Stiftung Warentest nimmt Babybreie unter die Lupe
Zwischen dem vierten und siebten Lebensmonat erreicht dein Baby das sogenannte Beikostalter. Nun kannst du langsam eine Still- oder Fläschchenmahlzeit durch babygerechten Brei ersetzen. Ob du dich selbst in die Küche stellst oder auf industriell hergestellte Gläschenkost zurückgreifst, bleibt dir überlassen. Der Großteil aller am Markt erhältlichen Gläschen zeichnet sich durchwegs durch gute oder befriedigende Qualität aus. Stiftung Warentest hat das in seinem aktuellen „Babybrei“-Test bestätigt. Sorgenkind ist jedoch die Nährstoffzusammensetzung der Babymenüs, einige Hersteller mischen zu wenig Fleisch in die Breie – das führt dazu, dass der Eisengehalt der Zubereitungen zu niedrig ist.

Auf Fett- und Eisengehalt achten
Dein Baby benötigt besonders in den ersten Lebensjahren sehr viele Nährstoffe, Mineralien, Spurenelemente und Vitamine. Während du stillst oder es mit künstlicher Säuglingsanfangsnahrung versorgst, ist der Bedarf eines gesunden Säuglings üblicherweise erfüllt. Wenn du nun mit Beikost beginnst, sollte der Nährstoffbedarf nach und nach über Brei oder später über die normale Familienkost gedeckt werden. Für Babys besonders wichtig sind Eisen, Zink und ungesättigte Fettsäuren. Zink ist essenziell für die Immunabwehr, Eisen unterstützt zahlreiche Stoffwechselprozesse und die Gehirnentwicklung und ungesättigte Omega-3-Fettsäuren sorgen für eine gesunde Reifung des Hirns und der Nervenzellen.
Die ExpertInnen von Stiftung Warentest haben die ernährungsphysiologische Qualität der getesteten Babybreie mit 50% Gewichtung in das Ergebnis einfließen lassen: Sieben Breie schneiden mit einem „Gut“ ab (z.B. Gemüse mit Süßkartoffeln und Huhn von Alnatura) zwölf Gerichte sind „Durchschnittlich“ (u.a. Spaghetti Bolognese von Hipp) und nur ein Gericht wurde mit „Ausreichend“ bewertet. Unter den sieben „guten“ Breien sind auch drei rein vegetarische Zubereitungen zu finden. Bei den mit „Befriedigend“ benoteten Produkten kritisiert das Testteam den relativ geringen Eisengehalt und empfiehlt den Eltern, die Mahlzeiten mit selbst gekochtem Fleisch oder Fleischbrei aus dem Gläschen aufzuwerten.
Achtung: Babybreie werden in der Fabrik hoch erhitzt, um sie haltbar zu machen. Bei diesem Sterilisationsprozess entsteht ein Stoff namens Furan. Seine Wirkung auf den menschlichen Organismus wurde noch nicht ausreichend untersucht – die Weltgesundheitsorganisation WHO stuft ihn jedoch als potenziell krebserregend und erbgutschädigend ein. Die Entstehung von Furan lässt sich bei der Herstellung nicht vermeiden, du kannst den Schadstoffgehalt jedoch erheblich reduzieren, indem du das Gläschen öffnest und es im Wasserbad erwärmst. Die Testergebnisse im Detail findest du auf test.de!
So kannst du Babybrei einfach selbst zubereiten
Selbstverständlich lässt sich Babybrei auch in der eigenen Küche herstellen. Du benötigst dafür lediglich ein paar Zutaten und eine Küchenmaschine oder einen Pürierstab, mit dem du eine cremige Konsistenz erzielen kannst. Für den Breikoststart werden zumeist Karotten empfohlen. Sollte dein Baby darauf mit Verstopfung reagieren, kannst du alternativ Pastinake, Kürbis oder Topinambur verarbeiten. Und so geht es: Du schälst das Gemüse und schneidest es in kleine Stücke, diese garst du im Wasser weich oder dämpfst sie in einem Garer. Anschließend pürierst du die Gemüsestücke und fügst ein hochwertiges Öl als Fettquelle hinzu, beispielsweise Beikostöl (Mischung aus Sonnenblumen- und Rapsöl oder reines Raps- oder Sonnenblumenöl). Achte bei deinen Zutaten auf Bio-Qualität! Wenn dein Baby den Brei verträgt, kannst du den Menüplan langsam erweitern. Schritt für Schritt pürierst du auch Kohlenhydrate wie Kartoffeln, Nudeln oder Hirse und ergänzt mit Fleisch oder Fisch (ebenfalls püriert). Weitere Ideen für Beikostrezepte findest du hier!
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