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Trageumfrage 2023: Bindung für Trageeltern besonders wichtig

Ein Expert*innen-Team bestehend aus Stefan Eipeltauer und Barbara Brischar (FOKUS KIND Medien), Michaela Lehner (Die Trageschule® Österreich und Schweiz) sowie Nicola Schmidt (artgerecht-projekt) lancierte die Trageumfrage 2023 Deutschland, Österreich und Schweiz mit dem Durchführungszeitraum Mai bis August 2023. Ziel dieser Umfrage war es, den Tragealltag von Eltern zu erfassen und Erstgebärende, deren Partner*innen sowie Familien mit Kindern zum Thema „Tragen und Bindung“ zu befragen. Wir haben die spannenden Ergebnisse für euch zusammengefasst.

Tragen im Alltag

Insgesamt haben 7.094 Personen an der Umfrage teilgenommen. Dabei sprechen wir zu 98% von Frauen bzw. Personen, die sich als Mütter identifizieren, die mehrheitlich zwischen 23 und 43 Jahre alt sind. Sie kommen tendenziell aus Deutschland (64,1%) und einer ländlichen Region (45%). Insgesamt 80% haben einen Hochschulabschluss oder eine abgeschlossene Berufsausbildung. Die meisten Familien bestanden zum Zeitpunkt der Umfrage aus den Eltern und einem Kind, das über 3 Jahre alt ist. Eltern schätzen am Tragen den Bindungsaspekt, das gibt ungefähr die Hälfte aller Umfrageteilnehmer*innen an (52,6%).  Ebenso großen Stellenwert haben Flexibilität (54%), das schnelle Beruhigen des Kindes (86,7%) und Einschlafen des Kindes (in der Tragehilfe oder dem Tragetuch) mit 83,7%. Grundsätzlich scheint es Eltern ein großes Anliegen zu sein, Bindung aufzubauen. Dafür nutzen sie einerseits das Tragen mit Tragehilfe (95,5%) und das Stillen (91,2%).

Getragen wird mehrheitlich von Müttern, so zeigen es die Ergebnisse der Trageumfrage 2023. Drei Viertel aller Mütter tragen ihr Kind überwiegend selbst, ein Viertel der Umfrageteilnehmer*innen gibt an, dass die Aufteilung innerhalb der Elternbeziehung ausgeglichen ist. Entscheiden sich Mütter gegen das Tragen, haben sie dafür meist gesundheitliche Gründe (z.B. nach einem Kaiserschnitt) oder einen partnerschaftlichen Gleichstellungsgedanken (Stillen/Tragen). Wenn der*die Partner*in nicht trägt, wird dafür Zeitmangel als Hauptgrund angegeben (73,2%).

So lange werden Kinder durchschnittlich getragen

Bereits während der Schwangerschaft interessieren sich Erstgebärende und ihre Partner*innen fürs Tragen. 97,8% planen das noch bevor ihr Kind das Licht der Welt erblickt hat. Die erste Tragehilfe oder das erste Tragetuch schaffen Eltern im dritten Trimester oder kurz nach der Geburt im Wochenbett an. Besonders beliebt sind bei dieser Personengruppe Halfbuckles (Hüftgurt wird mit einer Schnalle oder einem Klettverschluss geschlossen, die Schulterträger werden verknotet) und Fullbuckles (Hüft- sowie Schultergurt sind mit einer Schnalle zu befestigen). Die meisten Eltern beginnen mit dem Tragen ebenfalls kurz nach der Geburt oder in den ersten zwei Monaten danach und tragen dann bis zum 12. – 18. Monat (47,6%). Getragen wird so lange Eltern und Kind es wollen, darin sind sich die Teilnehmer*innen einig (81,6%). Wenn es um das Erkennen von Bedürfnissen geht, fühlen sie Mütter sicherer als ihre Partner*innen, so die Einschätzung von 55,5%.

Unterstützung durch Trageberater*innen

Eltern mit Trageerfahrung informieren sich zu unterschiedlichen Modellen und der Handhabe von Tragehilfen bei Trageberater*innen (30,9%) oder mithilfe von Anleitungsvideos des jeweiligen Herstellers (30,1%). Hier ist es vor allem die leichte Zugänglichkeit der Informationen, die von Eltern geschätzt wird. Jene Eltern, die eine Trageberatung in Anspruch genommen haben, würde das eher nicht im Rahmen einer Online-Beratung tun (64,1%). Bevorzugt haben sie eine markenunabhängige Berater*in kontaktiert, die über eine fundierte Ausbildung verfügt und das individuell passende Produkt findet (86,9%).

Das Team hinter der Trageumfrage 2023

Die Trageumfrage fand zum zweiten Mal statt und wurde von Mai bis August 2023 durchgeführt. Erstellt wurde die Studie von den Branchen-Expert*innen Stefan Eipeltauer und Barbara Brischar (FOKUS KIND Medien), Michaela Lehner (Die Trageschule® Österreich und Schweiz) sowie Nicola Schmidt (artgerecht-projekt). Das Projekt wurde von den Tragehersteller*innen Hoppediz, Fellhof und Ergobaby finanziell unterstützt. Die technische Umsetzung wurde von FOKUS KIND Medien vorgenommen.

Alle Ergebnisse auf der Website www.trageumfrage.com allen Interessierten kostenlos zum Download zur Verfügung.

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