Registrieren im Forum

Aktuelle Empfehlungen für Schwangere und stillende Mütter zur COVID-19 Impfung

Seit Beginn des Jahres steht in Österreich ein Impfstoff gegen die primär respiratorische Erkrankung, die vom SARS-CoV2-Virus ausgelöst wird, zur Verfügung. Was dies nun für Frauen mit Kinderwunsch, Schwangere und stillende Mütter bedeutet, erklärt die Österreichische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (OEGGG) in einer Stellungnahme vom 09. Jänner 2021.

Österreichische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (OEGGG) veröffentlicht Empfehlungen zur COVID-19 Impfung

COVID-19- Schutzimpfung für Schwangere

Eine allgemeine Impfempfehlung für Frauen, die ein Kind erwarten, gibt die OEGGG mit ihrem derzeitigen Wissenstand nicht ab. In der Stellungnahme heißt es: „Prinzipiell ist die Impfung in der Schwangerschaft derzeit nicht empfohlen. Die Entscheidung, ob dennoch eine Impfung während einer Schwangerschaft verabreicht wird, soll individuell basierend auf dem persönlichen Risikoprofil der Schwangeren vor dem Hintergrund der zu Verfügung stehenden Datenlage besprochen und entschieden werden.“

Das bedeutet, dass man im Moment nicht eindeutig abschätzen kann, wie sicher die Impfung für Schwangere ist. Grundsätzlich handelt es sich nicht um einen Lebendimpfstoff – das Verabreichen wäre also durchaus denkbar. Da es jedoch noch keine Langzeitstudienergebnisse gibt bzw. vielmehr geben kann, halten sich die Fachgesellschaften aus den entsprechenden Bereichen mit Empfehlungen zurück. Im Einzelfall jedoch wird angeraten, eine Risiko-Nutzen-Analyse anzustellen und dabei den individuellen Gesundheitszustand und den Bedarf der Schwangeren zu berücksichtigen. Chronisch kranke Schwangere sind beispielsweise eher gefährdet an SARS-CoV2 zu erkranken als jene, bei denen die Schwangerschaft komplikationslos verläuft. Speziell erwogen werden sollte die Impfung für Schwangere, die unter Diabetes, Asthma, einer Autoimmunerkrankung, Übergewicht oder einer Atemwegserkrankung leiden. Wenn möglich, kann die Verabreichung der beiden Impfdosen ins zweite Trimester gelegt werden. Das wiederum gilt es jedoch in Absprache mit dem betreuenden Gynäkologen/der betreuenden Gynäkologen und einem Facharzt/einer Fachärztin zu entscheiden.

Hinweis zur Impfung: In Österreich ist im Moment der Impfstoff der Hersteller Pfizer-BioNTech® und Moderna® zugelassen. Es handelt sich um einen sogenannten mRNA (messenger RNA) Impfstoff, der in zwei Dosen verabreicht werden sollte, der Mindestabstand zwischen den Injektionen beträgt 21 Tage. Sobald du geimpft bist, wird dein Organismus Antikörper bilden, die deinem Immunsystem helfen, sich bei einer möglichen Infektion mit dem SARS CoV-2-Virus zur Wehr zu setzen.

Empfehlungen für Frauen im gebärfähigen Alter mit Kinderwunsch

Die OEGGG hält eine Impfung für Frauen, die sich ein Kind wünschen, für sinnvoll. Es gibt in Hinblick auf aktuelle Studien keine Hinweise darauf, dass dadurch die Fruchtbarkeit beeinträchtigt wird. Wenn du also ein Kind planst oder schwanger werden möchtest, empfiehlt es sich, mit deinem Arzt/deiner Ärztin über die Impfung zu sprechen, sofern Immunisierung für dich in Thema ist. Als Vorsichtsmaßnahme rät die Österreichische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe jedoch, die zweite Impfdosis bis einen Monat vor der Schwangerschaft durchzuführen. Solltest du geimpft werden und unwissentlich schwanger sein, ist das keine Indikation, um die Schwangerschaft abzubrechen!

Impfen in der Stillzeit

Der Impfung für stillende Mütter kann die OEGGG durchaus etwas Positives abgewinnen: Lässt sich die Mutter impfen, gehen die gebildeten Antikörper in die Muttermilch über und dadurch werden sie wiederum an das gestillte Kind übertragen. Somit wird die Impfung als potenziell schützend betrachtet. Gegenteilige (Studien)-Erkenntnisse liegen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vor.


Quelle und Details:
Stellungnahme der OEGGG zum Thema COVID-19 Impfung für Frauen mit Kinderwunsch, Schwangere und stillende Frauen“, 09.01.2021 

Zurück

Einen Kommentar schreiben