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Windeln unter der Lupe: Die Ergebnisse von Stiftung Warentest

Der aktuellste Windelcheck von Stiftung Warentest wurde im Spätsommer 2021 veröffentlicht und er überzeugt mit durchaus erfreulichen Ergebnissen hinsichtlich laufender Diskussionen rund um Schadstoffrückstände in Baby- und Kinderartikeln. Die wichtigste Information für Eltern vorweg: In keiner der getesteten Windeln konnten giftige Stoffe oder bedenkliche Substanzen nachgewiesen werden. Markenwindeln gehen als klare Sieger aus dem Test hervor, wenngleich auch Eigenmarken durchaus gute Ergebnisse erzielen konnten. Welche Windel besonders lange trocken hält, wie man den empfindlichen Windelbereich richtig pflegt und was Eltern im Praxistest zu den unterschiedlichen Modellen sagen, das haben wir für dich zusammengefasst.

Stiftung Warentest Windeln

Auch günstige Produkte schneiden gut ab

Für den Windelcheck haben die Konsumentenschützer*innen von Stiftung Warentest 254 Familien engagiert, die über mehrere Wochen hinweg gemeinsam mit ihren Kindern die Windeln getestet haben. Jeder Familie wurden in Etappen sechs unterschiedliche Modelle zur Verfügung gestellt, jede Windelsorte wurde also in 104 Familien ausgiebig getestet. Die Wahl viel auf elf unterschiedliche Produkte, die in Drogeriemärkten, im Internet oder in Supermärkten standardmäßig erhältlich sind. Getestet wurden die Windeln in der Größe 4 (Maxi), da sie bei einem Gewicht von acht bis 14 Kilogramm passt und somit eine große Bandbreite abdeckt.

Mit einer Bewertung von 1,4 schneiden die Pampers Premium Protection Windeln am besten ab. Auf Platz 2 liegt mit einer Note von 1,5 ebenfalls ein Pampers-Produkt: die Pampers Baby-Dry. Mit 21 bzw. 26 Cent pro Stück sind diese Windeln jedoch auch die teuersten Produkte im Test. Günstiger und dennoch gut in den Bewertungen sind Windeln von dm (babylove Premium), Edeka (Elkos Baby Glück Premium) und die Marke Lupilu vom Diskonter Lidl. Nicht überzeugen konnte hingegen die Marke „Mama Bear“ von Amazon. Sie saugten die Flüssigkeit nicht ausreichen auf, worauf Babys vor allem nach der Nacht mit einem wunden und gereizten Po reagierten.

Keine Schadstoffrückstände

Vor zwei Jahren wurden von französischen Behörden Schadstoffrückstände in Babywindeln von 20 Herstellern gefunden. Zu den schädlichen Stoffen zählten u. a. Parfums, Glyphosat, Dioxine und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). Alle gelten als gesundheitsgefährdend und sollte daher weder in Baby- noch in Kinderprodukten vorkommen. In Anbetracht dieser Tests hat Stiftung Warentest nun überprüft, ob Windeln hierzulande ebenfalls mit Giftrückständen belastet sind. Die Labors testen alle Produkte auf Formaldehyd, Glyoxal, Schwermetalle, Pestizide, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, Weichmacher, Alkylphenole und Alkylphenolethoxylate, Organozinnverbindungen, Lösemittelrückstände, Azofarbstoffe, polychlorierte Biphenyle, Duftstoffe, Paraffine und Erdölprodukte, halogenorganische Verbindungen, Dioxine und Furane, optische Aufheller und Cyclosiloxane. Der Nachweis fiel jedoch negativ aus – keine der Windeln, die getestet wurden, war mit Schadstoffen belastet.

Tipps für die Pflege im Windelbereich

Im Zuge des Windeltests haben die Expert*innen von Stiftung Warentest auch mit dem Hautarzt über die richtige Pflege für empfindliche Babypos Dr. Christoph Liebich gesprochen. Und das gibt er Eltern mit:

  • Tagsüber sollten Windeln alle 3-4 Stunden gewechselt werden. In der Nacht können Babys ihre Windel 7-8 Stunden tragen, sie sollte dann nach dem Aufstehen sofort getauscht werden.
  • Windeln nicht zu eng wickeln, damit die Haut noch atmen kann!
  • Lauwarmes Wasser und Feuchttücher (ohne Duft- und Konservierungsstoffe) sind zur Reinigung ausreichend. Anschließend den Po gut trocknen lassen, bevor die nächste Windel angelegt wird.
  • Babys, die häufig unter einem roten Po leiden, profitieren, wenn sie bei jedem Windelwechsel mit einer Popocreme gepflegt werden. Weniger empfindliche Kinder benötigen eine Creme erst dann, wenn sich erste Anzeichen einer Hautreizung zeigen.
  • Bei Verdacht auf Windeldermatitis sollten Eltern jedenfalls einen Arzt/eine Ärztin für eine Abklärung aufsuchen. Behandelt wird dann mit einer Zinkcreme oder einem Antimykotikum in Form einer Salbe.

So wurde getestet

In den Testergebnissen schlagen sich sowohl die ausführlichen Dokumentationen der Eltern aus der Praxis nieder, als auch die Erkenntnisse, die von Stiftung Warentest bei den Laboranalysen gewonnen werden konnten. Die Prüfreihe umfasste elf Windelmarken in der Größe 4, die nach folgenden Gesichtspunkten beurteilt wurden:

  • Der Tragekomfort fließt mit 40 % in den Test ein. Darunter versteht man die Beurteilung der Passform, das Tragegefühl (beurteilt durch die Eltern), die Hautverträglichkeit sowie die Rücknässe, die technisch erfasst wurde.
  • Ebenso mit 40 % relevant ist der Schutz vor dem Auslaufen der Windel (von den Eltern Tag und Nacht dokumentiert).
  • Die Handhabung der Windel fließt mit einer Gewichtung von 20 % ein. Dazu zählen Punkte wie das Verschließen und Öffnen der Windel, das An- und Ausziehen sowie die Verpackung und der Transport.
  • Selbstverständlich wurde jedes Produkt auch auf Schadstoffe und chemische Rückstände geprüft.

Alle Testergebnisse im Detail findest du hier

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