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Weltstillwoche 2019: Eltern stärken für das Stillen

Einmal pro Jahr findet die internationale Weltstillwoche statt. Es handelt sich hierbei um eine Initiative der World Alliance for Breastfeeding, der internationale Stillverbände, Organisationen sowie die UNICEF und die WHO angehören. Ziel ist es, mehr Bewusstsein für das Stillen und die Stillförderung zu schaffen. In Österreich wird die Weltstillwoche von 01. – 07.10.2019 begangen, das Motto in diesem Jahr lautet: Eltern stärken – für das Stillen.

Weltstillwoche 2019

Fokus auf die Rolle der Eltern

Der VSLÖ (Verband der Still- und LaktationsberaterInnen Österreichs IBCLC), die Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ), UNICEF Österreich sowie die La Leche Liga Österreich (LLL) bemühen sich im Rahmen der Weltstillwoche, den Fokus verstärkt auf die Rolle der Eltern zu lenken.

Allen voran geht es natürlich darum, die Mutter zu fördern und sie dabei zu unterstützen, eine erfolgreiche Stillbeziehung aufzubauen. Das beginnt bereits bei der Stillberatung während der Schwangerschaft und endet idealerweise erst beim Abstillen des Kindes. Passend zum diesjährigen Motto „Eltern stärken – für das Stillen“ wurde ein 10-Schritte Plan für die Geburtshilfe veröffentlicht, der sich positiv auf das Stillen auswirken soll.

Die 10 Aspekte einer erfolgreichen Stillbeziehung

  1. Die „Zehn Schritte für eine babyfreundliche Einrichtung nach WHO und UNICEF“ sollen von allen MitarbeiterInnen im Gesundheitswesen, die mit werdenden oder frischgebackenen Müttern zu tun haben, eingehalten werden. Zudem plädieren WHO und UNICEF auch für eine Einhaltung des internationalen Kodex für die Vermarktung von Muttermilchersatzprodukten.

  2. Das entsprechende Wissen zur Stillförderung muss in Rahmen von Schulungen an MitarbeiterInnen weitergegeben werden.

  3. Es ist wichtig, schwangere Frauen und deren Partner über die positiven Effekte des Stillens hinsichtlich Bindung und Entwicklung des Kindes aufzuklären.

  4. Hebammen und GeburtshelferInnen sind angehalten, frisch gebackenen Müttern, die korrekte Anlegetechnik zu zeigen und sie darüber aufzuklären, wie die Milchproduktion funktioniert.

  5. Bonding und Hautkontakt unmittelbar nach der Geburt sind zentrale Elemente der Stillförderung. Je mehr ungestörten Kontakt die Eltern zum Neugeborenen haben, desto positiver wirkt sich dies auf die Etablierung der Stillbeziehung aus.

  6. Die 24-Stunden-Rooming-in-Angebote in Krankenhäusern und Spitälern sollen ausgebaut werden. So können Mutter und Kind rund um die Uhr zusammenbleiben und sich kennenlernen.

  7. Neugeborene dürfen nur dann zusätzliche Flüssigkeit oder Nahrung erhalten, wenn diese medizinisch erforderlich ist. Ansonsten ist Muttermilch vollkommen ausreichend.

  8. Jedes Kind äußert seine Bedürfnisse anders. Hebammen und Pflegepersonal sind angehalten, Eltern zu zeigen, wie sie die Hunger-Signale ihres Kindes richtig deuten.

  9. Gestillten Babys auf der Neugeborenenstation keinen künstlichen Sauger anbieten – auch Eltern sollten umfassend über die Verwendung von Schnullern und Flaschen aufgeklärt werden. Stichwort: Saugverwirrung.

  10. Frisch gebackene Familien sollten das Krankenhaus gut informiert verlassen und beispielsweise darüber Bescheid wissen, wo sie Zugang zu Stillgruppen, Still- oder Elternberatung erhalten.

Die Vorteile des Stillens

Muttermilch ist die ideale Nahrung für dein Baby. Sie ist von Natur aus auf den Nährstoffbedarf eines Neugeborenen ausgelegt und verändert im Laufe der Zeit die Zusammensetzung (je nachdem, was dein Baby gerade benötigt). ÄrztInnen und Gesundheitsorganisationen empfehlen, bis zum sechsten Lebensmonat ausschließlich zu stillen. Auch während der Beikostphase ist Muttermilch eine wertvolle Ergänzung – gestillt werden kann, so lange ihre beide das möchtet. Laut UNICEF ist Stillen jedoch nicht nur gesundheitlich von hohem Wert, sondern auch in gesellschaftlicher Hinsicht - Stillen stärkt nationale Ökonomien. Die geschäftsführende UNICEF Direktorin Henrietta Fore meint dazu:

„Es gibt keine wichtigere Phase im Leben von Kindern als die allerersten Jahre. Aus diesem Grund bedarf es einer Umverteilung von Wirtschafts- und Regierungsinvestitionen in Politik, die […] auch die Eltern-Kind-Bindung fördert und somit enorme wirtschaftliche und soziale Vorteile mit sich bringen.“

Stillgruppen und Stillberatung

Wenn du Unterstützung beim Stillen benötigst, Fragen zu unterschiedlichen Stillpositionen hast oder wissen möchtest, wie du dein Baby sanft abstillen kannst, wende dich an eine Stillberaterin oder eine Stillgruppe in deiner Nähe.

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