Sicherheit beim Schlafen: Worauf du beim Babyschlaf achten solltest
Eine vermeintlich kuschelige Schlafumgebung für dein Baby kann im schlimmsten Fall gefährlich werden. Deshalb wollen Eltern natürlich alles richtig machen, um jegliches Risiko zu vermeiden. Doch gerade beim Thema Babyschlaf begegnen dir gut gemeinte Ratschläge, veraltete Gewohnheiten und viele Widersprüche. Was heute als sicher gilt, beruht auf Studien, Tests und leider auch tragischen Erfahrungen.
Es ist daher wichtig für (werdende) Mamas und Papas zu wissen, worauf es für einen sicheren Babyschlaf ankommt. Denn nur so schlummert dein Kind gefahrlos und auch du kannst beruhigt schlafen.

10 einfache Tipps für sicheren Babyschlaf
Ein sicheres Schlafumfeld ist kein Hexenwerk. Es braucht einfach das Wissen um die richtigen Details. Aktuelle Empfehlungen basieren auf jahrelanger Forschung zum plötzlichen Kindstod (SIDS). Du kannst sie mit wenig Aufwand direkt im Alltag umsetzen. Die folgenden zehn Regeln gelten heute als Goldstandard für sicheren Babyschlaf:
- Rückenlage: Die sicherste Schlafposition für Babys. Sie reduziert das Risiko für den plötzlichen Kindstod (SIDS) deutlich, da die Atemwege frei bleiben.
- Eigenes Bett im Elternzimmer: Das Babybett sollte im Elternzimmer stehen. So spürt dein Kind Nähe und Geborgenheit, du kannst es gut beobachten und dennoch hat es seinen geschützten Schlafplatz.
- Feste Matratze, kein Kissen: Eine feste Liegefläche verhindert, dass das Baby einsinkt und sich die Atemwege blockieren. Kissen, weiche Matratzen oder Decken können gefährlich werden.
- Schlafsack statt Decke: Ein gutsitzender Schlafsack hält das Baby warm, ohne dass es sich etwas über den Kopf ziehen kann.
- Keine Kuscheltiere oder Polster im Bett: Je minimalistischer die Schlafumgebung, desto sicherer schläft dein Baby. Kuscheltiere, Nestchen oder Lagerungshilfen sind im Bett überflüssig.
- Nicht zu warm anziehen: Raumtemperaturen zwischen 16 und 18 °C gelten als ideal. Zieh dein Baby nicht zu dick an und verzichte auf Mützen beim Schlafen, denn sie können die Temperaturregulation stören.
- Rauchfreie Umgebung: für gesunden und sicheren Babyschlaf ist eine rauchfreie Umgebung entscheidend.
- Stillen schützt: Stillkinder haben laut Studien ein bis zu 60 % geringeres Risiko für SIDS. Schon zwei Monate Stillzeit bieten nachweisbaren Schutz.
- Keine Wärmflasche oder Heizdecke: Wärmequellen im Bett sind tabu. Sie erhöhen die Gefahr der Überhitzung – Kleidung im Zwiebellook ist sicherer.
- Wissen schützt: Hebammen, Kinderärzten und offizielle Stellen geben verlässliche Tipps. Informiere dich regelmäßig, denn viele alte Ratschläge gelten heute als überholt.
Die Matratze: stabil, atmungsaktiv und schadstofffrei
Die ideale Babymatratze ist fest, frei von Schadstoffen und auf die Bedürfnisse eines kleinen Körpers abgestimmt. Sie sollte nicht zu weich sein, wenn dein Baby sich bewegt, denn Einsinken kann die Atmung erschweren. Gleichzeitig muss sie atmungsaktiv sein und Feuchtigkeit zuverlässig ableiten.
Auch die Hygiene spielt in Bezug auf sicheren Babyschlaf eine wichtige Rolle: Ein waschbarer Bezug sorgt dafür, dass kleine Missgeschicke nicht zum Problem werden und die Schlafumgebung hygienisch bleibt.
Für Eltern, die beim Kauf auf Nummer sicher gehen wollen, bieten Prüfsiegel wertvolle Orientierung. Besonders relevant: das StiWa-Siegel für Baby- und Kindermatratzen, vergeben von Stiftung Warentest. Es steht für hohe Anforderungen im Hinblick auf Sicherheit, Handhabung, Haltbarkeit und Schadstofffreiheit.
Ein aktuelles Beispiel: Die Emma Classic Kindermatratze wurde 2024 von Stiftung Warentest zur besten je getesteten Kindermatratze erklärt. Sie erhielt die Gesamtnote 1,5 („Sehr gut“) und die Bestnote 1,0 in den Kategorien Sicherheit und Handhabung. Die in Deutschland von Schlafexpert*innen entwickelte Matratze ist angenehm fest für beste Stabilität und sicheren Halt – für Babys sowie ältere Kinder. Außerdem ist der Reißverschluss abnehmbar für zusätzliche Sicherheit!
Praktisch bei kleinen Missgeschicken: Den atmungsaktiven Bezug kannst du ganz einfach auf 60 °C hygienisch in der Waschmaschine reinigen. Die Matratze ist in zwei Größen verfügbar (60x120 cm & 70x140 cm) und beidseitig nutzbar: So bietet sie langlebige Unterstützung - mit 5 Jahren Garantie. Seit dem 3. Juli auch in Österreich erhältlich!
Schlafsack statt Decke: sicher eingepackt, nicht zugedeckt
Ein Schlafsack gehört heute zur Standardausstattung für eine sichere Schlafumgebung, und das aus gutem Grund. Anders als Decken verrutscht er nicht, kann nicht über das Gesicht des Babys wandern und hält die Körpertemperatur konstant. Gleichzeitig schützt er vor dem Risiko der Überhitzung, das gerade bei kleinen Kindern nicht zu unterschätzen ist.
Damit der Schlafsack wirklich sicher ist, kommt es auf die Passform an. Der Halsausschnitt sollte so geschnitten sein, dass das Baby nicht hineinrutschen kann, die Länge muss zur Körpergröße passen. Auch das Material spielt eine Rolle: Im Sommer sind leichte, atmungsaktive Stoffe angenehm, in der kalten Jahreszeit sorgen wärmere Modelle mit entsprechender Füllung für ein ausgeglichenes Schlafklima.
Tipp: Achte beim Kauf eines Schlafsacks auf den passenden Wärmewert, den sogenannten TOG-Wert. Für den Sommer eignen sich leichte Baumwollstoffe mit einem TOG-Wert zwischen 0,5 und 1,0. In der Übergangszeit ist eine mittlere Füllung mit etwa 2,0 TOG ideal. Und im Winter sollte der Schlafsack gut gefüttert sein und einen TOG-Wert zwischen 2,5 und 3,5 aufweisen. So schläft dein Baby bei jeder Temperatur sicher und angenehm.
Das Babybett: klar, luftig und frei von Schnickschnack
Das perfekte Babybett ist schlicht. Denn eine klare, aufgeräumte Umgebung hilft nicht nur beim Einschlafen, sondern sorgt auch für mehr Sicherheit. Weiche Polster, Nestchen, Kissen oder Betthimmel mögen hübsch aussehen, sind für Säuglinge aber ungeeignet. Sie können die Luftzirkulation behindern oder beim Strampeln verrutschen.
Wichtig ist ein fester Stand des Bettes, eine genau passende Matratze und Gitterstäbe mit dem richtigen Abstand. Ideal sind 4,5 bis maximal 6,5 Zentimeter, damit dein Baby nicht mit dem Kopf oder einem Gliedmaß dazwischenrutschen kann, aber trotzdem ausreichend Luft und Sichtkontakt hat. Auch Kuscheltiere, Schnullerketten oder Spieluhren sollten nachts lieber draußen bleiben.
Weniger ist beim Babybett tatsächlich mehr. Eine feste Matratze, ein gutsitzender Schlafsack und ein ruhiger Platz im Elternschlafzimmer, mehr braucht es nicht für sicheren und geborgenen Babyschlaf.

Gemeinsamer Schlaf – ja, aber sicher
Viele Eltern möchten ihr Baby auch nachts ganz nah bei sich haben. Gerade in den ersten Lebensmonaten gibt Nähe viel Sicherheit und stärkt die Bindung. Aus medizinischer Sicht wird empfohlen, dass das Baby im eigenen Bett, aber im Schlafzimmer der Eltern schläft. Diese Empfehlung gilt mindestens in den ersten sechs bis zwölf Monate.
Vom Co-Sleeping im Elternbett wird hingegen öfter abgeraten, da hier die Risiken unter anderem für SIDS steigen: Decken, Kissen und Matratzen im Elternbett sind für Neugeborene nicht ausgelegt, und auch die unkontrollierten Bewegungen schlafender Eltern können zur Gefahr werden.
Ein Familienbett kann dann eine Option sein, wenn es explizit dafür konzipiert wurde. Das bedeutet, es muss ausreichend Platz für alle Familen-Schläfer vorhanden sein. Auch wenn du es gerne weich magst, musst du auf eine feste Matratze umsatteln, wenn ihr ein Familienbett praktiziert. So kann dein Kind nicht einsinken. Kissen und Decken haben im Bereich des Babys ebenfalls nichts verloren. Wenn du diesen Weg wählst, dann informiere dich gut und halte dich streng an die Sicherheitsregeln.
Unterwegs sicher schlafen – Rausfallschutz & Reisebett
Nicht immer schläft dein Baby im eigenen Bett. Ob bei Oma und Opa, im Urlaub oder beim Mittagsschlaf im großen Familienbett, in jedem Fall ist es notwendig, für eine sichere Schlafumgebung zu sorgen.
Für Babys unter zwei Jahren sind herkömmliche Bettgitter nicht geeignet, da sie verrutschen oder gefährliche Spalten bilden können. Stattdessen bieten sich sichere, standfeste Reisebettchen an, die speziell für Säuglinge entwickelt wurden. Sie haben eine feste Matratze, luftdurchlässige Seitenwände und lassen sich platzsparend transportieren.
Für ältere Kinder, die bereits mobil sind, kann ein Rausfallschutz am Bett eine sinnvolle Ergänzung sein. Hier sollte darauf geachtet werden, dass das Gitter fest am Bett montiert ist und keine Lücken zwischen Matratze und Schutz entstehen.
Kurz zusammengefasst:
- Babys unter zwei Jahren schlafen am sichersten in einem passenden Reisebett.
- Für größere Kinder kann ein geprüfter Rausfallschutz sinnvoll sein.
- Provisorische Lösungen oder sogenannte Zeltkonstruktionen sind keine sichere Alternative.
So bleibt der Schlafplatz auch unterwegs ruhig, bequem und vor allem sicher.
Babyphone im Einsatz: zur Beruhigung verbunden
Ein Babyphone ersetzt keinen sicheren Schlafplatz, aber es kann dir das gute Gefühl geben, auch in einem anderen Raum mitzubekommen, wenn dein Kind unruhig wird. Besonders in größeren Wohnungen, im Garten oder bei schlafenden Geschwistern im Nebenraum schafft es eine verlässliche Verbindung, ohne dass du ständig nachschauen musst.
Modelle mit Kamera, Temperaturanzeige oder Geräuschpegelanzeige können zusätzliche Sicherheit vermitteln, aber nicht jede Funktion ist zwingend notwendig. Entscheidend ist eine stabile Verbindung, gute Reichweite und möglichst wenig Störanfälligkeit – speziell bei Funk- oder WLAN-Geräten.
Tipp: Achte beim Aufstellen des Babyphones auf einen sicheren Abstand zum Babybett und platziere das Gerät niemals im oder direkt über dem Bett. Auch hier gilt: Kabel, Steckdosen und Geräte gehören außer Reichweite kleiner Hände.
Sicherheit beim Schlafen: Sei wachsam, aber entspannt
Sicherer Babyschlaf bedeutet nicht, dass man jedes Geräusch überwachen oder sich ständig sorgen muss. Es geht darum, eine Umgebung zu schaffen, in der dein Baby ruhig und geschützt zur Ruhe kommen kann.
Mit wenigen, aber klaren Regeln lässt sich das einfach umsetzen: eine feste Matratze, ein gut sitzender Schlafsack, ein aufgeräumter Schlafplatz im Elternzimmer und eine angenehme Raumtemperatur. Wer zusätzlich auf geprüfte Produkte achtet und sich nicht von Werbeversprechen blenden lässt, sorgt dafür, dass das Baby nicht nur friedlich aussieht – sondern auch wirklich sicher schläft. Und das ist letztlich das, was zählt.
FAQ – Sicherer Babyschlaf
Wie viele Stunden schläft ein Baby nachts?
Neugeborene schlafen insgesamt rund 16 bis 18 Stunden am Tag. Das passiert nicht am Stück, sondern verteilt über Tag und Nacht. In den ersten Monaten schlafen viele Babys nachts nur zwei bis vier Stunden am Stück. Erst ab dem vierten bis sechsten Monat entwickeln sich längere Nachtschlafphasen.
Ab wann braucht ein Baby keinen Tagschlaf mehr?
Im ersten Lebensjahr sind mehrere Schläfchen am Tag völlig normal. Meist reduziert sich der Tagschlaf ab dem zweiten Lebensjahr auf ein Schläfchen. Erst zwischen dem dritten und fünften Lebensjahr entfällt der Mittagsschlaf bei den meisten Kindern ganz.
Was sind absolute No-Gos beim Babyschlaf?
Lose Decken, Kissen, Kuscheltiere oder Nestchen im Babybett gelten als gefährlich, weil sie die Atmung behindern können. Auch das Schlafen in Bauchlage, auf weichen Unterlagen oder auf dem Sofa ist zu vermeiden. Wichtig sind eine feste Matratze, Rückenlage und ein klar strukturierter Schlafplatz.
Sollte das Baby in völliger Dunkelheit schlafen?
Ein abgedunkelter Raum kann dem Baby helfen, zur Ruhe zu kommen. Völlige Dunkelheit ist nicht notwendig, aber ein sanftes, schwaches Nachtlicht stört in der Regel nicht.
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