Registrieren im Forum

Österreich feiert die Weltstillwoche 2016

In dieser Woche gibt es zahlreiche Veranstaltungen und Aktionen in Österreich rund um das Thema Stillen. Die Weltstillwoche steht in diesem Jahr unter dem Motto „Stillen – Fundament für eine nachhaltige Entwicklung“.

Mutter stillt ihr Baby im Bett

Initiiert wurde die Weltstillwoche von der World Alliance for Breastfeeding Action (Waba) im Jahr 1991. Die Waba versteht sich als Interessensgemeinschaft und arbeitet als aktives Netzwerk, in dessen Rahmen Stillen unterstützt werden soll. Die Alliance kooperiert eng mit UNICEF, hält sich an die „Innocenti-Deklaration über Schutz, Förderung und Unterstützung des Stillens“ und wird auch von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gefördert.

Die Weltstillwoche sieht sich als weltweite Aktionswoche, die in 120 Ländern abgehalten wird. Lokale Stillverbände legen das exakte Datum selbst fest, Richtwert ist in Europa stets die 40. Kalenderwoche des jeweiligen Jahres. Die Woche im Zeichen des Stillens steht jedes Jahr unter einem anderen Motto. In den vergangenen Jahren widmete man sich beispielsweise den Themen Stillen und Arbeit, Stillen als Gewinn für das Leben oder aber auch der Frage, wie man stillende Mütter besser unterstützen kann.

Der Slogan der diesjährigen Weltstillwoche lautet „Stillen – Fundament für eine nachhaltige Entwicklung“. In diesem Zusammenhang soll es nicht nur um die Vorteile des Stillens für Mutter & Kind gehen, sondern auch um größer angelegte gesellschaftliche und wirtschaftliche Aspekte. Nachhaltigkeit spielt dabei eine große Rolle. Die Waba möchte im Rahmen der Weltstillwoche darauf hinweisen, dass Stillen umweltfreundlich ist und dadurch eine gewisse ökologische Relevanz besitzt. Außerdem, und dies ist vor allem in Entwicklungsländern ein entscheidendes Thema, sichert Stillen die grundlegende Versorgung von Babys.

Anliegen der Weltstillwoche 2016

Die Waba verfolgt nicht nur die 17 nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen, sie stellt im Zuge der Weltstillwoche auch relevante Anliegen und Fakten rund um die Muttermilch vor. Zu den Kernthemen zählen unter anderem folgende Punkte:

  • Stillen sichert Chancengleichheit. Kinder, die gestillt werden, haben alle die gleichen Chancen auf einen gesunden Start ins Leben, egal wo sie leben und welches Geschlecht sie haben.
  • Stillen ist natürlich, kostengünstig und schont ökologische Ressourcen.
  • Stillen ist eine sichere Alternative vor allem wenn Frauen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben.
  • Die Vereinbarkeit von Arbeit und Stillen sollte sowohl von Arbeitgebern als auch Gesetzgebern ermöglicht und gefördert werden.
  • Stillen ist Bestandteil von Menschenrechtsbestimmungen und Konventionen.
  • Stillen trägt zur Armutsbekämpfung bei. Es ist natürlich und eine Ressource für Frauen aller sozialer Schichten, sofern sie umfassend darüber aufgeklärt werden.

Selfies & lokale Veranstaltungen

Im Rahmen der Weltstillwoche gibt es zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen. Sie werden von den nationalen Stillvereinigungen ins Leben gerufen. So werden beispielsweise Informationsnachmittage in Zusammenarbeit mit den Geburtenstationen lokaler Krankenhäuser genauso veranstaltet wie Flashmobs, die über Facebook organisiert werden. Stillberaterinnen und Stillgruppen nutzen die Aktionswoche als Plattform für ihre Anliegen. Sie ermuntern werdende Eltern und bereits stillende Mütter, Beratungsangebote anzunehmen und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Stillberaterinnen leisten Aufklärungsarbeit und stellen bei Informationsnachmittagen auch andere interessante Angebote für Mütter vor (z.B. Trageberatung, Anlaufstellen für Elternberatung etc.). Eine Aktion der etwas anderen Art haben sich die WHO und die UNO ausgedacht: sie forderten stillende Mütter auf, „brelfies“ (=breastfeading selfies), also Selfies, die sie beim Stillen zeigen, zu machen und diese anschließend mit dem Hashtag #brelfie in sozialen Netzwerken zu posten. Dieses Modell hat in den vergangenen Monaten bereits medienwirksam Schule gemacht, in etwa als Protestaktion, wenn einer Mutter das Stillen in der Öffentlichkeit untersagt wurde.

Die Weltstillwoche möchte die Aufmerksamkeit auf eine sehr wichtige Angelegenheit lenken. Erhalten Babys Muttermilch, wirkt sich dies nachweislich positiv auf ihre gesundheitliche Entwicklung aus. Auch Mütter profitieren davon. Direkt nach der Geburt fördert es die Rückbildung der Gebärmutter, längerfristig gesehen wird das Brustkrebsrisiko gesenkt. Die WHO empfiehlt, Babys zumindest 6 Monate ausschließlich zu stillen, anschließend nach Bedarf und solange es Mutter und Kind möchten. Ob man seinem Kind die Brust geben möchte oder nicht, ist dennoch eine individuelle Entscheidung und das sollte auch so bleiben. Babys, die nicht gestillt werden, starten genauso gesund ins Leben. Wichtig ist, dass Mütter sich frei entscheiden und sowohl Baby als auch Mama mit der Entscheidung gut leben können. 

Zurück

Einen Kommentar schreiben