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SIDS-Prävention: Mögliche Ursache für den Plötzlichen Kindstod entdeckt

Wenn vollkommen gesund erscheinende Babys im ersten Lebensjahr unerwartet im Schlaf sterben, wird in vielen Fällen keine eindeutige Todesursache gefunden. Man spricht dann vom Plötzlichen Kindstod, kurz SIDS (Sudden Infant Death Syndrome). Betroffene Eltern müssen nicht nur den unerwarteten Tod des eigenen Kindes verkraften, sie bleiben auch mit der Ungewissheit zurück, woran ihr Kind verstorben ist. ForscherInnen aus Australien haben nun eine mögliche Ursache für SIDS gefunden. Das könnte einen Meilenstein in der Prävention des Plötzlichen Kindstoden darstellen.

Wird SIDS von einem Enzym ausgelöst?

Am Kinderkrankenhaus Westmead in Sydney haben Dr. Carmel Harrington und ihr Team mehr als 60 Blutproben von Säuglingen analysiert, die am Plötzlichen Kindstod verstorben sind. Das Ergebnis zeigte, dass das Enzym Butyrylcholinesterase (BChE) bei diesen Kindern im Vergleich zu gesunden Babys weniger aktiv war. Butyrylcholinesterase (BChE) benötigt das menschliche Gehirn, um Reize und Erregungen entsprechend weiterzuleiten. Das ermöglicht uns beispielsweise mit den richtigen Steuerungsmechanismen zu reagieren.

Für die Forschung zum Plötzlichen Kindstod bedeutet das nun Folgendes: Möglicherweise ist es genau die Inaktivität jenes Enzyms, das einen unerwarteten Tod auslösen oder mitverursachen kann. Gerät ein Kind im Schlaf beispielsweise in Atemnot oder droht es zu überhitzen, wird es sich üblicherweise bemerkbar machen. Es wird reagieren, schreien oder sich in irgendeiner Art und Weise regen. Das bestätigt auch Dr. Harrington. Ist das Enzym nun jedoch unterrepräsentiert, kann das dazu führen, dass das Baby weder reagiert noch aufwacht. Die Reizweiterleitung ist dann blockiert und das wiederum kann tödliche Folgen haben.

Ursachen bisher ungeklärt

SIDS konnte bislang nicht ausreichend geklärt werden. Die SIDS-Zahlen sind aufgrund von diversen Präventionsmaßnahmen im Laufe der letzten Jahre stark zurückgegangen. Man geht derzeit davon aus, dass mehrere Faktoren den Plötzlichen Kindstod begünstigen. Zum einen vermutet man eine genetische Vorbelastung bei den betroffenen Säuglingen. Zum anderen ein Aufeinandertreffen einer kritischen Entwicklungsphase (insbesondere zwischen dem zweiten und vierten Lebensmonat) und gewissen äußeren Faktoren (das Baby liegt z. B. auf dem Bauch). In diesem Zusammenwirken können dann sogenannte Arousal-Störungen entstehen. Das zentrale Nervensystem reagiert dann auf eine Bedrohung im Schlaf nicht mehr. Das Baby macht sich somit nicht bemerkbar. Das Risiko für SIDS ist im ersten Lebensjahr am höchsten. Buben sind häufiger betroffen als Mädchen. Die Leiterin der australischen Studie zum Thema SIDS möchte nun auf Basis der neuesten Erkenntnisse weiterarbeiten, um vielen Eltern dabei zu helfen, SIDS zu verhindern. Im Gespräch sind weitere Forschungen sowie die Entwicklung eines Screening-Tests, der besonders gefährdete Babys identifizieren soll.

Eine sichere Schlafumgebung schaffen

Der Plötzliche Kindstod ist für alle Eltern ein Schreckensgespenst und das ist in Anbetracht seiner dramatischen Folgen auch nur allzu verständlich. Du kannst jedoch selbst einige Maßnahmen setzen und für dein Baby eine sichere Umgebung schaffen. Zur SIDS-Prävention empfehlen ÄrztInnen Folgendes:

  • Vermeide die Bauchlage. Die beste Schlafposition für dein Baby ist die Rückenlage.
  • Stillen schützt dein Baby vor SIDS.
  • Babys sollten in speziellen Babyschlafsäcken schlafen. Decken, Polster, Zierkissen und Nestchen oder Stofftiere haben im Babybett keinen Platz.
  • Kinder sollen im Elternschlafzimmer schlafen in einer Wiege oder einem Beistellbettchen.
  • Schaffe eine rauchfreie Umgebung!

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