Beziehungsprobleme seit Fehlgeburt

bearbeitet 16. 06. 2015, 02:59 in Smalltalk
Hallo, ich schreibe hier weil ich eben gerade nicht Tipps aus einem negativ aufgeladenen Beziehungsproblem-Forum möchte, sonder einfach nur die Meinung von normalen Menschen wissen will. Ich heisse Stefan, bin 43 Jahre alt. Vor 5 Jahren lernte ich meine jetzige Frau krnnen, die 15 Jahre jünger ist als ich. Wie wir es soweit geschafft haben ist mir selber fraglich, den wir sind sehr unterschiedlich. Wache ich gut gelaunt auf und mache Musik zum Frühstück, meint meine Frau sie kriegt Kopfweh von Musik am Morgen. Hobbies hat sie keine und die die ich habe interessieren sie nicht. Das einzige was sie immer wollte (und das ist das gemeinsame): Familie.
Wir hatten uns in den ersten Jahren 3 x getrennt, aber immer nur für Stunden. Sie bat immer noch um eine Chance. Probleme machte vor allem ihre Eifersucht. Auch kommt sie mit gut der Hälfte meiner Freinde nicht aus. Klar, die haben auch Fehler, aber wer hat die nicht? Dennoch wollte ich mit ihr eine Familie gründen, wenn ihr sehnlichster Wunsch erfüllt ist, wird alles besser dachte ich.Vor über 3 Jahren wurde sie schwanger aber verlor das Kind nach 6 Wochen. Über die Trauer rückten andere Probleme in den Hintergrund. Die Stimmung war aber sehr schlecht, auch war an Sexualität (verständlicherweise) nicht zu denken. Irgendwann war es wieder etwas besser und zum Zwecke der erneuten Zeugung schliefen wir sehr oft miteinander. Es klappte auch, aber sie war sehr ängstlich. Ich habe sie zu fast allen Arzt- und Krankenhausterminen begleitet, und das waren viele, gerade wegen ihrer Sorgen. Dann kam das Kind und das grosse Glück war da. Zwei Jahre ist das her. Sie scheint mir total überlastet mit dem Kind, obwohl ich das Kind ihr sowohl morgends abnehme und abends nach 17 Uhr. Unser Sohn geht in die Kinderkrippe von 8-12 Uhr. Sie bringt und holt ihn, er schläft dann 2 Stunden und sie mit ihm. Wenn es ihr in der redtlichen Zeit zuviel wird, holt sie mich aus dem Büro. Meine Arbeit leidet und ich brenne auch aus. Ich fühle mich ungerecht behandelt, weil sie mich immer beschimpft auch bei Kleinigkeiten die ich in dem Stress vergesse. Für die Familie habe ich immerhin ein Haus gebaut und alles selbst organisiert, sie hat nur kritisiert. Sexuell gar sie seit der Zeugung kein Interesse mehr, sie hat mir auch gesagt ich solle nicht mehr auf sie zukommen, das törne eher ab. Sie meldet sich wenn sie Lust auf Sex hat, was so alle 2 Monate vorkommt.
Ich bin mittlerweile auch ständig gereizt. Ich fühle mich ausgenutzt und auch das ich meine Rolle als männlicher Verführer nicht mehr spielen darf ärgert mich. Dazu immer die Beschimpfungen wenn ich was falsch mache oder vergesse... Letzends wollte sie mir den Sohn vom Arm reissen weil ich irgendwas falsch gemacht hätte. Da habe ich sie mit der Schulter weggecheckt und sie ist gegen die Wand geknallt. Ich war selber erschrocken über mich und hab sie quasi gebeten bei mir zu bleiben. Der Gewaltausbruch tut mir auch leid, aber seitdem ist es noch schlimmer. Mein Sohn ist mein ein und alles, aber ich kann doch so nicht weiterleben.
Meine Frau ist seit der Fehlgeburt in psychatrischer Behandlung, dabei kam raus das sie wohl in der Kindheit stark vernachlässigt wurde. Ich hatte immer gehofft alles wird besser. Psychater, Hochzeit, Kind, Hausbau, immer hoffte ich es wird zur Verbesserung beitragen.

Sagt mir eure ehrlichen Meinungen. Wie kan. Ich mich anstrengen wenn jede Liebkosung damit kommentiert wird "du willst doch nur mit mir schlafen"? Wie kann ich ihr klarmachen das es so nicht weitergeht wenn sie dann sagt "aber hau mich nicht gehen die Wand"? Ich trau mich schon gar nicht mehr...nur hier schreiben...

Kommentare

  • Sorry für Tippfehler, schreibe mit dem Handy...
  • Habt ihr schon mal über eine paartherapie nachgedacht? Das hört sich für mich leider nicht nach normalen beziehungsproblemen an, da steckt ein bisschen mehr dahinter...
  • Wenn ich mir eure Geschichte so durchlese, dann haben diese Probleme ihre Wurzel nicht in der tragischen Fehlgeburt allein. Du sagst, ihr habt euch schon anfänglich einige Male getrennt. Woran lag das? Sie kritisiert alles, was du sagst und tust, alles was und wen du magst- sorry, aber ich glaub dass da eine gemeinsame Basis fehlt. Kinder haben zu wollen, ist in meinen Augen die Krönung, nicht die Basis. Es ehrt dich, wie sehr du um euch kämpfst, aber hast du nicht das Gefühl, du kämpfst allein?? Irgendwann muss von ihr auch was kommen. Ich würde auch eine Paartherapie vorschlagen.
  • ich muss deine Frau ein bisschen in Schutz nehmen da sie in gewissen Punkten der gleiche Typ Frau ist wie ich. Die FG tut mir unendlich leid für euch. Ich denke eure Probleme liegen aber woanders.
    Hat sie einen Grund eifersüchtig zu sein in Bezug auf andere Frauen? Inwiefern hat sie Probleme mit deinen Freunden, verbringst du mehr Zeit mit ihnen sodass sie das Gefühl hat dass deine Freunde "dich ihr wegnehmen"? Das mag sehr komisch klingen aber ich war auch oft eifersüchtig auf die Freunde meines Mannes weil er ihnen mehr Zeit widmete als mir.
    Ich finde es toll dass du ihr euren Sohn oft abnimmst. Hat sie dir jemals ihren Dank ausgedrückt`? Leider gibt es oft die umgekehrte Seite, und dass führt mMn zu Reibereien wenn der Vater fast nie auf sein Kind aufpasst.
    Du sagst sie hatte eine schwere Kindheit. Mir scheint als hätte sie das noch immer nicht verarbeitet und fühlt sich bei jedem deiner Fehler wieder vernachlässigt (was sich vllt widerum auf das "Nicht-Auskommen" mit deinen Freunden auswirkt).
    Bzgl. fehlende Lust auf Sex: kann es sein dass sie sich seit der Geburt nicht mehr wohl in ihrem Körper fühlt und sich so dir nicht zeigen möchte? Ich glaube auch sie will u.U. deshalb keinen Sex weil all die Probleme im Weg stehen, sie sich deshalb nicht öffnen und fallen lassen kann.

    Ich wollte mit alldem nicht sagen dass sie für nichts Schuld ist, im Gegenteil. Die Beschimpfungen u.A. find ich absolut nicht ok. Ich bin keine Paartherapeutin, aber mir scheint sie fühlt sich einfach nicht verstanden warum sie so ist wie sie ist (was ich eben auf ihre Vergangenheit zurückführen würde). Nichtsdestotrotz ist niemand Gefangener seiner Vergangenheit, doch leider Gottes reden sich manche darauf viel zu oft raus.
    Daher kann ich dir nur raten immer wieder das Gespräch mit ihr zu suchen. Sag ihr wie DU dich fühlst, aber drücke es so aus dass es kein Vorwurf ist (wenn du ... machst/sagst dann fühle ich mich ...).
    Wenns wirklich nicht besser wird dann würd ich auch eine Paartherapie machen.
  • Ich denke mit ihr gesprochen wirst du schon haben, daher würde ich vielleicht einmal mit ihrem Therapeuten sprechen. Was sagt der dazu? Du scheinst dich schon sehr für deine Familie aufzuopfern, sie hat das Kind nur ein paar Stunden und ist überfordert. Du arbeitest und nimmst ihr das Kind ab. Du scheinst sehr viel für eure Familie zu geben. Vielleicht könnt ihr gemeinsam einen Weg finden, wenn nicht, dann würde ich mir einmal überlegen, was du genau möchtest und wie kannst du diesen Weg erreichen.
  • Puhhh... das ist schon eine heftige Geschichte. Während dem Lesen dachte ich dass deine Frau vielleicht an einer Depression leiden könnte und dass ihr eine Therapie helfen könnte, aber nachdem du geschrieben hast, dass sie bereits in Therapie ist und sich nichts bessert, weiß ich auch nicht was ich dir raten soll. Ich hatte seit der Geburt meines ersten Kindes auch 2x so eine Phase, wo ich total schnell überfordert war und meinen Mann sehr viel eingespannt habe, aber mir war bewusst dass ich da viel von ihm verlange und habe ihm immer gesagt, wie sehr ich das schätze, dass er mir hilft. Bei mir wars das erste mal vielleicht auch eine kleine Depression, die aber von selbst wieder besser geworden ist, das zweite Mal war gegen Ende meiner zweiten Schwangerschaft, wo mir die physische und psychische Doppelbelastung (Schwanger und Kleinkind) gelegentlich zu viel wurde. Meine ältere Tochter geht jetzt auch schon 3 Vormittage die Woche in die Kinderkrippe, das entlastet schon sehr. Wenn deine Frau trotz Krippe und voller Unterstützung deinerseits nicht zurecht kommt, was würde sie dann machen, wenn du einen Job hättest, wo du nicht früher gehen kannst, und eine Krippe aus organisatorischen oder finanziellen Gründen keine Option wäre?? War sie vor dem Kind eine selbstbewusste, selbständige Person oder immer schon etwas von anderen abhängig? Vielleicht war ihr die Umstellung mit der zusätzlichen Verantwortung zu heftig, und da du dich so einsetzt, ist es für sie zur Gewohnheit geworden, sich auf dich zu verlassen, anstatt sich durchzubeißen. Entschuldige wenn das etwas hart klingt, aber deine Beschreibung erinnert mich ein wenig an eine frühere Bekannte von mir, die für so ziemlich alle Probleme bzw Entscheidungen Hilfe von außen gebraucht hat. Sie hatte zwar noch kein Kind, aber ich glaube sie wäre auch sehr schnell im Alltag mit einem Baby überfordert gewesen. Sie hatte auch eine schwere Kindheit und hat immer allen anderen die Schuld für ihre Probleme gegeben und auf keinen Fall die Fehler bei sich selbst gesucht. Mit einer solchen Persönlichkeit klarzukommen ist nie leicht, besonders in einer partnerschaftlichen Beziehung. Sie müsste lernen, Fehler einzugestehen und mehr Verantwortung zu übernehmen, und gleichzeitig dir mehr Vertrauen entgegenzubringen. Wenn ihre Therapie ihr nicht in diese Richtung weiterhilft, sollte sie vielleicht entweder den Therapeuten wechseln oder ihr macht wirklich eine gemeinsame Paartherapie. Es ist bestimmt auch so, dass sie die Situation aus ihrer Sicht komplett anders einschätzt und schildert, vielleicht weiß z.B. ihr Therapeut auch gar nicht, wie sehr du emotional belastet bist und wie wichtig dir die Lösung eures Problems ist.
    Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute und dass sich eure Situation bessert!
  • eine Frage: liebst du deine Frau?? und: Würdest du mit ihr noch zusammen sein, wenn ihr kein Kind hättet??
  • Danke für das Feedback. Der Reihe nach: Paartheraphie wirde von mir vorgeschlagen, aber das lehnt sie ab, weil sie ja schin eine Therapie macht und nicht die Zeit für eine zweite hat. Leuchtet ein, sehe es eigentlich auch so, wir hätten dann mehr Stress.

    Der Grund für frühere Trennungen war ihre Eifersucht, selbst auf Freunde. Nein, Grund gab es nie einen, ich habe nie betrogen. Früher habe ich noch öfter Fussball gespielt was etwas Zeit gekostet hat, das hat aber noch nie in einer Beziehung gestört. Ich nehme an die Eifersucht kommt aus einer Unsicherheit, sie hat auch mein Tagebuch gelesen und durchstiert mein Handy. Selbst da findet sie aber keinen Ansatz zur Eifersucht. Ich habe sie nicht verlassen, weil ich mir ihre Eifersucht mit ihrer grossen Liebe zu mir erklärt habe, so sicher bin ich mir da aber nicht mehr.

    Ja, ich liebe sie noch, aber die Reibereien zerfressen mich. Ich habe das Gefühl ich muss auch an mich denken und gehe hier menschlich zugrunde. Ja, es ist sicher meine subjektive Sicht und sie würde einiges anders sehen. Aber ein Beispiel: im Urlaub wollte sie einen Ausflug machen. Ich gab zu bedenken das eine Stadtbesichtigung nichts für ein zweijähriges Kind ist, weite Fahrten sich nicht lohnen weil er ja Mittags und Abends ins Bett muss und auch das es eben Geld kostet. Das war ein Riesenthema, ich würde nie auf sie eingehen, wir hätten gar nicht gemeinsam etc. Dabei habe ich nur meine Bedenken geäussert, nicht "nein" gesagt. Muss ich mich Argumenten verschliessen um die Beziehung zu retten? Ich hab meine Heimat verlassen um ein Haus in Ihrer Heimat zu bauen und jetzt geh ich nie auf sie ein? Ist das fair? Setzt da mein Verstand aus oder ihrer? Natürlich bekam sie ihren Ausflug, aber man kann doch über etwas reden znd Argumente abwägen. Bei ihr darf man scheinbar nur "Ja" sagen, ohne wenn und aber.

    Mit ihrer Therapeutin sprechen wäre ein Ansatz. Darf die das den überhaupt?

  • Barbara73Barbara73

    3,188

    bearbeitet 16. 06. 2015, 17:42
    Finde die Fragen von @woma sehr gut! Wir hatten 3 FG und alle haben unsere Beziehung noch stärker gemacht! Ein Kind zum "Kitten" ist kein guter Ansatz - wenn wir streiten (eh fast nie) dann wegen unserer Prinzessin. Eine Beziehung ist ein Geben und Nehmen - mir kommt vor Du gibst nur....Leidet sie unter Depressionen?
  • @bin gerade nur mit dem Handy on , melde mich am abend bei dir , deine Geschichte erinnert mich sehr an etwas schreibe dir eine privat Nachricht später ...., ihr seid verheiratet soweit ich es heraus gelesen habe ,glaube schon dass sie da Auskunft geben darf nachfragen würde ich bei der Therapeutin
  • @Stefan72 ob du es darfst weiß ich auch nicht- aber ein Versuch deine Frau besser zuverstehen bzw eure Beziehung zu retten wäre es.... Und ja, du musst auch an dich denken
  • @Stefan72 ....ein Mann wie ihn sich eine jede Frau wünschen würde...nur deine weiß es nicht zu schätzen...das Leben ist schon manchmal komisch...

    Also ich denke auch dass es gut wäre mal mit ihrer Therapeutin zu sprechen, ich glaube zwar eher nicht dass sie dir Auskunft geben darf aber das muss sie ja eigentlich im ersten Schritt auch nicht, schildere ihr du mal deine Sicht und sie hat dann vielleicht eine bessere Basis mit deiner Frau zu "arbeiten".

    Aja und "Hut ab" vor deiner Leistung!!!!!!
    Aber pass auf dass du dabei nicht zu Grunde gehst, oft ist ein Ende mit Schrecken besser als ein Schrecken ohne Ende, für dich und sicherlich auch für deinen Sohn!
    Weiß zwar nicht wie es bei euch so abläuft, hört sich aber nicht sehr harmonisch an und euer Sohn kommt immer mehr in ein Alter in dem er das mitbekommt...
  • Nein, dir Therapeutin darf ohne Einverständnis der Partnerin natürlich nicht über Therapie Inhalte sprechen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sie sich darauf einlässt, mit dir alleine über deine Probleme und bedenken zu sprechen, weil sie macht eben keine paar Therapie, sondern hat als Klientin nur deine Partnerin, der gegenüber sie verpflichtet ist und daraus könnte ein Interessenkonflikt entstehen. Ob die Therapie ihr hilft, kann nur deine Partnerin selbst feststellen, die hat aber vielleicht andere ziele als du.
    Meine Empfehlung wäre, dass du dir selbst einen Therapeuten/Therapeutin suchst, mit welchen du besprichst, was du willst, was du dir vom leben erwartest, wie Lösungswege aussehen könnten. Und so wie du deine Geschichte schilderst, steht bei dir wahrscheinlich auch mehr dahinter. Du opferst dich auf, versuchst, alles recht zu machen, lebst mit ausschließlich Kritik, ohne Bestärkung, übernimmst für alles Verantwortung. Ob ihr beiden gemeinsam eine schöne Zukunft haben könnt, wird sich zeigen. Wichtig zu bedenken ist: du kannst an ihrem verhalten nicht arbeiten, du kannst sie nicht ändern. Du kannst aber an für arbeiten und dich verändern. Möglicherweise verändert das dann auch etwas an ihr. Wir alle leben in Systemen. Aber davon ausgehen kannst du trotzdem nicht. Ziel muss es sein, einen für dich gangbaren weg zu finden, dein leben muss lebenswert sein für dich. Und natürlich das des Kindes nicht zu vergessen... Ich wünsche dir dafür viel Kraft!
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