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  • [Expertenchat] - Kinderwunschbehandlungen mit Dr. Roman Pavlik

    Lavazza1984 schrieb: »
    Sehr geehrter Herr Dr. Pavlik!

    Welche Erfahrungen haben Sie gemacht bezüglich Granocyte und Intralipidinfusionen im selben Behandlungszyklus?

    Ich bin 37 Jahre alt, Kinderwunsch seit 2014. Z.n. Frühabort (Spontanschwangerschaft) 2015.
    1. ICSI 7/17 ohne Transfer wegen OHSS Grad 2.
    Kryotransfer 8/17 SET negativ
    Kryotransfer 8/18 SET negativ
    Kryotransfer 9/18 DET negativ
    2. ICSI 9/20 SET negativ
    Kryotransfer 2/21 DET positiv mit missed Abort in der 10. SSW

    Wegen fehlenden Kir-Genen hatten wir bei den letzten beiden Versuchen Granocyte. Wegen den zwei Fehlgeburten und dem rez. Implantationsversagen wurde mir von meiner Klinik vorm nächsten Versuch PID empfohlen. Haben wir gemacht, von 10 Embryonen sind zwei euploide übrig geblieben.
    Außerdem wurde mir Intralipidinfusionen empfohlen. Zwei hatte ich schon im letzten Zyklus, die dritte ist am Transfertag geplant und dann jede Woche bis zum Test und dazu eben Granocyte.

    So und jetzt war ich an ZT 10 beim 1. Ultraschall (Kryotransfer im natürlichen Zyklus) und hatte einen neuen Arzt, der die Idee Granocyte und Intralipidinfusionen gleichzeitig zu verabreichen als kompletten Humbug abgetan hat. Das wäre kontraproduktiv weil die Granocyte die Wirkung der Infusion aufheben würde oder so?

    Habe in einschlägigen Foren im Internet gesucht und immer wieder gelesen, dass das gemeinsame Verabreichen schon möglich ist und auch erfolgreich sein kann.

    Wie sehen Sie das?
    Haben Sie Erfahrungen dazu?

    Ich bedanke mich bereits im Voraus für Ihre Mühe.

    Hallo frau Lavazza19842,

    Diese Frage ist leider nicht einfach zu beantworten.

    Als behandelnde Ärzte stehen wir immer zwischen dem Dilemma auf der einen Seite Patientinnen eine Therapie-Option anbieten zu wollen und auf der anderen Seite die wissenschaftliche Kenntnis und Leitlinien in diesem Kontext nicht zu ignorieren.

    Allein ihre Vorgeschichte macht es schwer sich auf konkrete wissenschaftliche Erkenntnis zu beziehen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert das Vorkommen von 3 aufeinanderfolgenden Abort als „wiederholte Spontanaborte“. Da die deutsch/österreichische Leitlinie diese Definition heranzieht, sollten entsprechende Therapieoptionen – auch wenn dies für die einzelne Patientin sehr schwierig nachzuvollziehen ist - erst nach dem 3. Abort empfohlen werden.

    Zu dem Punkt rezidivierendes Implantationsversagen schaut die Lage derzeit noch sehr unbefriedigend aus. Leider steht uns noch keine einheitliche und v.a. sinnvolle Definition des rezidivierenden Implantationsversagens zur Verfügung, auf die sich vergangen, aber v.a. auch zukünftige Studien beziehen könnten.

    Somit ist nicht verwunderlich, dass viele Fragen im Zusammenhang mit einer Granocyte oder Intralipid Therapie (Dosierung, Dauer der Behandlung usw.) derzeit nicht eindeutig geklärt sind. Eine entsprechende Gabe dieser Präparate sollte nach Vorgaben der bestehenden Leitlinie nur unter Studienbedingen erfolgen.

    Es gibt sicherlich gute Gründe die eine oder andere Therapie in Erwägung zu ziehen. Da die Datenlage uns derzeit keine eindeutige Empfehlung liefern kann, bleibt dies eine individuelle Entscheidung zwischen Ihnen und Ihrem behandelnden Arzt. Aufgrund dieser unklaren Situation würde ich dringend empfehlen auch die Nebenwirkungen dieser Behandlungsformen klar mit Ihrem Arzt zu besprechen. Denn im Zweifel müssen sie - bei einer nicht nachgewiesen Wirksamkeit der Therapie - mit diesen umgehen.
    Aus diesen Gründen wäre ich v.a. mit einer Kombinationstherapie derzeit sehr zurückhaltend.

    Viele Grüße und viel Erfolg für Ihre weiter Behandlung!

    Dr. Roman Pavlik
    Lavazza1984
  • [Expertenchat] - Kinderwunschbehandlungen mit Dr. Roman Pavlik

    annam schrieb: »
    Sehr geehrter Dr. Pavlik!

    Ich hatte im September meine erste IVF, die vorerst auch geklappt hatte, aber dann wurde in der 8 SSW ein Windei diagnostiziert.

    Ich hatte dieses Wochenende meinen medikamentösen Abbruch.
    Ich habe nun einige Fragen die mir im Kopf umschwirren

    1.) Kann man gleich nach der Abbruchblutung starten oder ist es üblich eine Regelblutung abzuwarten?

    2.) Ich habe Angst vor dem nächsten Transfer, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass es sich gleich nochmal einnistet (die Ärztin meinte es ist ein gutes Zeichen, dass meine Gebärmutter es gleich aufgenommen hat) bzw. wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit eines nochmaligen Windei´s?

    3.) Wie oben erwähnt hatte ich am Freitag die Abbruchblutung, nun sind die Blutungen schon sehr leicht, ab wann darf man wieder Geschlechtsverkehr haben?

    Hallo Frau Annam,

    Zur Ihren Fragen:

    1) Im allgemein empfehlen wir vor nach einem Abort 2 bis 3 Monatsblutungen abzuwarten.

    2) Ihre behandelnde Ärztin hat sicherlich damit recht, dass die stattgefunden Einnistung grundsätzlich positiv zu bewerten ist. Allerdings ist dies keine Garantie dafür, dass der nächste Versuch funktionieren wird. Die genauen Ursachen für die Entstehung des Windeies konnten bisher noch nicht geklärt werden. Man geht davon aus, dass unter anderem Abweichungen der Chromosomen, genetisch bedingte Schäden, Vergiftungen oder Krankheiten hierfür verantwortlich sind. Bei durchschnittlich jeder 20. Einnistung kommt es zu diesem Problem. Das Wiederholungsrisiko hängt demnach davon ab, welche Ursache bei Ihnen zugrunde liegt. Da die Ursache häufig nicht bestimmt werden kann, ist eine realistische Abschätzung schwierig zu treffen.

    3) Solange eine Blutung nach der Fehlgeburt noch andauert, ist das Infektionsrisiko leicht erhöht. In dieser Zeit empfehlen wir auf ungeschützten Geschlechtsverkehr zu verzichten. Sobald die Blutungen aufgehört haben spricht nichts – zumindest aus Sicht des o.g. Infektionsrisikos –gegen ungeschützten Geschlechtsverkehr.

    Ich wünsche Ihnen viel Kraft und Erfolg für Ihre weiteren Behandlungen.

    Viele Grüße
    Dr. Roman Pavlik
    annam
  • [Expertenchat] - Kinderwunschbehandlungen mit Dr. Roman Pavlik

    Liebe Nutzer hier im Forum,

    Ich freue mich all eure Fragen rund um das Thema Kinderwunsch in den kommenden Wochen zu beantworten.

    Lieben Gruß,
    Roman Pavlik
    Juvina

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