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Das Baby willkommen heißen

Was für ein freudiges Ereignis: Der Nachwuchs, zumeist lange herbeigesehnt, erblickt endlich das Licht der Welt. Nach aufregenden neun Monaten der Schwangerschaft ist der Kinderwagen schon fahrbereit, die Babyschale im Auto befestigt und das Kinderzimmer eingerichtet. Als werdende Mama zählst du in den letzten Schwangerschaftswochen vermutlich die Tage und auch der Papa wird langsam aufgeregt. Wenn die Geburt jedoch geschafft ist, dann steht euch eine wunderbare Zeit bevor: das Wochenbett. Es ist die Zeit des Kennenlernens und des Erholens. Wir haben erzählen euch ein wenig darüber, wie ihr die ersten Wochen nach der Geburt gestalten könnt, worauf ihr achten müsst und warum ihr euch schon vor der Entbindung Gedanken über Grußkarten und die Geburtsanzeige machen sollt.

Das Baby willkommen heißen

Bonding im Wochenbett

Man unterscheidet das frühe Wochenbett und das späte Wochenbett. Ersteres beginnt direkt nach der Entbindung, also im Grunde genommen schon im Geburtszimmer im Krankenhaus. Das Frühwochenbett dauert 10 Tage. Wenn du eine Hausgeburt oder eine ambulante Entbindung hattest, kannst du dich von der Belastung der Geburt bereits zu Hause erholen. Wenn dein Kind im Krankenhaus das Licht der Welt erblickt, wechselst du aus dem Kreißsaal in die Wochenbettstation. Dort bleibst du etwa drei bis fünf Tage. Bei einem Kaiserschnitt oder anderen Komplikationen möglicherweise auch ein paar Tage länger.

Nun stellt sich dein Körper von „schwanger“ auf „nicht schwanger“ um. Die Hormonproduktion normalisiert sich langsam, alle Zeichen stehen auf Rückbildung. Die Gebärmutter zieht sich immer mehr zusammen und schrumpft gewissermaßen auf die Größe vor der Schwangerschaft. Das spürst du ab und zu in Form von leichten Wehen, besonders beim ersten Ansaugen deines Kindes an der Brust.Apropos Stillen: Die nächsten Monate wirst du hauptsächlich mit Füttern, Tragen, Wickeln, Kuscheln, Spielen, Trösten und Schlafen beschäftigt sein. Dein Baby benötigt nun viel Fürsorge, Liebe und Geborgenheit - es zu versorgen ist wunderschön und ebenso sehr ein 24-Stunden-Job.

Mittlerweile weiß man, dass für einen gelungenen Start vor allem eines erforderlich ist: intensives Bonding. Darunter versteht man den Bindungsaufbau zwischen Mutter und Baby oder aber auch zwischen dem Baby und einer nahestehenden Bezugsperson, z. B. dem Papa. Bonding wird über ausgiebigen Hautkontakt erreicht und darüber, den Personen Zeit zu geben, sich in Ruhe kennenzulernen: beim Kuscheln, beim Stillen, aber auch bei „Alltagstätigkeiten“ wie dem Wickeln. BindungsforscherInnen betonen, dass besonders das frühe Bonding eine große Rolle spielt. Sobald das Baby geboren wurde, sollen Mutter und Kind die Möglichkeit bekommen, sich ganz nahe zu sein. Das Baby wird auf den Bauch der Mama gelegt und beide werden beim ersten Stillen unterstützt. Untersuchungen sollten so gestaltet werden, dass Mutter, Kind und der frisch gebackene Papa möglichst ungestört Zeit miteinander verbringen können. Müssen Geburtsverletzungen versorgt werden, kann man das Baby kurz zur Mama geben und anschließend kann das frühe Bonding vom Papa oder einer Begleitperson übernommen werden.

Ein neuer Rhythmus

Wir können euch nur eines empfehlen: Nehmt euch im Wochenbett Zeit. Je mehr Ruhe ihr euch gönnt, desto besser klappt es mit dem Stillen und dem Bindungsaufbau. Ihr dürft euch nun alle in der neuen Konstellation einfinden. Schließlich wird nicht nur das Kind geboren, es ändert sich auch das Familiengefüge. Aus einem Paar wird eine Familie, eine bestehende Familie bekommt ein neues Familienmitglied, ein Einzelkind wird plötzlich zum großen Bruder oder zur großen Schwester. In den ersten Monaten hat dein Kind noch keinen fixen Schlaf- und Wachrhythmus. Es gibt gewisse Muster, die sich wiederholen, diese sind jedoch sehr störanfällig. Tipp: Kennst du Co-SleepingDamit kannst du unruhige Schlafphasen ein wenig abmildern und das Stillen in der Nacht angenehmer gestalten.

Die Nahrungsaufnahme ist ein zentraler Bestandteil im Wochenbett, ebenso die Erholung der Mama. Strukturiert wird das Wochenbett durch die regelmäßigen Besuche deiner Nachsorgehebamme. Sie kommt in den ersten fünf Tagen täglich und später bis zu weitere sieben Tage nach Bedarf, um nach dir und einem Baby zu sehen. Die Hebamme kontrolliert den Status der Rückbildung, erkundigt sich nach dem Wochenfluss, unterstützt dich bei Stillproblemen und steht als emotionale Vertrauensperson zur Verfügung, wenn die Verarbeitung des Geburtserlebnisses noch Raum benötigt. Zum Aufgabenbereich deiner Hebamme zählen auch die Gewichtskontrolle sowie die allgemeine Anamnese deines Babys. Gibt es Anzeichen auf Neugeborenengelbsucht? Wie trinkt das Baby? Wie verheilt der Nabel, gibt es Hinweise auf Erkrankungen? Zudem unterstützt sie dich bei der Pflegeroutine und zeigt dir beispielsweise, wie du dein Baby baden kannst.

Über den Umgang mit Besuchern und Familie

Selbstverständlich sind Freunde, Verwandte und enge Familienangehörige nun neugierig. Sie freuen sich für euch und wollen den Nachwuchs unbedingt kennenlernen. Wir empfehlen dir, Besuche gut zu planen und ein wenig einzuschränken. Vielleicht überlegt ihr euch auch schon während der Schwangerschaft, welche Personen ihr im Wochenbett gerne zu Besuch habt und wer eher ein paar Wochen nach der Geburt kommen soll. Vergiss nicht, dass Ruhe, Erholung und Kennenlernen nun an oberster Stelle stehen – und der Raum dafür kann nur geschaffen werden, wenn er nicht durch wechselnde Besuche unterbrochen wird.

Tipp: Binde Eltern, Geschwister, Freunde oder andere dir nahestehende Personen in die Wochenbettbetreuung mit ein. Bitte sie darum, gekochte Speisen, Kompotte, Kuchen oder Snacks mitzubringen. Personen, denen du vertraust, können dir vielleicht auch ein wenig Arbeit im Haushalt abnehmen oder mit Geschwisterkindern eine Runde auf den Spielplatz spazieren.

Dankeskarten & Geburtsanzeige

Ein Klassiker nach der Geburt sind Geburtsanzeigen und Dankeskarten. Ihr könnt die Geburt eures Kindes mit einer netten Karte bekannt geben, die entweder digital oder als Ausdruck verschickt wird. Wie ihr die Karte gestaltet, bleibt euch überlassen, die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. Üblicherweise beinhalten die Karten ein Foto, Geburtsdatum, Geburtszeitpunkt und Gewicht des Kindes. Nach Belieben könnt ihr persönliche Worte, individuelle Anschreiben oder lustige Motive (z. B. Herzen, Bärchen, Sterne, Blumen) hinzufügen.

Das Gleiche gilt für Dankeskarten zur Geburt. Vielleicht ist es auch ein Anliegen, eurer Hebamme, eurer Gynäkologin/eurem Gynäkologen oder anderen Menschen, die euch gut durch die Schwangerschaft und bei der Geburt begleitet haben, Danke zu sagen. Viele Eltern möchten sie auch gerne bei Großeltern, Freunden, ArbeitskollegInnen oder Verwandten für Geschenke und Aufmerksamkeiten, die sie anlässlich der Geburt des Kindes bekommen haben, bedanken.

Tipps zur Gestaltung

  • Überlege dir, welches Format die Karte haben soll. Postkartenformate passen in gängige Briefumschläge, für Sonderformate benötigst du den passenden Umschlag.
  • Wie schwer soll das Papier sein? Soll die Oberfläche glänzen oder lieber matt erscheinen?
  • Wähle vorab die Fotos, die abgedruckt werden sollen. Zeigt ihr nur das Baby allein oder sollen die Eltern auch mit aufs Bild? Ihr könnt auch Collagen erstellen. Achtet auf hochauflösende Bilder!
  • Formuliert einen Text, der all jene Dinge zu Ausdruck bringt, die ihr den Empfänger mitteilen wollt. Je persönlicher, desto besser!
  • Wenn du möchtest, kannst du die Karten selbst gestalten oder Vorlagen aus dem Internet verwenden. Bei den meisten Anbietern besteht die Möglichkeit, vorgefertigte Vorlagen nach individuellen Wünschen zu adaptieren.

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