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Die Periode kehrt zurück... was ist das Toxische Schocksyndrom?

Nach der Schwangerschaft und Stillzeit kehrt die Periode wieder zurück – meist früher als frau lieb ist. Dabei wird auch wieder das leidige Thema aktuell: Welches Produkt verwende ich nun für meine Monatshygiene: Tampons, Binden, Slipeinlagen oder gar eine Menstruationskappe?

Schadstoffe in Tampons und Binden

Die wenigsten Frauen haben sich jedoch bereits mal Gedanken über die Inhaltsstoffe der Produkte, die sie jeden Monat an der empfindlichsten Stelle ihres Körpers tragen, gemacht. Vielen Frauen ist nicht bewusst, dass die meisten herkömmlichen Tampons und Binden aus einem Zellstoff-Plastik-Gemisch bestehen und in diesen bereits Schadstoffe wie Dioxin, Pestizide oder Weichmacher gefunden wurden. Hautirritationen und Vaginalinfektionen sind oftmals das Ergebnis dieses Chemiecocktails in konventioneller Monatshygiene. Dir wird es vielleicht auch im Wochenbett aufgefallen sein: In der Zeit nach der Geburt ist die Haut im Intimbereich besonders sensibel. Wenn Frauen in dieser Zeit (die noch dazu im Gegensatz zur Monatsblutung nicht nur ein paar Tage, sondern ein paar Wochen dauert), Binden mit einem hohen Plastikanteil tragen, kann es rasch zu Infektionen im Intimbereich kommen.

Abgesehen davon kommt es auch heutzutage noch immer zu Erkrankungen und Todesfällen, die in Verbindung mit der Nutzung von Tampons und dem sogenannten toxischen Schocksyndrom stehen. Die erdbeerwoche - eine Plattform für nachhaltige Frauenhygiene rund um die Themen Menstruation, nachhaltige Monatshygiene und Frauengesundheit klärt Frauen auf.

Was bitte ist ein toxisches Schocksyndrom?

Das Toxische Schocksyndrom oder TSS ist eine seltene, aber ernst zu nehmende Erkrankung, die vor allem in den späten 1970er Jahren, insbesondere in den USA, zu einer Reihe von Todesfällen führte. Gerade aber in den letzten Monaten kursiert das Stichwort „TSS“, das toxische Schocksyndrom, wieder durch die Medien. Ein amerikanisches Model verlor kürzlich ihr Bein und ein Mädchen aus Großbritannien starb sogar an den Folgen der sogenannten „Tamponkrankheit“.

TSS ist eine Infektion, die durch das Bakterieum Staphylococcus aureus ausgelöst zu einem schweren Organ- und Kreislaufversagen führen kann. Im Falle von Tampons kann dieses Bakterium über den Blutkreislauf in die Gebärmutter gelangen und den Körper in einen schockartigen Zustand versetzen. Die meisten bisher bekannten TSS-Fälle sind in Zusammenhang mit der Menstruation und vor allem durch das zu lange Tragen von Tampons entstanden. TSS kann jedoch auch durch offene Wunden entstehen oder Übertragen werden, d.h. auch Männer können TSS bekommen.

Die Todesfälle in den 1970er Jahren waren übrigens auf ein besonders saugfähiges Tampon zurückzuführen, das zu einem Großteil aus Kunststofffasern bestand. Seitdem müssen alle Packungsbeilagen von Tampons einen Hinweis auf TSS beinhalten.

So können sich Frauen schützen

  1. Tampons nicht zu lange im Körper lassen! Tampons sollten nur max. 4-6 Stunden im Körper gelassen werden und anschließend durch ein neues Tampon ersetzt werden.
  2. Vor dem Einführen oder Entfernen eines Tampons immer sorgfältig die Hände waschen - am Besten mit Seife.
  3. In der Nacht besser auf Binden (am Besten aus Bio-Baumwolle) oder eine Menstruationskappe umsteigen.
  4. Immer die kleinste notwendige Tampongröße wählen und supersaugfähige Tampons aus synthetischen Materialien vermeiden. Bio-Tampons sind übrigens kleiner, aber genauso saugfähig wie konventionelle Tampons.
  5. Auf Tampons aus 100% Biobaumwolle umsteigen – diese reduzieren nachweislich das Risiko, dass sich Bakterien bilden können, die das toxische Schocksyndrom verursachen.

TSS und nachhaltige Frauenhygiene

Das sagt die Wissenschaft: Eine Studie des New York University Medical Centers bestätigt, dass durch die Verwendung von Tampons aus reiner Biobaumwolle das Risiko, am toxischen Schocksyndrom zu erkranken, reduziert werden kann. Bei Menstruationskappen ist TSS zwar nicht ausgeschlossen, laut einer Studie des medizinischen Journals „Canadian Family Physician (CFP)“, ist die Bakterienbildung jedoch sehr viel geringer!

Warum ist das toxische Schocksyndrom so wenig im öffentlichen Bewusstsein?

TSS ist keine meldepflichtige Krankheit und kann in unterschiedlichen Schweregraden auftreten. Wie es einer Österreicherin bei ihrer Krankheitserfahrung ging und warum sie seitdem auf die Menstruationskappe schwört, gibt es hier https://meineregelmeinplanet.wordpress.com/2015/10/25/tss-eine-betroffene-berichtet/ nachzulesen. Sie sagt zum Beispiel: "Teile dein Wissen mit allen Frauen in deinem Bekanntenkreis. Jede Frau sollte über das toxische Schocksyndrom und die Vorbeugemöglichkeiten Bescheid wissen!"

In diesem Video findest du nochmals alle wichtigen Informationen zusammen gefasst: https://www.youtube.com/watch?v=a5GrDWc1TVo

Du hast Fragen zum toxischen Schocksyndrom, warst selbst betroffen oder kennst jemanden? Schreib uns an info@erdbeerwoche.com! Mehr Hintergrundinfos zum Thema findest du hier: http://www.erdbeerwoche.com/meinkoerper/tss.html

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