeit mit der Großen).
Da kams dann auch vor dass er am Sonntag zur Tankstelle fahren musste Öl holen, oder bei der Nachbarin nach Klopapier fragen musste 😁)
Oma hat aber auch zusätzlich fleißig unterstützt was die Große anging..
.. es ist einfach viel zu Organisieren. Und wenn man 0 auf 100 muss, dann ists natürlich noch schwerer..
.. natürlich sind das alles keine "Fehler" durch die Menschen ihre Arbeit verlieren (falls so etwas das Argument deines Partners wäre).
Allerdings ist das Gehirn trotzdem gefordert und um das geht es doch - um die mentale Forderung..
@Lynni87
Es ist verschieden, die Kids bekommen sowieso in der Betreuung ein Essen.
Wenn ich weiss das sie wenig gegessen haben dann koche ich warm, sonst gibts auch mal eine Jause. Jeden Tag kochen muss nicht sein.
Mein Mann kommt auch sehr gestresst nach Hause, bringt jeden Tag den Großen (26M) ins bett u macht die Nacht mit ihm. Am Wochenende kocht er, oder saugt das Haus oder erledigt die Gartenarbeit (gemeinsam mit dem Großen).
@Oceanholic ich hätt ja nur gesagt: ist ja schön aber du bist mit mir verheiratet, wenn du ein Hausweibchen haben willst dass dich brav umsorgt dann hättest du so eines heiraten müssen.
Es ist ja egal wie andere Männer in seiner Position das ausleben, es muss für eure Familie passen.
Ja mein Kleiner ist auch 2, wird aber jetzt bald 3. Er hat aber auch sehr spät angefangen zu essen. Und wenn es nach dem Kleinen geht müsste ich jeden Tag nur Reis kochen
Jeder hat seinen eigenen Rhythmus, jetzt in den Ferien ist es eh oft etwas anders. Aber es pendelt sich dann wieder ein
Das find ich ganz schlimm, wenn jemand den anderen so klein macht und dann sowas sagt wie "ich hab den richtigen mental load in der arbeit"..
Ich muss dem Partner ja nicht immer zustimmen oder seine Gründe nachvollziehen können, aber wenn mein Partner sagt, dass es ihm schlecht geht, dann nehm ich das ernst und versuche ihn zu entlasten.
Das find ich ganz schlimm, wenn jemand den anderen so klein macht und dann sowas sagt wie "ich hab den richtigen mental load in der arbeit"..
Ich muss dem Partner ja nicht immer zustimmen oder seine Gründe nachvollziehen können, aber wenn mein Partner sagt, dass es ihm schlecht geht, dann nehm ich das ernst und versuche ihn zu entlasten.
Ja ich finds es auch sehr ‚nett‘ wenn man dem
Partner durch die Blume sagt dass er eh quasi Nix leistet….
Ich denke viele Dynamiken entstehen aus Überlastung heraus. Und Kinderbetreuung ist immens anstrengend, ich würde dennoch mit vielen Jobs und 50-60h Wochen mit hohem Druck nicht tauschen wollen. Ich für mich halte die Kinderbetreuung für weniger fordernd.
Wertschätzung muss natürlich dennoch immer gegeben sein, aber unfaire Sätze fallen auch mal in einer Partnerschaft. In einer ruhigen Minute würden es viele (Männer) dann wohl eh anders sehen.
das ist schon klar, oft überlegt man nicht lange und haut so harte aussagen raus. oder muss Frust rauslassen.
ich find aber, dass solche aussagen (wenn öfters wiederholt bzw ernst gemeint) ein grundlegendes problem in der partnerschaft darstellen können.
weils dann nicht mehr um die gemeinsame zufriedenheit (wo es jedem gut geht) geht, sondern nur mehr um den einzelnen..
Ich wundere mich ehrlich schon wenn ich hier lese wie sich manche Männer offenbar benehmen, und wieviele Frauen sich das gefallen lassen ?! Mein Mann liegt bei deutlich über 100 k brutto/Jahr, ebenso der Mann meiner Schwester und die Männer mancher Freundinnen. Derartig aufführen tut sich keiner von denen. Allerdings slnd da die Frauen schon auch alle Akademikerinnen, haben anspruchsvolle Jobs und verdienen trotz Teilzeit nicht schlecht. Dh, die Beziehung ist auch ausbildungstechnisch und ökonomisch mehr auf Augenhöhe. Mag sein, daß das den Unterschied ausmacht. Beziehungen die nicht auf Augenhöhe sind, sind generell öfter problematisch, nicht nur beim Thema Kinderbetreuung.
Was mein Mann macht: mit dem Kind in der Früh aufstehen, ihm Frühstück machen, in die Schule bringen. 2x die Woche holt er ihn auch von der Schule ab, da hat er Homeoffice und hilft nebenher bei der Hü falls notwendig. Am Abend bringt auf den Wunsch von unserem Sohn auch er ihn ins Bett. Am We kochen wir meist gemeinsam, bzw je nach Gericht mal der eine oder der andere. So Kleinigkeiten im Haushalt wie Geschirrspüler ausräumen oder Wäsche zusammenlegen macht er ggf wenns grad anfällt und er Zeit hat.
Weder ich noch mein Mann verdienen so viel und ich fühle mich auch nicht angesprochen. Das Thema bzw. was ihr so dazu schreibt reizt mich aber trotzdem extrem. Ich lese hier gerne mit.
Ich finde grundsätzlich, dass es ganz egal ist, wieviel man verdient. Glaubst du, @Oceanholic , dass dein Partner anders wäre, wenn er weniger verdient hätte? Ich vermute, nicht. Er hätte wahrscheinlich andere Gründe gefunden, warum er im Haushalt nicht mitmachen möchte. Ist aber nur eine Vermutung.
Und das ist sehr wahrscheinlich kein "Aufführen", wie @melly210 schreibt. Sehr wahrscheinlich liegt es daran, dass Männer und Frauen, die solche Lebensmodelle ausleben, nichts anderes vorgelebt bekommen haben. Man kann sich natürlich immer weiter entwickeln, aber wer hat schon Lust drauf und Zeit dafür, ganz ehrlich. Die wenigsten, oder?
Ich verstehe echt nicht, warum man bei so einem guten Verdienst nicht externe Hilfe in Anspruch nimmt? Kindermädchen, Putzhilfe, Kochhilfe usw. Es gibt heutzutage wirklich alles, was das Familienleben schöner machen kann.
Ein anderer Punkt, wo ich hängen geblieben bin, ist das Verantwortungsgefühl. Es ist ja bei jedem, wieder egal wieviel man verdient, anders. Es gibt Chefs und Chfinnen, die ganz locker ihr Arbeitspensum und darüber hinaus bewältigen. Es gibt Angestellte, die sich schon mit wenig Aufgaben überfordert fühlen. Und das ist okay so. Jeder Mensch ist anders. Es ist für mich sicher kein Argument, warum man als Führungskraft mit hohem Verdienst seine Aufgaben zu Hause liegen lassen darf. Aus demselben Grund würde ich meinen Mann nicht mit anderen Großverdienern vergleichen. Macht wenig Sinn, wenn die ihre Arbeitaufgaben anders wahrnehmen.
In eurem Fall würde vielleicht das ehrliche Gespräch helfen. Es ist nur leider nicht so einfach wie gedacht, weil jeder in seiner Realität und Vorstellungen hängt und nur selten den Gegenüber richtig hört. Ich drücke euch trotzdem ganz fest die Daumen, dass ihr eure Lösung findet!
Ich bin voll bei @melly210 - finde das auch absolut nicht ok, insbesondere sich dann aufs Geld auszureden wenn eh jeder denselben Prozentsatz beiträgt und ihm danach bestimmt mehr bleibt als ihr.
Wenn er seinen Beitrag in Arbeit nicht leisten möchte soll er von seinem frei verfügbaren Geld selbst Haushälterin, etc suchen, engagieren und bezahlen - oder die Arbeit selber leisten.
Besonders traurig wenn die Partnerin eh struggelt, die Dinge anspricht und statt Empathie und Verständnis bekommt man gesagt man würde nichts leisten, childcare ist keine Arbeit sondern Vergnügen und warum man das nicht genießt?
Egal was geleistet wird, und auch was verdient wird, als Familie zählt das große Ganze und da muss es für alle stimmen. Wenn dem nicht so ist sind alle Erwachsenen angehalten eine gute Lösung zu finden. Da ist es total unfair die (noch dazu Schwangere) Partnerin mit Entschuldigungen abzuspeisen und im Regen stehen zu lassen.
Spätestens im Wochenbett wird er deutlich mitarbeiten müssen, sonst wird es vermutlich unschön.
Hi, ich bin gerade mit meinem ersten Kind schwanger (29. SSW) und habe gestern/heute aufmerksam mitgelesen.
Die Liste zu Mental Load haben mein Mann und ich (gestern eine Woche verheiratet, aber seit 10 Jahren zusammen und seit 9 Jahren gemeinsamer Haushalt) ausgefüllt und drüber gesprochen und es war zwar kein direkt angenehmes, aber ein produktives Gespräch, das dabei rausgekommen ist.
Mein Mann beschwert sich zwar schon, dass meine Bubble so langweilig ist und alle Reels sooo lang (wir schauen immer die Videos, die wir uns schicken, gemeinsam nochmal an und reden dann darüber, allerdings meistens abends und er ist dann schon müde), aber ich habe bisher sehr viel aus diesen Videos mitgenommen und es hilft auch dabei, die eigenen Gedanken und Erfahrungen zu sortieren.
Parallel dazu lesen wir "natürlich" auch Bücher (ich habe zuletzt Jean Liedloff gelesen, er Pikler, nachdem wir die von meiner Pädagogen-Stiefmama geliehen bekommen haben) und aktuell ist er bei Jesper Juuls "Mann & Vater sein", das wir in der Folge selbst bestellt haben. Meine Stiefmutter ist auch ganz vernarrt in Jesper Juul und seine Konzepte und wenn man in das Buch hineinliest, merkt man, welche Vorreiterrolle er beim Wandel der Vaterrolle eingenommen hat. Manche Ansätze wie "Heute kannst du frei entscheiden, welche Struktur und Funktion deine Familie haben soll" sind in meinen Augen zwar immer noch zu zweideutig und geben den Vätern zu wenig Verantwortung, aber er plädiert doch eindeutig dafür, sich aktiv in die Beziehung und Erziehung zu den eigenen Kindern einzubringen und diese auch einzufordern.
Auch gerade gestern hat mein Mann nämlich das Kapitel "Macht und Verantwortung" gelesen und darauf bestanden, dass ich es jetzt auch lese (hatte zuvor nur das über die Rolle des Vaters in der Schwangerschaft gelesen). Und da geht es eben auch um diesen Mental Load, der mit Haushalt und Familie einhergeht, aber auch darum, sich auf diese neue Rolle als Vater einzulassen und z.B. nicht mehr selbst Sohn zu sein, der sich von der eigenen Frau als "weiteres Kind" mitbetreuen lässt oder weiterhin sehr an der eigenen Mutter hängt und deren Ansichten dann als Konflikt in die Elternschaft bringt, wie es hier etwa geschieht: https://www.instagram.com/reel/DM28tpdM9ea/?igsh=NHpxdTB0azcxdmNl
Ich hoffe, dass ihr mit den Anregungen was anfangen könnt - laut Jesper Juul geht es hier auch darum, dass diese frühkindliche Bindung des Vaters zum Kind gerade in späteren Jahren schmerzlich fehlt, wenn er dann eher nur wie ein Onkel zum Kind steht, weil der Bezug auf beiden Seiten zu distanziert ist. 😔
Spannendes Thema! Und ein Dauerthema in vielen Familien, würde ich mal sagen.
Mein Mann und ich sind beide selbstständig, wir bauen gerade eine gemeinsame Firma auf, außerdem hat er den Familienbetrieb seiner Eltern übernommen. Daneben habe ich selbstständige Tätigkeiten (ca. Teilzeit) im kreativen Bereich. Unsere Kinder sind 3 und 5, halbtags im Kindergarten, es gibt zwei Omas, die wenig übernehmen können, weil eine weit weg wohnt und die andere noch VZ arbeitet und auch 1h entfernt wohnt.
Es ist schon oft hart.
Im Grunde kann bzw. muss immer gearbeitet werden und es wird auch immer gearbeitet, zumindest einer von uns sitzt fast immer immer, auch abends. Wir ermöglichen einander abends Freizeit, einer legt die Kinder hin (95% ich), der andere kann schon raus und sich Hobbys widmen. Die Routine am Abend mit den Kindern teilen wir uns dabei aber zum Teil auf.
Mein Mann arbeitet sicher über 50h in der Woche und ich ca. 20h, mache daneben zu fast 100% den Haushalt und zu 90% die Kinderbetreuung. Also wenn ich alle zwei Wochen einen Abend lang auswärts arbeite, hat mein Mann Kinderdienst daheim, aber sonst steht derzeit wirklich die Arbeit im Vordergrund.
Die Selbstständigkeit ist bei fairer Aufteilung wirklich keine Hilfe.
Bin trotzdem froh, dass wir so arbeiten, wie wir es tun, weil es mit der Zeit sicher leichter werden wird, jetzt sind wir im Aufbau und die Kinder sind noch recht klein.
Aber zur Ausgangsfrage von @Oceanholic zurück: Mein Mann hat absolut keine Nerven für den Haushalt, wenn er von der Arbeit heimkommt, und auch so gut wie keine Zeit dafür. (Natürlich ginge da einiges mehr, wenn er wirklich wollte.)
Wir haben schon einige Male versucht, eine Putzfee zu finden - keine Chance. Wir wohnen in einer Kleinstadt mit doch 20.000 Einwohnern, es wundert mich schon, dass da niemand zu finden ist, aber so ist es.
Die wenige Zeit, wie wir zu zweit haben, nutzen wir selten zum Putzen. Wir gehen dann lieber für eine Stunde frühstücken (da kann man in Ruhe über die Arbeit reden ), da haben wir wenigstens etwas voneinander.
Und alle paar Wochen kriege ich einen Anfall und hebe in wütenden Gesprächen alles hervor, das mich wahnsinnig macht. Das ändert dann auch nichts.
Mein Mann sieht aber schon, was ich alles mache und leiste, und er bedankt sich auch dafür. Ich würde mit ihm nicht tauschen wollen, er hat selbst kaum Freizeit und steht dauernd unter Druck, weil er natürlich auch für uns verantwortlich ist. @Oceanholic Ich hoffe, dein Freund wird bald mal etwas einsichtiger! Wertschätzung kostet nichts, auch kaum Zeit, macht aber einen großen Unterschied für diejenige, die den ganzen Mental Load schupft!
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Kommentare
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Warum geht's das? Weil wir als Familie insgesamt gute Rahmenbedingungen haben (Omas, Home Office, uva). Und weil ich die meisten Sachen viel effizienter und schneller erledige als mein Mann und weniger suder warum was nicht geht sondern einfach tu. Wenn ihm der Tag schon zu lang war, mach ich noch immer.
Etwas, dass ich auch rund um mich beobachte: Frauen schaffen einfach mehr. Ich kenne mehrere Frauen in vergleichbaren Positionen, keine nimmt sich so aus der gemeinsamen Verantwortung raus wie es noch immer manche Männer tun.
Es stimmt schon, Nichts ist nur schwarz weiß und die Situationen sind im Einzelfall immer ein bisschen speziell. Aber das ist ein schon ein generelles Muster, das man immer wieder beobachten kann.
Meiner Meinung nach sollten in einer Beziehung Geld und Freizeit/Erholung fair verteilt werden. Für denjenigen, der da bis jetzt immer besser gefahren ist, ist es natürlich bedrohlich, wenn die Situation verändert werden soll. Da klammert man sich mit allen Mitteln an den Status Quo.
Sorry, für den langen Post. Sowas triggert mich immer 😄
7
Wenn er verlangt nichts zu tun, und sagt, dass er euch so viel ermöglicht - sollte er dann nicht 100% der Kosten übernehmen?
Bei dem Gehalt bleibt ihm dann vermutlich eh ähnlich viel übrig wie dein Gehalt, oder?
Es wäre nicht mein Weg aber so würde er es wenigstens finanziell kompensieren.
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Beide Männer verdienen weit drüber.
Freundin 1, 1 Kind, 20 Std arbeiten. Wenn der Mann heim kommt muss das Essen fertig am Tisch sein, danach geht er trainieren und weiter Büro arbeiten. Er macht gar nichts, wirklich nichts zu Hause, außer bissl handwerkliches.
Freundin 2, 2 Kinder, lange Karenz weil er so viel verdient... Hat dann nebenbei bissl gearbeitet. Mann ist so gut wie nie daheim, ist oft auch mit Kumpels unterwegs etc. Er kümmert sich nur bissl um die Baustelle, also Aufsicht.
Eine Freundin findet es super, die andere absolut nicht...
7
Ich arbeite 25 Stunden und hab dafür fast den ganzen mental load aber Haushalt und so machen wir beide. Ich bestimmt den Großteil. Meiner nimmt aber auch mal Pflegeurlaub wenn ein Kind krank ist (wir haben 3).
Wir haben einige Freunde in dieser Gehaltsklasse und es ist eigentlich fast überall so dass die Männer sobald sie zuhause sind zumindest die Kinder übernehmen. Haushalt und so machen wenige, viele haben auch Haushaltshilfen.
Aber die meisten Männer freuen sich ja auf die Kinder und Zeit mit ihnen. Und mal ehrlich das sind am Abend eh nur 1-2 Stunden. Wofür hat man sonst Kinder wenn man dann mit den Augen rollt wenn man diese betreuen soll?
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Ich persönlich finde die Aufteilung richtig gelöst, wenn es sich für beide tatsächlich fair anfühlt.
Und ich finde in einer Partnerschaft, in der man sich gegenseitig liebt und respektiert, sollte das doch der Anspruch sein: Dass es beiden Partnern gut geht und sie sich wohl fühlen.
Wir versuchen uns die Freizeit 50/50 aufzuteilen, nicht den Haushalt oder die Arbeitszeit. Klappt nicht immer - jetzt mit Säugling sowieso nicht - aber meinem Mann ist es wichtig, dass ich auch meine Mädels treffe und nicht nur er abends seine Burschen, weil es mich ausgeglichen und zufrieden macht - so wie ihn.
Für den einen ist Geselligkeit wichtig, für den nächsten Sport und für den Übernächsten vielleicht gemütlich Fernsehen. Jeder sollte da auch auf seine Kosten kommen dürfen..
(Damit ich nicht zu kurz komme, haben wir halt öfters am Wochenende meine Freundinnen da, weil ich nicht weg kann. Sie müssen den Weg fahren, wir kümmern uns dafür ums Essen zb)
Jemand hat geschrieben, dass der partner sagt "aber du wolltest ja die Kinder?!". Diesen Spruch finde ich sehr hart.. haben nicht trotzdem beide mitgemacht?
Betreffend Gehalt haben wir übrigens nur ein gemeinsames Konto. Haus gehört auch beiden gemeinsam. Das war meinem Mann wichtig, er möchte kein "mein, dein" nur ein "unser" und sagt "am Ende gehört das was übrig bleibt, wenn was übrig bleibt, eh alles den Kindern, sobald man Kinder hat"
Ich habe dabei auch in keinster Weise das Gefühl ich gebe "sein" Geld aus wenn ich mir was kaufe. - nur weil ich deutlich weniger verdiene in Teilzeit.
Es ist unser gemeinsames Leben, unsere gemeinsame Familie und unser gemeinsames Geld.
Und jeder leistet einen anderen Teil für die Familie.
(Und da nicht am Ende des Geldes noch Monat übrig ist, läuft das auch für uns okay, wäre sonst vielleicht schwieriger)
Im Freundeskreis macht das sonst so gut wie niemand so - und sie sind auch mit ihren Lösungen zufrieden.
Wodurch ich wieder zu meinem ersten Punkt komme:
Es muss sich für beide gut und fair anfühlen.. Arbeitsaufteilung, Geld etc - das sollte in meinen Augen der Anspruch von beiden Parteien sein.
Ich finde auch den Spruch von einer Userin gut: wollte er nur Kinder oder wollte er Papa sein? 👍
.. genug vom Off topic, sorry..
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Ich Rabenmutter 🤣🤣🤣🤣
Oder auch ganz lustig: „Mental Load? Was ist das?“
Ich versuchs ihm zu erklären, aber er meint, das sind ja nur Kleinigkeiten. Weil ER den richtigen Mental Load in der Arbeit hat. 🤦🏻♀️
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Mit der Bitte z.B. das Bad zu machen und/oder das Haus zu saugen. Immerhin schätzt er es ja leichter ein. Auch nicht vorkochen oder verdenken, was gegessen werden kann.
Ich glaube tatsächlich, dass dein Partner das falsch einschätzt. Er wird sehr vereinnahmt von der Arbeit sein, was die Wahrnehmung verzerrt. Weil ein A**** wird er nicht sein, sonst hättest du ihn nicht. Und da hilft nur, es selber zu erleben.
Ich finde übrigens gerade die 100 Kleinigkeiten mühsam zu organisieren...
Meiner hat sich gestern bedankt, dass ich Schuhe für die kleine gekauft habe und mich da so toll annehme. Und er erkennt auch, dass er sich manchmal aus reiner Bequemlichkeit rausnimmt und versucht es dann anders. Aber kaum kickt der Stress, ändert sich das auch wieder 🙈
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Betreffend der 1000 Kleinigkeiten. Ich hab mir im Wochenbett 3 Wochen "Narrenfreiheit" rausgehandelt. (Mein Mann war Zuhause), in der Zeit war ich (fast) nur fürs Baby zuständig (bzw auch Mama-Zeit mit der Großen).
Da kams dann auch vor dass er am Sonntag zur Tankstelle fahren musste Öl holen, oder bei der Nachbarin nach Klopapier fragen musste 😁)
Oma hat aber auch zusätzlich fleißig unterstützt was die Große anging..
.. es ist einfach viel zu Organisieren. Und wenn man 0 auf 100 muss, dann ists natürlich noch schwerer..
.. natürlich sind das alles keine "Fehler" durch die Menschen ihre Arbeit verlieren (falls so etwas das Argument deines Partners wäre).
Allerdings ist das Gehirn trotzdem gefordert und um das geht es doch - um die mentale Forderung..
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Es ist verschieden, die Kids bekommen sowieso in der Betreuung ein Essen.
Wenn ich weiss das sie wenig gegessen haben dann koche ich warm, sonst gibts auch mal eine Jause. Jeden Tag kochen muss nicht sein.
Essen tun wir meistens so gegen 18 Uhr.
Ihr?
1,059
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2,031
7,059
Es ist ja egal wie andere Männer in seiner Position das ausleben, es muss für eure Familie passen.
674
Ja mein Kleiner ist auch 2, wird aber jetzt bald 3. Er hat aber auch sehr spät angefangen zu essen. Und wenn es nach dem Kleinen geht müsste ich jeden Tag nur Reis kochen
Jeder hat seinen eigenen Rhythmus, jetzt in den Ferien ist es eh oft etwas anders. Aber es pendelt sich dann wieder ein
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Ich muss dem Partner ja nicht immer zustimmen oder seine Gründe nachvollziehen können, aber wenn mein Partner sagt, dass es ihm schlecht geht, dann nehm ich das ernst und versuche ihn zu entlasten.
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Ja ich finds es auch sehr ‚nett‘ wenn man dem
Partner durch die Blume sagt dass er eh quasi Nix leistet….
2,031
Wertschätzung muss natürlich dennoch immer gegeben sein, aber unfaire Sätze fallen auch mal in einer Partnerschaft. In einer ruhigen Minute würden es viele (Männer) dann wohl eh anders sehen.
414
ich find aber, dass solche aussagen (wenn öfters wiederholt bzw ernst gemeint) ein grundlegendes problem in der partnerschaft darstellen können.
weils dann nicht mehr um die gemeinsame zufriedenheit (wo es jedem gut geht) geht, sondern nur mehr um den einzelnen..
2,031
3,451
Was mein Mann macht: mit dem Kind in der Früh aufstehen, ihm Frühstück machen, in die Schule bringen. 2x die Woche holt er ihn auch von der Schule ab, da hat er Homeoffice und hilft nebenher bei der Hü falls notwendig. Am Abend bringt auf den Wunsch von unserem Sohn auch er ihn ins Bett. Am We kochen wir meist gemeinsam, bzw je nach Gericht mal der eine oder der andere. So Kleinigkeiten im Haushalt wie Geschirrspüler ausräumen oder Wäsche zusammenlegen macht er ggf wenns grad anfällt und er Zeit hat.
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Ich finde grundsätzlich, dass es ganz egal ist, wieviel man verdient. Glaubst du, @Oceanholic , dass dein Partner anders wäre, wenn er weniger verdient hätte? Ich vermute, nicht. Er hätte wahrscheinlich andere Gründe gefunden, warum er im Haushalt nicht mitmachen möchte. Ist aber nur eine Vermutung.
Und das ist sehr wahrscheinlich kein "Aufführen", wie @melly210 schreibt. Sehr wahrscheinlich liegt es daran, dass Männer und Frauen, die solche Lebensmodelle ausleben, nichts anderes vorgelebt bekommen haben. Man kann sich natürlich immer weiter entwickeln, aber wer hat schon Lust drauf und Zeit dafür, ganz ehrlich. Die wenigsten, oder?
Ich verstehe echt nicht, warum man bei so einem guten Verdienst nicht externe Hilfe in Anspruch nimmt? Kindermädchen, Putzhilfe, Kochhilfe usw. Es gibt heutzutage wirklich alles, was das Familienleben schöner machen kann.
Ein anderer Punkt, wo ich hängen geblieben bin, ist das Verantwortungsgefühl. Es ist ja bei jedem, wieder egal wieviel man verdient, anders. Es gibt Chefs und Chfinnen, die ganz locker ihr Arbeitspensum und darüber hinaus bewältigen. Es gibt Angestellte, die sich schon mit wenig Aufgaben überfordert fühlen. Und das ist okay so. Jeder Mensch ist anders. Es ist für mich sicher kein Argument, warum man als Führungskraft mit hohem Verdienst seine Aufgaben zu Hause liegen lassen darf. Aus demselben Grund würde ich meinen Mann nicht mit anderen Großverdienern vergleichen. Macht wenig Sinn, wenn die ihre Arbeitaufgaben anders wahrnehmen.
In eurem Fall würde vielleicht das ehrliche Gespräch helfen. Es ist nur leider nicht so einfach wie gedacht, weil jeder in seiner Realität und Vorstellungen hängt und nur selten den Gegenüber richtig hört. Ich drücke euch trotzdem ganz fest die Daumen, dass ihr eure Lösung findet!
7
Wenn er seinen Beitrag in Arbeit nicht leisten möchte soll er von seinem frei verfügbaren Geld selbst Haushälterin, etc suchen, engagieren und bezahlen - oder die Arbeit selber leisten.
Besonders traurig wenn die Partnerin eh struggelt, die Dinge anspricht und statt Empathie und Verständnis bekommt man gesagt man würde nichts leisten, childcare ist keine Arbeit sondern Vergnügen und warum man das nicht genießt?
Egal was geleistet wird, und auch was verdient wird, als Familie zählt das große Ganze und da muss es für alle stimmen. Wenn dem nicht so ist sind alle Erwachsenen angehalten eine gute Lösung zu finden. Da ist es total unfair die (noch dazu Schwangere) Partnerin mit Entschuldigungen abzuspeisen und im Regen stehen zu lassen.
Spätestens im Wochenbett wird er deutlich mitarbeiten müssen, sonst wird es vermutlich unschön.
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Die Liste zu Mental Load haben mein Mann und ich (gestern eine Woche verheiratet, aber seit 10 Jahren zusammen und seit 9 Jahren gemeinsamer Haushalt) ausgefüllt und drüber gesprochen und es war zwar kein direkt angenehmes, aber ein produktives Gespräch, das dabei rausgekommen ist.
Noch bevor ich auf das Thema hier gestoßen bin, hab ich auf Insta folgendes Reel reingespült bekommen: https://www.instagram.com/reel/DMI8FN0SqIT/?igsh=anJ4bGlocTlpMnR2 (auch gestern! Zufall?!) und dieses hier zur Erziehung von Söhnen: https://www.instagram.com/reel/DN3-y4JDfPs/?igsh=M3ZoNXhnNWE5ejl0
Mein Mann beschwert sich zwar schon, dass meine Bubble so langweilig ist und alle Reels sooo lang (wir schauen immer die Videos, die wir uns schicken, gemeinsam nochmal an und reden dann darüber, allerdings meistens abends und er ist dann schon müde), aber ich habe bisher sehr viel aus diesen Videos mitgenommen und es hilft auch dabei, die eigenen Gedanken und Erfahrungen zu sortieren.
Parallel dazu lesen wir "natürlich" auch Bücher (ich habe zuletzt Jean Liedloff gelesen, er Pikler, nachdem wir die von meiner Pädagogen-Stiefmama geliehen bekommen haben) und aktuell ist er bei Jesper Juuls "Mann & Vater sein", das wir in der Folge selbst bestellt haben. Meine Stiefmutter ist auch ganz vernarrt in Jesper Juul und seine Konzepte und wenn man in das Buch hineinliest, merkt man, welche Vorreiterrolle er beim Wandel der Vaterrolle eingenommen hat. Manche Ansätze wie "Heute kannst du frei entscheiden, welche Struktur und Funktion deine Familie haben soll" sind in meinen Augen zwar immer noch zu zweideutig und geben den Vätern zu wenig Verantwortung, aber er plädiert doch eindeutig dafür, sich aktiv in die Beziehung und Erziehung zu den eigenen Kindern einzubringen und diese auch einzufordern.
Auch gerade gestern hat mein Mann nämlich das Kapitel "Macht und Verantwortung" gelesen und darauf bestanden, dass ich es jetzt auch lese (hatte zuvor nur das über die Rolle des Vaters in der Schwangerschaft gelesen). Und da geht es eben auch um diesen Mental Load, der mit Haushalt und Familie einhergeht, aber auch darum, sich auf diese neue Rolle als Vater einzulassen und z.B. nicht mehr selbst Sohn zu sein, der sich von der eigenen Frau als "weiteres Kind" mitbetreuen lässt oder weiterhin sehr an der eigenen Mutter hängt und deren Ansichten dann als Konflikt in die Elternschaft bringt, wie es hier etwa geschieht: https://www.instagram.com/reel/DM28tpdM9ea/?igsh=NHpxdTB0azcxdmNl
Ich hoffe, dass ihr mit den Anregungen was anfangen könnt - laut Jesper Juul geht es hier auch darum, dass diese frühkindliche Bindung des Vaters zum Kind gerade in späteren Jahren schmerzlich fehlt, wenn er dann eher nur wie ein Onkel zum Kind steht, weil der Bezug auf beiden Seiten zu distanziert ist. 😔
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Mein Mann und ich sind beide selbstständig, wir bauen gerade eine gemeinsame Firma auf, außerdem hat er den Familienbetrieb seiner Eltern übernommen. Daneben habe ich selbstständige Tätigkeiten (ca. Teilzeit) im kreativen Bereich. Unsere Kinder sind 3 und 5, halbtags im Kindergarten, es gibt zwei Omas, die wenig übernehmen können, weil eine weit weg wohnt und die andere noch VZ arbeitet und auch 1h entfernt wohnt.
Es ist schon oft hart.
Im Grunde kann bzw. muss immer gearbeitet werden und es wird auch immer gearbeitet, zumindest einer von uns sitzt fast immer immer, auch abends. Wir ermöglichen einander abends Freizeit, einer legt die Kinder hin (95% ich), der andere kann schon raus und sich Hobbys widmen. Die Routine am Abend mit den Kindern teilen wir uns dabei aber zum Teil auf.
Mein Mann arbeitet sicher über 50h in der Woche und ich ca. 20h, mache daneben zu fast 100% den Haushalt und zu 90% die Kinderbetreuung. Also wenn ich alle zwei Wochen einen Abend lang auswärts arbeite, hat mein Mann Kinderdienst daheim, aber sonst steht derzeit wirklich die Arbeit im Vordergrund.
Die Selbstständigkeit ist bei fairer Aufteilung wirklich keine Hilfe.
Bin trotzdem froh, dass wir so arbeiten, wie wir es tun, weil es mit der Zeit sicher leichter werden wird, jetzt sind wir im Aufbau und die Kinder sind noch recht klein.
Aber zur Ausgangsfrage von @Oceanholic zurück: Mein Mann hat absolut keine Nerven für den Haushalt, wenn er von der Arbeit heimkommt, und auch so gut wie keine Zeit dafür. (Natürlich ginge da einiges mehr, wenn er wirklich wollte.)
Wir haben schon einige Male versucht, eine Putzfee zu finden - keine Chance. Wir wohnen in einer Kleinstadt mit doch 20.000 Einwohnern, es wundert mich schon, dass da niemand zu finden ist, aber so ist es.
Die wenige Zeit, wie wir zu zweit haben, nutzen wir selten zum Putzen. Wir gehen dann lieber für eine Stunde frühstücken (da kann man in Ruhe über die Arbeit reden
Und alle paar Wochen kriege ich einen Anfall und hebe in wütenden Gesprächen alles hervor, das mich wahnsinnig macht. Das ändert dann auch nichts.
Mein Mann sieht aber schon, was ich alles mache und leiste, und er bedankt sich auch dafür. Ich würde mit ihm nicht tauschen wollen, er hat selbst kaum Freizeit und steht dauernd unter Druck, weil er natürlich auch für uns verantwortlich ist.
@Oceanholic Ich hoffe, dein Freund wird bald mal etwas einsichtiger! Wertschätzung kostet nichts, auch kaum Zeit, macht aber einen großen Unterschied für diejenige, die den ganzen Mental Load schupft!