Der Umgang mit Gefühlen

Zu beginn möchte ich sagen das mir sehr wichtig ist das meine kinder ihre gefühle ausleben/verbalisieren können

Und jetzt zur Situation heute
Mein Töchterchen (fast 4) wurde von nem riesen hund erschreckt und hat dann ca. 15 Minuten geweint (versteh ich)
Nachher meinte sie das sie das nächste Mal tüchtiger sein wird und nicht weinen wird/ sich nicht erschrecken (groß sein) wird und irgendwie gefällt mir das garnicht🫣🫣
keine Ahnung ob ich da zu viel rein interpretiere und wie ich mit dieser Situation umgehen soll...
Ich hab ihr dann gesagt das ich mich auch erschreckt hab
Das es in Ordnung ist zu weinen und das sie richtig reagiert hat (sie ist zum papa gegangen/weg vom hund halt)

Kommentare

  • @Salo24 ich find du hast genau richtig reagiert … es gibt ein WWW Buch da wird genau so eine Szene beschrieben und generell der Umfang mit Gefühlen … Ängstlich, wütend, fröhlich sein - vlt wär das was für euch
  • @KFP das hab ich eh zuhause❤️
    Umso mehr macht mich diese aussage von ihr einfach stutzig vor nem halben jahr waren wir in trotzsituationen zB noch bei "das ist ärgerlich" u.Ä. wo sie mir einfach gessgt hat was los ist und jetzt will sie "groß sein"/ keine Gefühle haben/zeigen 🤨🤨
  • bearbeitet 5. 10. 2023, 21:00
    Ich finde auch dass du gut reagiert hast.

    Mein Sohn verbeißt sich sehr oft die Tränen wenn andere Personen dabei sind oder auch im kiga.
    Manchmal zB bei größeren Familienfeiern sehe ich wie er sich bemüht die Mundwinkel hoch zu ziehen, und erst wenn ich ihn in den Arm nehme und den Raum verlasse weint er los.
    Ich hab keine Ahnung warum das so ist bei ihm, denn er liebt den kiga und seine Betreuer. Fühlt sich wohl, alles. Er würde dort auch getröstet und nicht ausgelacht werden. Keine Ahnung was den Mäusen da manchmal einfällt… er ist auch fast 4.

    Ich versuche auch immer zu sagen dass weinen völlig ok ist und gut - wie auch andere Gefühle und Ausdrucksweisen. Es soll alles raus bis es ihm besser geht, so behandle ich auch Wut oder Überdrehtheit. Nur das wie versuche ich manchmal vorzuzeigen bzw andere Möglichkeiten.
  • Ich würde das so sehen, dass die Kinder eben sehr genaue Beobachter sind und ganz klar registrieren, in welchen Situationen ihre Bezugspersonen Gefühle ausleben oder diese eher zurückhalten. Ich denke es hat auch mit Selbstregulation zu tun.
    Wenn wir solche Situationen haben, zB Tochter erzählt dass sie sich im KiGa weh getan hat aber nur kurz/nicht geweint, besprechen wir sie meist nach bzw hat sie oft von selbst Redebedarf - ihre Zeit ist dann immer kurz vorm Einschlafen, wo sie noch "Ballast abwerfen" möchte

    Also vielleicht die Kinder einfach mal fragen, was so ihre Gedanken sind bzw warum sie so reagiert haben
    Zu Anfang tun sie sich vielleicht schwer, das selbst zu ergründen/in Worte zu fassen, aber mit der Zeit hilft es ihnen vielleicht, die Gedanken/Gefühle besser zu sortieren und auch das vertrauensvolle Gespräch mit den Eltern zu suchen.
    Ich hoffe dass das bei uns in der Schulzeit auch noch funktioniert 😅
    Mohnblume88
  • sosososo

    6,999

    bearbeitet 6. 10. 2023, 05:47
    Ich kenne das von meinem Sohn auch, dass er sich manchmal Tränen oder Wut zurückhält und "tapfer" ist, vA wenn der Papa mit ihm unterwegs ist, manchmal auch wenn andere (ältere Kinder) dabei sind.
    Ich ermutige ihn auch, alle Gefühle zu zeigen. Es gibt keine "guten" oder "schlechten". Und sie wollen einfach raus. Wenn ihm das bei mir leichter fällt, ist das ok.
    Mir ist es auch wichtig, ihm verschiedene Strategien mit an die Hand zu geben, wie er mit seinen Gefühlen umgehen kann. Ich finde das sooo soo wichtig!! Gerade auch im Hinblick auf die Prävention von psychischen Erkrankungen.

    Manchmal hören sie auch von Oma/Opa oder anderen Erwachsenen, dass sie sich "zusammenreißen" oder "nicht so anstellen" sollen. Oder sie werden gelobt, wie "tüchtig" sie beim Arzt waren (weil sie zB nicht geweint haben) Vielleicht kannst du herausfinden, ob es jemanden in eurem Umfeld gibt, der sowas zu ihr gesagt haben könnte @Salo24? Oder eine spezielle Situation bei der das kürzlich der Fall war?
  • Danke für euren Input ich werds auf jedenfall heute nochmals mit ihr besprechen

    Generell zurückhalten tut sie eigentlich nicht wirklich (zumindest bei mir) alles darf sein alles darf raus
    Ich versuche ihr mittel zu geben dafür

    Und hab noch ein paar Bücher bestellt zur emotionsbewältigung weil bücher gehen hier gut für alles❤️
    soso
  • AurynAuryn

    7,436

    bearbeitet 6. 10. 2023, 20:57
    @Salo24
    Ich kann dir den Podcast von Mira und dem fliegenden Haus wärmstens empfehlen..
    Und ich bin auch erst letzte Woche draufgekommen, dass es davon Bücher gibt.. unsere Mäuse finden beides toll..
    https://mira-welt.de/


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  • @Auryn danke ich schaus mir mal an ❤️
  • Mich beschäftigt das nun schon seit einiger Zeit...

    Mein Töchterchen so willensstark sie zu Hause sein kann scheint emotional belastet
    Oft wenn ihr etwas unabsichtlich passiert (oder auch sie nichts dafür kann zB als neulich ihr bruder über ihre Füße gestolpert ist) beginnt sie zu weinen, dass sie das nicht wollte, dass sie dumm ist, dass sie keiner lieb hat....

    Auch kamen schon sachen vor das Freundinnen sachen gemacht haben die sie nicht wollte (spitznamen, haare wuscheln...) aber "Kind XY ist meine Freundin das ist schon Ok"... Also Freundschaft um jeden Preis
    Und so klassische blau rosa sachen wie"so muss ein Mädchen lachen"

    Eigentlich achte ich sehr genau darauf das die Grenzen meiner Kids auch geachtet werden wenn sie diese aussprechen und ermutige sie diese zu setzen (zB keine bussis für irgendwen wenn sie nicht mag, Sachen alleine machen lassen wenn sie wollen egal wie eilig es ist)

    Im Kindergarten wird mir gesagt es ist nichts, sie ist gut angepasst und integriert

    Von ihren Erzählungen her frage ich mich dann aber ob das wirklich sie ist oder nur das "Kindergarten-ich"
    Und auch im sinne der Missbrauch-Prävention mache ich mir hierzu gedanken (auch wenn sie erst 5 ist)

    Wir haben einiges an büchern zum thema nein sagen. Ich mache viel mit Affirmationen (bilder im kizi, abendritual....)
    Und ich finde auch sonst sind wir bemüht sehr offen für fehler etc. Zu sein (klar ist nicht immer die geduld da aber mehrheitlich schon)

    Weiter gibt es in ihrer direkten Verwandtschaftslinie auch Fälle von ADHS und da hört man viel über Masking aber ich kenne mich da auch nicht so gut aus damit...

    Vielleicht hat noch jemand Ansätze die ich nicht bedenke?
    Denn natürlich möchte ich nichts mehr als das aus dieser wunderbaren Seele ein Glücklicher erwachsener werden kann, der für sich selbst einsteht und sich selbst gern hat❤️
  • Ich kann dir nur sagen, dass das Masking, wie Du sagst, das Verhalten auswärts betrifft und nicht das Gefallen lassen.
    Einer meiner Söhne hat die Diagnose ADHS.
    In der Schule aber keine Probleme. Er ist bemüht ruhig und höflich. Heißt aber nicht, dass er seine Prinzipien über Bord wirft. Wenn er nicht angefasst werden will ist das so. Und er formuliert es ggf öfter. Wobei seine Lehrer da auch sehr respektvoll sind. Er steht zu den Dingen, die er nicht mag, aber höflich.
    Daheim wird er schnell mal zornig und er geht auf seine Geschwister los. Da wird nicht lange formuliert sondern ausgezuckt.
    Zeigt mir, dass er weiß wie es richtig geht, aber er irgendwann halt keine Kraft mehr zum Schauspieler hat.

    Was ich damit sagen will, es muss nicht falsch sein sich anzupassen. Aber es muss ein Mittelweg her.

    Tip habe ich keinen richtigen. Ich glaub es braucht Zeit. Das Kind muss sich erst mal selber finden und das immer wieder neu.
    Ich glaub es gibt auch ein zu viel an gut gemeinten Ratschlägen. Die Kinder werden ihre Rolle finden. Sie bekommen die Richtigen Werte vermittelt. Aber ich glaub wirklich, das es ein Kindergarten Ich und ein Arbeits Ich gibt. Ist es verkehrt daheim anders zu sein? Man führt auch als Erwachsene Gespräche mit Menschen die man nicht so mag. Einfach small Talk aus Höflichkeit zum Beispiel. Die trifft man halt privat nicht.
  • @Salo24 wie geht es euch Erwachsene daheim mit dem Ausleben von Gefühlen? Theorie und Praxis sind ja oftmals unterschiedliche Dinge. Kinder schauen sich eher Verhaltensweisen ab, als Gesagtes. Wie reagiert ihr auf Wut, Ärger, Trauer? Weint ihr vor eurem Kind?

    Dass sich Kinder anpassen ist ganz normal und gehört dazu, sich in eine Gruppe einzufügen.
    Sie sollten sich aber nicht ständig über ihre eigenen Grenzen hinaus anpassen. Aber im Prinzip funktionieren Gruppen ja nur deshalb, weil jeder ein bisschen anders ist. Würd sich jeder durchsetzen wollen, gäbs nur Unzufriedenheit.

    Meine Tochter sagte mal bei einem Konflikt im Kiga, dass sie nachgegeben hat, weil es ihr nicht so wichtig war, hingegen als sie mal einen Konflikt zu Hause hatte bei ihrer Geburtstagsfeier, da hat sie sich hingestellt und gesagt, dass sie das Geburtstagskind ist und xy nicht will.

    Das Masking, das du erwähnst, würd sich vermutlich anders zeigen. Das ist jetzt aber meine Ansicht der Dinge, so wie ich sie geschildert bekomme. Hab keine eigenen Erfahrungen.
    Ich kenne nur eine handvoll Kinder mit ADHS u Autismus. Die Eltern sagen, dass die Kinder zB gar nicht in Konfliktsituationen rein gehen und sich stark anpassen, als würden sie unsichtbar werden wollen. Viele reden nicht mit Erwachsenen. Sie schauen sich Verhaltensweisen ab und ahmen nach. Dazu müsstest du mal die Pädagogen befragen, aber selbst da sind nicht alle sensibilisiert für sowas. Manche sind sogar froh über so „ruhige“ Kinder.
    Zu Hause explodieren sie dann aber in einem extremen Ausmaß. Entweder sehr lange und/oder sehr stark und sie brauchen verhältnismäßig länger Co-Regulation (vom Alter her länger).
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