Hallo ihr,
Vielleicht hat ja die ein oder andere ein paar gute Tipps für mich, hab das Gefühl, ich bin grade etwas "betriebsblind". Und wenn nicht, würd ich gerne kurz ein bissl Dampf ablassen (hab sonst im Umfeld wenig Gelegenheit dazu) und hoff, dass ich da nicht die einzige bin, die sich da bissl inkompetent fühlt grade 🫠🥲
Ich hab 2 Söhne, einer ca. 2,5 Jahre, der andere 11 Monate, und seit der jüngere robben kann und die Welt erkundet, steh ich bei der Betreuung nervlich und resssourcentechnisch echt an. Es ist, als ob nix funktioniert.
Der Große ist grad tiiiiief in der Autonomiephase. Nix passt, alles ist blöd und nicht so, wie ers gern hätt. Er sucht gleichzeitig Nähe und Kontakt zum Kleinen, ist aber viel zu grobmotorisch unterwegs, legt sich auf den Kleinen drauf, hält ihn fest. Er will einerseits Umarmungen von ihm, andererseits "soll der weggehen". Ich kann also den Jüngeren nicht einfach so krabbeln lassen, sonst stürzt sich der Ältere auf ihn.
Der Kleine ist aber ununterbrochen im Bewegung und fordert das auch ein. Ablegen bzw. kurz mal wegschauen geht nicht mehr. Er zieht sich überall hoch, steht aber noch so unsicher, dass man dabeibleiben muss. Kochen/Haushalt/Zubettgehen ist eine riesengroße Nervenprobe für uns alle grade. Im seltenen Fall, in dem sich der Ältere grade selber beschäftigt, robbt der Kleine zu ihm hin und "spielt mit", was aber eher dazu führt, dass der Große nen Anfall kriegt, weil die Bausteine zusammenbrechen, Brio-Schienen auseinandergehen etc.
Ich renne den ganzen Tag im Sekundentakt von einem Kind zum anderen, schau, dass sich keiner verletzt (allein oder gegenseitig), aber langsam kann ich nicht mehr bzw. krieg eine artgerechte, besürfnisgerechte Betreuung einfach nicht mehr unter einen Hut. Es geht auch im Haus nix mehr weiter. Ich hab das Gefühl, sie sind einfach nicht "kompatibel" was die Betreuung und die Bedürfnisse angeht. Bzw. haben wir vielleicht ne passende Routine für und alle nicht gefunden?
Hat da jemand vielleicht auch Kinder in einem ähnlichen Altersabstand und findet/fand die Betreuung sehr herausfordernd? Wie habt ihr da bissl Abhilfe geschaffen? Nette Tipps, Tricks, Ratschläge? 😊 wie gesagt, vielleicht bin ich auch irrsinnig betriebsblind
Kommentare
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Und von Briobahnen etc wird das Baby ferngehalten. Wenn mein Großer das spielt bin ich entweder direkt daneben und schau dass Mini anders beschäftigt ist oder, noch besser, der Kleine kommt mit in die Küche. Dort hat er eine Box mit Spielzeug und kann sich vergnügen.
Was sehr hilft und fix game changer sind
-Akzeptanz: Mit mehreren Kindern machen alle in der Familie Abstriche. Alle. Der Zweite wird nicht die Umsorgung haben die der erste hatte, es ist komplett illusorisch jedem alles zu ermöglichen. Sie bekommen auf der einen Seite weniger aber gewinnen dafür ein Geschwister.
- Raus aus dem Haus: Ich finde es hundert Mal leichter mit ihnen draussen zu sein. Das Kleinkind bekommt Auslauf, alle Frischluft (inkl. dir), man entkommt dem Heimkoller und niemand schmeisst die Wohnung durcheinander;). Ausflüge Ausflüge, Ausflüge. Parks, Wald, Wiese, Zoo, Spielplätze. Danach ist auch der Abend meist leichter.
- Hilfsmittel: Die Trage rettet alles, von Anfang an. Baby rein, Hände frei. Wenn der Kleine quengelt und ich Haushalt zu machen hab, kommt er auf den Rücken und los gehts.
- Bewusste gemeinsame Sachen. Lesen mit beiden am Schoss, beide in der Badewanne, Mantras die wir wiederholen (unseres ist unsere Namen und dann 'das sind wir!'). Das hat vor allem anfangs gut geholfen, als der Große noch verwirrt war von der neuen Situation. Da hab ich das oft vorgesagt am Weg von der Ubahn heim. Gedanken lassen sich durch Wiederholung recht gut ins Gehirn 'einprogrammieren'.
- Aufs Detail achten: Was hätte dein Großer vl gern von dir? Meiner liebt es zB wenn ich ihn mit einem Spitznamen anspreche, den ich bisher nur für den Kleinen benutzt hab. Ich hab das nir zufällig rausgefunden, aber für ihn war das 'Ich bin auch dein Bombönchen?'<3<br> Sie sind ja selbst noch so klein und waren bis grad noch unsere Babys.
- Klare Regeln in unbeständigen Zeiten: Bei beiden Kindern tut sich unfasbar viel, da hilft es Linien, Rituale etc. als Familie sehr streng einzuhalten.
Es ist eine arge Zeit, fühl dich gedrückt
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Ich denke die Großen sind oft überfordert damit das die Kleinen plötzlich mobiler werden und dann auch ihnen eine Art "Konkurrenz" werden.
Bei uns wurde es jetzt wo der Kleine fast 1 1/2 ist um ein vielfaches besser. Er läuft sicher, er versteht oft sehr gut was der Große will und macht das dann auch. Er ist auch robuster und wehrt sich auch wenn es sein muss.
Der Große ist seitdem im Umgang mit dem Kleinen wieder vorsichtiger und will ihm viel zeigen und gemeinsam mit ihm spielen, teilt sein Essen mit ihm. Gemeinsam spielen funktioniert oft wunderbar, das dachte ich vor wenigen Wochen nicht. Sie fahren gemeinsam mit Fahrzeuge, malen gemeinsam, Knetmasse ist richtig interessant für beide etc. Sicher muss man bei vielem daneben sein, weil die Stimmung schnell mal kippen kann, aber es ist seit sie miteinander was anfangen können viel entspannter.
Was ich dir noch sagen kann, wenn dein Sohn gerne mit der Brio spiel, dann mach ihm einen eigenen Bereich oder wenn es eh momentan so lala ist dann räum es für eine Zeit weg. Ich find es witzig, weil bei uns war die Brio auch Streitthema Nummer 1 und ich hab sie dann meist weggeräumt oder der Große hat sie wo aufgebaut wo der Kleine nicht hinkommt.
Was auch sehr hilft, wenn auch nicht gleich, ist den Großen für positiven Umgang also wenn er Vorsicht ist oder es ein kurzes gemeinsames Spiel gibt, er den Kleinen umsorgt und mit ihm teilt. Dann schenk im viel Aufmerksamkeit währenddessen.
Negative Aufmerksamkeit versuche zu beschränken, indem du es vorher oft verhinderst, wenn z.b. so eine Situation eintritt wo du weißt es gibt einen Konflikt (z.b. Brio Bahn lieber wo anders hin). Baby in die Trage wenn es das mag, viel rausgehen da ist es meist entspannter. Einfach versuchen die Konflikte geringer zu halten und dafür das positive hervorheben. Auch wenn das nicht immer geht. Bei uns hat das echt geholfen und auch wenn wieder schlechtere Phasen kommen, die gehen vorbei denk daran. 😊
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Diese Zeit ist sehr intensiv und ich erinnere mich- es gab kaum Verschnaufspausen und für dieses Alter auch kaum/keine Betreuungsangebote.
Mir hat geholfen:
Babytrage, Kindersicherungen, unser Doppelkinderwagen bzw. der Radanhänger, Babys ins Auto setzen und weg fahren.
Ich konnte zwischendurch quasi nur durchatmen, wenn die Buben mal angeschnallt waren- ich hatte das Glück, dass sie gern im Kinderwagen, Auto und Radanhänger unterwegs waren.
Die Tipps von @Lila2022 finde ich auch ganz gut. Also raus aus dem Haus war bei uns auch ganz wichtig. Hier will ich dir Mut machen: lass daheim einfach mal Chaos sein und geh trotzdem raus. Lass den Haushalt manchmal warten.
Man hört immer wieder "es wird leichter"- das kann ich zu 100% unterstreichen. Mein Kleiner wird im Sept 4 und der Große ist gerade 5 geworden. Ich hätte nicht zu träumen gewagt, dass Mamasein so entspannt sein kann. Es ist so fein wie die beiden miteinander spielen, plaudern, durchschlafen, selber aufs Klo gehen und selbstständig essen. 😄 Auf diese Zeit kannst du dich richtig freuen. 💪
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@fraudachs wir haben einen großen Laufstall, wo wir zur Not auch selber drin liegen können. War echt ne super Investition. Zum sicheren Zwischenlagern ist der grade schon gut, nur kraxelt der Große mittlerweile drüber und der Kleine schreit durchgehend drin, weil er raus will 🫠 hilft halt gut, wenn man schnell wss machen will, aber längere Zeit akustisch nicht aushaltbar.
@Lila2022 den Kleinen stört es schon, mal mehr mal weniger, aber er ist halt 24/7 in Bewegung, da hasst er alles was ihn davon abhält. Und wenn der Große zu grob wird, taugts ihm noch weniger.
Ich versuch den Kleinen eh von Brio fernzuhalten, aber das Blöde ist, dass der Große permanent will, dass wer daneben ist beim Spielen. Ist grad einfach eine sehr blöde Konstellation hier. Allein lassen und den Raum wechseln trau ich mich ehrlich gesagt bei ihm auch noch nicht
Hab leider auch kein Tragebaby, Kinderwagen mag der Kleine bedingt. Also es funktioniert unterwegs, aber auf Zeit 🙈
Und beide am Schoß bzw beide in der Badewanne funktioniert leider absolut nicht, da legt sich der Große direkt gleich drauf, hält ihn fest usw, und der Kleine wird zu unruhig.
Es ist eh blöd, weil der Große sicher gern mehr Exklusivzeit hätte, aber das ist grade so schwer machbar, aber gemeinsam sind sie einfach nicht "kompatibel" grade, wurscht was ich probier. Es ist ein ewiger Teufelskreis
@Linna es ist echt sehr, sehr beruhigend zu lesen, dass es mal besser wird und der Umgang auch schön sein kann 😍 ich hoff ja auch, dass sich das legt, wenn der Kleine besser und sicherer gehen kann und sich der Große damit abgefunden hat. Das mit der positiven Verstärkung merk ich mir! Das klingt gut! So kann er eh sehr lieb sein, wenn er will, momentan überwiegt halt leider Gottes die grobe Seite 🙈
@Papaya und auch bei dir sehr schön zu lesen, dass es so viel leichter wird 😊😊 das macht Mut.
Haha bei uns ist immer Chaos, den Punkt kann ich schon mal abhaken 😅 aber ja, ich werd schauen, dass ich noch mehr "Draußen" einbaue. Wollte eh schon länger einen Radanhänger haben