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Grüne Spielzeugkiste: Nachhaltig und fair produzierte Holzspielwaren

Holzspielzeug

Made in China, Japan oder USA – Spielzeug legt oft eine weite Reise zurück, bis es in einem Kinderzimmer landet. Allein der lange Transport wirkt sich nicht gerade positiv auf die Ökobilanz der Ware aus, hinzu kommen eventuell noch bedenkliche Materialien oder schlechte Arbeitsbedingungen bei den Herstellern. Wir wollen deshalb an dieser Stelle „grünes“ Spielzeug in den Vordergrund rücken – also Spielwaren, die fair gehandelt und auf nachhaltige Weise hergestellt wurden.

Spielzeug aus Bio-Textilien oder Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern ist heute nicht mehr schwer zu finden. Einige bekannte Hersteller setzen bereits seit Jahren auf naturbelassene Materialien, Farben ohne giftige Zusatzstoffe und kurze Transportwege der Rohmaterialien. Das Spielzeug ist in den meisten Fällen pädagogisch wertvoll und spricht alle Sinne der großen und kleinen Nutzer an.

Gar nicht hölzern: Holzspielzeug aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung

Viele Spielzeughersteller setzen auf Holz, weil es ein besonders robustes, langlebiges und zugleich natürliches Material ist. Wer nachhaltiges Holzspielzeug kaufen möchte, kann sich unter anderem an der Zertifizierung orientieren. Derzeit gibt es zwei internationale Zertifizierungssysteme für nachhaltig bewirtschaftete Wälder, in denen das Ökosystem sowie der Rhythmus des natürlichen Baumwachstums berücksichtigt werden: FSC und PEFC.

Der europäische Marktführer bei kindgerechtem Holzspielzeug ist Heros aus Bayern. Das deutsche Familienunternehmen produziert seit mehr als 100 Jahren kreatives Holzspielzeug. Das Rohmaterial für die Produkte kommt aus deutschen und österreichischen Wäldern und ist FSC und PEFC zertifiziert. Zusätzlich entspricht das Spielzeug den Richtlinien der Normen CE und EN 71 und ist vom deutschen TÜV geprüft. Ebenfalls sehr wichtig: Die verwendeten Farben sind speichel- und abriebfest, schwermetallfrei und ohne Lösungsmittel. Das Spielwarensortiment wird ständig erweitert und reicht von Holzbausteinen, über Werkbänke bis zu Bausystemen.

Schnullerketten, Bücher, Spielautos, Puzzles oder Memospiele – das alles gibt es aus Holz bei Selecta. Das bayrische Unternehmen verarbeitet Holz, das überwiegend aus deutschen Wäldern stammt und ausnahmslos das FSC- und PEFC-Siegel trägt. Selecta schreibt Nachhaltigkeit groß – so versucht man die CO2-Emissionen zu verringern, indem der Wärmebedarf des Unternehmens nur mit Holzabfällen aus der hauseigenen Tischlerei gedeckt wird. Zudem werden nur umweltfreundliche und unbedenkliche Farben und Lacke verwendet, die der europäischen Norm EN 71 entsprechen. Die Produkte sind zusätzlich nach CE genormt und vom TÜV geprüft. Das Unternehmen wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem 2002 und 2004 mit einem „Sehr gut“ vom Öko-Test.

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Beliebig erweiterbare Kugelbahnen stehen bei Cuboro im Mittelpunkt. Das Schweizer Unternehmen stellt kleine Holzwürfel her, die an der Oberfläche oder im Inneren Tunnelbahnen für Glaskugeln besitzen und zu endlos langen Bahnen zusammengefügt werden können. Wir finden besonders gut, dass auch diese Elemente aus naturbelassenem, FSC-zertifiziertem Holz gefertigt werden und CE/EN 71 genormt sind. Das Holz hat noch dazu einen kurzen Anfahrtsweg, denn es kommt ebenfalls aus der Schweiz. Cuboro wurde bereits mehrfach ausgezeichnet und stellt neben Kugelbahnen auch Lege- und Stapelspiele her.

Aus polnischen Wäldern und Obstgärten kommen die 14 verschiedenen Holzarten, die der polnische Spielzeughersteller Bajo verwendet. Die Produktionshalle grenzt direkt an jene Waldbestände und Gärten, aus denen das Rohmaterial stammt. Aus naturbelassenem Holz und mit natürlichen Farben werden Schiebe- bzw. Rollspielzeuge, Babyrasseln, Holzfahrzeuge, Fädeltiere oder Lernspielwaren hergestellt – mehrfach ausgezeichnet und ebenfalls nach CE und EN 71-Standards produziert.

Holz statt Metall - Dübel statt Schrauben

Nägel und Schrauben passen nicht so recht zu ökologischem Holzspielzeug -  das dachten sich wohl einige Spielzeughersteller und ersetzten sie mit Leim und Dübeln. Aus österreichischer Produktion kommt etwa das Matador Konstruktionsbaukastensystem (ein Klassiker anno dazumal in den Kinderzimmern) aus unbehandeltem Rotbuchenholz. Egal ob Auto, Flugzeug oder Kran – die Bauelemente werden nur mit Hammer und Stäbchen verbunden und sind noch dazu aus naturbelassenem Holz, das aus nachhaltiger, heimischer Waldbewirtschaftung stammt. Das niederösterreichische Unternehmen verwendet auch unbedenkliche, speichel- und abriebfeste Farben, das Spielzeug entspricht den auch oben bereits erwähnten Normen.

Auch die Holzspielzeugteile der Marke Fagus kommen ohne metallische Verbindungsstücke aus. Die Produkte werden verzahnt, geleimt oder gedübelt, das Holz stammt aus Deutschland und wird auch dort verarbeitet und zwar in einer der fünf Büngern-Technik-Werkstätten. Dort stellen Menschen mit Behinderung unter fachkundiger Anleitung seit fast 20 Jahren Spielzeug her. Die hölzernen Kugelbahnen und Spielfahrzeuge sind TÜV-geprüft, CE/GS genormt und mit dem „Spiel gut“-Siegel ausgezeichnet.

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Fair und bio

Zahlreiche fair gehandelte Kinderspielwaren finden sich im Online-Shop von Livipur. Das deutsche Unternehmen setzt bei seinen Waren auf Materialien aus biologisch kontrolliertem Anbau und achtet bei seinen Lieferanten auf fairen Handel und faire Arbeitsbedingungen. Die Produkte werden zum Teil von Menschen mit Behinderung gefertigt, Livipur ist außerdem selbst Arbeitgeber von Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Neben Spielwaren gibt es online auch Bio-Kleidung und Kindermöbel zu kaufen.

Viele der genannten Hersteller bieten übrigens über ihre Webseite eine Händlersuche an. So findet man schnell alle Verkaufsstellen in seiner Nähe oder kann direkt online bestellen.

Webtipps:
http://www.heros-toys.de
http://www.selecta-spielzeug.de
http://www.cuboro.ch
http://www.bajo.de
http://www.matador.at
http://www.livipur.de

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